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Nr. 16

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Mtelständische Llnternehmer-Zniliative und Bolksbanken

Die Kreditgrundjätze der Volksbanlen

War es früher die Hauptaufgabe des Unternehmers, sich der jeweiligen Marktlage mit seiner Produktion anzupassen um im Wettbewerb bestehen zu können, so ist es heute seine Aufgabe, als allein verantwortlicher Führer seines Betriebes, diesen an die Notwendigkeiten der staatlichen Maßnahmen und Lenkung anzupassen, um die grösste Leistung aus fernem Betrieb heraus­zuholen. Man findet noch häufig die Anschauung, daß sich dies: Unternehmerinitiative im wesentlichen auf die Großbetriebe be­schränke. Die außerordentlich weitgehende Einschaltung.zahlreicher mittlerer und kleinerer Betriebe, insbesondere auch von Hand­werksbetrieben in die Rüstungswirtschaft zeigt aber, daß dem nicht so ist: Auch der mittelständische Betriebssichrer muß heute im gleichen Maße seine unternehmerische Initiative entfalten wie der Großbetrieb. Daß er das kann hat er in Hunderten von Fällen bewiesen und man darf wohl behaupten, daß sich der mittelständische Betrieb in der Kriegswirtschaft durchaus bewährt hat. was umso mehr zu begrüßen ist. als ja die volks­biologische Bedeutung der Erhaltung einer Vielzahl von kleinen und kleinsten selbständigen Betrieben als Rückgrat der Wirtschaft vom Nationalsozialismus längst klar erkannt ist.

Während der Großbetrieb im allgemeinen mit ausreichendem eigenem Kapital oder bankmäßig zu beschaffendem fremdem Kapital seine Initiative starten kann, ist der mittelständische Betrieb dazu meistens nicht in der Lage. Um sich die Hilfe und Unterstützung zu verschaffen, die auch ihm die Vorteile'des Groß­betriebes sichert, hat er sich mit. Erfolg der genossenschaftlichen Selbsthilfe bedient, die ja die älteste und bewährteste Fom einer selchen Hilfe darstellt. In den Kreditgenossenschaften, den heu­tigen Volksbanken, hat dieser Gedanke der genossenschaftlichen Selbsthilfe feine lebendige Verwirklichung gefunden. Es dürfte daher von allgemeinem Interesse sein, die Kreditgrundsätze der Volksbanken einmal ausführlicher darzustellen, wie das der An­walt des Deutschen Genossenschaftsverbandes. Dr. I. Lang in einem Aufsatz derBerliner Börsen-Berichte" kürzlich getan hat.

Die Volksbanken unterliegen wie Dr. Lang schreibt, als Ban­ken in ihrer Geschäfts- und Kreditpolitik sowie in betriebswirt­schaftlicher Hinsicht denselben Grundsätzen wie alle anderen Kre- oitinstitute. Das wichtigste Aktivgeschäft ist das kurzfristige Kre­ditgeschäft. der Personalkredit, und zwar sowohl in Form des Schuldscheindarlehens als auch des Wechselkredites und des Kon­tokorrentkredits. Die besondere Pflege-dieses Geschäfts entsvricht dem Kreditbedürfnis des städtischen Mittelstandes am besten.

Die Volksbanken sehen die Sicherheit für den Kredit in erster Linie in der persönlichen Zuverlässigkeit, in der fachlichen Eig­nung. sodann in den wirtschaftlichen Verhältnissen des Schuld­ners. Die Volksbanken verlangen deshalb mit Recht, daß jeder Kreditsuchende erst einmal vorleisten muß, ehe er den Anspruch auf Kredit erheben kann, daß er zunächst als Mitglied der Volksbank ein Geschäftsquthaben ansparen muß. daß er darüber hinaus eine beharrliche Sparsamkeit und Wirtschaftlich­keit. aber auch berufliche Tüchtigkeit Nachweisen muß wenn ihm zur Selbständigkeit oder zum Ausbau seines Betriebes geholfen werden soll. Bei der Gewährung von Personalkredit wird sodann grundsätzlich darauf geachtet, daß nur der Kredit seinen Zweck erfüllt und deshalb gesichert ist. der aus der Arbeit wieder ersteht. Deshalb steht beim Personalkredit die Sicherung in erster Linie in der Person und in dem Werk des Kunden, »ich: neben den sonstigen personellen oder realen Sicherheiten, sondern vor ihnen.

