kolportirt, der zufolge die schweizerische Regierung entschlossen sei, im Falle Frankreich beim Ausbruch eines Krieges Miene mache, die Neutralität der Schweiz zu mißachten, ein'Schutz' und Trutzbündniß mit dem deutschen Reich abzuschließen.

Paris, 17. Mai. Heute fand die große Prozession in Douai Statt; mau verehrt dort eine Hostie, die einst zur Erde gefallen und sich in einen lebenden Christuskopf umgewandelt haben soll. Die Zahl der Pilger war groß, und die Stadl fest lich geschmückt. Der Kardinal-Erzbischof von Eambrai und 6 andere Bischöfe, darunter der von New Orleans, betheiligten sich an der Feierlichkeit. Eine große Zahl von Deputirten machte die Prozession mit.

Daß Thiers eine Zusammenkunft mit dem russischen Kaiser haben soll, bestätigt sich. Wie mau derKöln. Ztg." schreibt, hätte vor kurzem Fürst Gortschakoff an den greisen französischen Staatsmann einen Brief geschrieben, welcher die Lage einer Be­sprechung unterzog und bedauerte, daß Frankreich sich zum Werk zeuge des Vatikans mache. Thiers soll darauf einen Brief an den russischen Kaiser gerichtet haben, worin er sich über die gegen­wärtige Lage Frankreichs weitläufig ausließ. Darin gibt Thiers zu, daß die Regierung sich in den Händen der Ultramontanen befinde. Dies sei die Schuld Deutschlands; er klage den Fürsten Bismarck nicht an, sondern den ehemaligen deutschen Botschafter in Paris, den Grasen v. Arnim, dessen Schuld es sei, daß die Ultramontanen am 24. Mai 1873 ihn (Thiers) durch Mac Mahon hätten ersetzen können. Frankreich selbst sei weder ultramontan noch revolutionär, sondern republikanisch, hauptsächlich deßhalb, weil die Monarchie nicht möglich sei.

Rom, 15. Mai. Aus ganz sicherer Quelle geht mir die 'Nachricht zu, daß ln den letzten Tagen der hl. Vater Veranlas­sung genommen hat, sich über die Ernennung des Herrn vr. Schwarz zu seinem Hausprälaten auszusprechen. Er bemerkte, er habe dadurchweder dem Herrn Bischof gegenüber eine De­monstration machen, noch gegen die Regierung in Opposition treten wollen". (D. V.)

König Georg scheint zur Abdankung oder heimlichen Ab­reise entschlossen gewesen zu sein; ehe noch Vulgaris die Präsi- sideutschaft niederlegte, äußerte er zu Konduriotis:Das Beste wird es sein, wenn ich mich aus einem Lande entferne, in wel­chem die Partcileidenschaften alle Schranken niederwerfeu. Etwas Ersprießliches ist in Griechenland nicht zu schaffen. Man räth mir zwar zu einem Staatsstreich, aber dieser ist unmöglich, weil ich nicht die Macht besitze, die Gegner niederzuwerfen; das Heer gehört zur Opposition, und ich stehe als Fremder allein da. Aber auch das Gelingen eines Staatsstreiches vorausgesetzt, könnte ich mich nicht dazu entschließen, weil ich der griechischen Krone müde bin." Als Konduriotis auf das Beispiel Amadeo's von Spanien aufmerksam machte, meinte der König zustimmend: ,,Ja, so ehrlich will ich auch handeln." Ein Kriegsschiff zur Abreise war bereits im Pyräus ausgerüstet, jedoch scheint die Ankunft eines russischen Gesandten und des Oheims des Königs, des Prinzen Christian, bestimmend auf die Aenderung des Entschlusses einge­wirkt zu haben.

Die Feuecsbrunst inPeshawur, Indien, zerstörte einem Telegramm der Times zufolge ein Fünftel der Stadt; 15,000 Personen sind obdachlos.

Amtliche und Privar-Ärkanntmachnugen.

N a g o l d - H o r b e r Bahn.

Verpachtung des Futter-Ertrags der Bahnböschuugen.

Die Eisenbahnverwaltung beabsichtigt den Futter-Ertrag der Bahnböschungen und Lagerplätze aus der Strecke Nagold-Horb pro 1875 im öffentlichen Aufstreich zu verkaufen, und zwar:

Montag den 24. d. M.,

Morgens 8'/, bis 12 Uhr, vom Bahnhof Nagold bis zur Station Güudringen, Mittags 1(- bis 5 Uhr, von Station Güudringen bis zur Markungsgrenze Hoch-

dorfjEutingen

Dienstag den 25. r>. M.,

Morgens 9 bis 12 Uhr 30 Min, von der Markungsgreuze Hochdorf/Eutingen bis

zur Markungsgreuze Eutingen/Mühlen;

Mittags 2 bis 4 Uhr. vom Tunnel bei Mühlen bis zum Bahnhof Horb.

Calw, den 18 Ma: 1875.

Revier Nagold.

Außer dem in Nr. 57 d. Bl. angezeigten Material kommt am Montag den 24. Mai noch weiter zum Verkauf:

im Schloßbcrg 1.

24 Rm. Nadelholzprügel,

1060 Laub- und Nadelholzwellen;

im Härle und Bennenhölzle 5 Rm. Nadelholzprüqe! und 230 ditto _Wellen.

B e r n e ck.

Tie Unterzeichnete Stelle hat gegen Sicherheit 100 fl. zum Ausleihen parat. Den 12. Mai 1875.

Stistungspflege.

' Wurster.

S ch i e t i n g e n.

Oberamts Nagold.

Bei der Gemeindepflegc Schietingen können gegen gesetzliche Sicherheit sogleich

R««V«d «

susgeliehe» werden.

Gemeindepfleger Rauschen berge r.

300 fl! Weggkld

hat gegen Sicherheit zum Ausleihen parat Den l2 Mai 1875.

Gottlieb Wurster.

Nagold.

730 ft., 300 ft.

Pflegschastsgeld hat sogleich auszuleihen

A. Gap! er.

MM

K. Eisenbahn' Betriebsbanamt. F u ch s. Nagold.

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Verwandten und Freunden zur Nachricht, daß wir nächsten

Dienstag den 25. Mai unsre Hochzeit hier im Gasthaus zum Nößte feiern.

Schulmeister Morlok. Lmitie Koch.