Naaolder Tagblatt »Der Srsellschaster
Dienstag, de« 17. März 1842
Der Tag der Verpflichtung
1,1 Millionen Jugendliche verpflichte! sich dem Führer
Oberbannführer Otto Zander, Reichsjugendführung, schreibt in der NSK.: Der Sonntag nach dem Heldengedenktag gehört der Jugend des Reiches. Es ist der Tag ihrer Verpflichtung aus den Führer. Dieser 22. März wird dem Führer die Bestätigung seines Vertrauens erbringen, das er in den Jahren des Friedens wiederholt auf den Reichsparteitagen in Nürnberg zum Ausdruck gebracht und in seine Jugend gesetzt hat. Wir erinnern uns inmitten einer harten und schweren Zeit jener Worte, die er im Angesicht der Jugend mit stolzer Gewißheit aussprach:
Was hat uns hierher geführt, warum stehen wir hier, warum werden wir im nächsten Jahr, warum wird die deutsche Jugend jetzt und immer hier stehen?
Weil es ihr befohlen wird? ---
Nein: Weil das Herz es ihr befiehlt! G»
Weil das Herz es ihr befiehlt — das ist das Merkmal allen Einsatzes der Jugend; nicht die Ueberlegung nach Zweckmäßigkeit und Vorteil, nicht das oberflächliche und lauwarme „Auch- Dabeisein-Wollen" und auch nicht der Hang zur Gewohnheit haben die 1,1 Millionen Jungen und Mädel bestimmt, sich am kommenden 22. März mit Leib und Leben dem Führer und seinem Werk zu verschreiben. So wird es nicht einmal sein, sondern von nun ab folgt Jahr auf Jahr eine solche junge Garde seiner Getreuen; und der Tag der Verpflichtung der Jugend wird so zu einem wahren Frühlingstag unseres Volkes, an dem sich über den Opfern ein neues Werden erhebt und mit der Natur zugleich sich die Gemeinschaft unseres Volkes in seiner Jugend erneuert.
Bei den Zehnjährigen beginnt es. Ihr großer Tag ist die jeierliche Aufnahme in die Gemeinschaft der nationalsozialistischen Jugend überhaupt, der die deutschen Eltern nunmehr ihr Liebstes anvertrauen. Nach vier Jahren einer frohen, unbeschwerten Pimpfen- und Jungmädelzeit kommt der Augenblick, da das Leben der bewußten Pflichterfüllung seine Rechte zu fordern beginnt und die Entscheidung zwischen Schule und Beruf fallen mutz. Für diese oft schmerzliche Zeit des Uebergangs aus dem unbeschwerten in das pflichtbewußt tätige Leben, für den Wechsel aus der Schule in den Beruf, sind aber die Dreizehn- bzw. Vierzehnjährigen nicht mehr sich selbst überlassen. Dieser Uebergang vollzieht sich im Schoße der Eemeinschaft, im Rahmen der Hitlerjugend und damit der Partei, die Trägerin der Menschensührung in unserem Volke ist.
In der Jugendbewegung selbst bringt dieser Lebensabschnitt die Uebernahme aus dem Deutschen Jungvolk bzw. Jungmädelbund jn die eigentliche Hitlerjugend bzw. in den Bund Deutscher Mädel. Ferner umschließt er die Schulentlassung und den Berufseintritt und bedeutet innerlich die sich vollziehende Reife, in deren Zeichen die kommenden Lebensjahre des jungen Menschen stehen. Auf dem ernsten Hintergrund von Entscheidungen für das Leben und im Bewußtsein seiner Pflicht gegenüber Führer und Volk tritt nun der junge Deutsche in diesen neuen Lebensabschnitt ein. Bisher bezeichnten diesen Schritt mehrere einzelne Feiern, z. B. Schulentlassungsfeiern, Feiern zum Be- rufseintritt, Lebenswendfeiern usw.; sie alle sind in diesem Jahre erstmalig in der großen und alleinigen Feier zur Verpflichtung der Jugend aufgegangen, die von der gesamten nationalsozialistischen Bewegung getragen wird.
Die nationalsozialistische Bewegung, insbesondere die Hitlerjugend selbst, hat alle im Kriege möglichen Vorbereitungen getroffen, dieser Feier eine besondere Bedeutung und Würde zu verleihen und den an ihr beteiligten jungen Deutschen mit dem weltanschaulichen Gehalt und der verpflichtenden Kraft dieses Ereignisses zu verbinden. An diesem Tage wird der einzelne aus der Eemeinschaft herausgehoben, um dem Führer sein persönliches Versprechen abzugeben, daß er in Liebe und Treue zu ihm und zu seiner Fahne allezeit seine Pflicht erfüllen wird. Der
Hoheitsträger der NSDAP, wird ihm vor dem eigentlichen Akt der Verpflichtung noch einmal die Bedeutung dieses Augenblicks nahebringen, nachdem der zu verpflichtende Jugendliche in den vorangegangenen Heimabenden der Hitlerjugend den Sinn und den Inhalt der Verpflichtungsworte
»Ich verspreche, in der Hitlerjugend allezeit meine Pflicht
zu tun in Liebe und Treue zum Führer und unserer Fahne" vertraut gemacht worden ist. Nach der Ansprache des Hoheitsträgers folgt eine kurze Verabschiedung der Schulentlassenen durch den S ch u l l e i t e r. Dann übergibt der Jungvolkführer zugleich im Namen der Jungmädelführerin seine Jungen und Mädel an die Hitlerjugend bzw, den Bund Deutscher Mädel. Der Führer der Hitlerjugend übernimmt sie und weist sie noch einmal darauf hin, daß sic mit dem Blick auf den Führer, dem sie sich in dieser Stunde verpflichten, ihren Weg ins Leben antreten.
Zur bleibenden Erinnerung an diese Stunde und an diesen Akt der Verpflichtung wird den verpflichteten Jungen und Mädeln ein Gebenkblatt mit dem Bild des Führers überreicht, dessen Aushändigung mit persönlichem Namensaufruf und einer Ehrung durch den Hoheitstrüger verbunden ist.
Für die künstlerische Ausgesta ltung der Feiern zur Verpflichtung der Jugend hat die nationalsozialistische Bewegung alle Mittel und Möglichkeiten bereitgestellt. Orchester, Musikkorps, Musikzllge, Spieleinheiten der Hitlerjugend, Chöre der Jugend usw. werden in vollem Umfang hierbei eingesetzt. Die Neichsjugendführung hat ferner eine auf diesen Tag abge- stimmte Musikliteratur für Chöre und Instrumentalmusik herausgegeben.
Da der Tag der Verpflichtung der Jugend ein Festtag des ganzen Volkes ist und im besonderen zugleich ein Ehrentag für die deutsche Familie, sind die Eltern und nächsten Verwandten der zur Verpflichtung gelandenden Jugendlichen durch den Hoheitsträger der NSDAP, und den Führer der Hitlerjugend zur Feier eingeladen. Außerdem sind die Eltern mit ihren Jungen und Mädeln an den Vortagen oder am Vorabend der Verpflichtungsfeier Gäste der NSDAP, und der Hitlerjugend bei den besonderen Veranstaltungen im Nahmen des Veranstaltungsringes der HI., die Theateraussührungen, Konzerte, Dichterlesungen, Filmstunden oder Veranstaltungen der Spieleinheitcn bringen. Reichsminister Dr. Goebbels hat zu diesem Zweck die deutschen Theater angewiesen, sich weitgehend in den Dienst dieser Veranstaltungen zu stellen und seinerseits einen größeren Betrag für die künstlerische Ausgestaltung des Vorabends zur Verfügung gestellt.
Der Eroßdcutjche Rundfunk wird die Bedeutung des Takes der Verpflichtung der Jugend mit einer Sendung am Vorabend der Uebertraaung de Hauptveranstaltung im Deutschen Opernhaus zu Berlin unterstreichen.
^ Die historische Wandlung
Drei Jahre Protektorat Böhme» u«d Mähren Von Oskar Ullrich
NSK. Eg erscheint fast unglaublich, daß es erst drei Jahre her u. stit deutsche Feldgraue in dichtem Schneetreiben i» den
Ein brit. Täuschungsmanöver
Britische Panzerattrappen aus Holz in der Wüste Nordafrikns, an denen nun der Vormarich unserer Truppen vorbeigeht. Sie haben unsere Soldaten nicht zu täuschen vermocht. <Scherl, Zan- der-Multiplex-K.)
ALL»,- -- ^
Das ist die Wirkung unserer Aüwehrwaffcn
Zu Hunderten liegen die gefallenen Bolschewisten nach einem .Angriff eines deutschen Bataillons vor den deutschen Stellungen. (PK.-Kriegsberichter Schmidt-Scheeder, PBZ.. Z.)
frühen Morgenstunden des 15. März 1939 in der alten Kaiserstadt Prag einzogen und damit die Verbindung zu einer geschichtlichen Tradition wiederherstellten, die mit dem Jahre 1866 abgeschnitten zu sein schien, als das alte Oesterreich aus dem Deutschen Bunde ausschied, in dem hinfort Preußen die Führung übernahm. Für den aufmersamen Beobachter hat sich in Prag wie in ganz Böhmen und Mähren in diesen drei Jahren so ungeheuer viel verändert, daß er in der heutigen Metopole das einstmalige Prag nicht mehr wiedererkennt.
Vor 1939 gab es eine leistungsfähige Landwirtschaft im Protektorat, aber sie war hoffnungslos verschuldet, verachtet und als lästiger Ballast eines zum Industriestaat aufstrebenden, von Großmannssucht erfüllten Kleinstaates angesehen. Die auf Ausfuhr um jeden Preis angewiesene überdimensionierte Industrie forderte gebieterisch die Einfuhr überseeischer Agrarprodukte, um ihre eigene Position auf Ueberseemärkten zu sichern. Deshalb mußte der Bauer geopfert werden. Heute ist der Bauer in Böhmen und Mähren wieder Herr auf seiner eigenen Scholle. Mag sein, daß ihm der plötzliche Wandel hie und da den Kopf verdrehte und ihn zu unüberlegten Handlungen verleitete, aber manche haben diese Dummheit gebüßt, und andere haben daraus rechtzeitig ihre Lehre gezogen. Heute ist die Landwirtschaft im Protektorat so leistungsfähig wie jemals zuvor, die diesjährige Wintersaat ist größer als je zuvor, und die Saat für Sommergetreide ist restlos vorbereitet, um der fruchtbaren böhmischmährischen Scholle anvertraut zu werden, sobald die Fröste gewichen sind.
Die Industrie kann heute schon die höchste Beschäftigung aufweisen, die es jemals in diesem Raume gab. Nach Fachkräften herrscht eine starke Nachfrage, und die aus der Schule austretenden Jugendlichen werden heute so umworben und unter Berücksichtigung ihrer besonderen Eignung eingesetzt, daß die Eltern nur noch mit einem Seufzer der Erleichterung zurückdenken, wie es war, als ihre älteren Kinder vor vier oder mehr Jahren aus der Schule kamen und nicht wußten, wohin sie sich wenden sollten, weil sie niemand aufnehmen wollte. Jeve Hand, die gewillt ist mitzuarbeiten, und jeder Kopf, der produktive Leistung bieten kann, findet heute auch im Protektorat seinen gutbezahlten Arbeitsplatz. Bestenfalls gibt es noch eine Anzahl von Rentenempfängern, die für einen Einsatz in Frage kämen, sich aber zu alt fühlen oder beim besten Willen den Sturmschritt der neuen Zeit nicht mithalten können.
Die Gesundung der Landwirtschaft, die Vollbeschäftigung aller arbeitsfähigen und arbeitswilligen Hände, all das hat dazu geführt, daß Hunderttausende von Familien im Protektorate auch heute im Krieg besser leben, als sie es jemals im Frieden vermochten. Und der rücksichtslose Kampf der deutschen Behörden gegen Schleichhandel und Wucher haben ein übriges getan, um die allgemeine Sicherheit und Zuversicht zu stärken.
Der größte Wandel, den aber der gelegentliche Beobachter kaum jemals bemerken kann, trat auf psychologischem Gebiete ein. Man muß sich ins Gedächtnis zurückrufen, daß die Tschechen vor zwei Generationen noch unter dem Zauber des Schlagwortes vom „Panslawismus" standen, also jener Phantasie, die ihnen der „Zar aller Reußen" als ihren Beschützer und irdischen Gott darstellte. Und auf der anderen Seite erlagen sie dem Einfluß Frankreichs. Das ist heute so ziemlich alles verraucht. Die paar Ewigkeitsgestrigen, die es hier — wie übrigens überall — noch geben mag, mögen im Stillen ihre Tränen vergießen, aber die Bolschewiken sind heute noch so weit wie im Spätherbst 1941, und allmählich kommt auch diesen letzten Mohikanern unter den Tschechen mancher lichte Gedanke. Heute kann man wohl sagen, daß die Tschechen nach ihren vergeblichen ideologischen Irrfahrten nach dem Osten und dem Westen endlich wieder im Herzen Europas Anker geworfen haben. Die eingebildete Insel Böhmen-Mähren ist wieder Festland inmitten des großen europäischen Festlandes geworden, und die Moldau läßt sich ebensowenig nach Moskau umleiten, wie die Prager Burg nach Westminster versetzt werden kann. Nach einem alten Baucrn- sprichwort läßt man heute auch in Böhmen die Kirche lieber im Dorfe.
Dieser Tage schrieb ein tschechisches Blatt, daß eine alte Lebensweisheit besage, daß man nicht zwei Herren dienen könne. Damit wollte es sagen, daß die Liebedienerei nach dem Osten oder dem Westen verfehlt sei, denn der Herr sei nun eben wieder.
wie in alten' Zeiten, das große Deutschland. Und damit sprach dieses Blatt ein Wort von tieser historischer Wahrheit. Aber die große Masse der Tschechen führt ja auch seit langem dieses alte Wahrwort aus: Der tschechische Bauer pflügt und sät für Deutschlands Ernährung, der tschechische Arbeiter schasst für Deutschlands Wshrkrast, und der tschechische Ingenieur und Techniker wirkt mit am Aufbau der deutschen Wirtschaft. Sie tun es, weil sie wissen, daß sie, wenn sie für Deutschland arbs-v ten und schassen, auch für ihre Heimat Böhmen und Mähre,, arbeiten, und damit für sich selbst. Und nicht ohne tiefen Sinn ist das Wort, das mir dieser Tage ein Tscheche bei einer Erwähnung der schweren Abwehrkämpfe im Osten sagte, als er einwars: „Unsere Soldaten werden es schon machen!" Und diese Unseren waren auch iür ihn unsere deutschen Feldgrauen!
In diesen Worten werden die drei Jahre Protektorat zu einem geschichtlichen Umbruch von unerhörter Größe. Sie zeigen, daß auch für den Tschechen der deutsche Feldgraue, der am 15. März 1939 zum ersten Male den Boden von Prag betrat, nicht als Eroberer gilt, sondern als sein Beschützer, als der Beschützer eines Landes des Eroßdeutschen Reiches,
Alarm bei den Pionieren
Sprengung einer wichtigen sowjetischen Eisenbahnlinie
NSK Der Abend begann so schiedlich-friedlich, daß man fast für eine Weile vergessen konnte, wo man war. In der niedrigen Erdhütte „Winterparadies" brannte die mit Schwerbenzin und Kartuschensalz gefütterte „Lampe" und beleuchtete den roh gezimmerten Tisch, um den der Leutnant und seine Panzerpioniere beim „Schafkopf" saßen. In der Ecke bullerte gemütlich der aus einer Milchkanne und einem Stück Dachrinne kunstvoll gebastelte „Ofen", und aus dem Grammophon sang süß und zart eine Mädchenstimme: „Ich schau' mich um . .
Sie haben ihre Partie „Schafkopf" nicht zu Ende spielen können, der Leutnant und seine Pioniere. Ein Befehl riß sie vom Tisch hoch — ein Befehl, der gleichzeitig eine schwierige Sonderausgabe in sich schloß: „Eine für den Nachschub der Sowjets wichtige Eisenbahnlinie ist zu sprengen 5,0 Kilometer hinter der vorderen feindlichen Feldstellung!"
Mit Panzern übers Eis
In den beißenden Schneesturm hinaus raffeln unsere Panzer feindwärts. Noch in der gleichen Nacht ist das Städtchen erreicht, hinter dem ein vereister Fluß Vorsicht gebietet. Den Belag der darüber führenden Brücke haben die Sowjets abgebaut. Ebenso ist ein Teil der Streckträger entfernt, andere sind angesägt oder gesprengt. Also muß für die Panzer ein Uebergang über das Eis gesucht werden.
Vis zum dämmernden Morgen haben die Pioniere im Schutze der Panzer mit Balken und Brettern die Eisfläche soweit verstärkt, daß sie nun zu überqueren ist. Da — ausgerechnet jetzt, im ungünstigsten Augenblick, tauchen am jenseitigen Ufer zwei Sowjetpanzer auf, verweilen einen Augenblick und drehen in einer Wolke stiebenden Schnees sofort wieder ab. Hoffentlich jagen sie uns nicht den Teufel auf den Hals!
Und nun rollen fünf deutsche Panzer über den Fluß. Rolli 25 Kilometer sind zu fahren, die Hälfte haben wir geschasst. Die Luken in den Türmen werden geschloffen, die Munitionp- kisten für die Sprengung griffbereit zurechtgelegt. Wenn doch die Sowjets auch einmal so fahren würden, denken wir. Wie leicht hätten wir es, sie zu „Väterchen Lenin" in die Hölle zu schicken!
Drüben, hinter dem Fluß, ist es plötzlich lebendig geworden. MG.-Feuer rattert los. Haben die Sowjets keine Pak? Wir können und dürfen uns auf nichts einlassen, bleiben auf dem schützenden llferhang, umgehen einen Dorfausgang. Da haben wir die Bescherung! Hinter den letzten Häusern stoßen vier Sowjetpanzer vor und steuern auf uns los. Doch unsere Kanonen sind schneller. Es dauert nur weige Augenblicke, da stehen drei Sowjetpanzer in Hellen Flammen. Der vierte haut ab alle ein D-Zug.
So verblüfft sind einige „Steppensöhne" — kleine gedrungene Mongolengestalten — über den unerwarteten Ausgang dieses Panzerduells, daß sie ihre Köpfe schnell in den Schnee wühlen. Sie machen vor lauter Entsetzen nicht den leisesten Versuch, uns abzuwchren. Selbst dann nicht, als einer unserer Panzer wegen Motorschadens ausfällt und wir einen weiteren zur Deckung zurücklassen. Nur mit drei Panzern fahren wir weiter. Noch 15 Kilometer!
Ein Transportzug naht
In der Flank» taucht feindliche Kavallerie auf, spukartig, gleich darauf wieder wie vom Schnee weggeweht. Es schein: brenzlig zu werden. Drüben glitzen Schienen im Schnee — da ist die Bahnlinie, die wir sprengen wollen. Nein, sie ist es doch nicht! Einige Zigarren machen einen zerlumpten, dreckigen Bahnwärter gesprächig: „Unsere" Bahnlinie liegt noch ein paar Kilometer weiter. Und dann haben wir sie gefunden.
Aber auch uns hat man gesehen. Vom nahen Bahnhof her funkt Flak- und Artilleriefeuer herüber. Dort muß mächtig Betrieb sein. Durchs Glas erkennen wir Truppenverladungen. Sollen wir durch? Ein Funkspruch bringt die Entscheidung: Wir sollen uns eine günstigere Strecke aussuchen!
Im Schutze von Schneehecken kommen wir bis zu einer Eleis- gabelung. Hier mühte es klappen! Im Nu sind wir aus den Panzern, und während die Motoren weiterlaufen, bringen wir die Ladungen an, machen die Zündungen fertig. Doch ehe wir das Leitfeuer zünden können, gibt es eine neue lleberraschunq. Ein Zittern läuft durch den stählernen Strang. Genau auf die Gabelung zu läuft ein langer Transportzug der Sowjets. Der kommt uns gerade recht! Aber im letzten Augenblick springt irgendwo aus der Hecke ein somjMscher Posten, winkt verzweifelt und bringt tatsächlich den Zug zum Stehen. 70 Meter vor uns. So ein Pech!
Aus unserer Pak jagen wir ihm lange Ketten von Leuchtspur in den Leib, und da — die Maschine ist getroffen, sie brennt, auch der erste, der zweite Wagen. 2m gleichen Augenblick geht unsere Sprengladung hoch, wirbeln Schienenteile, Schwellen,