8. Seite Nr. IS
nährt durch den Nachbar,Matsch und das Zusammentreffen von Begebenheiten, die ihm verdächtig erschienen.
Als Heinz in blinder, rasender Eifersucht seine Frau der Untren« beschuldigte, ging sie mit den. Kindern schweigend aus dem Hause. Gerade dies, daß sie kein Wort der Verteidigung gesunde», schien ihn, Bestätigung und Bestündnis, und nur seine plötzlich« Einberufung hinderte ihn. die Scheidung zu dean- ^»age«. Ei« halbes Jahr später kam er an die Front. Damals erhielt er den Brief Inges.
Er war kurz. Sie schrieb ihm. dag sie mit den Kindern bei der Mutter lebe und daß es den Kindern gut gehe. Sie wünsch« Heinz, das; er gesund bleibe, sie werde mit den Kindern jeden Abend an ihn denken. „Wie es auch kommen möge", so endete der Brief, „ich warte auf dich . . ."
Kein Wort sonst — nichts von der Schuld, die sie, wie Heinz noch immer glaubte, auf sich geladen hatte. Und in seinem beleidigten Selbstgefühl antwortete er nicht und schrieb nie mehr an Inge. Seinen Urlaub verbrachte er bei Kameraden.
Zwanzig Kriegsmonate gingen darüber hin, Monate, in denen im Stahlgewitter der Fronten jeder einzelne zurechtgeschliffen wurde zum- Kämpfer und Kameraden. Der Tod ging vielmals an Heinz vorüber in hundertfacher Gestalt, und im Angesicht des Todes wurde das Leben auch für ihn mit neuem Sinn gefüllt. Wie der Soldat in selbstverständlicher Erfüllung seiner Pflicht bei diesem Einsatz stets nur das jeweils gegebene Ziel fest im Auge behält, so lernte Heinz im besinnlichen Erinnern und in der Zusammenschau von vielen Kameradenschicksalen die wesentlichen Dinge im Leben sehen. Unruhe und Verwirrung seines Herzens wichen im Feuer des Krieges von ihm.
Und als er wieder einmal Urlaub erhielt, fuhr er in die ' Heimat. Di« alte Wohnung war leer und kalt. Aber er ging ins Wohnzimmer und drehte das Licht an. Dann stellte er sich »or das Bild seiner Frau. Monatelang hatte er nichts von ihr bei sich getragen als den Brief. Nun sah er ihr Antlitz, und «ine tiefe Wärme erfüllte sein Herz. Noch wucherte unter der Hoffnung in ihm die nie gewichene große Enttäuschung — aber die Gewißheit, daß er im Recht war, hatte ihn längst verlassen.
Am Abend stand Heinz vor seiner Frau. Sie hatte ihm selbst geöffnet. Tränen traten in ihre Augen, aber sie rannen über den Schimmer der.Freude.
Sie reichte Heinz beide Hände. „Ich habe so gewartet!" sagte sie.
In diesem Augenblick, da Inge so ohne Vorwurf und Verlegenheit vor ihm stand, erkannte Heinz seinen Irrtum.
„Ich habe es damals nicht verstehen können", sagte er später, „daß du nach allem, was vorgefallen, schreiben konntest: „Ich
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_Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
warte aus Dich . . ." Immer wieder in all den Monaten habe ich diese vier Worte gelesen, und immer war es mir, als verlöre ich das Höchste. Jeder da draußen hat'jemand, der auf ihn wartet, und dies Bewußtsein gibt ihm viel Kraft und Ruhe . . ."
„Ich mußte doch auf dich warten, Heinz", erwidert« Inge leise, „ich bin doch eine Frau."
Sie sprach kein Wort über das Leid, das er ihr getan, als er sie damals verdächtigte, und wehrte ab, als er davon reden wollte.
Am nächsten Tage zogen sie mit den Kindern wieder in die alte Wohnung. Und als Heinz wieder zur Truppe zurückkehrte, nahm er die beglückende Gewißheit in den Kreis seines soldatischen Lebens mit. daß die geliebte Frau und die Kinder Tag um Tag an ihn dachten und auf ihn warteten . . .
In der reinigenden Glut des Krieges war zu neuer, echterer Gemeinschaft geworden, was nur scheinbar der Krieg zerstört hatte.
Die Tropfsteinhöhle
Unser Bunker ist gemütlich, aber leider etwas feucht, deshalb auch viel Ungeziefer drinnen umeinanderfleucht. Fliegen, Mücken. Frösche. Kröten geben sich ein Stelldichein und dann gibt es bisweilen auch ein bischen Sonnenschein.
Doch die feindlichen Granaten können uns nichts Böses tun, nach dem Dienst kann man im Bunker ohne jede Sorge ruh'n. Leider tropft die nasse Decke manchmal ohne Unterlaß, und dann wird man selbst im Bette dis zum Morgen pudelnaß.
