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Indessen gibt er sich sürmlich einen Ruck, scheucht alle unfrohen Gedanken aus der Seele und bemüht sich, seine Frau wieder .heiter und froh zu stimmen: „Sollst drr wirklich des dummen Ringes wegen keinen Kummer machen! Entweder ist er bald wieder zur Stelle, oder wir werden irgendwie Ersatz dafür beschaffen!"
Dabei angelt sich der Urlauber das dickste Stück Königskuchen ,o» der Platte. Und wie dieses beim Zugriff der Zange aus- cinanderbricht, hört man ein feines metallisches Klingen, und in aller Unschuld liegt der goldene Reif auf dem Teller.
Frau Margret lacht und weint vor Glück und vermag nur nicht gleich zu begreifen, dag sie den Ring nicht gleich beim Rühre» des Teiges vermißt hat. Und anschließend wird dem Königskuchen von drei Seiten mit solcher Liebe und Lust zu Leib« gegangen, daß nicht das kleinste Stückchen übrig bleibt!
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Das tägliche Wunder
In letzter Zeit haben wir in der Presse häufig das Wort „Glühlampe" angetroffen. Wir lasen z. B. die Berichte über die Gründung einer „Gemeinschaft Elektrische Lampen" und die kürzlich ergangenen marktregelnden Bestimmungen für dieses unstr gesamtes Wirtschaftsleben so wichtige Erzeugnis.
Was wissen wir aber von der Glühlampe selbst? Hund aufs Herz: herzlich wenig. Die letzte „engere Berührung" hatten wir mit ihr. als wir sie in die Leuchte einschraubten. Dabei entdeckten wir nichts Besonderes an ihr. Welch große Bedeutung sie für uns' hat erkennen wir immer erst, wenn sie uns nicht zur Verfügung steht. Draußen auf den verdunkelten Straßen erwacht eine stärkere Sehnsucht nach ihr: und als Verdunkelungs- erleichlerungen c vsqesprochen wurden und aus den Hellen Läden wieder eiwas Licht auf die Gehsteige siel. La waren wir sogar glücklich über die'e ihr von neuem zugewiesene „Sendung".
Und doch zählt dieses so einfach anmutende Gebilde aus ein wenig Glas und Draht zu den Wunderwerken der. Technik. Erfordert doch seine Entstehung und seine Fähigkeit, mit Hilfe eines Drahtes den elektrischen Strom in wirtschaftlich höchst erreichbarem Maße in Licht umzuwandeln eine Präzision, wie ne nur noch für ganz wenige technische Erzeugnisse in Betracht kommt. Kann man ,z. B. beim Durchmesser eines Glühlampen- Leuchtdrahtes von etwa einen', Hundertstel Millimeter überhaupt noch von zuverlässigen „Abweichungen" reden, dann nur von solchen, die 200 bis MO Millionstel Millimeter betragen! Jede Ueberschreitunq dieser ..übermikroskopischen" Grenzwerte, die bereits im Bereich des Unsichtbaren liegen, muß aber bei der Fertigung mit aller Sicherheit festqestellt werden, weil schon dis geringste Ungleichmäßigkeit den Draht unbrauchbar macht, Derartig winzige Abweichungen sind daher nicht mehr mit optischen Geräten zu ermitteln, sondern nur mit Hilfe des elektrischen Stromes, und zwar durch fließende" W'derstandsmessuna des über ein sinnreiches Instrument lausenden Drahtes. Dabei bewirkt jede Aenderunq im Drahtqucrschnitt auch eine Aende- rung des elektrischen Widerstandes, die hier über so gering ist. daß sie erst in einem besonderen Gerät verstärkt und schließlich durch einen Kurvenschreibcr sichtbar gemacht werden muß.
Auf diese Weise lassen sich schon die allerkleinsten Abweichungen von einer bestimmten Widerstandsnorm erkennen und somir selbst Unterschiede in der Drahtstärke von 100 millionstel Millimetern aufspüren!
