ibruar 1911
Seia- — Nr. 41
Naaolder Tagblatk „Der Gesellschafter
Montag, den 22. Februar 1843
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Avantgarde der Vernichtung
In diesen Tagen reist ein Dutzend englischer Minister zwischen Dover und den Orkneys von Stadt zu Stadt, um bei den zahlreichen Kundgebungen zu Ehren der nun 2 8 Jahre bestehenden bolschewischen Armee als Festredner aufzutreten. Das ist einer der vielen Beweise dafür, wie sehr der Bolschewismus schon auf der britischen Insel Fuß gefaßt hat und wie sehr auch die früher so unnahbare englische Regierung zu einem willenlosen Werkzeug Moskaus geworden ist. Churchill und seine Mitarbeiter schämen sich nicht, die stumpfen und vertierten bolschewistischen Horden als berufene Hüter der Zivilisation und als Vorkämpfer der Humanität hinzustellen, sie erklären den gleichen Stalin, der Hunderttausende von Vlut- opfcrn auf seinem Gewissen hat. zu einer der glänzendsten und erhabensten Persönlichkeiten unseres Jahrhunderts, sie kriechen vor den moskowitischen Verbrechern geradezu auf dem Bauch herum. Der einzige Grund für diesen Verrat an ihren eigenen Prinzipien und für den Verrat an Europa liegt in dem klein- geistigen und eogistischen Bestreben, den sowjetischen „Festlanddegen" auch weiterhin für sich kämpfen zu lassen. Daß sich das Bild längst gewandelt hat, daß die Sowjetunion überhaupt nicht daran denkt, für den Plutokratismus die Kastanien aus dem Feuer zu holen, sondern daß Stalin in seinen Eroberungszug gegen Europa auch die britische Insel eingeschlossen hat, ist mittlerweile überall in der Welt bekannt geworden, nur die Briten tun so, als ob sie noch nicht erkannt Hütten, daß sie nur betrogene Betrüger sind.
Allerdings hat Churchill die Gefährlichkeit des Bolschewismus genau so frühzeitig erkannt wie die ungeheure militärische Stärke, die das Sowjetsystem entwickelt hat Bis zum Mrc 1910 hat er einen ununterbrochenen Agitationsfeldzug Wen Stalin geführt, und dann ist er aus einem noch größeren Mß gegen Deutschland zum Verbündeten des Bolschewismus geworden, den er bis dahin als die schlimmste, zerstöre- rischte und am meisten degradierende Tyrannei" der Weltgeschichte bezeichnet Von den bolschewistischen Greueln im eigenen Land und in den eroberten Randgebieten erklärte er, daß sie „der Steinzeit und den Hottentotten Zentralafrikas zur Schande gereichen würden" Noch im Januar des Jahres 1910 rief er aus, daß der Bolschewismus „die Seele eines jeden Volkes verseucht und aushöhlt, daß er mit seelenloser Barbarei über das Schicksal von Millionen hinweggeht und daß die moskowitische Sklaverei den Tod an Schrecklichkeit weit übertrifft". Der britische Ministerpräsident Winston Churchill sagte in einer Rundfunkrede am 30. März 1910: „Die Dienste, die Finnland der Menschheit leistet, sind wunderbar. Es offenbart sick immer deutlicher, wie der Bolschewismus die Seele einer Nation zersetzt und verrottet, wie er die Menschen schon im Frieden niedrig, gemein und hungrig macht, im Kriege aber vcrabscheuungswürdig und verächtlich. Die Sowjet-Armee offenbarte mit ihrem lleberfall auf die heroischen Finnen der ganzen Welt die Verwüstungen, die der Bolschewismus auf die Substanz jeder Nation ausübt, die ein Opfer dieser tödlichen geistigen und moralischen Krankheit wird."