Unter Beobachtung dieser Grundsätze und in Erfüllung ihrer be­sonderen Aufgaben mußte sich die Kreditpolitik der Volksbanken nach 1983 darauf richten alle die kleineren und mittleren Ve­rriebe. die während der Wirtschaftskrise zur Stillegung kamen, zuerst in das Arbeitsbeschaffungsproqramm und dann in die Kriegsproduktion einzuschalten. Infolge Mangels an Eigen­kapital mußten die nötigen Kredite überwiegend als Blanko­kredite gewährt werden. Sie mußten deshalb nicht nur sorg­fältig überwacht, sondern auch so billig wie möglich gegeben werden. Handwerker und Unternehmer mußten dabei bestehen und auch neues Eiqenkapital bilden können. Die Ueberwachung und Betreuung mußte sich sowohl darauf richten, daß die Ve­rriebe auch richtig kalkulierten, daß sie keine Preisangebote machten, die die Unkosten nicht deckten. Es durften keine Auf­träge übernommen werden, die über die Leistungskraft des Betriebes hinausginqen. sei es aus Mangel an Arbeitskräften, Maschinen oder sonstigem Material. Die Kreditsicherung bestand in diesen Jahren fast ausschließlich in dem Vertrauen auf die persönliche Zuverlässigkeit des Kunden sowie in der sorgfältigen Kontrolle der Verwendung des Kredits. Die Abtretung der Forderung gegen den Auftraggeber war bis in die jüngste Zeit durch Verbot oder Genehmigung der Abtretung unmöglich oder sehr erschwert.

Die Volksbanken haben in diesen Jahren eine volkswirschaftliche Aufgabe größter Bedeutung «füllt, indem sie Hunderttausende von kleinen und mittleren Betrieben wieder in den Arbeitsprozeß eingliederten und nach und nach in die Kriegsproduktion hin­überführten

Veränderte Ansprüche

Die anhaltende Steigerung des Volkseinkommens, die fort­schreitende Drosselung der Erzeugung sowie der Ausgaben für den zivilen Bedarf haben nun seit dem Kriege und schon geraume Zeit vorher zu einer starken Verflüssigung der Wirtschaft ge­führt. Die Kredits wurden zurückgezahlt. Neue wurden nicht mehr in Anspruch genommen. Auch bei den Volksbanken ist auf diese Weise der kleine und mittlere Betriebskredit sehr zujam- mengeschrumpft. Dagegen hat sich bei den in die Kriegsproduktion eingeschalteten mittelständischen Betrieben infolge der ständig ge­steigerten kriegswirtschaftlichen Erfordernisse auch ein ständig wachsender Kreditbedarf geltend gemacht. Die einzelnen Kredite erreichten eine Höhe, die die Volksbanken vor die Frage stellten, ob solche Kredite mit den Aufgaben einer Volksbank noch vereinbar seien.

Kriegsbedingtr Kreditgrößen

Diese Großkredite müssen aber heute eine andere Beurteilung erfahren, wenn ße der Finanzierung staatlicher Rüstungsaufträge dienen. Von einem Einfrieren solcher Kredite kann bei der heuti­gen BgchäsUaung von Industrie und Handwerk keine Rede sein. Der Staat als Auftraggeber ist der sicherste Schuldner. Die Auf- rragsfinanzierungskredite sind Betriebskredite, die sich in kurzer oder doch absehbarer Zeit abwickeln Gegen ihre Liquidität ist nichts einzuwenden. Ihre Sicherheit liegt allerdings nach wie vor in der persönlichen Zuverlässigkeit und in der fachlichen Eignung des Unternehmens und dann bei der besonderen Art der Auf­träge in der Leistungsfähigkeit des Betriebes. Die Abtretung der aus der Durchführung der Aufträge gegenüber dem Reich entstehenden Forderungen ist zwar wichtig aber als Sicherheit nicht entscheidend.