Wer von uns wüste schon um ein anderes Fabrikatiouswun- der hcrauszugreifen . daß man durch bestimmte Zusätze zu dem
_Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"_
chemisch gewonnenen Wolfram-Metallpulver, aus dem der Draht entsteht, seine spätere Kristallbildung steuert? Wie peinlich man hierbei zu Werke gehen muß. ergibt sich daraus daß Dosierungen von nur einem Hundertstel Prozent, d. h. 1/10.000 der Gesamtmenge des Drahtmaterials, die Güte der Glühlampe ausschlaggebend beeinflussen.
Von der Art der Kristalle hängt das Verhalten des Glüblam- pendrahtes während des Betriebes wesentlich ab. Am „manierlichsten" verhalten sich ..Stapelkristalle", die miteinander verkappt oder verzahnt sind und durch ihr besonderes Gefüge den Leuchtdraht vor Erschlaffung und vorzeitigem Bruch bewahren.
Vergegenwärtigen wir uns noch einen Draht von 24 tausendste! Millimeter „Dicke" und 80 cm. Länge, den wir so schraubenförmig aufwickeln sollen, daß 0000 Windungen entstehen, die untereinander einen Abstand von genau 15 tausendstel Millimetern haben müssen, sich aber keinesfalls berühren dürfen. Sodann wickeln wir dieses zugfederartige Gebilde in gleicher Art noch einmal zu 107 Windungen auf wobei eine Verkürzung vuf 2,5 cm. Länge zustande kommen muß.
Unmöglich? Keineswegs! Dieser Vorgang spielt sich tatsächlich auf einer Osrammaschine bei der Erzeugung einer Leuchtdraht- doppclwcndsl ab. wie sie heutige Hochleistungslampen besitzen.
Viele solcher Wunder birgt unsere Glühlampe in sich. Wunder, die wir nicht sehen die allein aber berechtigen, unser ganzes Vertrauen m die Leii.unqsfähiqkeit dieses treuen Dieners zu setzen.
Wenn mir jetzt im Kriege mehr als bisher auf unser elektrisches Licht achten müssen, getreu der Losung: Alle Energie für dcn Endsieg und. Erst denken dann schalten!, so wollen wir dabei mit Stolz auch einmal an das Wunderwerk unserer neu- zeiUichcn. Glühlampe Leuten, dvren Leuchten uns sagt: „Viel Lich iür wenig Strom auch ich helfe mit!" W. K.
Unbeliebte Gerüche
Bei Untersuchungen über die Empfindlichkeit der menschliche« Eeruchsnerven ist map auch zu den Feststellungen der beliebten und unbeliebten Gerüche bei den Menschen gekommen. Danach sind am beliebtesten bestimmte Blumendüfte, an erster Stelle steht der Rosendust, dem der Duft der Veilchen. Hyazinthen, Mai- glöckchen und schließlich der Tannenduft folgt. Unter den un- beliebten Gerüchen steht der Knoblauch an erster Stelle, ihm folgt verbrannter Gummi, Petroleum, ranziger Speck und roher Fisch. Der Knoblauchgeruch macht allerdings insofern eine Aus- nahine, als er sich bei dcn romanischen Völker» sogar häufig großer Beliebtheit erfreut.
Geglückte List
Die schöne Augsburger Patriziertochter Philippine Welser war mit dem zweiten Sohn Kaiser Ferdinands l. in heimlicher Ehe vermählt. Zu ihrem Kummer aber durste sie dem kaiserlichen Schwiegervater zwölf Jahre lang nicht vor Augen kommen, der über die vermeintliche Liebschaft seines Sohnes empört war. Da kam Philippine eines Tages als völlig Unbekannte an den Hof, warf sich dem Kaiser zu Füßen und klagte ihm das viele Leid, das der hartherzigeSchwiegervater ihr zufüge. Der Kaiser war tiefgekühlt und begeistert von dem Liebreiz der jungen Frau. Er versprach ihr, dem widerborstigen Schwiegervater energisch ins Gewissen zu reden und alles zu tun, um ein harmonisches Verhältnis herzustellen. Da gab sich Philippine Welser zu erkennen. Einen Augenblick war der Kaiser sprachlos. Aber »r stand bei seinem Wort und nahm die schöne Schwiegertochter »,'n nun an freundlich auf.
Samstag, de» 23. Januar 1043
Aunwv
Na. endlich!