Churchill, der den Bolschewismus genau erkannt hat, der ihn für „vertragsunwllrdig" erklärte und ihn „nicht für eine Schöpfung, sondern für die Pestilenz" hielt, buhlt heute um die Gunst dieser blutbefleckten Untermenschen und sagt ihnen für den Fall eines Sieges die Herrschaft über die kulturtragenden Völker unseres Erdteils zu. Für diese Untat wird er am Tag der großen Abrechnung vor dem Gericht der Völker zu erscheinenhaben die unter Ausbietung aller ihrer Kräfte die tödliche Eefahr des Bolschewismus bekämpfen und auch zerschlagen werden.
Die Sowjetarmee ist nicht zur Verteidigung der festgelegten Landesgrenzen, sondern von allem Anfang an als Waffe des Angriffs geplant und ausgebaut worden. Schon unter Lenin war sie die „Avantgarde der kommenden Sowjetrepublick, die die ganze Welt umfassen wird". Stalin bestimmte sie zur „vordersten bewaffneten Macht der Sowjetunion und zugleich zur Stoßbrigade der W e l t r e v o l u t i o n". In tausendfachen Varianten ist dieser Grundgedanke immer wieder in den sowjetamtlichen Tageszeitungen herausgestellt worden, und noch wenige Tage vor dem Eegenchlag der deutschen Wehrmacht rief die „Prawda" aus: "Die Sowjetunion stellt ihre Armeen auf; sie sind der Ausgangspunkt, der Anstoß und die Basis der Weltrevolukion". In der Führerproklamation vom 30. Januar 1913 ist die eindringliche Frage aufgeworfen worden, was wohl aus Europa geworden wäre, wenn sich die gewaltigen bolschewistischen Massen ungehindert nach Westen in Bewegung gesetzt hätten. Unser Land wäre längst zum Trümmerfeld geworden, und das Chaos hätte längst unseren ganzen Erdteil erfaßt.
Die bolschewistischen Armeen sind seit ihrer Gründung an Mord und Brand und Plünderung gewöhnt. Mit den Parolen des Hasses wurden sie anfänglich überall dort eingesetzt, wo es galt, in grausamester Weise nationale Aufstände zu unterdrük- !en. In den sowjetischen Armeezeitungen wird „rühmend" hervorgehoben, daß im Verlauf der Bürgerkriege von 1917 bis 1921 über anderthalb Millionen Menschen ermordet worden sind. Nachdem auf diese Weise eine „innere Befriedung" erdicht war, griffen die Sowjetarmeen über ihre Grenzen hinaus gegen Westen nach Estland, Lettland, Litauen, Finnland und Rumänien, und im Osten bekam die Mandschurei und die äußere Mongolei upter entsetzlichem Terror zu spüren, was es mit einer „Befreiung" durch sowjetische Armeen für eine Bewandtnis hat. Das Sowjetvolk aber wurde in die Rüstungsbetriebe gejagt, her Lebensstandard sank bis auf eine für uns »nverständliche Tiefe herab; überall in der Sowjetunion schollen die Panzerwerke und Munitionsfabriken wie Pilze aus der Erde. All diese Arbeit galt nur der Vorbereitung des groben Krieges, der über Europa hinwegbrausen und so die Plattform für eine Ausdehnung des Bolschewismus im „Weltmaß- aab" dienen sollte. Wenn sich heute die Völker Europas geflossen gegen den Massenansturm des Bolschewismus zur Wehr- fetzen, dann kämpfen sie einen Schicksalskampf, dessen Ausgang tar Gesicht der Welt auf Jahrhunderte hinaus gestalten wird.
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Zuchthausstrafe für die Angestellten eines Arbeitsamts
DNB Berlin, 20. Februar. Zwei Angestellte des Arbeitsamts Ansbach, Karl Rattel und Karl Weichmann, standen als Ange- klagte vor dem Sondergericht in Nürnberg. Sie hatten sich rn einigen Fällen für die Vermittlung ausländischer Landwirt- Ichaftsarbeitskräfte von den Bauern mit Lebensmitteln, und zwar nit Eiern, Geflügel, Fleisch und Obst beschenken lassen. Ihre Ehefrauen, Marie Rattel und Sofie Weichmann, leisteten ihnen bei ihren Verbrechen Hilfe, indem sie in einigen Fallen- die Lebensmittel in Empfang nahmen und die Wünsche der Bauern weiterleiteten. Das Sondergericht verurteilte die beiden Angeklagten als Volksschädlinge wegen Bestechung zu einer Strafe von je fünf Jahren Zuchthaus und ihre beiden Ehe« staue» zu je acht Monaten Gefängnis.