Das wichtigste ist. daß die Verwendung des Kredites von der Volksbank genau kontrolliert wird. Die Prüfung der persönlichen und sachlichen Voraussetzungen ist bei den langjährigen Mit­gliedern für die Volksbanken kein Problem. Wenn die Volks­bank so verfährt, dann bestehen keinerlei Bedenken, größere Kredite zu geben, oder sie weiter zu erhöhen. Für die Volksbank liegt dann auch kein Anlaß vor. einem langjährigen Mitglied«: die Erhöhung des Kredites zu verweigern und ihm damit die Uebernahme weiterer Aufträge unmöglich zu machen, noch ein langjähriges Mitglied zu einer Großbank abwandern zu lassen. Diese Kredite sind trotz ihrer Größe nach ihrem Zweck und ihrer Entstehung Mittelstandskredite geblieben. Vor allem auch des­

halb, weil der Schwerpunkt der betreffenden Betriebe noch im­mer mehr in der Arbeit bei der Durchführung der Aufträge liegt als im Wert dieser Aufträge. Abgesehen davon, daß die großen Kredite lehr oft die im 8 12 des KWE. vorgesehene Kreditgrenze überschreiten und dann dem Reichsaussichtsamt für das Kredit­wesen gemeldet werden müssen, überwacht der Deutsche Genos- wirschajrsverband als oberster Prüfungsverband diese Kredit­gewährung der Volksbanken ganz besonders, indem er sich jeden Monat die zehn höchsten Kredite entweder direkt oder an die Prüfunqsverbü.rde melden läßt.

Die Volksbanken haben lo Personalkredite bis zu einer halben Million und darüber, sowie auch erhebliche Vlankokredite ge­währen können und damit ein weitgehendes Verständnis für die

Spähtrupp im Schnee

Erlebnisbericht von Oberleutnant Pi so Kiirlich wurde Lekanntgegebe», daß im Bereiche effner deutschen Armee im mittleren Teil der Ostfront in einem Zeitraum von vier Wochen fast 1190 Späh- und Stoßtrupp­unternehmen durchgeführt wurden. Der folgende Erlebnis­bericht schildert in schlichter Weise ein solchesalltägliches" Unternehmen.

NSKEigener Kosaken-Spähtrupp im Vorgelände" kommt gegen 1-30 Ühr ein Fernspruch vom Bataillon.

-Das kann ja lustig werden", sagt trocken der Svähtrupp- fiihrer, während er seinen Pelzmantel zuknöpft und den dicken roten Schal, das Geschenk seiner Braut, zum zweitenmal fest um seinen Hals schlingt.

Da darf ich dem Peters das MG. gar nicht in die Hand geben, er legt mir sonst noch so ein paar Donkosaken um! Bis der Kerl mal etwas ruhiger wird"

Na, Sie kennen Ihre Leute ja am besten" sage ich ab­schließend.

Es hat wieder zu schneien begonnen, aber keine bauschigen Federchen mehr, sondern spitze kleine Eisnadeln, die verflucht schneiden, wenn der scharfe Wind sie einem ins Gesicht treibt Gegen 3 Uhr wird es etwas klarer. Der Nebel hat sich ge­lichtet. Vereinzelte Sterne grüßen den erwachenden Morgen.

Die MP. um den Hals gehängt, die Pfeife tief zwischen den Zähnen und mit dem rechten Auge über den Kompaß visie­rend, so stapft der Unteroffizier seinem Spähtrupp voran durch den Schnee.

Gar nicht so einfach, sich durch eine Schneelandschast hindurch­zupeilen, wenn dazu noch auß -100 Meter eine eigene Minen­sperre liegt.

Der Wind hat etwas nachgelassen, das scharfe Heulen ist zu feinem Singen geworden. Dafür aber haben sich die Schnee­flocken um ein Vielfaches vermehrt.

Vesser kann ein Spähtrupp wohl nicht getarnt sein", stellt der Unteroffizier sachlich fest, als er seine Leute mustert. Selbst die Augenwimpern sehen wie kleine Schnsedächer aus.

Halt!" Ganz leise dringt dieser Ruf des Spähtruppführers durch die Nacht. Alle stehen wie erstarrt. Der Wind trägt Fetzen eines Gesprächs und Flüche tzu uns herüber.

