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6. Stuttgart, 15. März. Die Sammlungen für die Bis­marckspende sind gestern Abend geschloffen worden. Wie uns mitgeteilt wird, sei gerade zuletzt noch ziemlich viel eingegangen, das Resultat wird morgen veröffentlicht.

Cannstatt, 13. März. Ein Schlosser aus der Provinz Branden­burg hat gestern Nachm. 4 Uhr den Versuch gemacht auf dem Wege nach der Ziegelhütte, sich den Hals ab z u s ch nei d en. Er hat sich die Kehle durchschnitten, erreichte aber trotzdem nicht den Zweck und sprang darauf in den Neckar, aus dem er dann auch wieder von vorübergehenden herausge­zogen und ins hiesige Bezirkskrankenhaus gebracht wurde; er befindet sich in hoffnungslosem Zustande.

Backnang, 13. März. Dem Reichskanzler ist von hier eine be­sondere Spende zugedacht, nemlich ein Paar Kürassier st iefel, die aus hiesigem Lederfabrikat in der G. Stelzer'schen Schuhfab. angefertigt werden.

Tübingen, 13. März. Der Bismarckkommers, welcher gestern Abend um 8 Uhr von den Verbindungen Königsgesellschaft, Normannia und Wingolf in der neuen Turnhalle veranstaltet wurde, hatte einen glänzenden Verlauf. Die geräumige, mit Fahnen und frischem Grün festlich geschmückte Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Eine größere Anzahl Professoren, darunter der Rektor der Universität, Dr. v. Bülow , wohnte dem Kommerse bei. Die Versammlung war von einem patriotischen Geiste belebt, welcher in zahlreichen Reden und Toasten in gebundener und ungebundener Form Ausdruck fand. Auf ein an den Fürsten Bismarck abgesandtes Telegramm lief noch im Laufe des Abends eine Antwort ein, worin der Kanzler seinen verbindlichsten Dank ausdrückt und der Universität bestes Gedeihen wünscht.

Geislingen, 12. März. Auf unserem Albübergang drohte heute ein Unglück. Der Güterzug mit Personenbeförderung, welcher nachmittags nach 2 Uhr in Geislingen ankommt, hatte auf der Alb in Amstetten Bremser, welche einen Wagen anschieben sollten, zurückgelaffen; der Zug kam in zu große Geschwindigkeit, da es an Bremsern fehlte, und fuhr an der Station Geislingen vorbei der Station Gingen zu; er wurde erst in der Gegend von Kuchen zum Halten gebracht und wieder rückwärts nach Geislingen be­fördert. Ein Unglück ist gottlob nicht vorgekommen.

WerrrnrsctzLes.

Washington, 8. März. Der Präsident Cleveland erließ gestern General Grant's Uebertragung als General auf die Pensionsliste. Sein Einkommen wird jährlich 15,000 Doll, betragen und beginnt mit dem gestrigen Tage. Grant's Zustand hat sich nicht gebessert, und man glaubt, daß der Tod ihn in einem Monat ereilen dürfte. Das beunruhigendste Symptom seiner Krankheit ist die Unfähigkeit, Nahrung zu behalten, da sein Magen fast alles verweigert. Sein Körper siecht hinweg und er ist nahezu zahnlos. Mehrere Zähne wurden gezogen, um die intensiven, durch den Krebs erzeugten neuralgischen Schmerzen zu lindern. In den letzten Tagen hat seine Krank­heit reißende Fortschritte gemacht; die vom Krebs angegriffene Teile sind für das Messer nicht zugänglich, und es ist kaum irgend eine Hoffnung vorhanden, sein Leben über einige Wochen hinaus zu erhalten.

— 7000 unversorgte Witwen. Der Vatikan erhielt vom apostolischen Vikariate am Viktoria-Nyanza-See (Zentralafrika) die Nachricht, daß der durch den Afrikareisenden Stanley auch in Europa bekannt gewordene Beherrscher des Ugandereiches, Kaiser M'tesa, ohne Hinterlassung von männ­lichen Erben gestorben ist. Ein Neffe desselben, der vom Missionar Livinhac erzogen worden ist, hat den Thron bestiegen. Der Verstorbene war schon halb zivilisiert, da er einen langen Kaftan trug; dagegen war es erst seinem Nachfolger Vorbehalten, die Beinkleider in seinem Reiche einzuführen. In Ugande befürchtet man nur, daß es dort, wenn der Finanzminister eine Ge­setzesvorlage wegen Versorgung der 7000 kaiserlichen Witwen unterbreiten wird, zu heftigen und stürmischen Scenen kommen werde. Frkf. I.

— Ein neues Mittel, dem Wirtshausbesuche während des Gottes­dienstes Einhalt zu thun, hat eine Behörde in Frankreich angewendet. Sie machte bekannt: „Alle Zechgäste, welche an Sonn- und Feiertagen während der heil. Messe und Vesper in den Wirtshäusern sich befinden, sind berechtigt, fortzugehen, ohne das Verzehrte zu bezahlen." Das Mittel soll sich bewährt haben.

— Bedenkliche Zustiinmung. - „Sie glauben nicht, daß es Hunde giebt, die klüger sind, als ihre Herren." — „Ich weiß, ich Hab'selbst so einen."

Amtliche Keklmntmilchimgeu.

Revier Stamm heim.

Brücken- B a u.

