Nagolder TagblattTer Gesellschafter

Samstag, de« 23. Januar 194!

-Nt,- !llr. 13

5«. Nachtjagdsieg des Eichenlaubträgers Major Lenk DNB Berlin, 22. Januar. In der Nacht zum 22. Januar wur­de»! über Westdeutschland und der Küste des besetzten Wejtgebie- les »on Flak, Nachtjägern und Marineartillerie neun feindliche Flugzeuge abgeschossen. Darunter befanden sich nach bisherigen Feststellungen fünf viermotorige Bomber mooernster Bauart.

Liner der erfolgreichsten deutschen Nachtjäger, Major Lent, der vor einiger Zeit mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz aus­gezeichnet würde, errang mit dein Abschuß eines feindlichen Bom­bers seinen 50. Nachtjagdsieg und oerzeiainet nunmehr mit acht Tagesaöschüsfen insgesamt 58 Luftsiege. Planlos aus Wohn- br.'-'le der rl:;in!,..--lLesr,-ili!chen löebieie abgeworsene Bomben

U2Ä. er'., auch brrüjch.- An-iquitiitr«. England braucht Geld

DNB. Sicckhplm. 23. Fan. Ein kleines Streiflicht aus die Finanzlage Snotands wirrt die Tatsache, das? seif Bcginn des Äftcacs «rrtvolle alte und seltene Bücher und Kuustg.genstände aus Enc-iand nach Sen USA. in immer inößrrem Umsavae n r- lauf, »urrde«. Wie «Aston T»d»i«pe«- berichtet wurden iu d a erst«« beiden Kricgsjahren allein Bücher für über eure Million Doll«.- p o Fahr nach New Hort. Chiraoo und Los Angeles ocr tau st.

Algerisch.- Geiängnisturen öffnen sich für Kommunisten

Rom 23. Fan. ..Messagers* zufolge wurden in Algerien in «ncstp Tagen 27 Kommunisten freigelassen, die Darlan halte vcrha.tu lasse;;. Außerdem wurden Hunderte Polen. Belgier, Tjchech n und Anaehörige vor Sowjetunion befreit die der international,.n spanischen Brigade angehörten Weit >x Hun­dert Kommunisten sollen aus den Gefängnissen in Algier

irrLommen.

Vizepräsident d.s finnisch, n Abaeordnetcnhauscs sprach im ungarische« Rundsunk

DNB. Budapest. 23. Fan. Der Vizepräsident des finnische«

Ak. cocrnerer Hauses Prof Lnrtomies. d-r sich eine Wcchr 'ang

in Ungar« zu Vorträgen ausgehalten hatte, sprach vor seiner Abreisx im ungarischen Rundfunk über politische, militärische. Md wirtschaftliche Frage» Finnlands. Er erklärte dabei, vast Finnland nach dem Winterseldzua erneut de« Kampf gegen den Bolschewismus ausgenommen habe, anstatt rrniedrigcnoe sowjeti­sche Bedingungen anzunehmen. Ein Volk, das nicht bereit sei. iür seine Unabhängigkeit zu kämpsen und zu sterben, sei auch ::iche der Freiheit würdig.

Linkomies schloß seine Erklärung mit den Worten:Wir wollen hossen das? alle Staate«, die die westliche Kultur an- rkennen diese Gesahr sehen und an dem Abwehrkamps gegen de» Bolschewismus teilnehmc» werden.

Generalmajor Dan Pienaar tödlich verunglückt. Wie erst jetzt detannt wird, ist bei einem Flugzeugunglütt in der Nähe von- Kisuma der Kommandant der ersten fuoasrilanifcyen Division >n Libyen, Generalmajor Dan, ums Leven gekommen. Mit ihm wurven weitere 11 Insassen des Flugzeuges getötet.