Einwandfrei! Sowjets!" Leise knacken die Sichcrungsflü- gel. Der Schütze 1 macht einen Sprung nach vorn, er braucht besseres Schußfeld für sein MG. Die Pistole in der Linken, reicht ihm Schütze 2 noch zwei Trommeln.

Sämtliche Mündungen zeigen auf den Feind. Langsam stol­pern die Sowjets heran. Vermummte schwankende Gestalten, wie unförmige Schneemänner, aber Gewehre halten sie in den Händen! Immer näher kommen sie. Der Gruppenführer, der scharf den Gegner beobachtet, schweigt. Alle Muskeln sind ge­spannt. Man möchte fast den Atem anbalten.

Aber jetzt muß er doch", denkt der Schütze 1, der das MG. eingezogen und den vordersten Sowjets genau aufs Korn ge­nommen hat. Rasch nimmt er den Finger aus dem Abzug, denn wer garantiert in solchen Situationen . . .?

Ruki wwjerch!" schreit der Gruppenführer und springt mit schwingender Handgranate vor. Bruchteile von Sekunden ver­streichen. Fast eine Ewigkeit. Scharf sehen die Augen auf den Feind. Die Finger find am Abzug.

Endlich! Die Sowjets werfen ihre Karabiner in den Schnee und erheben die Hände. Fünf Mann. Mit angstverzerrten Ge­sichtern kommen sie daher und leeren ihre Taschen. Munition und Handgranaten fliegen in den Schnee.Wie die Kerle nur winseln!" sagt wieder der kleine Peters und fährt dann lang­samer fort:Wer weiß, was die Kommissare ihnen wieder für Greuelmärchen erzählt haben." Aber schnell ist Angst und Scheu überwunden. Sie sehen, wir sind auch Menschen. Da fängt die unverschämte Bande schon an zu betteln.Nichts essen vier Tage!" undVhljeb! Chljeb!" Das können wir übersetzen, und:Zigaretten! Zigaretten!" Das ewige Lied der Gefange­nen. Zwei Mann bringe» die Gefangenen zurück und melden dem Nachbarabschnitt, daß Vorsicht geboten, denn der Haupt- spähtrupp .soll rüber sein in den anderen Abschnitt zu den Kameraden rechts von uns.

Brrr, macht einer,verfluchter Wind".

Langsam geht es weiter, alle 100 Meter bleiben wir stehen und lauschen gegen den Wind. Kein Wort wird gesprochen. Es ist ja nicht unser erster Spähtrupp. Wie leicht überhört man sonst etwas und tapst dann unbekümmert in so ein rotes Wespennest hinein.

Dicht vor der Pak hören wir plötzlich wieder Stimmen. Das muß ein ganzer Haufen sein", sagt hastig der Gruppen­führer. Fünf, sechs, sieben Gestalten sind durch den Schnee zu erkennen. Ein Zurück ist ausgeschlossen.

Der kleine Peters liegt schon wieder hinter seinem MG. Ko­misch mit dem Kerl. Immer zittert er vor Kälte, aber sobald er den kalten Kolben an der Backe hat, ist er di« Ruhe selbst und friert nicht einen Deut.

Wieder sind einwandfrei russische Stimmen zu erkennen.

Das heißt also: Vier Mann gegen mindestens das Doppelte. Nur nicht zu nah« heranlassen", salbadert der kleine Peters hinter dem ME.

Ruki wwjerch!" schreit wieder der Gruppenführer. Aber die da drüben hauen sich in den Schnee. Blitzschnell richtet sich der kleine Peters auf hinter seinem MG. Er muß tief halten.

Da erkennt er im letzten Augenblick die großen, schwarzen Mützen.

Kosaken", schreit er und dann:Parole!" Ganz langsam mit seltsamem Akzent kommt von drüben zurück:Carmen".

Gott sei Dank", sagt der Gruppenführer, wie er dem kleinen Peters, der zuerst di« Kosaken erkannt, den Schnee vom Stahl­helm klopft.

Herzhaftes Händeschütteln. Sind alles große, starke Kerle, diese Kosaken. Aber nicht nur auf dem Rücken der Pferde sind sie zu bewundern, sondern auch hier draußen. Das haben sie oft genug bewiesen, und mancher Sowjet kann ein Liedchen davon singen.

