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Nr. 21

vienstag, öen 26. Januar 1943

117. Jahrgang

Das Heldenlied von Gtalingrad

Deutsche und europäische Presse im Zeichen der Würdigung des unvergleichlichen Heldentums von Stalingrad

Das unvcrgieichlichc Heldentum unserer Soldaten in Stalin- orad wird von der deutschen und der europäischen Press« einge­hend besprochen. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" wistdigt de» todksmiitigen Einsatz der Helden von Stalingrad, der die Durchführung der deutschen Gegenmaßnahmen ermöglicht und siir all» Zeiten als unvergleichliches Ruhmesblatt in die Geschichte einqeht. DieDeutsche politisch-diploma­tische Korrespondenz" schreibt, daß das Heldenlied von Stalinarad ein ganz besonders ruhmersülltes ist. Die hier kämp­fenden Soldaten kämpfen, so heißt es weiter, sür unsere Soldaten an anderen Fronten sie kämpfen dafür, daß der Heimat der Schrecken des Krieacs erspart bleibt: wie der Kampf auch aus­gehen möge, der Heldenkamps in Stalingrad bleibt ein Fanal zum Endsieg.

Dom Südabschnill der Ostfront

Zwischen Manytsch und Don im Gegenangriff Boden ge­wonnen Deutsche und rumänische Truppen gewinnen in

Stalingrad unvergänglichen Ruhm

DRV Berlin, 25. Januar. Im West kau kasus griffen am L4. Januar unsere Tiefflieger zahlreiche feindliche Kolonnen an, die sich auf den hochverschneiten Paßstraßen mühsam vorwärts­quälten und den Vombenreihen in den deckungslosen Gebirgs­tälern lohnend« Ziele boten. Diese Truppen sollten die großen Lücken in den feindlichen Angriffsverbänden ausfüllen, da der Zusammenbruch seiner Stoßdivisionen in dem harten Ringen der letzten Tage dem Feind viel Blut gekostet hat. 500 gefallene Bolschewisten und mehr in dem schmalen Eefechtsstreifen eines einzigen deutschen Bataillons sind keine Seltenheit. Gleich schwere Ausfälle werden aus dem Kubangebiet gemeldet. Dort wurden im Vorfeld eines in den letzten Tagen vom Feinde mehrfach vergeblich angegriffenen Stützpunktes über 700 ge­fallene Sowjets gezählt. Am 24. Januar versackten dagegen in dem vom Dauerregen tiefverschlammten Gelände größere Kampfhandlungen, so daß es nur zu örtlichen Gefechten kam, bei denen deutsche und slowakische Infanterie und Panzerver­bände die Angriffe des Feindes in Riegelstellungen auffingen oder in Gegenstößen zuriickwarsen.

Von der Luftwaffe unterstützte Gegenangriffe unserer motori­sierten Truppen und Panzereinheiten an zwei Abschnitten zwi­schen Manytsch und Don warfen die Bolschewisten zurück und entrissen ihnen nach harten Kämpfen und unter Vernichtung von 20 Panzern wichtige Geländestücke.

Auch im Gebiet zwischen Donez und Don schwächte starkes Tauwetter die Kampftätigkeit ab. Lediglich am Süd­flügel dauerten die feindlichen Angriffe an, doch setzten die Bol­schewisten nur schwächere Kräfte ein, die zum Stehen gebracht oder zurückgeschlagen wurden. Im mittleren Don-Ab­schnitt unterstützten Flakkampftrupps der Luftwaffe den Kampf gegen erneute Bereitstellungen dev Feindes. Sie rieben dabei ein feindliches Schiitzenbataillon auf und vernichteten in direktem Beschuß sieben Pakgeschütze mitsamt ihren Bedienungen. Weiter nördlich brachen aus breiter Front vorgetragene feind­liche Angriffe blutig zusammen, während am geräumten Brücken­kopf Woronesch unsere Artillerie feindliche Kolonnen zer­schlug, die in das völlig zerstörte Kampfgelände einrücken sollten