Der finnische Ministerpräsident Cajander gestorben. Mitten in einer Arbeit starb im Reichstagsgebäude Professor A K. Ca- 'ander infolge Herzschlags im Älter von 63 Jahren. Professor iaiander war einer der markantesten finnischen Staatsmänner nd ein weit über die Grenzen hinaus bekannter Volkswirt- haftler. Er war dreimal Ministerpräsident, zuletzt, 1937 bis !939, stand er gerade vor dem Ausbruch des Winterkrieges in ' hwerster Zeit auf verantwortungsvollstem Posten. Er gehörte ^er Fortschrittspartei an, die er von 1933 bis 1941 führte, und bekleidete viele leitende Aemter in wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Institutionen.

Anschwellcn der Flüsse in Portugal. Die anhaltenden starken Regenfälle in Portugal haben ein Anschwellen der Flüsse zur Folge. Aus deck ganzen Lande werden lleberschwemmungen ge­meldet. Mehrere Ortschaften wurden vom Verkehr abgeschnitten, weil die Landstraßen unter Wasser stehen Besonders große Schäden entstanden auf Saatfeldern und in Obstgärten. In Lissabon mußten mehrere Wohnungen der ärmeren Bevölkerung geräumt werden, da man ihren Einsturz befürchtet. Der Sturm, der die Regenfälle benleitet hat, verursachte ebenfalls beträcht- l'che Schäden.

lAayold undAmgelmny

Unsterblichkeit: ..Du wünschest unsterblich zu leben? Leb im Ganzen, wenn du 'lange dahin bist es bleibt!"

Schiller.

2». Januar: 1693, Georg Bernhard Bilfinqsr, Philosoph, in Cannstatt geb. 1793 Konvention zu Petersburg <2. Teilung Polens beschlossen) 1843 Friedrich Freiherr Le la Motte- Jouque deutscher Dichter in Berlin gestorben. 1930 Natio­nalsozialistische Regierung in Thüringen.

24. Januar: 1712 Friedrich der Große geb. 1888 Ernst Hein- kel, Flugzeugkonstrukteur, in Grunbach lWürtt.) geb. 1932 Hitlerjunqe Herbert Norkus ermordet.

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Seohe Blunveu km Kef.-Lazavett lttagoid

Die vielseitigen Lazarettveranstalrungen. die im Rahmen der Trug penbe'.reuuna des OKW. in Zusammenarbeit mit der Rrichstulturtammer und der NSG.Kraft durch Freude" immer uneder stattsinden. wurden um einen Abend froher Unterhal­tung bereichert. Gestern war eine Künstlergruppe zu Gast bei unseren Lazarettsoldaten. die ihnen einen unerwarteten Genuß bereitete. Die Vortragsfolqe war sehr reichhaltig und ganz der leichten Muse gewidmet, so daß die Verwundeten und Kranken unserer Lazarette mit wahrer Begeisterung erfüllt wurden. Die Künstler und Künstlerinnen gaben auch diesmal ihr Bestes. Jedem Geschmack wurde Rechnung getragen. Alle Künstler waren mit Leib und Seels bei der Sache und zeigten meisterliches Tonnen.

Als Ansaqerin waltete eins kesse Berlinerin. Elly Salerc. mit großer Gewandtheit ihres Amtes. Sie war unerschöpflich im Erzählen von Witzen und Anekdoten und hatte stets die Lacher auf ihrer Seite. Eine charmante Sängerin war die Stutt­garterin Hanni Krauß, die mit lustigen Liedern erfreute Guido Schaeffer aus Bad Cannstatt verblüffte mit neuen Zaubereien und wußte dabei die Anwesenden recht humorvoll zu unterhalten dzw. zum besten zu halten. Etwas Neues waren dis Darbietungen der beiden Leipziger Dollys. Sie warteten mit einem modernen humoristischen Mnsikalakt aus und sparten nicht an übermütigen Clownerien. Wie d-a auf einem Garten­schlauch ausgezeichnete Musik gemacht wurde, wie einer alten Zigarrenkiste die schönsten und reinsten Töne entlockt wurden und wie schließlich durch das Hämmern sinnreich aneinander­gereihter metallener Röhrchen oder Holzplättchen köstliche Melo­dien sich zusammenfügten, das war wirklich bewundernswert. Dazu war Ludw. Schenk ein hervorragender Begleiter am Flügel. Kein Wunder, wenn der Beifall kein Ende nehmen wollte! Kurz: ein Abend, der von allen Besuchern nicht so bald vergessen sein wird! , Fritz Schlang.