Dann werden Zigaretten und Neuigkeiten ausgetauscht. Drei

Samstaa de,, 23. Januar 1013 >

veränderte wirtschaftliche Lage im Interesse ihrer Mitglieder bewiese».

Eine besondere Stellung nehmen die Lieferungsgencssenichnf- «n bzw Landeslicferunqsqcnossenschasten des Deutschen Hand­werks ein. In diesen sind durch den Reichsstand des Deutsckien Handwerks die Handwerker aller Berufe zusammengeschlonen und damit in die Lage versetzt worden, alle Großausrräae sür die Kriegsproduktion zu übernehmen. Durch engste Zusammen­arbeit des Reichs'tandes mit der genossenschaftlichen Orgammtion war es möglich, die Großaufträqe der Lieferungsgenossenschasten zu finanzieren, obwohl diese noch über keinerlei Eigenkapital verfügten. Die Zentralkassen der Volksbanken haben den Lie- ferungsgenossenschaften Kredite von einer Million und mehr gegeben. Eine solche Kredithilfe war nur auf dem Wege genossen­schaftlicher Selbsthilfe zu erreichen. und üur unter dem Schutze aller Erfahrungen, die im genossenschaftlichen Kreditgeschäft s>nt Jahrzehnten gesammelt wurden.

Gefangene haben sie bei sich. Der Pionier, der den Kojaken- spähtrupp begleitet, gibt uns noch eine schriftliche Meldung mit. Der Morgen graut schon, als wir uns verabschieden. Noch dichter fällt der Schnee. Schnell geht es jetzt zurück. Richtung Kompaniegefechtsstand.

Der Chef hat noch gut« Nachricht. Der Hauptspähtiupp im Nachbarabschnitt ist ebenfalls geschnappt worden. Auch einen Politruk hat man dabei erwischt.

Dann sitzen wir im Bunker am warmen Ofen, trockene Strümpfe und die unvermeidliche Zigarette, dann:Gute Nachr. Kameraden!"

Die innere Auffrischung

Bon der seelischen Wirkung des Frontkino«

Von Gefr. Karl Birnbaum

NSK Sie stehen dicht gedrängt vor einer nur manusbreit geöffneten Eittertür, drängeln und schubse» sich, schimpfen auch einmal in allen deutschen Dialekten, schieben sich einzeln durch die schmale Türöffnung, stürzen, kaum drinnen, um einen gün­stigen Platz zu erwischen, in den großen Raum, der oft nur mit Bretterbänken ausgestattet ist, unterhalten sich miteinan­der und sind voller Erwartung.

Soldaten, kampferprobte Männer sind es, die, oft noch oer- oreckt und verstaubt, wie sie gerade vonvorn" kamen,sich hier zusammendrüngen, die sich scheinbar undiszipliniert, unerzogen wie einst als Kinder vor und in dem Kino benahmen.

Das ist Frontkino.

Von vorn kommen sie, vo sie in Löchern Hausen, in Erdbun­kern lebten, hart und unerbittlich den Feind vor sich hatten, mannhaft sich durch vieles hindurchbeißen mußten und stünd­lich dem Tod ins Auge sahen. So kamen sie hierher, kehrten » ins Leben zurück. Das Kino ist für sie ein Stück Leben. Sie ' frageir nicht danach, was gespielt wird, sie wollen nur genie- ^ ßen. Deshalb sind sie, wenn sie auf der Ortskommandantur eine Kinokarte erhielten, so unbändig, wie wir als Kinder, wenn uns Mutter einen Groschen in die Hand drückte, nach­dem wir lange gebettelt hatten, ins Kino gehen zu dürfen.

Da sitzen sic nun auf den rohen Bänken, in einör Scheune oder wie es sich gerade trifft, in einem richtigen sowjetischen Kinotheater. Die Wochenschau rollt vor ihnen ab. Anders als " die Heimat betrachten sie diese, sich selbst finden sie oftmals auf der flimmernden Leinwand wieder (auch wenn sie persönlich gar nicht dabei sind) und sehen sich und die Kameraden au den anderen Fronten kämpfen. Nüchtern und ruhig betrachten sie das filmisch zusammengeraffte Fazit ihres Kampfes.

