Schwarzwald - Heimat

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Der Kampf aus Leben uni» To!» von Volk und Reich ist der stärkste Appell an das Gewissen, den die Geschichte des inenschlichen und völkischen Le­bens kennt. Nichts ist ihm vergleichbar. Es gibt keinen inneren Befehl von so zwingender Gewalt, keinen Ruf an Gewislen und Pflichterfüllung von so unausweichlicher und gebieterischer Mächtigkeit, als ihn.

Der Soldat ist die höchste Verkörperung des Ge­wissens der kämpfenden Nation. Wie sollte der un­geheuerliche Masjenansturm, der jetzt wieder in den Materialschlachten des Ostens das Ziel der Ver­nichtung des deutschen Volkes sucht, beschworen werden, wie könnte den Anglo-Amerikanern im Westen die Zerschlagung ihrer weitgesteckten stra­tegischen und operativen Pläne aufgezwungen wer­den, stünde ihnen nicht der deutsche Grenadier, der deutsche Einzelkämpier, die ganze deutsche Wehr­macht als das personifizierte Gewissen des deut­schen Volkes gegenüber?

Und so wie die Front, so setzt auch die Heimat Ehre und Pflicht darein, dem Appell des Gewissens zu gehorchen. DasVolksopfer" ist gerade jetzt im tobenden Feuerbrand der großen Winterschlachten ein wahrhaft beschwörender Appell dazu. Wer wollte, wenn es um sein, seiner Familie, seines ganzen Volkes Tod und Leben geht, wer wollte da sein Herz oder gar Gefühle des Eigennutzes hängen an irgendwelche bei der heutigen schlichten Lebens­stil cung. doch entbehrliche Wäsche- und Kleidungs­

stücke? Wer wollte nicht einsehen, daß es unendlich wichtiger ist, diese Textilstoffe der Bekleidung und Ausrüstung der Kämpfenden und auch^ der Aus­gebombten zuzusühren, statt sie in Kästen und Schränken Herumhängen und auf vielleicht mög­liche spätere Verwendung warten zu lassen?

Es gibt jetzt keine bessere Verwendung von Klei- dungs- und Wäschestücken aller Art als durch die, die für Deutschland kämpfen und schaffen. Darum ist es einfach eine Angelegenheit des deutschen An­standes und der deutschen Sauberkeit, der deutschen Solidarität und des deutschen Gewissens, dem Bolksopfer" zu den überwältigenden Erfolg einer siegreichen Schlacht an der deutschen Heimatfront zu verhelfen.

Die neue Kraflverkehrsordnunq

Der Reichsverkehrsminister hat in Ausführungs- bcstiinmungen zur Neuregelung der Benutzung ziviler Kraftfahrzeuge iin Kriege folgendes vor­geschrieben: Solange für die bisher mit8" und L" gekennzeichneten Personenkraftwagen die nach der neuen Anordnung vorgcschriebene Benutzungs« bescheinigung noch nicht erteilt ist, gelten diese Kennzeichnungen weiter, längstens aber bis 1. März 1S4ü. Die so noch gekennzeichneten Fahr» zeuge werden während dieser Zeit von den Poli­zei- und Wehrmachtsstreifen wie Fahrzeuge mit der neuen Benutzungsbescheinigung behandelt. So­lange für Krafträder und für Klein-LKW. mit einer Nutzlast von weniger als 750 Kilogramm die neu vorgefchriebene Benutzungsbescheinigung noch nicht erteilt ist. darf für diese Kraftfahrzeuge.

Die Dolksopfer-Sammlrrng im Kreis Calw

in vollem OsnAS. Oer kut cier ?ront ^e<le8 ßibt 8ein Ke8tes

Nun ist auch im Kreis Calw die Sammlung zum Volksopfer in vollem Gange. Diesmal handelt ts sich um etwas ganz Besonderes. ES geht weni­ger um Materialprobleme als um Fragen der Ge­sinnung und Haltung. Entscheidend ist nicht der zum Bersten volle Kleiderschrank, sondern das zu jedem Opfer bereite Herz. Und deshalb kann schon jetzt mit fester Zuversichtlichkeit erwartet werden, daß auch die diesjährige Spinnstoff-, Wäsche- und Kleidersammlung ebenso wie alle vorgegangenen im Kreis Calw mit einem befriedigenden Erfolge abschließen wird.