Ritterkreuzträger Oderleutuaut Jabs schoß in der Nacht zm»
20- Februar bei Angriffen britischer Flugzeuge auf das Reichsgebiet innerhalb von 15 Minuten drei mehrmotorige feindliche Bomber ab.
Letzte NaGekchte«
Gandhi wird nicht freigelassen!
Englands Antwort an die indischen Führer
DNB. Bangkok. 22. Febr. Der Sekretär des britischen Bize- königs hat an Sapru eine führende politisch« Persönlichkeit in Indien, einen Brief geschickt, in dem es heißt, imß Gandhi ganz allein die Verantwortung für sein Fasten trage. Auch könne nur er allein ihm ein Ende setzen.
Dieser Brief ist eine Antwort aus die Entschließung, die eine Versammlung führender Inder angenommen hatte, unter denen sich auch Sapru befand. In dieser Entschließung war die bedingungslose Freilassung Gandhis gefordert worden.
Inder aus den Philippinen beten für Gandhi
DNB. Tokio, 22. Febr. Wie Domei aus Manila meldet, hat die indische llnabhängigkeitsbewegung auf den Philippinen beschlossen, die heute beginnende Woche zur Gandhi-Woche zu erklären. Alle Inder aus den Philippinen werden für die Wiederherstellung von Gandhis Gesundheit beten.
Ter finnische Gesandte Kivimaeki beim Reichsaußenminister
DNB. Berlin. 22. Februar. Der Reichsminister des Auswärtigen von Nibbentrop empfing den finnischen Gesandten Pros. Dr. Kivimaeki. um ihm das vom Führer verliehene Großkreuz des Deutschen Adlcrordens zu überreichen.
Nu» ein Teilgeständnis:
USA.-U-Boot „Argonaut" verloren. Zerstörer „Dehaoen" versenkt
DNB. Stockholm. 22. Febr. Das USA.-Marineministe- rium gibt bekannt, daß das U-Boot „Argonaut", der größte U-Boot der USA.-Marine. überfällig ist und als verloren angesehen werden muß. Außerdem teilt das Marinemiuisterium mit. daß der Zerstörer „Dehaoen" bei der Seeschlacht bei den Salomonen zwischen dem 28. Januar und 1. Februar von japanischen Stukas versenkt wurde.
Erfolg der japanischen Marineluflwaffe
Zwei feindliche Zerstörer und ein Transporter versenkt DNB Tokio, 20. Februar. (Oad.) Das Kaiserliche Hauptquartier gibt bekannt, daß die japanische Marinelustwaffe am 17. Februar einen feindlichen Eeleitzug östlich von der Insel San Christoval (Salomonen-Gruppej angriff und dabei zwei Zerstörer sowie einen großen Transporter versenkte.
Die japanischen Verluste betragen drei Flugzeuge.
Totaler Krieg braucht jede Hand!
Hervorragende Leistungen des 18. Panzerkorps. Das 18. Pan- ovrkorps hat unter Führung des Generals der Panzertruppen von Knobelsdorfs bei der Winterschlacht im südlichen Abschnitt der Ostfront unter schwierigsten Kamps- und Witterungsbedingungen jede noch so gefahrvolle Lage gemeistert und dem Feind sehr hohe Verluste zugefügt. Die Verbände dieses Korps haben in harten Abwehrkämpfen und erfolgreichen Gegenangriffen in der Zeit vom 16. Dezember 1912 bis 19 Februar 1913 insgesamt 812 Sowjetpanzer abgeschossen und 400 Geschütze aller Art erbeutet oder vernichtet.