Mveurevkeie» im Südatlantik

Was die Deutsche Wochenschau zeigt

Die neue Deutsche Wochenschau bringt eine spannende Bild- iolge vom Kreuzerkrieg im Südatlantik. Der Bericht beginnt mit der Aebernahme der Besatzung des deutschen Hilfskreuzers Atlantis" auf deutsche Unterseeboote. DieAtlantis" wurde nach zweijährigem erfolgreichen Kreuzerkrieg von einem schwe­ren englischen Kreuzer gestellt und im ungleichen Kampf ver- ienkt. Ein größerer Teil der Besatzung, die längere Zeit in steinen Kuttern und engen Schauchbooten auf offener See ge­trieben hat. wird an Bord genommen. In der Heimat meldet der Kommandant. Kapitänleutnant zur See Rooge. dem Ge­neraladmiral Raeder die heimkehrende Besatzung derAt­lantis" Sie ist 655 Tage in See geblieben, ohne einen Hafen anzulaufen und hat damit eine in der Geschichte der Seefahrt bisher unerreichte Leistung vollbracht. Im Änschluß daran sehen wir Schmaiülmauinahmen von der kühnen Kreuzerfahrt der Atlantis". Neben diesen Ausnahmen vom Kampf im Süd­atlantik stehen wieder Bilder von der harten Abwehrschlacht an der Ostfront. Im Norden der Ostfront sehen wir die deut­schen Stellungen im Vorfeld von Leningrad. Ständig wird am Ausbau und an der Instandsetzung der Gräben und Unterstände gearbeitet. Die Einschließungsfront reicht hier an einigen Stellen bis zu den Endhaltepunkten der Straßenbahn heran. Weiter zeigt uns die neue Deutsche Wochenschau noch Bilder vom islamischen Opferfest Id un Adha in Tunis. Ausnahmen aus der Heimat, ein Gruß aus der Mozartstadt Salzburg und die Ausbildung von jungen Segelfliegern in einem Lager des Nationalsozialistischen Fliegerkorps leiten die neue Deutsche Wochenschau ein.

ÄeueS von ^leidevkavte «nd Vez«sf«keir»

Die Reichsstelle für Kleidung und verwandte Gebiete hat in einer Reihe von Anordnungen die bisherigen Kleiderkarten- und Bezugscheinvorschriften zusammengefaßt. In diesen Anorönun- tzru sind auch die neuen Punktvorschriften über die Vierte

Kleidertarte enthalten, von denen wir einige besonders zu vcnchtende nachstehend wiedergeben.

Regenmäntel kosten statt früher 25 nur noch 20 Punkte. Dagegen sind jetzt Kopfbedeckungen aller Art punktpslichtig. seiner auch Schirme die mit sechs Punkten bewertet werden: Annähiohlen und Füßlinge kosten 1 Punkt. Hosenträger 2 Punkte. Sockenhalter. Damenkragen und Damenmanschetten 1 Punkt. Kopfschützer und Brustschützer. Kniewärmer und Puls­wärmer, die verschiedensten Spitzenstoffe und Tüll sind ebenso wie zahlreiche Kurzwaren und Bandariikel punktpflichtig.

Bekanntlich sind sür die vierte Reichsklciderkarte auch halbe Punkte vorgesehen. Beispielsweise erhält man für einen halben Punki zwei Paar Schnürriemen. Gummilitze, Schweißblätter, verschiedene Bandsorten. Wäscheträger. Ansteckblumen und An- steckschleifen.