Diesinal ruft die Front, und die Heimat darf das Echo nicht schuldig bleiben. Durch zahlreiche neue Einberufungen und die Aufstellung neuer Volksgrenadicrdivisionen sind die Anforderungen der Wehrmacht beträchtlich erhöht worden. Hinzu kommt der Deutsche Volkssturm, der gerade in die­sen Wochen in Stadt und Land seine Reihen for­miert und der seiner Aufgabe nur gewachsen sein kann, wenn es ihm nicht an dem notwendigen Material für Einkleidung und Ausrüstung fehltr Daneben stellt der zivile Sektor im Hinblick auf die wachsende Zahl der Fliegergeschadigten, die viel­fach ihr ganzes Hab und Gut durch^en brutalen Lufttexror unserer Feinde eingebüßt haben, unab­weisbare Ansprüche. Nur durch ein großmütiges Opfer des gesamt» Volkes können Versorgungs­spannungen und -Verknappungen überbrückt wer­den, die sich in einem gemeinschaftsbewußten Volk zu keinem Notstand auswachsen dürfen. Noch im- nker hat die Front bas erhalten, was sie für An­griff und Abwehr gebrauchte. Aber auch die Heimat soll nicht in eine Klasse radikal enteigneter Habe­nichtse und eine Klasse von glücklich Besitzenden auseinanderfallen, die nicht nur mit dem Nötwen- digen versorgt sind, sondern auch über Entbehrliches verfügen.

Man könnte entgegnen, daß wir doch die viel­gepriesene Zellwolle haben und daß diese uns aller Bekleidungsnöte enthebt. Ein solcher Einwand würde außer acht lassen, daß wir ehedem m unserer Versorgung mit Textilien zu 88 v. H? einfuhr­abhängig waren Trotz ihrer erstaunlichen Fort­schritte hat die Zellwolle diesen Berg nicht über Nacht abzutragen vermocht. Außerdem lassen sich synthetische Spinnstoffe nicht in beliebiger Menge aus dem Boden stampfen. Die meisten der neuen Werkstoffe erfordern einen großen Arbeitsaufwand; die Hände derer aber, die heute mit aller Kraft Rüstung und Munition Herstellen oder die das Arbeitsgerät mit der Waffe vertauschten, können keine Spinnstoffe erzeugen, keinem Uniformen schnei­dern und keine Ausrüstungsgegenstände schaffen.

Der besondere Wert der Altstoffe besteht ja ge­rade darin, daß sie schneller und arbeitssparsamer als die Neustoffe zum Einsatz zu bringen sind. Ge­brauchte, aber noch einigermaßen gut erhaltene Kleidungs- und Wäschestücke können nach voran­gegangener Reinigvngsprozedur und Instandset­zung über die ersten Augenblicksnöte hinweghelfen. Was jedoch in der alten Form nicht mehr verwend­bar ist, wandert in den Reißwolf, der ihm zu einer neuen Auferstehung verhilst. Deshalb sind auch die kleinsten Stoffreste und unscheinbaren Himpen, selbst wenn sie zerrissen, vermottet oder verschmutzt sind, durchaus keine verächtlichen Belanglosigkei­ten.

Nichts ist solumpig", als daß es nicht doch noch seinen Dienst tun könnte. Männliche oder weib­liche Bekleidungsstücke vor dein Reißwolf gibt es keine Schranken der Geschlechter. Die Bedarfs­liste ist so umfangreich, der Rohstoffkatalog, mit dem unsere Textilindustrie arbeitet, so reichhaltig, daß nur Phantasiearmut oder schäbiger Eigennutz sich hinter der Behauptung verschanzen können, daß man bereits vollständig verausgabt sei.

