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Samstag den 10. Aktober.

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L a g e s - N e u i g k e i r e n.

* Nagold, 9. Sepl. Heute'Nacht brannte die Säginühle in Bei hin gen nieder.

Stuttgart, 6. Okt. In den uinern Räumen der Markt­halle befinden sich jetzt sechs Fleischbänke, in welchen gutes und billiges Fleisch zu bekommen ist. Rindfleisch koste! 12 bis 13 Kreuzer, Hammelfleisch 12 und Schweinefleisch 22 Kreuzer. Die Hrn. Mezgermeister hauen das Fleisch in recht hübsch eingerich­teten reinlichen Fleischbänken aus, schlachten im hiesigen Schlacht­haus und zahlen für die Benützung täglich nur 9 Kreuzer. Aus diese Weise ist die Concurreiiz erleichtert und dem Publikum, welches aus wohlfeiles Fleisch reflektirt, ist damit geholfen.

Ulm, 4. Okt. Am Samstag fand hier eine interessante, weil zu­gleich scbr unterbauende Lchwurgericbtsverbaublung statt. Bor den Schranken des Schwurgerichts uanv nämlich Ludwig Krauter von Großheppach, in letzler'Zeil wohnhaft in Birkach, augekiagl der Belei­digung des deutschen Kaisers. Der Angeklagte, früher Pflasterer, avan- cirte zum Apostel oder Sendboten einer in Stuttgart douuUzireuden re­ligiösen Gesellschaft, deren Chef ein früherer Schreinergebilfe Zanjer ist. Jii dieser Eigenschaft hielt er im April dieses Jahres in Kirchpenn ». -r. im Haufe der ledigen Johanna Seudert einen religiösen Vortrag, in welchem er den König von Preußen- ais Kaiser erkannte er ihn nicht an nach verschiedenen Stetten der Propheten und der^Offeiidarung einen Räuber, meineidig, den Antichrist, das fiebenköpflge Thier u. ß w. nannte. Es wurden drei Belastung»- und zwei Entlastungszeugen, un­ter letzteren eben auch Jungfrau Johanne Seubert, vernommen. So­wohl die Angaben der Zeugen, als die Vernehmung des Angeklagten selbst förderten recht ergötzliche Dinge zu Tage, die allgemeines Lachen erregten. So prophezeite z. B. letzterer im April d. I., daß Heuer gar nichts wachsen und damit der Tag des Weltgerichts etngeleilet weroe, sagte: Napoleon Ul. sei nicht tovl, sondern nur beiseite gebracht und werde in 14 Tagen mit einem Heer nach Deutschland kommen, um den Antichristen sür den Bruch des heiligen Bundes, den er tm Jahre 1815 zu Frankfurt geschlossen, 1866 gebrochen habe, »och in dieser Welt zu strafen und zu zerschmeißen. Bel seiner Vernehmung ertlärte der Ange­klagte, daß er mit seinen Aeuß-rnngen den Kaiser nicht habe beleidigen wollen, er habe nur erläutert, was die Bibel in den angeführten Stel­len von demielben sage, denn in dieser siehe wöitlich, was er behauptet habe, nur können dieses blos diejenigen erkennen und ausiegen, welchen der heilige Geist das rechten Licht dazu gegeben habe u. s. w. Der An­geklagte und die seiner religiösen Ansicht huldigenden Entlastungszeugen erschienen mit der Bibel in der Hand, um die Wahrheit der Behaup­tungen zu erhärten und die Anklage zu entkräften, da sie aber mit den andern Zeugen und dem Angeklagten zugeden mußten, daß vre ihm zur Last gelegten beleidigenden Worte von ihm gebraucht worben seien, io konnten ihn die mancherlei und wiederholt verlesenen Bidelstellen nicht straffrei erscheinen lassen. Die Zeugin Johanne Seubert zeigte sich als eine in hohem Grade exaltirte Person, welche durch ihre unbedachten Reden wiederholt zur Ordnung gewiesen werden mußte und des Unver­dauten, Unsinnigen und Lächerlichen so viel vorbrachte, daß sie beinahe jedesmal zum Lachen reizte, während der Denkende ebenso viel Anlaß zur Betrnbniß über solcher Thorheit finden konnte. Hr- OA.Arzt Dr. Volz von hier, welcher auf den Antrag des Bertheidigers den Angeklagten inner- halb 2 Tagen vor der Verhandlung ln Betreff seiner geistigen ZurechnungS sähigkeit öfter beobachtete, charakteriflrte denselben in längerer Aussllh rung wohl sehr richtig: er erklärte ihn mit Ausnahme einer Jnnorma litäl des Herzens körperlich und geistig für gesund. Er sel ein religiö­ser Fanatiker oder Schwindler, kein Betrüger, sondern ein Betrogener, denn zum Betrüger in der von ihm gewählten Sphäre fehle lhm der nöthige Verstand und die Bildung, aber er sei in seiner religiösen Ueder- spannung so weit vorgeschritten, daß er aus der Grenze zwischen Thor­heit und Wahnsinn stehe. Hierauf erwiderte Krauter:Ich weiß wohl, daß die Ungläubigen wirklich den. der an Christum glaubt und den Hel­iand vor der Wett bekennt, für einen Narren halten: ich bin kein Narr." So halte denn der Staatsanwalt es leicht, seine Anklage aufrecht zu erhalten und der Bertheibiger, Herr Justizprokurator Zum Tobet, wenig Aussicht, seinen Clienten die Freisprechung zu erwirken. Die Geschwo­renen sprachen den Angeklagten des ihm zur Last gelegten Vergehens sür schuldig und der Gerichtshof verurtheilte ihn zu 4 Monaten Gefängnis;! Der Verhandlung wohnten einige Gesinnungsgenossen L. Kraulers, un­ter ihnen auch Janser von Stuttgart, mit stets jestgesatteten, manchmal erhobenen Händen bei.