Die neue Klriderkarte

Was die NS-Frauenschaft dazu zu sagen hat

nsg In diesen Tagen wird den Haushaltungen eine schon Ähn­lichst erwartetes Dokument zugestellt, nämlich die neue Klei­derkarte. Sie sieht der alten Kleiderkarte äußerlich sehr ähnlich. Verändert hat sie sich aber insofern, als sie anderthalb Jahre reichen muß und alle zwei Monate 10 neue Punkte gültig wer­den. Außerdem enthält sie etwas Neues, nämlich den halben Punkt, der einigen besorgt rechnenden Gemütern schon viel Kopfzerbrechen gemacht hat. Diese geheimnisvollen halben Punkte sind bestimmt für den Einkauf von Nahtband, Träger­band, Miederband usw. Wie sich der Einkauf mit halben und ganzen Punkten im Einzelnen wird durchsühren lassen, und was die Hausfrau bei dieser neuen Kleiderkarte alles beachten und wissen muß, das ist alles in einem Katalog ausführlich er­klärt, der in den Einzelhandelsgeschästen zur allgemeinen An­sicht in den nächsten Tagen ausliegen wird.

Denjenigen Hausfrauen, die jetzt schon einRezept" für den Gebrauch dieser neuausgehändigten 100 Punkte haben möchten, sei verraten, daß es am besten und klügsten ist, wenn man sich genau überlegt, was man in nächster Zeit wohl dringend brau­chen wird, vor allem an Strümpfen und anderen notwendigen Dingen und dann seine Punkte von vornherein darnach ein- teilt. Diejenigen, die sich durch die neue Karte etwa verführen lasten, ein nettes Blüschen oder irgend einen hübschen Stoff zu erstehen, ohne es dringend zu brauchen, und diejenigen, die jetzt im hausfraulichen Ilebereifer vielleicht dieKauf­nervosität" bekommen, werden sicher eines Tages den unnütz verschwendeten Punkten nachtrauern. Darumilt der erste Grundsatz für den Gebrauch der neuen KleideRarte: Erst be­denken und dann praktisch kaufen.

Aachvithten übev Vevfone« dirvck das Kote ittveur

Die Nachrichtenvermittlunq durch das Rote Kreuz ist die ein­zige Möglichkeit eines Austausches von Nachrichten zwilchen nicht internierten Zivilpersonen kriegführender Länder. Sie stellt in dieser Form einen neuen Dienst im Zeichen des Rolen Kreu­zes c>ar, der sei; Kriegsbeginn ein immer größeres Ansina?: anginommen hat. Das Deutsche Rote Kreuz ist an dieser Ver­mittlung stark beteiligt, da es diese auch für d;e Rot-Kicuz Gesell­schaften der besetzten Gebiete mit zu übernehmen hat. Die Be­arbeitung der Formblätter im Amt Auslandsdienst des Präsi­diums ist deshalb ständig angewachsen. Wie die Zeitschrift des Deutschen Roten Kreuzes mitteilt, wurden im Dezember 1241 rund 112 000. im Juni 1942 etwa 220 000 Formblätter im Ein- und Ausgang bearbeitet, und im Oktober wurde die bis­herige Höchstzahl von'fast 275 000 Formblättern erreicht. Ueber das Gesamtwerk dieser Nachrichtenvermittlung geht aus den Mitteilungen des internationalen Komitees vom Roten Kreuz noch hervor daß der Einganq solcher Nachrichten in Gens mit monatlich mehr als 300 000 Stück angegeben wird. An dem Nach­richtenaustausch beteiligten sich setzt Rot-Kreuz-Gesellschaften und verwandte Organisationen von 86 Staaten. Der Nachrichten­dienst hat sich immer weiter ausgedehnt und umfaßt auch ent­fernteste und schwer zugängliche Gegenden. So laufen in Gens täglich Postsendungen ein zum Beispiel von den Vahamainseln, aus Velqisch-Kongo, von den Bermudas, aus Ceylon. Haiti, Kenya von den Fnroeern. aus Mauritius. Panama. Trini­dad usw. Anfang Oktober überstieq die Gesamtzahl der vom internationalen Komitee vermittelten Nachrichtenblätter die Zahl von stchs Millionen.