Geht es mit dem besten Willen nicht mehr, so möge man eS einmal mit dem allerbesten Willen versuchen, und man wird sich wundern, was sich aus Scbränken und Truhen alles hervorzaubern

läßt! Auch wenn man von seiner Straßenkleidung nichts mehr hergeben kann, führen vielleicht ein Smoking, Gehrock oder Frack noch irgendwo ein beschauliches Altersdasein; oder wenn das zu hoch gegriffen sein sollte, besitzt man vielleicht aus frühe­ren Tagen einen alten Trainingsanzug oder Mon­teurkittel oder doch zumindest einen alten Filzhut, den man heute kunstgerecht zu Filzschuhen um­arbeitet, wie unsere Verwundeten sie in den Laza­retten gebrauchen.

Ist aber der Kleiderschrank wirklich leer, so in­spiziere man dre Wäschrtruhe oder die Lumpcnkiste, die sich innerhalb Jahresfrist wie das Tischlein- deck-dich aus dem Märchen immer wieder von sel­ber auffüllt^ Sollte man jedoch in allen Textilien tatsächlichausverkauft" sein, daun steht vielleicht noch irgendwo ein Paar tragfähige Stiefel oder Schuhe herum, d'e man auf den Spendenaltar legen könnte; oder man trägt eine Zeltbahn her­bei, ein Kochgeschirr, einen Tornister oder Brot­beutel, ernen Sparen oder einen Kompaß, alles Dinge, die man neben hundert anderen zur Aus­rüstung einer Volkssturmkompanie beisteuern kann. Auch ein kleiner Kanonenofen kann zum Bunker­ofen avancieren und dazu dienen, die frosterstarrten Glieder aufzuwärmen.

Man sieht, nur ein bischen Wendigkeit, und alle Ablieferungsnöte sind gar bald überwunden. Man hat dem deutschen Volk in der Welt gern einen dürokratisch-'werfälligen Zug augedichtet. Wir seien Meister der Organisation, besäßen dagegen nicht die Gabe elastischer Improvisation. Nun, wir haben rm Verlauf, der Kriegswirtschaft schon mehr­fach und überzeugender als es unseren Feinden lieb war, den Beweis des Gegenteils erbrachtTDas Wortunmöglich" wurde längst aus unserm kriegs­wirtschaftlichen Vokabular gestrichen. Auch bei dem gegenwärtig laufendenVolksopfer" werden wir das sei unser einmütiges Gelöbnis das schein­bar Unmögliche durch Gemeinschaftssinn und Opfer- bdreitschast möglich machen.

jedoch längstens bis l. März 1945, als genügend betrachtet werden, wenn sie lediglich ein Fahr­tenbuch fuhren. Im übrigen gelten die nach den bisherigen Bestimmungen erteilten' Be- nutzungsbescheinigungcn bis zu ihrer Angleichung an die neuen Bestimmungen oder bis zur Erter- lnng der neu vorgeschriebeuen Benntzunasbeichei- niaungen vorläufig weiter, aber ebenfalls läng­stens bis zum 1, März 1915. Auf die Vorlage der nun allgemein »orgeschricbenen Fahrtenbücher für Personalkraftwagen und Krafträder zur Geneh­migung durch die Zulcisungsstcllen hat der Reichs- verkehrsminister bis zuin 1. März verzichtet. Zur Klarstellung gibt er bekannt, daß hierdurch jedoch die Pflicht,' schon jetzt ein Fahrtenbuch zu führen, nicht berührt werde.

Neue Form der Rekrukenvereidigunst.

In seiner Eigenschaft als Oberbefehlshaber des Ersatzhceres hat der Reichsführer ^ Ainoeisung gegeben, daß die Vereidigung der Rekruten in einer Form stattfindct, die der einheitlichen kämp­ferischen Ausrichtung von Front und Heimat sinn­fällig Ausdruck gibt. Die Vereidigung findet des­halb künftig in Anwesenheit des örtlichen Hoheits- trägers der Partei und von Männern der Rüstung statt. Der Einheitsführer überreicht im Laufe der Feier seinen Männern die Waffen, die er aus der Hand der Rüstungsarbeiter entgegennimmt.

Kriegsmarine übernimmt Kriegsbeschädigte

Das Oberkommando der Kriegsmarine beab­sichtigt, in den Betrieben der Kriegsmarine Kriegs­beschädigte nicht nur in Angestelltenberufen, son­dern auch als Facharbeiter in möglichst großem Umfange einzustellen. In den zahlreichen Betrie­ben der Kriegsmarine an der Küste wie im Bin­nenlands bestehen für Facharbeiter fast aller Be­rufszweige vielseitige Beschäftigungs- Möglichkeiten. Verschiedene Betriebe ver- fügen auch über gut eingerichtete Anletn- und Umschulungswerkstätten. Der Reichs« arbeitsminister hat die Hauptfürsorgestellcn der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenenfür­sorge, sowie das Haupwersorgungsamt Wien er- sucht, bei Durchführung der Berufsfürsorge für Kriegsbeschädigte auf diese Beschäftigungsmöglich­keiten besonders hinzuweisen und die hierfür in Betracht kommenden Kriegsbeschädigten beschleunigt der Amtsgruppe Gefolgschaftsangelegenheiten beim Oberkommando der Kriegsmarine unmittelbar namhaft zu machen. .

Altensteig. Im Rahmen eines Betriebsappells der Firma Kaltenbach L Söhne AG., die in diesem Jahre auf ein 75jähriges Bestehen zurückblicken darf, könnte der Betriebsführer vier Gefolgschafts­mitglieder für vorbildliche Arbeitstresse ehren. Ehr, Henßler gehört bereits 5V Jahre dem Be­trieb an, Daniel Stickel kann sein SOjähriges Arbeitsjubiläum feiern, Wilh. Großhans und Fritz Lutz haben 25 Jahre dem Betrieb ihre Ar­beitskraft gewidmet. Alle Arbeitsjubilare wurden init einer Jubiläumsgabe bedacht.

Wildbad. Bei der Einmündung der Panorama­straße in die Bätznerstraße fuhr ein Schlitten mit drei Kindern auf einen Kraftwagemauf. Die Kin­der wurden zum Teil schwer verletzt.

Conweiler. Ter 63 Jahre alte Ludwig Genth» ner verbrachte eine Fuhre Bretter und Latten nach Gundelsheim bei Breiten. Um nicht leer die Rückfahrt antreten zu müssen, beabsichtigte er eine Ladung Stroh nntzunehmen. Unglücklicherweise siel er beim Herunterholen des Strohes von einer Scheuerntenne und zog sich hiebei einen Schädel­bruch und Rippenbrüche zu. Er verstarb au den Folgen der erlittenen Verletzungen.

Böblingen. Weil sie sich der Aufnahme rück­geführter Volksgenossen widersetzten, mußten der Schneider G. G. aus Weil im Schönbuch und die Jungfer M. E. in Aidlingen in Haft genommen werden. Solchen Zeitgenossen blüht übrigens eine weitere Strafe; sie können in ein Aufräumungs­kommando eingereiht und in ein Katastrophen­gebiet befördert werden. In dieser Zeit des Kamp­fes und der Not ist ieder Volksgenosse für den anderen da, jeder Volksgenosse muß sich gegen­über dem, .der seine Hilfe braucht, auch wirklich hilfsbereit zeigen.

Selbsthilfe gegen Kohlennot

Oie willige OeberwinäunA cier jetriZen OnAnnekmsictikeiten bev/akrt un8vor8ciiiimmerem

Rund die Hälfte des Vorkriegsverbrauchs an Hausbrandmitteln wurde für die diesjährige Heiz­periode zugebilligt. Es ist müßig, über den Werl oder die Unzulänglichkeit- des Verteilerschlüssels zu streiten, denn eS steht leider fest, daß selbst die auf diese Weise errechncte und zugebilligte Menge an Hausbrandstoffen vielerorts nichLTwll geliefert werden kann. Zieht man, so bemerkt die Wochen- ZeitschriftDas Reich" gerechterweise in Betracht, daß auf allen anderen Versorgungsgcbietcn-im Ge­gensatz zu den Feindstaaten die ausgeschriebenen Zuteilungen, insbesondere im Ernährungs- sektor, bisher immer peinlich erfüllt wurden, so wird klar, daß es nur unerwartete und unberechenbare Faktoren sein können, die die amtliche Planung umsticßen. Unumgängliche Ein­berufungen von Förderpersonal zur Wehrmacht oder zum Stellungsbau, Beanspruchung des rollen­den Tonnageraums durch Truppen-, Waffen- oder Lcbensmitteltransporte über das vorgesehene Maß hinaus, Schäden am Verkehrsnetz, gelegentlich auch an Reparatur- und Nenbanwerkstatten der Reichs­bahn durch die pausenlosen Luftangriffe im Westen haben den Weg der Kohle zum Verbraucher nicht selten versperrt. Wo er offen gehalten oder mnge- leitet werden konnte, mußten die Brennstoffan- fordernngen der Kriegswirtschaft vordringlich be­handelt werden.

Wenn es trotz zahlloser Maßnahmen unmöglich sein wird, die vorgesehenen Mengen Kohle an den Verbraucher heranzubringen, so hilft hier nur, den Nutzeffekt der verfügbaren Mengen entspre­chend zu steigern. Aber zur wirklich fühlbaren Er­leichterung und ausreichenden Hilfe gibt es nur eine Maßnahme: wir müssen noch näher zu- sainmenrücken! In den Brennpunkten des Bombenkriegs und an den Stätten großer Zer­störungen wirkt zwar die Enge des Wohnens aus Münden der Raumnot gegen diese Notwendigkeit; anderwärts aber, wo der Kohlenmanael am emp­

findlichsten in Erscheinung tritt, kommt im Durch- schnitt auf einen Wohnrauin noch immer höchstens eine Person, Kinder und Umquartierte mitgerech­net. Während des Winters läßt die Kohlenlage eine friedensmaßige Benutzung der Räume nicht mehr zn.

In Einfamilienhäusern wird inan einen Teil der Wohnräume rücksichtslosstillegen" müssen, wenn sie schon nicht einer zweiten Familie ein- zuräumen surd; in größeren Mietsgebänden kön­nen zwei befreundete oder verwandte Familien, sogar unter Zuziehung einzelstchender Personen, für bestimmte Zeiträume die wechselseitige Be­heizung bestimmter Räume vereinbaren, in denen sie sich am Tage und in den Abendstunden gemein­sam aufhalten. Man kann, wenn ein vorüber- gehender Notstand es gebietet, bei gegenseitiger Rücksichtnahme und einigem Anpassungsvermögen die Hausarbeit und die Feicrabendbeschäftigung be­quem zu dritt oder viert in einem gemeinsamen -Raum vollbringen, ohne sich deshalb zu einem menschenunwürdigen Dasein verdammt zu fühlen. Die Vereinfachung häuslicher Pflichten und damit Ersparnisse an Gas und Strom werden im Ge­folge willkommene Begleiterscheinungen sein.

Der Vorschlag des näheren Zusammenrückens ist gewiß keine Patentlösung für alle Verhältnisse^ -unter den vorhandenen Möglichkeiten stellt er aber zweifellos die am häufigsten anwendbare und zu- gleich ergiebigste dar. Erzwingen lassen sich frei- lich Maßnahmen solcher Art nicht; sie hängen wie so vieles in diesem Krieg vom guten Willen und der freiwilligen Selbsthilfebereit­schaft des einzelnen ab. Aber manchem von uns wird für den Nest dieses Winters nur die Wahl bleiben, ob er lieber frieren oder zusammenrücken will. Auch diese Notwendigkeit wird mit der Er­kenntnis erträglich, daß wir durch dir willige Be­wältigung dieser Bürde ein noch viel schlimmeres Schicksal von uqz abwenden.^

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Na also, dann schreiben Sie doch einfach, Sie hätten eine Reise antreten müssen, von der viel für Ihre Zukunft abhängt. Nach Ihrer Rückkehr würde er alles erfahren. Den Tag könnten Sie noch nicht genau angeben. Können Sie auch tat­sächlich nicht, denn schon der nächste kann Ihnen die Freiheit bringen. Stimmt doch, nicht?"

Einstweilen sitze ich hier fest, und was Sie mir da anraten..."

Ist eine Notlüge, die durch die Umstände ent­schuldigt wird."

Schon recht, nur..." .

Moll zog die Uhr.

Meine Besuchszeit ist nahezu abgelaufen. Also,, Herr Meinardus, hären Sie meinen Rat: Zau­dern macht die Sache nicht besser. Wollen Sie sich wieder nächtelang mit Fragen quälen, die für Sie nicht mehr existieren sollten? Handeln Sie lie­ber kurz entschlossen. Setzen Sie sich hin, schrei­ben Sie und seien Sie überzeugt, das ist das ! Beste, was Sie tun können." j

Also gut denn!"» '>

Schnell brachte Dieter die Mitteilung für die > Zehlendorfer Freunde zu Papier. ,

Ein Weilchen später nahm Moll von seinem lieben Freunde Dieter Meinardus mit dem Ver­sprechen Abschied, nicht eher zu ruhen, bis der wahre Schuldige gefunden sein würde. Dieters Brief nahm er mit. ^ ,

Langenbeck blickte vom Fenster seines Zimmer» hinunter in den Garten. Eine graue Stimmung hatte ihn erfaßt, weil sich alles gegen ihn ver­schworen zu haben schien.

Die mit so großen Hoffnungen ausgenommen» Suche nach dem letzten Ueberlebenden derClara" war erfolglos geblieben und di« Befürchtung nicht unberechtigt, daß das Unternehmen im Sand« verlief. Huber war auch nicht einen Schritt weiter- gekommen. Um das Maß voll zu machen, war der junge Meinardus wie von der Bildfläche ver­schwunden.

Er sah Lore das Grundstück betreten. Sie aber, schaute nicht wie sonst grüßend zu ihm herauf,, hielt vielmehr den Kopf gesenkt. Er kannte ihren, Kummer nur zu gut. sie vermißte den Jugend­freund.

Nur den Jugendfreund? War er für sie wirk­lich nicht mehr als eben nur der Jugendfreund?

Eifersüchtige Regungen machten sich bei ihm geltend. Und als Lore zur üblichen Stunde, zul der Dieter zu kommen pflegte, das Haus verließ,' machte er sich ebenfalls auf. '

Am Bahnhof sah er sie mit kleinen Schritten i auf und ab gehen und jedesmal hastig an den Ausgang treten, sobald.ein Zug einlief. Nach ge-j raumer Zeit machte sie sich enttäuscht q^s ^, Heimweg. Langenbeck kam aus seiner Verborgen-j heit und ging auf sie zu. Sie war über sein Er-' scheinen nicht verwundert. t

Den Rückweg legten sie gemeinsam zurück. Ihr» i Unterhaltung drehte sich ausschließlich um Die» i ters Fernbleiben. Es war unerhört, fanden beide,« daß er tagelang nichts von sich hören ließ. f Sie waren zu Hause angelangt. i

Wieder nicht gekommen?" fragte der Kapitän, gleichfalls enttäuscht. j

Was kann das nur bedeuten?" warf Frau - Kerling die unbeantn,crt?te Frage auf. j

Ich befürchte, es ist ihm etwas zugestoßen",! war Lore» Meinung, die gegen die aufsteigende» Tränen ankämpfte.

Der Ansicht bin ich nicht", sagte Langenbeck entschieden,weil man uns sofort benachrichtigt haben würde."

Es ist zwecklos, daß wir uns die Köpfe zer­brechen. Vielleicht bringt uns die Abendpost Nach­richt von ihm", versuchte Ohlsen beschwichtigend zu wirken.

Sollten wir aber keine erhalten, dann fahr« ich noch heute zu ihm", erklärte Lore entschieden.

Einstweilen bitte ich zum Abendessen. Ich habe in der Veranda decken lasten", sagte Frau Ker- ! ling.

Sie waren mitten beim Esten, als der Brief- ' träger am Garteneingang sichtbar wurde. Beslu- - gelten Schritte» eilte Lore zu ihm. !

Die drei sahen gespannt zu ihr hin. Da schwang - Lore einen Brief, und ihr jubelnder Aufschrei br- j stätigte die Vermutung, daß Dieter geschrieben / hatte. '

Der Brief war an Ohlsen gerichtet. j

Schweigen herrschte am Tisch, während der Ka»> pitän die Zeilen überflog. '

Na also, da haben wir der Rätsel» Lösung!* > sagte der Kapitän erleichtert und teilt« den I» kalt de» 'Briefes mit.

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