Portugiesische Pulverfabrik flog in die Lust. 2n Marco de Canaveses explodierte am Freitag eine Pulverfabrik. Die Zerstörung war vollständig. Sämtliche Fabrikbauten wurden in die Luft geschleudert. Menschenopfer sind nicht zu beklagen, da das Feuer zunächst in einiger Entfernung vom Pulvermagazin ausbrach, so daß die Belegschaft sich retten konnte.
720 Millionen Dollar für neue „Stützpunkte". Der Bewilligungsausschuß des Washingtoner Repräsentantenhauses bewilligte 720 Millionen Dollar für neue Stützpunkte. Der Vorsitzende des Marineausschusses, Vinson, erklärte in der Sitzung: „Wir haben die Absicht, ein Programm auszuarbeiten, um die Marinestützpunkte im Auslande auch in der Nachkriegspetiode zu behalten."
>L myoid und Umgebung
Reichstes Glück, das wir ersiegen. bergen unsere Kinder- wiegen, strahlt aus Kinderwiegen immer uns des Wunders schönster Schimmer. In die hellsten Himmel lehen die. die an der Wiege stehen. Müller-Rüdersdorf.
22. Februar: 1788 Arthur Schopenhauer, Philosoph, geb.
1793 Friedrich Harkort. Industrieller. Vorkämpfer für die Eissn- babnen geb. sals einer der ersten setzte er sich für die deutsche Seegeltung und deutsche Kolonialpolitik ein). — 1813 Alexander Schnütgen, Kunstqelehrter und Kunstsammler. llniversitüts- Professor, in Steele (Ruhr) geb 1813 Graf Erri v. Montc- cucolli, österreichisch-ungarischer Admiral, in Modena geb - 1903 Hugo Wolf, Komponist, gestorben. - 1912 August o. Parsi- val, Luftschiffkonstrukteur, gestorben.
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Eindeuitge Svvacks dev Sable«
Der letzte Opfersonntaq erbrachte im Kreis Calw ein Gesamtspendeaufkommen von 81 322 Reichsmark.
In der eindeutigen Sprache der Zahlen kommt eindrucksvoller denn je der kampfentschlossene Lebenswille unseres Volkes zum Ausdruck. Unsere Bevölkerung zeigte mit diesem Spendeaufkommen unseren Feinden wieder, daß unser aller Opferwilligkeit kein Erlahmen kennt, daß die Heimat weiß, was sie ihren Soldaten an der Front schuldig ist. Es liegt heute an uns allen in der Heimat, in diesen Tagen auch durch unsere Einsatzbereitschaft zur Arbeit dort, wo man uns brauchen kann, zu bekunden, daß wir für den Endsieg und die Zukunft unseres Landes zu jedem Einsatz bereit und gewillt sind.
Grhietzsvuppe«
in den Betriebssportgemeinden des Kreises Calw
Augenblicklich ist es für jeden schaffenden Mann eine zwingende Notwendigkeit, seinen Körper und Geist wehrfähig zu erhalten. Aus diesem Grunde wird auch in den Betrieben des Kreises Calw durch die DAF. die Aufstellung von Schieß- gruppen in den Betriebssportgemeinschaften weiter vorangetrieben. Die Ausbildung der wehrfähigen Männer erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der SA. Bei der Ausbildung wird weitgehend- auf die Belange des Betriebes Rücksicht genommen. Die Betriebe legen die Zeit der Ausbildung möglichst auf Samstag, Sonntagvormittag oder in die Zeit nach Feierabend. Wünschenswert ist. daß dort, wo möglich, sine allgemeine körperliche Ertüchtigung eingeschaltet wird. Wenn in diesen Tagen die Aufforderung zur Teilnahme durch die Betriebsführer ergeht, stehe keiner zurück, sondern nehme das Gebot der Stunde, zu jederzeit einsatzbereit zu sein. Setzen wir als deutsche Menschen alles daran, den Bolschewismus in jeder Lage zu übertreffen.