lieber Stalingrad lag wieder das schwere Feuer des Feindes, der mit wachsender Wut die Helden der 6. deutschen Armee und ihre rumänischen Kameraden zertrümmern will. Mit brennenden Augen in schmalen, harten Gesichtern starrem sie in das tobende Ungewitter der berstenden Granaten und warten, bis sich die Panzer durch die Krater des aufgerissenen Schlacht­feldes wühlen. Wenn sich die Umrisse der hin- und hertaunteln- den Kolosse im Rauch der Explosionen Änd im hochgeschlcuderten Erdreich abzuzeichnen beginnen, reißen sie alles, was noch an Kraft in ihren Leibern steckt, zusammen und werfen sich der feindlichen Uebermacht entgegen. Sie zerbrechen die Panzer, zer­schlagen die Schützenwellen und immer wieder schaffen sie das Unmögliche. Ein Offizier und 30 Mann durch Hunderte von Bolschewisten umringt, werden zur Uebergabc aufgesordert. Sie lehnen ab und brechen im Nahkamps zur nächsten Igelstellung durch, um von dort den Feind von neuem anzupacken. So wie diese Grenadiere ringen alle unsere Soldaten um jedes Stück des blutgetränkten Bodens, um jede .Hausruine und jedes Pan­zerwrack. Sie alle schreiben an dem ruhmvollen Blatt der De- schichte deutschen Heldentums.

Jagderfolge im Norden der Ostfront

DRV Berlin, 25. Januar. Versuche der Sowjets im nörd­lichen Abschnitt der Ostfront, durch rücksichtslosen Einsatz ihrer fliegenden Verbände die Erdkämpfc zu beein­flussen, wurden auch in den letzten beiden Tagen wieder durch die schlagkräftige Abwehr unserer Jagdflieger vereitelt. Wie schon gemeldet, schossen Jagdoerbande am 24. Januar 21 feind­liche Flugzeuge allein im Gebiet nördlich des Jstnensees ab. Bei diesen Lustkämpsen erzielte der Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes Hauptmann Philipp seinen 163. Luftsieg, während der Eichenlaubträger Leutnant Beisw enger mit zwei Abschüssen seinen 129. Luft­sieg errang.

2m Lause des Montagvormittags waren wieder zwei hervor­ragend bewährte Jagdflieger des unter Führung von Major Trautloft stehenden Jagdgeschwaders im nördlichen Abschnitt der Ostfront besonders erfolgreich Die Eichenlaubträger Major Hahn und Leutnant Stotz versprengten einen starken unter Jagdschutz anfliegenden Bomberverband und schossen aus ihm

innerhalb von vier Minuten sieben Sowjetftugzeuge heraus, iui- solge der ungestümen Angriffe der deutschen Jagdsliegerlotte wars der feindliche Flugzeugverband seine Bombenlast ungezielt ins Feld und brach nach diesen schweren Verlusten seinen An- grifssversuch ab. Major Hahn erzielte damit in den Lnft- tämpfen der letzten beiden Tage seinen 91. bis 97. Luststeg, während sein Rottenkamerad Leutnant Stotz mit den Abschüssen am Montag die stolze Zahl von 144 Luftsiegen erreichte.

Totaler Krieg heißt:

Aufgebot der ganzen Nation!

^ !den!ied der Kämpfer von Welikije Luki

' . Lage lang ungeheurer Uebermacht standgehalten TTB Berlin, 25. Januar. In der im Laufe der Kämpfe völlig «erschossenen Stadt Welikije Luki haben schwache deutsche Kräfte, strenadiere und Kanoniere, Pioniere, Nachrichtensoldaten, Zicherheits- und Bautruppen sowie Angehörige der Versorgungs­truppen 52 Tage lang völlig eingeschlossen dem mit ungeheurer llebermacht von allen Seiten anstürmenden Feind in Kämpfen von beispielloser Härte äußersten Widerstand geleistet. Die Bol­schewisten grijfen mit drei Schützendivisionen, Teilen einer wei­teren Division und Panzerbrigaden an. Außer der zu diesen verbänden gehörenden Artillerie hatten sie rings um die Stadt noch mehr als 35 weitere Batterien aufgefahren. Trotz schwierig­ster Versorgungslage und zunehmendem Mangel an Munition und Verpflegung haben die Männer in härtestem Ringen mehr als sieben Wochen lang Tag für Tag den Angriffen des an dieser Stelle zahlenmäßig vielfach überlegenen Gegners bis zur letzten Patrone getrotzt. Sie haben den Feind bezwungen und sich in verlustreichem Ringen von Stützpunkt zu Stützpunkt, von Haus zu Haus durchgekämpft. Viele von ihnen haben dem Fahneneid getreu ihren Auftrag bis zum Tode erfüllt. Die blutigen Verluste, die sie den Sowjets zufügten, betragen das Mehrfache ihrer eigenen Stärke.