Fürs Vaterland sein Leben gegeben

Ebhauscn. Einer der drei Söhne des Fassers Ernst Holzäpfel von hier besiegelte seinen Fahneneid und seine Treue zum Führer mit dem Heldentod Feldwebel Rudolf Holzäpfel

geb. am 12. 4 15. besuchte die Realschule in. Nagold, um nach Ablegung der Reifeprüfung als Kaufmann bei O. Kaltenbach, AUensteig, in die Lehre zu treten. Nach vierjähriger dortiger Tätigkeit absolvierte er den Arbeitsdienst, um anschließend seine aktive Miiitärzeit 1937-38 abzuleisten. Nachdem er noch ein Jahr in Frankfurt als kaufmännischer Leiter in einem Betrieb tätig war. wurde er gleich bei Ausbruch des Krieges eingezoqen. Er war zunächst bei den Vorfeldkämpfen am Westwall beteiligt, nachher machte er den Vormarsch durch Frankreich mit und kam dann lrei Beginn der Kämpfe im Osten wieder in die vorderste Linie. Nach seiner Verwundung und Lazarett,zeit lErsrieren beider Füße) kam er im September 1942 wieder zu seiner alten Truppe. Bei den Kämpsen südlich Rschew hat er am 11. 12. 42 den Soldatentod gefunden. Mit ihm verliert seine Einheit einen tapferen Zugführer und guten Kameraden, wie sein Kompanieführer schreibt. Er war SA.-Mann und zeitig auch zur Bewegung unseres Führers gestoßen als Parteigenosse. Mir seinen Eltern und Geschwistern trauern auch wir stolz um diesen stets freundlichen und aufrichtigen Sohn der Gemeinde, den wir im August letzten Jahres zum letztenmal im Urlaub sahen.

Appell der Kriegcrkamccadschaft

Gültlingen. Vergangenen Sonntag hielt die Kriegerkamerad­schaft Gültlingen im Gasthaus z.Hirsch" den ersten Appell im Jahre 1943. Mit Worten des Führers eröffnet«; Kamerad- schaftsführcr Hang den Appell. In einer Heldenehrunq wurde der Toten des Weltkrieges, der Bewegung und der Gefallenen des jetzigen Krieges sowie von zwei Kameraden der Kamerad­schaft weihevoll -gedacht. In Wort und Zahl wurde dann Auf­schluß über die Arbeit der Kameradschaft im verflossenen Jahre gegeben. Ein VortragDer ewige Soldat" zeugte vom Mut des deutschen Soldaten und fand Las Interesse der Kameraden. Kamerad Christof Gackenheimer berichtete über den Ver­trag zwischen Gültlingen und Holzbronn von 1792. welcher sür die Gemeinden von besonderer Bedeutung ist und jetzt vom Archiv beschafft werden konnte.

Sonntagserholung

Je angespannter unser Arbeitstag und je größer unser Lei­stungseinsatz während der ganzen Woche ist, umso mehr freuen wir uns auf den Sonntag, der zur Ausspannung und zu neuem Kräftesammeln da ist. Jeder genießt ihn auf seine Weise. Bet den meisten beginnt er mit dem rwhlverdienten Ausschlafen. Obwohl es damit nicht immer klappt. Denn wer gewöhnt ist, daß jeden Morgen zur bestimmten frühen Stunde der Wecker rasselt, der wacht meistens auch am Sonntag um die gleiche Zeit auf, selbst wenn der rasselnde Störenfried still ist.

Am Wichtigsten ist es aber gerade im Winter, daß der Sonn, tag benutzt wird, um lange in der frischen Luft zu sein. Denn gerade in dieser Jahreszeit, wo die meisten Menschen de» gan­zen Tag in geschlossenen Räumen arbeiten, fehlt uns die frische Luft am meisten. Es gibt keine bessere Erholung und Ausspan­nung für den Körper als einen Winterspaziergang oder langes Bewegen in srischer Luft.