Vom Schwurgericht in Tübingen wurde der Polizeidiener Schlatter von Unterthalheim wegen Meineids zu 2 Zähren Zucht­haus verurtheilt. Schultheiß Seeger von Ettmannsweiler er­hielt wegen falscher Beurkundung 4 Monate Gefängniß, woran 2 Monate Untersuchungshaft in Abzug kommen. Der Schnei­dergeselle Zac. Kr. Löffler von Markgröningen hatte einen als falsch erkannten Thaler bei einem geistig beschränkten Handwerks­burschen, dem er einige Gegenstände abkaufte, als Zahlungsmit­tel benützt, und hat ihm dieser Handel nun 10 Monate Gefäng­niß, eine ihm nicht unbekannte Wohnung, Angebracht. Der ver­

heiratete Taglöhner Michael Braun von Breitenberg wurde we­gen außerehelichen Beischlafs mit einer geisteskranken Person von den Geschwornen für schuldig erklärt, aber vom Schwurgerichts- Hof freigesprochen, da der Vormund der elternlosen Damnisika- tin die strafrechtliche Verfolgung nicht in der gesetzlichen Zeit beantragt hatte.

Heute (Samstag) bekommen wir eine S o n n e n fi n st e r n i st zu sehe». Dieselbe beginnt sür uns um 9 Uhr 36 Min. Morgens, erreicht ihren höchsten Grad um 10 Uhr 46 Min. und endet um

11 Uhr 58 Min. Die Größe der Finsterniß beträgt 0,346, den Durchmesser ber Sonne zu 1' Fnst angenommen.

Eßlingen, 6. Oki. Rach einem gestern Abend ans dem Elsaß hier eingelrostenen Telegramm ist in einem der reiionimir- testen Weinorie weißer Wein per 3 Hltr. oder l württ. Eimer zu 22 fl. 24 kr., weißer Wein von den besten Lagen zu 25 fl.