Ein erheblicher Teil der Besatzung konnte sich am 16. Januar, nachdem die letzte Granate und nahezu die letzten Patronen ver­schossen waren, nach Westen durchschlagen und sich mit einer zu ihrer Entsetzung vorstoßenden deutschen Krästegruppe ver­einen. Andere Teile haben sich selbständig durch die feindlichen Stellungen durchgeschlagen und sind nach abenteuerlichen Schick­salen ebenfalls bei den deutschen Linien angelangt.

Sowjetangrifse vor Leningrad blutig zusammengebroche« DNV Berlin, ?6. Januar. Vor Leningrad griffen am 23. Ja­nuar die Bolschewisten nach starker Artillerievorbereitung mit

zwei tötrastomparsten und einer 'Maschinengewehrkompanie in Gesamtstärke von 500 Mann die Stellungen württem- bergisch-badischer Grenadiere an. Unter schweren Verlusten gelang es ihnen, vorübergehend in die deutschen Grä­ben einzubrechen, aber im sofortigen Gegenstoß schlugen di« Grenadiere den Feind wieder- heraus. Die Bolschewisten ver­loren "bei diesem Kampf 220 Tote und zahlreiche Waffen. Wei­tere, durch nachrückende Verstärkungen vorgetragene feindlich« Angriffe brachen im Feuer der schweren Waffen schon vor der deutschen Hauptkampflinie blutig zusammen.

Der deutsche Wehrmacklsderichi

Die K. Armee heftet in Stalingrad unsterbliche Ehr« an ihr« Fahnen

Berbände der rumänischen 211. Infanterie-Division und 1. Kavallerie-Division schlagen sich mit ihren deutschen Kameraden bis zum letzten Fortgang der Abwehrschlacht im Osten Gegenangriff zwischen Manytsch und Do« ge­wann die gesteckten Ziele Brückenkopf Woronesch vlau- mähig geräumt Oertliche Kampstätigkeit i« nordafri- konischen Raum

DNB Aus de« Führerhauptquartier, 25. Januar.

Das Oberkommand« der Wehrmacht gibt bekannt:

Di« Abwehrschlacht i« Osten geht weiter. Rur a» Teile« de« südlichen Abschnitt» lieh der feindliche Druck vorübergehend mich. I« Westkaukasus »nd i« Kubaugebiet beeinträch­tigt« strömender Rege« die Kampstätigkeit. Schwächere Augriss« der Sowjets brache« vor den Linie« oentscher ««d flowakischer Truppen zusammen. Zwischen Manytsch und Don gewan» de« eigene Gegenangriff gegen zäh«pfe«den Feind die gesteckte« Ziele.

Im Do«-Do«e,-Gebiet griffe« di« Sowjet» a«s de» Südfliigel ««r mit schwächeren Kräfte« a«. Di« Angrisse »nr- de« abgewieseu, di« eigenen Stellungen verbessert. Z»r Berkür- z»«g der Front wurde der Brückenkopf Woronesch plnn- «ästig und ohne feindlichen Druck geräumt. Im Abschnitt südlich der Stadt griss der Feind auf breiter Front an, umrb« aber blutig abgewieseu. Südlich des Ladogasee» scheiterte» bei Tag «nd Nacht starke, oo« Panzer« unterstützt« Angriffe de« Feindes, zum Teil in harte« Nahkämpfen.

In Stalingrad heftet di« 8. Armee in heldenhaftem unk aufopferndem Kamps gegen erdrückende Uebermacht unsterblich« Ehre a» ihre Fahnen. Berbände der rumänischen 20. Jnsanterie- Division und 1. Kavallerie-Division schlagen sich mit ihre» deut­schen Kameraden bis zum letzten «ud nehme« im vollen Maste an diesem Ruhme teil.

Aus dem »ordafrikauischen Raum wird nur örtliche Kampftätigkeit gemeldet. Eigene Nachhuten wiesen feindliche Erkundungsvorstöhe ab. Kampfflieger bombardierten Hafen und Flugplatz Tobruk.