England im Bilde
Die NSG. „Kraft durch Freude" ließ am Samstag die zabl- reichen Teilnehmer an dem zurzeit in Nagold laufenden Lehrgang in der englischen Sprache, unter denen auch Rohrdorf und Ebhausen stark vertreten sind, England im Bilde erleben. Für „Kraft durch Freude" hieß Kursteilnehmer Schlang in der Schule in Ebhausen die Kursteilnehmer und Gäste, darunter als Vertreter der KdF.-Kreisdienststelle den Pg. Schräg, willkommen und sprach dann an Hand einer stattlichen Reihe schöner Lichtbilder über England, nicht nur in geographischer, sondern auch in geschichtlicher, kultureller u. a. Beziehung. Zum Schluß dankte er Oberlehrer Schmid, der die Bilder vorführte, und Bürgermeister Mutz, der die Schule zur Verfügung stellte. Anschließend traf man sich im Cafe Walz zu einem schönen kameradschaftlichen Beisammensein.
pflegt de« Obstbau norb mehv!
Der Obstbau in unserer Gegend hat immer schon seine große Bedeutung. - Wenn wir in alten Akten blättern, lesen wir immer wieder, daß unsere Vorfahren der Förderung des Obstbaues ihre ganze Aufmerksamkeit widmeten und einzelne, auch klimatisch wenig begünstigte. Orte ihre Markung zu einem Obstbaumwald gestalteten. Daß in der heutigen Kriegszrit der Obstbau mit allem Nachdruck gefördert werden muß. bedarf keiner weiteren Eörterung. Die Parole lautet: „Pflegt den Obstbau noch mehr!"
Eine aufmerksame Zuhörerschaft hatte sich am Samstagabend im Saale des Hauses der NSDAP, eingefunden, um sich durch Wort und Bild wertvolle Aufklärung und neue Fingerzeige geben zu lasten, wie man den Obstbau in unserer Gegend weiter fördern kann. Der vorgeführte, sehr lehrreiche Film wurde im Aufträge der Landesbauernschaft ausgenommen, zeigt schöne Landschaftsaufnahmen und behandelte alles, was über Obstkultur zu wissen notwendig ist: Bebaungsplan, Pflanzung, Düngung, Schnitt. Verjüngung. Schädlingsbekämpfung usw. Kreisbaumwart Walz gab treffende Erläuterungen zu dem Gesehenen und forderte dazu auf. das. was der Film zeigte, auch
in die Tat umzusetzen. So verlies der Abend in jeder Hinsicht anregend und belehrend, und Bürgermeister Maier sprach allen Anwesenden aus dem Herzen, als er dem Kreisbaumwart für seine vielen Bemühungen den herzlichsten Dank aussprach und nur bedauerte, daß nicht noch mehr Obsierzeuger und -Verbraucher anwesend waren.
Die Stave« Krrd da!
In den letzten Tagen sind unsere Frühlingsboten eingetroffen. Wir freuen uns über ihre Rückkehr, wißen wir doch, daß des Winters Tage nun gezählt sind. Mit Macht gehts. wie es auch die ganze Witterung zurzeit kündet, dem Frühling und damit der neues Leben weckenden Sonne entgegen.
* Das Heer rufl die Jugend! Angehörige des Geburtsjahr- gangs 1926, die sich für die aktive Offiziers-Laufbahn des Heeres bewerben wollen, können ihr Bewerbungsgesuch jederzeit einreichen. Angehörige des Geburtsjahrganges 1925, die sich jetzt noch bewerben wollen, müssen ihr Gesuch sofort einreichen. Nur für diejenigen Bewerber, deren Gesuch rechtzeitig vorljegr, ist die Verwendung im Heere sichergestellt!
Es kommen nur Bewerber in Frage, die nach Charakter und Leistungen versprechen, deutschen Soldaten einmal Führer und Vorbild sein zu können. Auskünfte erteilen die Annahmestellen und ihre NachwuHsoffiziere sowie alle Wehrbezirkskommandos.