Man soll sich dabei auch niemals durch dasWetter" abhal­ten lassen. Wer das tut, kommt nämlich im Winter überhaupt nicht ins Freie. Denn es ist ihm entweder zu kalt oder bei mil­dem Wetter zu naß oder es schneit oder es regnet irgend ein Hinderuntzsgrund, aus dem Hause zu gehen, findet sich dann meistens. Nein, bei schönem Winterwetter heißt es un­bedingt hinaus ins Freie, möglichst auch hinaus aus der Stadt, um einmal ein paar Stunden lang in Wald und Feld reine klare Luft zu atmen. Und selbst wenn das Wetter nicht ver­lockend wäre, können wir immer noch einen längeren Spazier­gang durch die Stadt machen. Vielleicht machen wir sogar ein paar Entdeckungsreisen und wandern einmal durch die Stadt­gebiete, die uns fernliegen, damit man die Heimatstadt einmal wirklich kennen lernt.

Festgenommener Mörder

Gotthils Kuppler, de» den Gcndarmeriewachtmeister Sch aas niederschoß, bei Calw von einem Schüler erkannt, ein- aekesselt und verhaftet.

Aus Grund der sofort und energisch eingeleiteten Eroß-Fahn- dungsaltion der gesamten Exekutive nach dem Mörder des Gendarmeriewachtmeisters Schaaf in Münklingen, wobei die Be­völkerung in weitgehendem Maße vom Sachverhalt in Kennt­nis gesetzt und um Mitfahndung ersucht wurde, ist es am 22. Januar gelungen, den Mordfall aufzuklären und den Täter rn der Persost des Gotthils Kappler, geb. 1. Juni 1904 in Merklingen, Kreis Leonberg, festzunehmen. Er ist in vollem Um­fange geständig.

Kappler wurde in den Vormittagsstunden des 22. Januar tu der Nähe von Hirsau, Kreis Calw, von einem Schüler er­kannt und beobachtet. Sodann verständigte der Schüler die Gendarmerie, die sofort unter Heranziehung von Hilfskräften den Kappler im Walde aufstöberte. Der in die Enge getriebene Kappler eröffnete sodann das Feuer auf seine Verfolger, ohne jedoch zu treffen. Dagegen wurde er selbst durch einen Schuß verletzt und konnte dann überwältigt werden.

Neuer NSB.-Kindergarte«

NSG. Freudenstadt. Der in Alpirsbach seit Jahr,zehnten von der Stadl geführte Kindergarten wurde nunmehr in die Obhut der NSV. übergeben und in geschmackvoller Weise neu einge­richtet. Kurz nach der Eröffnung verteilte Tante Gretel im Beisein glücklicher Mütter an die anwesenden freudestrahlenden 74 Kinder zahlreiche neue Spielsachen.

Eine Gemeinschaftsleistung

NSG. Horb. Zu gemeinnützigen Zwecken wurde in einem gemeindeeigenen Raum eine auf das beste eingerichtete Ee- meindewaschküche geschaffen, in welcher die gewöhnliche Mo­natswäsche einer 4 bköpfigen Familie in 2 -3 Stunden auf billige Weise bewältigt werden kann. Zu dieser fühlbaren Ent­lastung für die Landfrauen wurde in einem Nebenraum auch noch ein Gemeindeschlachthaus sür Notschlachtungen eingerichtet.

Wie entstand das Fernrohr?

Viele Erfindungen, die für die gesamte Wissenschaft von um­wälzender Bedeutung waren, sind auf einen reinen Zufall zu» rückzuführen. Das Gesetz des Gewichtsverlustes eines in Flüssig­keit getauchten Körpers entdeckte Ärchimedes beim Baden, ein Apfel, der Newton auf den Kopf fiel, brachte den großen Phy­siker auf den Gedanken, der ihn zur Aufstellung des Schwer­kraftgesetzes führte, und am Kochherd machte Eiordano Bruno., die Entdeckung der Dampskraft.

Das erste Fernrohr wurde gleichfalls durch Zufall konstruiert. Der holländische Optiker Jansen hatte einen Sohn, der mit den von seinem Vater geschlissenen Gläsern zu spielen pflegte. Eines Tages stellte der Knabe fest, daß der Kirchtum, den er durch zwei Linsen betrachtete, sich seinem Sehfeld bedeutend genähert hatte. Auf Grund dieser Feststellung seines Jungen konstruierte Jansen ein Fernrohr, mit dessen Hilfe Galilei seine großen «stronomischen Entdeckungen machte.