Gueopas Wivischaftsiottdavitöt

Reichswirtschaftsministcr Funk über die Grundlagen der Kriegswirtschaft

DNB. Berlin. 25. Jan. Bor einem von der Deutschen Akademie geladenen Kreis führender Persönlichkeiten aus Par­tei Staat und Wirtschaft. Wissenschaft und Wehrmacht sprach Montag nachmittaa in der Berliner Universität Reichswirt- schaftsministcr und Präsident der deutschen Reichsbank. Funk, über dir geistigen und materiellen Grundlagen der deutschen Kriegswirtschaft.

Auch heute noch, so betonte der Minister, stehen uns bedeutende, noch nicht ausoenutzte Kraftreserven zur Verfügung. Der Mini­ster wies dabei daraus hin, daß in den wirtschaftlichen Kräften der mit uns verbündeten oder befreundeten Länder noch Lei­stungsreserven liegen. Die deutsche und die europäische Kriegs­wirtschaft versiigten heute mitten im vierten Kriegsjahr noch über Reserven die zur Erhöhung des Leistungspotentials ein­gesetzt werden könnten und müßte».

Der dauernde Kraftzuwachs, den die deutsche Kriegswirtschaft aus der planmäßigen Mobilisierung der unerschöpflichen Kraft­quellen deutschen Lebens und Könnens, deutschen Geistes und Willens, deutschen Blutes und Bodens fortlaufend erhält wird ständig verstärkt durch die Nutzbarmachunq der Arbcits- und Pro­duktionskräfte der in unser wirtschaftlich gelenktes System einbe­zogenen Gebiete.

Die europäische Wirtschastssreiheit ist aber nicht allein ein deut­sches, sondern ein europäisches Ziel. Gerade in diesem Kriege ist is offenbar geworden, daß Deutschland nicht ohne Europa und Europa nicht ohne Deutschland leben kann. Aus diese» Er­kenntnis resultiert die europäische Wirtschastssolidarität.

Wir werden den Endsieg erringen, so schloß der Minister, weil wir die besten Soldaten, die besten Waffen, die beste Führung und den Führer Adolf Hitler haben. Wir werden siegen, weil das deutsche Volk in jeder, auch in der schwerste« Situation, die Eestnnuna und den Geist haben wird, de« de» Augenblick ver­langt, und weil wir die historische Mission zum Siege haben.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Planmäßige Bewegung »ach der neuen Stellung

Eroster Feinddampfer aus Geleitzug in algerischem Gewässern versenkt

DNB Rom, 25. Januar. Der italienische Wehrmachtbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: «

In Westtripolitanien beschränkte Tätigkeit zwischen vorgeschobenen feindlichen Abteilungen und unseren Nachhutrin- tzeiten. Unsere Bewegungen nach der neuen Stellung gehen plan­mäßig weiter.

Bomberformationen griffen Hasen und Flugplatz Tobruk hef­tig an und riefen größere Brände hervor.

Oertliche Gefechte an verschiedenen Abschnitte» des tunesi­schen Sektors endeten zugunsten der Achsentruppen. Eine Spltfire wurde von deutschen Jägern abgeschossen.

Die feindliche Luftwaffe warf einig« Bomben aus di« Außen­bezirke von Palermo und Porto Empedoclr aST'Am zuerst ge­nannten Ort kein Schaden. In Porto Empedocle, wo drei der angreifenden Flugzeuge abgeschossen wurden, erhielten Zivil­gebäude Treffer.

Von den Kämpfen kehrten zwei unserer Flugzeuge nicht zu ihren Stützpunkten zurück.

I« algerischen Gewässern traf ei« Unterseeboot unter dem Kommando von Kapitänleutnaut Giacomo Scans eine« große» im Keleitzug fahrenden feindlichen Dampfer «it zwei Torpedos und vernichtete ihn.

Die Räumung von Tripolis

Tripolis ei« entscheidende« Entschluß Jtalie««

DRV Berlin, 25. Januar Zur Räumung von Tripolis «- fährt das DNB. von berufener militärischer Stelle:

Tripolis von den Streitkräften der Achse planmäßig ge­räumt worden. So sehr das ganze deutsche Volk die Empfin­dungen seines faschistischen Verbündeten über die einstweilige Preisgabe dieses mit soviel Hinaabe. Fleiß und Ostern er-