Hugo ist schrecklich schüchtern. Drei Jahre schon ging er mit Helene. Nie traute er sich das erlösende Wort zu sprechen. Eines Tages aber waren sie doch verlobt.
Die Freundinnen bedrängten Helene: „Wie hast du das «n- gestellt. Liebste?" „Ts war nicht leicht". „Hat er sich endlich dir doch erklärt ?"
„Nein Aber mein Vater hat ihm einfach eines Tages bei seinem Kommen gesagt: „Herr Hugo. Ihr Antrag ehrt »ns wir geben Ihnen unsere Tochter!"
Deutliche Anzeichen
Die Oberpichlern klaat der Nachbarin: „'s schon soo aa Unglück kommt selten, aloan gestern ist mir mei Moa und der Ochs krank geworden".
„Iessas naa. Nachbarin, woran hast nacher dös gleich gemerkt?" „Der Ochs frißt net. und mei Moa trinkt net".
Durch die Blume
Vor dem englischen Unterhaus mußte früher jeder Presje- sünder kniefällig Abbitte leisten. Ob solcher Schmach rächte sich vor mehr als hundert Jahren ein Journalist auf eindringliche, doch unanfechtbare Art. Er sprach, in der vorgeschriebenen Haltung. anscheinend recht zerknirscht, die Abbitteformel. Dann erhob er sich bedächtig, schaute prüfend auf seine Hosen herab, klopfte langsam den dicken Staub von den Knien und sagte: „Verdammt schmutziges Haus!"
Kleines Mißverständnis
Obermaier erzählt am Stammtisch: „Ich war einmal zur Jagd in Ostpreußen eingeladc»: als besondere Seltenheit traf ich dort einen Kapitalschausler . . ."
Hartpack wendet ein: „Wieso besondere Seltenheit? Leute, die sich schnell ein Vermögen erwerben, gibt es ln unserer Gegend doch auch?"
Sparsam
„Ihr Mann sieht ja noch immer so verhärmt aus. Ist er noch nicht wieder gesund?"
.O doch. Schon seit 8 Tagen Aber es ist noch Medizin übrig geblieben und die nimmt er nun noch immer, um sic nicht um- icinmen zu laßen".
Notwendige Gelenkigkeit
Eine Abteilung batte im Osten eine neue Unterkunft bezogen Zunächst war in aller Eile eine Latrine errichtet worden. Sie war nur behelfsmäßig bedacht, und nicht so einfach zu benützen. Am anderen Tage prangte vor dem stillen Oertchen ein Schild: „Lehranstalt für rhnthmische Gymnastik".
Fr»lltdtö»rirr j.o.d Glückssache „In den Fre-aLwörtern soll sich mal e,u.r zurechtsindenr Jeoer sp.-a)t pe anders aus! Meine Schwester p'.^t zum Beispiel „AuUpachie", mein Vetter, der Buchhändler, jagt „Anthologie". Mein Neffe, der Mediziner, sagt „Anatomie", und mein Schwager, der Jurist, sagt „Autonomie" — was ist nun das Richtige?"
„Na hören Sc mal — zwischen all diesen Dingen besteht doch le.ne Analogie!" ^
„Da haben wir's! Sehen Sie — Sie sprechen es schon wieder Laders aue.'
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Erleichterung
bei Kopfweh infolge von Stockschnupfen, Verstopfungen und Stauungen im Nasenrachenraum bringt meist Klosterfrau-Schnupfpulver. Bei mehrfachem Gebrauch pflegt ohne schädliche Nebenwirkungen bald ein Gefühl der Befreiung und Erfrischung einzutreken. Seit über hundert Jahren bewährt! Aus Heilkräutern hergestellt von der gleichen Zirma, die de» Klosterfrau-Melissengeist erzeugt.
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Donk llsrOsrom-Doppsl- wsnllst geben Osrom-D- lompsn viel lickt für wenig 8trom. Dos bsllsutst:
IsitgemöBs KokIenwirtsckoBk klsktriscksr Strom wlrll meist ml» Kohls errsugt. kr muk also ein ktöckstmoB on lick» ergeben. Denn Kokls ist kriegswichtig. Dorum, wsnnSlüklompsn e rsstrt ws rllsn m ü sss n, io r- cisrn 8is Osrom-D lampen.
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