seinen 'allen Wasserstrahl geschickt, um Verbindungen und behülfen gegen Rom zu werben, wir steuern einem Kriege;u. Das Attentat Kullmann ist ein Schandfleck, fchänvlicher aber, es nuferer Partei znznschieben; »ich! wir sind schuld daran, sondern Der, der diese Lage geschossen und den offipösen Heilungen die Parole gegeben hol, uns anznklagen. Bismarck: Wenn Herr Wttivt Horst abwarteN will, bis er erst einigemal wie ich augeschossen worden ist (Blind, Kulimann), dann wird er wissen, dag man in solchem Augenblick nichl an eine Parole denkt; ich habe nur gesagt: Die Thal galt nichl mir, sondern der Sache, die ich verucie. Ent- schuldig! haben die Thar die nllramonianen BlätteV von der Ger mania an bis zum Sigl'schen Vaterland. Wenn nur dre Hüisle von den Schändlichleilen ivahr wäre, vre diese Blätter mir nach- sagcn, dann weist ich selbst nicht, was ich ihäie (Große Heiler- keil.) Laster: Die Gegner haben die Knllmann-Asfaire an den Haaren in die Debatte hiuri:,gezogen; ich stelle vor Lern Hause und vor Europa die Thaisache fest, das; die Vorredner der Reichsregierung die Absicht zujchrciben, das friedl. Frankreich planmässtg znm Krieg zu provociren und die Rnbe Europas zu stören. Dieses perfide Manöver will ich hier offenttich ln and- j marken, es ist ein Verbrechen gegen das Varerbano (Stürm. Lärm). Präsiden! ruft Laster zur Ordnung.
Berlin, 5. Dez. Der Ullra in ontaniS m u s hat in der heurigen Rcichstagssitzrmg abermals einen schweren Schlag erlitten. Das bedeuiendste Ereignist dieser Sitzung war eine Mit- s lhkilung, welcher Herr v. Varnbülcr aus der Zeit machte, wo ! er als wnrttembcrgischer Ministerpräsident mit dem päpstlichen ! Nuntius in München durch den dornigen württembergischen Ge- ! sandten eine Verhandlung zu führen hatte. Fürst Bismarck hatte s vorher erwähnt, eine deutsche Regierung habe schon vor 1870 l von dem Nuntius Mcglia die Antwort erholten: „Wir können - keine Vergleiche mehr schließen; uns kan» nur noch die Rcvoiu- > tion helfen " Hr. Neichenssperger versuchte diese Aenßeruug da- ! hin zu deuten, daß der Nuntius wohl die Ncvolntion in Italien j gemein! habe, die unvermeidlich sei Hieraus bestätigte Herr v. s Varnbüler, daß der vorn Fürsten Bismarck erwähnte deutsche Staat ! Württemberg gewesen sei. Dem 70 jährigen Bischof Lipp : von ölottenbnrg habe man von Nom ans, weil er katholischen ! Studenten gestattete, in Tübingen philosophische Vorlesungen zu : hören, einen Koavjnior setzen wollen, da man in Nom kerne wis- : scnschaftlich gebildeien Tyeoiogen in Deutschland wollte. Um die- ! sen Schritt zu verhindern, habe der würt!. Gesandte mil dem ! Nuntius Meglia verhandelt, und dabei habe der letztere am 8
Okt. 1868 die Aenßernng gelhau: „Die katholische Kirche kommt nur in Amerika, Belgien und England zu ihrem Recht; sonst (also auch i» Deutschland) kann uns nichts Helsen, als die Revolution." „Ich stehe," sügtc Herr v. Varnbüler hinzu, „für die Richtigkeit dieser Aeußerung." Bei dieser Gelegenheit mag man daran erinnert werden, dast der Bischof Semestrey von Regensburg bei seiner Durchreise durch Schwandorf am 22. April 1869 stch ganz ebenso erklärte. In jener berühmten Rede, wo er von den Königen sprach, die nicht mehr von Gottes Gnaden sein wollen und deren Throne um;nstnrzen er einer der Ersten sein werde, erklärte er ebenfalls: „Uns kann nur ein Krieg oder die Revolution helfen." Seine Aeußernngen wurden später vurch 7 Zeugen beschworen. ,Es gehl hieraus hervor, daß die Spekulation ans Krieg gegen Denlschiand und auf Revolnton in Deutschland schon damals die Parole war, welche die höchsten Kirchen- fnrsten offen aussprachen. Nachdem nun der erste Krieg in Frankreich für die Ultramonianen mißglückt ist, steht also noch die Revolution oder ein zweiter Krieg ln Anssich!.
P n r i s, 9. Dez. Dem So.r zufolge stellt Nnniins Meglia die von Frhrn. v. Varnbüler in der Neichstagssitzung vom 6 De;, ihm zngcschriedene Aeußcenng entschieden in Abrede. (Bischof Semestrei hat die ziemlich gleichlautende Drohung mit der Revolution gleichfalls in Abrede gestellt, die dann von 7 Zeugen eidlich erhärtet wurde.) — Gerüchtweise verlautet, daß Unterhandlungen zwischen Isabella und Don Kariös angeknüpft seien.
Paris, 6, Dez. Die religiöse Feier, welche oeran- staliet wurde, um auf die Nationaioersammlnng den Schutz des Fimmels herabzuflehen, ist heute zu Versailles in sehr erbaulicher Werse vor sich gegangen. Mac Mahon begab sich in großem Kostüm, begli'ttel von allen Ministern und beiden Adjutanten mit einer Kavallerie-Eskorte nach der Schloßkapelle. Der Bischof von Versailles schritt ihm hier entgegen und reichte ihm das geweihte Wasser. Derselben Aufmerksamkeit wurde Buffet, der Präsident der Nationalversammlung gewürdigt. Dann nahmen die beiden Präsidenten Platz vor zwei Gebelsiühlen im Chor; der Bischof hielt eine Predigt, worin er den Gedanken ansführte, daß die Politik nnlrenndar von der Religion sei, und Madame Buffet ging mit dem Klingelbeutel für die Armen h rum. Auch zu Paris wurde in Noire-Dame ein feierlicher Gottesdienst gehalten. Alle Stacttskürper begaben sich in Gala unter Kavalle- riespalieren nach der Kathedrale. Vor der Kirche wimmelte es von Militär, aber im Inneren soll das Publikum sehr dünn gesät gewesen sein.
NmIlirHe und ^AriSczr-rL>kk,riinrin«rcdttngon.
Nagold. Behufs richtiger Berechnung der Geld Entschädigung der Schullehrer für ihre nicht in natura bezogenen Fruchtbesoldungen wird nach Konsistorialerlaß vom l6. Okt. l860 (Amtsblatt Nr. 60 v. 1860) der Preis der nachbenannten Früchte, wie er sich an dem entscheidenden Markttag gestellt hat, hiedurch in Nr-hstehenSem bekannt gemacht:
ch r a u n c.
Nagold
Markttag, Roggen. Dinkel. ! Habe r.
und zwar der 1. Markt- Mittel- ' Mittel- M ittel
tag des 3. Monats des Gewicht. Preis, pr. Ltr. > Geivicht. Preis, pr. Ctr. ! Gewicht. ! Preis, Pr. Ctr. IV. Quartals 1874. pr. Schfst fl. kr. ,pr. Scbffl. fl.kr. !pr. Schffl. l fl. ! kr.
Dezember 1874.
5ten 264
2len 258
5 12 149 4 i 10 176 4 j 39
6 6 151 4 30 175 ! 4 ! 54
K. gemeinschaftliches Oberamt in Schulsachen. Güntner. Göz.
Nagold.
Kleinnutzhol)-, Klasterhol)- und
Alteustaig
Den 8. Dezember 1874.
Steinlieserungs-Mkorde.
lieber die Lieferung des Straßenunter- hallungsmaicrials auf nachverzeichnete Staatsstraßendistrikte, für welche die bisherigen Akkorde mit dem 30. April 1875 ablaufen, werden neue Akkorde abgeschlossen und zwar:
für die Calw-Nagoldcrstraße: Markung Wildberg I. und 11. Distrikt,
Dienstag den 15. l. M., Nachmittags 4 Uhr, aus dem Rathhans in Wildberg.
Für die Markungen, Pfrondorf, Mindersbach und Emmingen!
Mittwoch den 16. l. M, Vormittags 11 Uhr, auf dem Nathhaus in Emmingen.
Für die Frcudcnstädterstraße: Markung Nagold II. Distrikt (gegen Rohrdorf),
Mittwoch den 16. l. M., Nachmittags 2 Uhr, auf dem Nalhhans in Nagold.
Für die Markungen Ebhausen, Ebershardt und Mohnhardt
Donnerstag den 17. !. M., , Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhans in Ebhausen.
Markung Berneck und Altenstaig
Donnerstag den 17.' l. M., Nachmittags 2 Uhr, aus dem Rathhans in Berneck.
Markung Spielberg
Freitag den 18. l. M., Nachmittags 2 Uhr, ans dem Nalhhans in Spielberg.
Hiezu werden tüchtige Akkordsliebhaber eingeladen und die verehrlichen Orlsvor- steher gebeten, dieß in den betreffenden Gemeinden bekannt machen zu lassen. Hirsau, den 8. Dezember 1874.
K. Straßenbau-Inspektion Calw. Bei hiesiger Stiftung liegen
100 fl.
zum Ausleihen parat.
Schönbronn, 7. Dezbr. 1874.
Stiftungspflege.
Brottieferung
ans das Jahr 1875 für den Landwehrbezirksfeldwebel in Nagold zu vergeben. Lieferungsbedingungen können bei demselben Angesehen, auch die Angebote daselbst Montag den 14. Dezember abgegeben werden.
Calw, den 8. Dezember 1874.
Landwehrbezirkskommando.
Reisach-Verkaus.
Aus dem Stadtwalddistrikt Ziegelberg werden verkauft:
Am Dienstag den 15. Dezember, Vormittags 9 Uhr,
207 Raummeter tannene Prügel,
30600 Stück Radelholzwelle».
Zusammenkunft bei dem Bahnwarthaus bei Jselshausen.
Am Mittwoch den 16. Dezember, Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhause hier:
120 Nadelholzstangen v. 9—11 M. lg.,
5l0 „ v. 7-9 „ „
1250 „ v. 5-7 „ „
1110 „ v. 3—5 „ „
Den 8. Dezember 1874.
G emeinderath.
Alte n st a i g.
Schwedische Zündhölzer mit Etuis
bei Christian Burghard.