Die bei Herstellung einer eisernen Brücke über die Nagold bei Kentheim (Waldbrücke) vorkommenden Grab-, Maurer-, Steinhauer- und Zimmer­arbeiten werden am Montag, den 23. März, vormittags 10 Uhr, im Rößle in Stammheim verakkordirt.

Im Ueberschlag, der beim Revieramt eingefehen swerden kann, sind vorgesehen: für die

Grab- und Planierungsarbeit. 450

Gründung samt Holzwerk und Beton. 1450 „

Zimmerarbeit sammt Holzlieferung zum Brückenbelag 1260 „

Maurer- und Steinhauerarbeit. 1230 „

Dem Revieramt unbekannte Akkordsliebhaber hätten Tüchtigkeits­und Vermögenszeugnisse neuesten Datums mitzubringen.

Revier Wildbad.

Brucken-Sperre.

Die Brücke über die Klein-Enz bei der sog. Eisenmühle kann wegen Umbaus vom 15. Mai bis 15. August ds. Js. nicht be­sä h r e n werden, worauf jetzt schon aufmerksam gemacht wird.

Revier Stammheim.

8Lam;en- uncl Krenntwkz-Verkauf.

Am Dienstag, den 24. März, vor­mittags 9 Uhr, aus dem Staatswald Wasserbaum und Wasserteich:

190 St. Hopfenstangen II.—V. Kl., 110 St. RUsstangen 3/5 m lang, 64 Rm. buch. Scheiter,

1 dto. Prügel,

4 Rm. aspene Prügel,

56 Rm. Nadelholz-Scheiter, Prügel und Anbruch,

1490 St. buchene,

210 St. aspene,

240 St. Nadelholz-Wellen, gebunden, und einige Loose Schlagraum. Zusammenkunft am untern Eingang zuni Wasserbaum. _

Calw.

Der in der Samstagsnummer «auf Mittwoch den 18. ds. ausgeschrie­bene Zwangsverkauf wird hiemit

zurückgenommen.

Gerichtsvollzieher Wochele.

Simmozheim.

Stamm- und Arennhokz-Merkauf

aus dem hiesigen Gerechtigkeitswald am nächsten Donnerstag, den 19. März, von vormittags 10 Uhr an:

323 Nadelholzstämiue (meist Fichten und Weißtannen, aber auch Forchen) mit 348,56 Festm., worunter Stämme von über 3 Festm. und sehr schöne Qualität. Am nächsten

Freitag, den 20. März, von vorm. 10 Uhr an:

74 Rm. Nadelholzscheiter u. Prügel, 1349 Stück Nadelholzwellen.

Kaufsliebhaber sind hiezu mit dem Bemerken freundlich eingeladen, daß an beiden Verkaufstagen Zusammen­kunft morgens 9 Uhr im Ort statt- sindet.

Am 11. März 1885.

Gemeinderat. Vorstand: Siegel.

SMM

Revier Hofstett.

8tcunm- unä

Oremckokz-VerAauf.

Am Montag, den 23. März, vormittags 11 Uhr, in der Sonne zu Aichelberg aus Bergwald, Abt.

8 Kellerwald, 9 Altholz, 10 Rothe Hülb, 53 Enzrücken:

735 Tannen mit 602,

372 Forchen mit 309 und 44 Eichen mit 24 Festm.; ferner aus denselben Abteilungen und Abt. 32 Streuweg: Rm:

8 eichene Scheiter,

25 dito Anbruch,

212 Nadelh.-Scheiter und 274 dito Prügel und Anbruch.

Calw.

Krennkwkz- unä Reisig-Verkauf

Montag, den 23. d. M., aus den Stadtw.

Mädig, Abt.

Windhof, Grä­ben und Speß-^

Hardter Mauer:

239 Rm. Nadelholz-Scheiter Sr Prügel.

Dienstag, den 24. d. M., aus den Stadtw. Mädig, Abt. Wind­hof und Gräben:

100 buchene Wellen,

5610 Nadelholz-Wellen und 4 Flächenloose Nadelreisig. Zusammenkunft je vorni. 8>/- Uhr im Schlag Windhof.

Gemeinderat.

Im Vollstreckungswege werden am Freitag, den 20. d. M., vor­mittags 9 Uhr,

i Kuh

und ein 1i/zjährigesRind gegen sogleich baare Bezahlung öffentlich versteigert.

Zusammenkunft bei der Ziegel­hütte. Der Gerichtsvollzieher.

Calw.

Stangen- und Weillg-Merkauf.

Am Frei­tag, den 20. ds. Mts., aus

Stadtwald Hardtberg:

218 Derbstan­gen 10—

14 cm stark,

650 Hopfenstangen V. Claffe,

2080 Reisstangen (Zaun- und Bohnen­stecken rc.).

Aus den Stadtwaldungen Georgen­höhe, Speßhardter-Mauer, Ruders­berg und Hardtberg:

250 buchene Wellen,

30 eichene Wellen.

13 Radelholz-Flächenloose.

Zusammenkunft vorm. 8V- Uhr beim Schaffst.

Gemeinderat.

^rivat-Anzeigen.

M Theilnehmenden Verwandten E^Mund Freunden statt jeder be- sonderen Anzeige hierdurch die U? schmerzliche Nachricht, daß A mein liebes Kind Ll«ck«!x

am Sonntag, abends 8 Uhr, von schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst wurde.

Um stille Teilnahme bittet

der tieftrauernde Vater Wilhelm Köhler.

Eine schöne Auswahl Gegenstände zu

Ooimrmutions-

KösodsukM

geeignet, hält empfohlen

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