* Abkürzung des juristischen Vorbereitungsdienstes. Fast der gesamte Rechtswahrernachwuchs steht unter den Fahnen. Viele Studenten und Referendare werden durch ihren Einsatz im Schicksalskampf des deutschen Volkes in ihrer beruflichen Ausbildung um Jahre zurückgeworfen. Die Justizverwaltung sieht es als ihre Ehrenpflicht an, hier helfend einzugreifen. Die neue Verfügung des Reichsjustizministers vom 17. 2. 1913 sieht eine auf Antrag des Referendars vorzunehmende Abkürzung des Vorbereitungsdienstes um sechs Monate, also auf i zi Jahre, vor. In ganz besonders gelagerten Einzelfällen kann der Reichsminister der Justiz weitere Abkürzungen bewilligen.
* Stabshelferinnen und Lazaretthelferinnen gesucht. Die Heeresverwaltung stellt Frauen und Mädchen als Stabshelferinnen und Lazaretthelferinnen des Heeres ein. Die Stabshelferinnen müssen im Alter von 21 bis 15 Jahren stehen. Sie werden als Buchhalterinnen, Lohnrechnerinnen, Stenotypistinnen, Maschinenschreiberinnen, Karteiführerinnen und mit sonstigen Büroarbeiten beschäftigt. Ihr Einsatzort sind die besetzten Gebiete. Sie erhalten Tarifbezüge für Angestellte des öffentlichen Dienstes; daneben bei Einsatz in den besetzten Gebieten die Einsatzabfindung: Verpflegung, Unterkunft und Barvergütung von täglich 1,90 bis 2,50 RM.; ferner bei Einsatz in den Ostgebieten Dienstbekleidung. — Die Meldung hat bei den Wehrkreisverwaltungen zu erfolgen. Bei den Lazaretthelferinnen ist kein bestimmtes Lebensalter vorgeschrieben. Sie werden als Hilfskräfte (Vllrodienst) und als Schreibkräfte für den Arzt sowie mit der Verwaltung von Vorräten und Beständen beschäftigt.
* Neues aus der Kraukeuverficheruug. Der Reichsarbeitsminister hat mit dem 1. März die Frist zur Meldung der Arbeitsunfähigkeit in der Krankenversicherung auf drei Tage herabgesetzt. Wird diese Frist vom Versicherten versäumt, so ruht der Anspruch auf Krankengeld bis zur ordnungsmäßigen Meldung. In den Fällen, in denen die Meldung durch besondere Umstände nicht rechtzeitig vorgenommen werden konnte, sind die Krankenkassen zur Vermeidung von Härten befugt, Krankengeld für di« zurückliegende Zeit für längstens eine Woche vor der Meldung zuzubilligen.
„Daß niemand von uns ohne ein Erußwort von Dir schi«d. . *
Rohrdorf. Zum letzten Gruß, der sich als besondere Ehrung für unseren gefallenen Hans Bäuerle beim Trauergottesdienst gestaltete war eine Gemeinde vereint, die ein sprechendes Zeugnis gab von dem herzlichen Mitempfinden, wie von der Würdigung der Größe solchen Opfertodes. Die Kirche trug hierzu Kränze- und Grünschmuck. Pfarrer Schrempf fand wieder tröstende, festankernde Worte für die Angehörigen. Der Liederkranz, der mit diesem Helden sein drittes aktives Mitglied verlor, widmete ihm seinen letzten Liedergruß, aus dessen einer Welle die Andenkentreue wirkungsvoll herausklang: „Doch Du lebst in uns allen als Deutschlands tapferer Sohn!"
Ganz eigen ist es wohl, daß alle drei Sänger des hiesigen Liederkranzes die auf den Ostkampffeldern ruhen, einen Familiennamen tragen und verwandtschaftlich wie beruflich zugleich miteinander verbunden waren: Karl Bäuerle. Friedrich Bäuerle und Hans Bäuerle. — Der Liederkranz vergißt sie nicht!
Aus der Arbeit der NS.-Fraueuschaft
Rohrdors. Ein gut besuchter Nähkurs des Mütterdienstes im Deutschen Frauenwerk fand am vorletzten Samstagnachmittag
seinen feierlichen Abschluß. Die Lehrkraft. Frau Eitel händig