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Zuschrift des k. württ. Oberamtes Crailsheim vom 15. Jänner 1881, diese Ausweise erschlichen, da der richtige Ernst am 12. Juni 1880 zu Schorndorf gestorben ist. Der Pseudo-Ernst hat am 8. Mai 1880 in Wien einen Selbst­mord versucht, war Ende 1881 in Pest im Rochusspital in Pflege und er­scheint identisch mit jenem Schauspieler A. Groiß, welcher bis November 1884 in Bukarest bei einer Singspielhalle engagiert war. Deinselben sind die Ausweise abzunehmen, nach Crailsheim einzusenden, weiters mit ihm Amt zu handeln und hievon anher Mitteilung zu machen. Dessen Photo­graphie erliegt bei der Polizeidirektion in Wien."

Schwarze Gesellen bei unserenhöheren Töch­tern". Am Mittwoch, den 11. d., machten die beiden Negerhäuptlinge aus Lausa sim westlichen Sudan, Hinterland von Kamerun), Mugado mai gasin Baki Muhamandan Mohoman und Mugado dan Tambarin, die seit Monaten als Begleiter des Dr. Flegel in Berlin weilen, der Töchterschule und dem Lehrerinnen-Seminar von Fräulein Albertine Prox, Kurfürstenstraße 45. einen Besuch. Zunächst wurden sie in die Aula geführt, wo die obere Ge­sangsklasse sie mit fröhlichen Liedern empfing, die sie mit ersichtlichem Ver­gnügen anhörteu und denen sie herzhaft Beifall klatschten. Dann führten die oberen Turnklassen verschiedene Gangarten und einen Reigen mit Gesang vor, und sehr bald halten die Negerhäuptlinge für die gestellten Aufgaben Verständniß und für die präzise Durchführung Interesse, und mit den wenigen deutschen Worten, die sie können, wiegut"schön" und mit Händeklatschen drückten sie ihren Beifall aus. Dann machten sie eine Wanderung durch die Klassen, und hier zeigten sie Erstaunen, welch kleine Mädchen schon lernen müßten. In einer anderen Klasse fanden sie einen großen Globus. Hier wollten sie unterrichtet sein und fragten: Hausa, Benue, Egypten, Amerika, London, Hamburg, Berlin, Paris, Asien, Australien. Diese Worte waren dem jüngeren Häuptling alle sehr geläufig, und er sprach sie ganz wie wir aus, da er sie hier in Berlin erlernt hat. Im Conferenzzimmer wurde ihnen dann ein Imbiß angeboren, und nun entfaltete sich ein lebhafter Gedanken­austausch, welchen der Begleiter der beiden Gäste zum Teil vermitteln mußte,

und dabei schrieb mit unermüdlicher Hand der jüngere Häuptling wohl über- hundertmal in Albums und auf Zettel seinen und seines Begleiters Namen in arabischer Schrift. Unermüdlich waren sie beide auch im Handschütteln, und der Jüngere hatte im Fragen:Wie heißt Du" undwie alt bist Du" und im Nachsprechen und Kopfschütteln, wenn ihm Alter und Person nach seinen Begriffen nicht passen wollten, so viele Laune und Liebenswürdigkeit, daß die Französin der Anstalt, eine sehr redegewandte Pariserin, nicht anders konnte, als sagen:4-e commsnoemsnt äs 1s sivilisstion c'sst äonc la gslgntsris". Als nach Beendigung des Unterrichts die Schülerinnen den lebhaften Wunsch äußerten, den farbigen Gästen noch Lebewohl zu sagen, ließ die Vorsteherin, welche von den beiden immerMama Doctor" genannt wurde, die 172 Schülerinnen antreten und an den Fremden vorbeidefilieren, und jede erhielt Handschlag mit den freundlichen Worten:Adieu, grüß Deine Mutter, schlaf wohl."

Calw.

Eanelwieth^chaftkichee Kezirhsoerein. Obkbaume betr.

Die bei dem Unterzeichneten bestellten Obstbäume sind unfehlbar am Samstag Vormittag abzuholen.

Calw, 17. März 1885.

E. Horlacher, Secr.

Personen, die mit Brust-Katarrh, Husten und Halsweh behaftet sind, sollten in ihrem eigenen Interesse stets ausdrücklich das Locflünd'sche Malz- Extract und die ächten Malz-Extract-Bonbons non Ed. Loeflund in Stuttgart verlangen, cs sind das die beliebtesten und wirksamsten und in jeder Apotheke in Original-Packung zu haben.

(Eine wandernde Reklame.) Wie den Lesern wohl bekannt, benutzen die Fabrikanten und Verkäufer zur Einführung ihres Artikels Bekanntmachungen der ver­schiedensten Art. Wer hat nicht schon von dem Erfiudungstalent der Engländer und Amerikaner gehört, die auf alle erdenkliche Art und Weise das Publikum für ihre Produkte interessieren und denen für ihre Anpreisungen kein Berg zu hoch und kerne Ausgabe zu groß ist, wenn sie nur ihren Zweck erfüllt. Wenn nun auch sicher ist. daß ein neuer Artikel der Ankündigung bedarf, um demselben seinen Weg ins Publikum zu bahnen, so kann andererseits behauptet werden, daß nur die Güte und Reellität eines Produkts deinselben dauernd die Gunst des Pnbikums sichert. Erst wenn die Empfehlung sich von Mund zu Mund fortpflanzt und so. gleich einer wandernden Reklame, sich für das Produkt verwendet, erst daun wird cs in alle Schichten der Bevölkerung eindringen und allgemeine Verbreitung finden. Nur wenige Produkte kommen indes zu dieser allgemeinen Beliebtheit und um ein Beispiel anzuführen, erwähnen wir die jetzt in fast jedem Hause vorrätigen Apotheker Rich. Brandt's Schweizerpillen.

Im Anfang ihres Erscheinens bekämpft, haben sich dieselben nach 5 Jahren einen ganz gewaltigen Freundeskreis unter den Aerzten, Apothekern und dem Publikum erworben, sie werden von Mund zu Mund empfohlen und Jeder, welcher sie bei Verdauungsstörungen (Verstopfung mit Blähungen, Kopfschmerzen, Schwindclanfälle, Herzklopfen, Leber- und Gallenlciden) nimmt, wird über die sichere schmerzlose Wirkung zufriedengcstellt sein.

Zudem ermöglicht der billige Preis von 1 ^ per Schachtel (wodurch die täglichen Kosten nur wenige Pfennige betragen), Jedermann die Anschaffung, was zu der ungemein großen Verbreitung der Apotheker R. Brandt's Schwcizerpillen sicher sehr viel beigetragcn hat. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Etiqnett ein weißes Kreuz in rotem Grund und den Namenszug Rich. Brandt's trägt.

Amtliche Keklinntmachimgell.

Revier Liebenzell.

VerhäuD^e

«Wakü-Dskunzea.

4000 St. 4jährige verschütte Eichen, 3000 3 Lärchen,

10,000 2 unvcrschulte Lärchen, 50,000 1 Forchenpflanzen,

sämtlich sehr schöner Qualität. Liebhaber wollen sich wenden an K. Revieramt.

Calw.

Gesunde«

wurde 1 Zehn-Mlnk-Sliick. An­sprüche sind binnen 10 Tagen geltend zu machen.

Stadtschultheißenamt. _ Haffner.

Unterreicheubach.

Sügmiihle- öe Gnter-Berkanf.

Nachdem das K. Amtsgericht Calw am 15. vor. Mts. die Zwangs- Vollstreckung in das unbewegliche auf hiesiger Mark­ung gelegene Vermögen des Sägmüllers Friedrich Nonnen mann, hier, verfügt, hat demgemäß die mit dem Vollzug beauftragte Vollstreckungsbe­hörde dahier zum Zwangsverkauf:

Gebäude Nr. 79, zwei Drittel an:

62 qm zweistockigt. Wohnhaus mit gewölbtein Keller, 56 qm angebauter Scheuer,

40 qm Wohnungsanbau,

4 qm Schweinstall,

7 qm Küche,

2 s 60 qm Hofraum dabei, am Kapfenhardter Weg, Anschlag 3300 »4L G e b ä u d e Nr. 94.

1 g 22 qm Sägmühle am Neichen­bach,

10 qm Anbau,

18 qm Nadstube,

10 s 68 qm Holzlagerplatz im Rei­chenbacherthal.

Hiezu gehört:

P.Nr. 216/1, 218/1 und 2, 226/2, 219.

s 37 qm Wiese und Lagerplatz,

6 s 40 qm deßgl. ^

11 a 43 qm Lagerplatz,

sämtlich bei obiger Sägmühle. Anschlag zus. 7000 »4L P.Nr. 224.

9 a 85 qm Wiese mit Wehr und Sagmühlekanal daselbst, Anschlag 250 -4L

P.Nr. 184.

7 « 76 qm Gras- und Baumgarten in Pfasiengärten, Anschlag 500 -4L

P.Nr. 104.

11 s 61 qm Gras- und Baumgarten mit unbeständigem Weg im Teich,

Anschlag 1400 -4L P.Nr. 311/2 und 3.

7 a 97 qm und

8 s 40 qm Acker in oberen Aeckern,

Anschlag 600 -4L

P.Nr. 211/1.

3 a 82 qm Holzlagerplatz, worauf

ein Schuppen auf Frei­pfosten,

92 qm Gemüsegarten,

4 s 74 qm im Reichenbacherthal am

Kapfenhardter Weg, dabei ist die Hälfte an Gebäude Nr. 81 s,

6 qm Backofen,

Anschlag 350 -,-L

bestimmt u. zum !. Verkauf Termin auf Dienstag, den 7. April d. I., nachmittags 2 Uhr,

in das hiesige Rathaus anberaumt, auch zum Verwalter den Gemeinde­rat Bohnenberger und als Ver­kaufskommission den Unterzeichneten und Gemeinderat Beuttler und in deren Verhinderung den Gemeinderat Ritt mann hier, bestellt.

Die Sägmühle hat eine ganz günstige Lage, und constante, vorzüg­liche Wasserkraft und würde in hiesiger holzreicher Gegend ein tüchtiger Ge­schäftsmann mit entsprechendem Ver­mögen eine sichere Existenz finden; auch ließe es sich leicht zu jedem an­deren Geschäftsbetrieb einrichten. Un­bekannte Steigerer haben sich durch entsprechende Zeugnisse über Zahlungs­fähigkeit auszuweisen, auch tüchtige Bürgschaft zu stellen.

Den 5. März 1885.

Schnllheitz Scholl.

Brritenberg.

Jagd-Verpachtung.

Am Montag, den 23. d. M., vorm. LI /'/ 8 Vs Uhr, wird die

VI hiesige Gemeindejaqd auf dem Rathause

dahier auf weitere 3 Jahre verpachtet.

Den 16. März 1885. _Gemeinderat.

Martinsmoos.

Im Vollstreckungswege werden am Freitag, den 20. d. M., vor­mittags 9 Uhr,

, i Kuh

und em 1 VzjährigesRind gegen sogleich baare Bezahlung öffentlich versteigert.

Zusammenkunft bei der Ziegel­hütte. Der Gerichtsvollzieher.

'Aviv at-Anzeigen.

Darlegung.

Für die vielen Beweise herzl. Theilnahme an dem schmerzlichen Ver­luste der uns durch den unerwartet schnellen Tod unserer lieben Gattin, Mutter, Tochter, Schwe­ster und Schwägerin ge­troffen hat, sagen wir wie auch für die Blu­menspenden, die zahl­reiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhe­stätte, für die trostreichen Worte des Herrn Dekan und den Herren Ehren­trägern, unfern innigsten Dank.

Im Namen der Hinterbliebenen: der trauernde Gatte Wilh. Schaich mit seinen 2 Kindern.

Calw.

Garten-Verhaus.

Ich verkaufe meinen Wurz-, Gras- und Baumgarten am Walkmühleweg. Liebhaber werden eingeladen. Friedr. Müller _ am Markt. _

Gemüse- und Wlu mensa men

in bekannter guter Qualität, sowie

Steckzwiebel,

kleine harte, empfiehlt zu gütiger Ab­nahme Gärtner Mayer.

Formnlare:

Forstpok. Strafverfügungen,

sind von jetzt ab ebenfalls vorrätig in der Druckerei ds. Bl.