12 kr. dis 28 fl., Roth,sein zu 2835 fl. zu haben. Die Fracht kommt loco Eßlingen auf etwa 4 fl. per Eimer zu stehen.

Die Sammlungen für Meiningen haben bereits dre Höhe von 354.000 fl. erreicht

Nach aiilheiiischer Mitteilung wurden bei dem am 5. d. M. in Wasungen statlgehabten Brande 7 Wohnhäuser mit Scheunen und Nebengebäuden zerstört. Von Interesse ist es, zu vernehmen, daß der Brand denselben Stadttheil betroffen hat, welcher vor 20 Jahren abgebrannt und hiernach neu aiisgebaut worden ist.

Feldkirch, 3. Ocl. Das Schwur-Gericht hat nach zweitägiger geheimer Verhandlung den Volksschullehrer Knapp von Bolgenach (Bregenzer Wald) wegen Verbrechens grober Un- siltlichkeir, begangen an sechs- bis zwölfjährigen Schulmädchen, zu neun Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Knapp's Bruder, gleichfalls Lehrer und an dem Verbrechen belheiligt, halte Selbst­justiz geübt und sich erhängt. Vor dem Richter aerirte sich Knapp als Märtyrer.

Berlin, 6. Okt. Ueber den Anlaß zu Graf Arnim's Verhaftung erfährt dieNordd. Allg. Ztg.": Beim Eintref­fen des Fürsten Hohenlohe in Paris zeigte sich, daß das politi­sche Archiv nicht vollständig war. Eine genaue Revision ergab, daß eine große Anzahl Aktenstücke von hervorragend politischer Bedeutung nicht aufziisinden war. Graf Arnim ließ auf wieder­holtes Mahnen durch eine dritte Person einen geringen Theil der Schriften dem auswärtigen Amte wieder znstellen. Vom Verbleib des größeren Theils leugnete derselbe seine Wissenschaft ab, von anderen Papieren erklärte er, daß er sie als Privatei­genthum betrachte. Den Hauptbestandtheil hielt er zurück; den Erlassen des auswärtigen Amtes auf Rückgabe verweigerte er jede Beachtung. Bei solcher Sachlage mußte gerichtliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Posen, 6. Okt. Das hiesige Kreisgericht verurtheilte heute den Weihbischof Janiszewski wegen unbefugter Bornahme der Firmung zu sechsmonatlichem Gefängniß.

In den Gebäuden der Krupp'schen Fabrik in Essen woh­nen 20,189 Menschen. Das ist die Bevölkerung einer guten Mittelstadt.

Den Vorschlag, in den größeren Städten Verkaufsstellen sürFahr-Billets einzurichten und damit den vielen mit der jetzigen Einrichtung verbundenen Belästigungen ein Ende zu machen, hat das Reichs-Eisenbahnamt acceptirt.

Rach einer preuß. Obertribiinalsenlscheiduiig vom 16. Scpt. er. begeht der Ehemann keinen Hausfriedensbruch durch Ein­dringen in die Wohnung seiner Ehefrau, welche sich eigenmächtig, ohne gerichtliche Gestattung von ihm getrennt hat.

Von der Dill, 6. Oct. Die geistige Speise, welche unsere religiösen Tendenz-Blätter ihren Lesern bieten, ist oft etwas bedenklicher Art. So erzählt uns da z. B. das in unserem gesegneten Thal erscheinendeEvangelische Soniitags- blatt für Nassau" in seiner neuesten Nummer, daß in einem Dorfe zwischen Wnrzbnrg und Aschaffcnburg der Blitz einen Schneider erschlug, weil derselbe am Sonntag arbeitete, anstatt zur Kirche zu gehen. Die Nadel war dem Unglücklichen tief in's Kinn eingedrungen, die beiden Theile der Schecke waren zusammengeschmolzen, natürlich blos, um das höhere Strafgericht zu veranschaulichen, und damit sich das Schristwort bewahrheite: