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Nagold.
Gewerbe-Verein.
Der Ausschuß des Gewerbe-Vereins bringt den Gewerbetreibenden, welche sich durch Einsendung von Waren bei der
Schwäbischen Industrie-Ausstellung in Ulm
betheilige», nachstehende» Artikel des Gewerbeblatts zur Kenntniß:
C'rmiißigmlg der Eiseiibahiisrachteil zu und von der Schwäbischen Industrie-Ausstellung in Ulm.
Die Königl. Württemb- Eiscnbahndirektion hat in dankeswerther Würdigung dieser in überraschender Weise sich entwickelnde» süddeutschen Unternehmung die Frachten sür diejenigen Gegenstände, welche auf den württem- bergischcn Bahnstrecken zur Ausstellung versendet werden, oder an den Aussteller selbst zurückgelangen, in der Art auf 50 pCt. der normalen Taxe ermäßigt, daß gegen Vorlage der Original-Frachtbriefe, welche durch die Ausstellungskommission beurkundet sein müssen, die Hälfte der vorgelegten Fracht aus der betreffenden Bahnstation wieder heransbezahlt wird.
Es ist sehr anzurathen, die Güter ohne Verzug der Bahn zu übergeben, da die Aufstellungsarbeiten bereits begonnen haben, und die Eröffnung unfehlbar am 16. Juli stattfinden wird. Sehr dringlich ist insbesondere die Einsendung der in Gang zu setzenden Maschinen, sowie aller voluminösen und schweren Gegenstände, deren Aufstellung Zeit und Sorgfalt erfordert, oder nur dann noch unter den verwandten Gegenständen stattfinden kann, wenn sie beigeschafft werden können, so lange die Passage noch frei ist.
Die Ausstellungs-Commission.
Mit dieser Bekanntmachung verbindet der Ausschuß die Einladung zu einem gemeinschaftlichen Besuch dieser interessanten Ausstellung.
Diejenigen Gewerbetreibenden, welche hieran Theil nehmen wollen, haben sich spätestens bis zum 16. Zuli bei Hrn. Kaufmann anzumelden. Ver
einsmitgliedern wird ein Theil der Reisekosten vergütet.
Einer zahlreichen Betheilignng sicht entgegen
der Ausschuß.
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empfiehlt sich bei dem Semestcrwechsel zur Besorgung aller durch den Buchhandel zu beziehenden Zeitschriften. Bücher, kleinere und größere Werke, welche von anderen Buchhandlungen in öffentlichen Blättern angekündigt werden, werden von ihr zu den nämlichen Preisen, also ohne Portoanrechnung, schnellstens besorgt.
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Nagold, 29.
Juni.
Auf die sehr bewegten Tage
der Einqnartirung und Trnppendurchmärsche, mit denen mancherlei Feierlichkeiten verbunden waren, folgte heute ein gar stilles,
liebliches Fest, das in den Nachmittagssinnden in der Kirche zu
Wildbcrg gefeiert wurde — das Jahresfest des Vereins zur Versorgung verwahrloster Kinder unseres Bezirks, woran sich außer den betreffenden Kindern und ihrer Pflegc- eltern Freunde der Sache von nah und fern betheiligten. Nachdem die anwesenden Pfleglinge von Seiten des Vereins im Gasthof zum Hirsch gespeist waren, zogen sie in Begleitung ihrer Pflege- eltcrn und der Ausschussmitglieder des Vereins unter dem Geläute der Glocken zur Kirche, wo nach dem Absingen einiger Lieder- vcrsen (von Nr. 348) Helfer El süßer von hier das Eingangs- gcbet sprach und au Psalm 68, 20 (Gott legt uns eine Last auf, aber er Hilst uns auch!) anknüpfend den Jahresbericht des Vereins erstattete. Hicnach hatte derselbe vom lö. März 1870 bis 15. März 1871 eine Einnahme von ca. 900 fl., eine Ausgabe von
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.... 840 fl., also einen Ueberschuß von ca. 60 fl. Die Zahl der in passenden Familien gegen ein jährliches Kostgeld von 25—30 fl. unlergearachten Kinder beträgt 40, nemlich 28 Knaben und 12 Mädchen, eine Zahl, welche wohl noch nie erreicht wurde und der in mancher Rettungsanstalt des Landes untergebrachten Kinder gleichkommt. Weil die Anmeldung betreffender Kinder und die passender Familien zur Aufnahme derselben nicht gleichen Schritt halten, so fordert der Berichterstatter auf, sich zahlreicher zur Ausnahme solcher Kinder zu melden, indem man dann auch eine wünschens- werthe Auswahl habe. —Dekan Freihofer von hier (Vorstand des Vereins) hielt sodann mit den Pfleglingen eine Katechese über das Gleichniß vom barmherzigen Samariter, das er auf verschiedene Verhältnisse, auch auf das der Kinder zu ihren Pflegeeltern, bezog. Schließlich sprach Pfarrer Lentze von Gültlingen über das Evangelium des heutigen Feiertags, aus welchem er namentlich den Unterschied zwischen Fleisch und Geist nach verschiedenen Seiten betrachtete und das Schlußgebet sprach.
Stuttgart, 29. Juni. Punkt 9 Uhr wurde durch Glocken- gelänte der Einzug der Truppen angekündigt.
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