Doch dann" folgt der Hauptfilm des Tages. Dunkel, wie . immer, wird es im Kinoraum. Die Wirklichkeit versinkt seit je in diesem Dunkelwerden. Zur Illusion, die das Filmwerk ver- /

Mitteln soll, tritt hier noch die Illusion, man wäre wieder !

jener Privatmensch von damals. Neben ihnen sitzen plötzlich nicht mehr unzählige Krieger im gleichen grauen Rock, son­dern Menschen mit tausenderlei Gefühlen und Empfindungen, jeder ein Wesen für sich, jeder nur mit dem Gdanken gekom- « men, sich ins Reich der Filmhandlung führen zu lassen.

Ein Liebes-, «in Operetten-, ein humoristischer Film, oft nur zum Zwecke der Unterhaltung erdacht und gedreht, leuchtet !

über die weiße Wand. So mancher der unten Sitzende» hätte !

sich in normalen Zeiten diesen oder jenen Film nicht angesehen, da er seinen Interessen nicht entsprach. Nicht gerade, daß der Soldat kritiklos alles hinnimmt, was man ihm bietet er sieht nur vieles anders als vor Jahren der Zivilist in ihm.

Auch wenn ihm Inhalt und Sinn der abrollenden Handlung nicht zusagt, so findet er doch so vieles in diesem Film, was ihn an frühere Tage erinnert. Der Anblick nur eines in Groß­aufnahme gezeigten Antlitzes eines hübschen Mädchens schon kann ihm in dem abrollenden Filmband, so viöl Schönes bie­ten, daß er sich innerlich gestärkt fühlt. Und daß ihm deutsche Musik und Sprache vom Film entgegenklingt, er die Menschen so frei und ungebunden einhergehen sieht, daß sie sich bewegen wie auch er vor Jahren, das macht ihn innerlich so froh und läßt ihn unbewußt all das Gezeigte miterleben, läßt in ihm das Gefühl aufkominen, daß es so ist und einmal wieder so werden wird.

In einem Aufsatz sprach man einmal von den seelischen Re­serven, die der Mann aus früheren Zeiten gewissermaßen in sich aufgespeichert hat, von denen er als Soldat nun hier draußen zehrt, die ihm die Kraft geben, all das Schwere zu er­tragen. Diese inneren, seelischen Reserven werden hier in dem V Frontkino gewissermaßen wieder ausgefrischt. All das da f vorn auf der Leinwand führt ihn in jene Zeiten zurück oder voraus, in denen es anders war und sein wird. Und darin liegt wohl der eigentliche Sinn jeder Wehrmachtbetreuung, auch wenn der Landser Lies nicht bewußt empfindet.

Die innere Auffrischung ist fürwahr gena^ so wichtig wie das Brausebad mit anschließender Entlausung. Hier wie dort wird der Dreck und Schmutz heruntergespült, und wenn der Landser danach wieder in den Dreck -hinaus muß eine Zeit­lang hält diese Auffrischung nun doch wieder vor und gibt den Männern Kraft und Reinheit. Sie wissen wieder, wofür sie leben und käm-ss-«.

Mit dem KatKyMKugzeug zum Südpol

Ergebnisse -erDeutsche« Antarktis-Expedition 1LZ8M"

Bereits fünfmal hat Deutschland bisher in een Jahren 187! bis 1926 größere Expeditionen in die Antarktis entsandt. Ein« sechste wurde im Dezember 1938 im Austrage des Reichsmar schalls Hermann Göring als dem Beauftragten sür den Vier jahresplan durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V. ii Berlin ausgerüstet, um dem Reich neue Möglichkeiten im Wal sang zu erschließen. Zum Leiter des großangelegten Unterneh mens wurde Oberregierungsrat Alfred Ritscher bestimmt, de zugleich als Kapitän und Flieger tätig war. Er hat jetzt m Aufträge der Deutschen Forschungsgemeinschaft den ersten Bani eines reich illustrierten Sammelwerkes über diese interessant, Entdeckungsreise herausgegeben. Ein zweiter Band soll erst nacki Kriegsende erscheinen. Ferner veröffentlichte das Expeditione- - Mitglied Dr. Ernst Hermann seine Erlebnisse in Buchform unter

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