Tropfsteinhöhle tauften wir darum das Haus im Erdgeschoß und ich will sogar behaupten, daß bei uns ist sehr viel los: an den Wänden wachsen Pilze und die Balken schlagen aus. unterm Boden quaken Frösche, ist das nicht ein „tolles Haus?
In den Ritzen kriechen Käfer, und die Mücken schwirren um, herrlich, wie die Tiere leben, grad wie im Aquarium.
Unser Blut ist ihre Nahrung und was sonst fällt untern Tisch, alles findet seine Fresser, ob es schimmlig oder frisch.
Nachts, da piepsen auch die Mäuse und Ameisen krabbeln hoch und man schimpft in allen Tönen auf das feuchte Bunkerloch. Wie die Stukas stürzen nieder. IVO Mücken auf-die Haut, das Geschwirr der Plagegeister wird dir langsam schon vertraut.
Will man aber trotzdem schlafen, muß die Decke Libern Kopf, sonst hat man bei dem Erwachen. 1V0 Beulen unterm Schopf. Ja. so ist das Vunkerleben der Soldaten an der Front, doch im Sowjetparadiese sind nichts Besseres wir gewohnt.
All dies wollen wir ertragen, käme auch noch Schlimmres vor. aber nimmermehr wird sterben unser guter alter Fronthumor.
Samstag, den ili. Januar ist»
Aeileves
In einer Gesellschaft vertrat Schiller einmal den von ihm geprägten Satz:
„Es ist der Geist, der sich den Körper baut!"
Eine Dame fragte darauf Schiller in spöttischem Ton:
„Wie wollen Sie di« Wahrheit dieses Satzes an sich selber beweisen? Welchen Einfluß hat Ihr Geist aus Ihren Körper ausgeübt
„Das ist leicht gesagt: Sehen Sie sich nur meine lange Nase an! Sie ist so lang geworden, weil ich beim Nachdenken über meine Verse immer so viel an ihr gezupft habe!"
In MgMheim erhielt Schiller den Besuch des berühmten Schauspielers Jffland. Lächelnd sagte Jffland, indem er Schiller musterte:
„Grüß Gott, Herr Wassersuppenkandidat! Sie müssen sich bald etwas mehr mit dem Studium der Hammelkeulen beschäftigen, sonst werden Sie im Theater bald mit dem Theaterschneider verwechselt werden!"
Schiller musterte nun Jffland und besten sanft gewölbten Bauch und gab zurück:
„Na, lieber Freund, die dünnen Beine haben wir gemeinsam, mein Kopf stimmt mit dem Ihren äußerlich in den Maßen ungefähr überein. Bleibt nur der Bauch, und auf den kommt es doch wohl nicht in erster Linie an!" .
Gebot der Höflichkeit
Der neue Forstadjunkt hatte versehentlich eine Kitze geschossen und berichtete das mit gramzerfurchtem Antlitz dem Oberförster. Der schrie zornbebend: „Sie sind ein, Hornochse, ein Quadrat- kamel. ein ein . . .. weiteres zu sagen verbietet mir die Höflichkeit!"
Etwas viel!
Frau Spieß kommt zu spät ins Konzert und fragt den Pförtner: „Was wird jetzt gespielt?" „Die vierte Symphnie meine Dame". „Schon die Vierte? Soviel komme ich zu spät".
Symbol und Symbowle
Zwei treffen sich am Neujabrstag.
„Na, Fritz, warum trägst du denn den Arm in der Binde?"
„Ich bin über die Jahresschwelle gestolpert!"
Ein Glück!
Er: „Denk mal. Elli, dein früherer Verlobter hat seine treulose Frau erschossen!"
Sie: „Entsetzlich! Es ist nur ein Glück, daß ich dich genommen - habe!"
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5o6o richtig trocken!
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, Wir viele lingst vergessene Arznei- packungen kommen da manchmal wieder zum Borschein. Besser als man weiß, ist oft für den Krankheitsfall gesorgt.
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vürt Loblenklru Lrkolg brbea, wenn er suk unsere 6c- clrtnkenlosißkeir und — mir Verlaub ru sagen — Vumm- beir spekulierr? I>lein, da proresrieren vir energisch. 8o wenig uns Loblenlclau im ldochsommer verteilen lcönnre au beiren, kann er uns jerrr im V^inrer daru Kriegen, den — Kühlschrank in betrieb ru lassen, ln der 8peise- kammer, auf dem Lrlkon oder vor dem küchenkensrer isr kaum genug, um verderbliche dlabrungsmirrel kükl aukrubevrkren. Du und ich und vir alle kabea die Devise „Lrsr denken, dann schalten!" V/enn vir immer danach bandeln, isc das koblenklau's lodesurreil l
kkb beute also: kklle küblschränke ausschalren!
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