Sthwarzwald - Heimat
iVaakierotiten a«» «kvn kaku» ««««1 IVa^okd
.Moeksllsprucd cksr XSV^?.
„0er Krie« k»t e« mit ULeockizen voll worali- «ckea Kräkte» ru «m. v»»»l kolxt. ä»ü er mr-enä» äar Lcvirse eriei<Le» ^»aa. « bleibt übeiM äem llnzekäbr eia Spielraum. Wie äiese» Unxekäbr aut <jer einen Seite stebt. mü-sen itlut unä Selbstvertrauen aut ckie andere Seite treten, uw clie l.ückce ausrutüllen." Llauacvirr
» »
Der totale Krieg, der Krieg also um Sein oder Nichtsein, der Krieg um unser Leben, um das Leiben der Frauen und Kinder und der noch Un- oeborenen, ist ohne Gnade für den einzelnen. Er fordert von allen seine Opfer, und nur als Volk im höchsten Sinne, als die fanatisch verschworene und unerschütterlich gläubige Kampfgemeinschaft aller Deutschen, werden wir ihn bestehen und ihn gewinnen! . « . ^
Wir können uns ,m Krieg, und zumal im to- talen Kriege, nie,auf das Gewissen verlassen,"son-
der» müssen immer auch init dem Ungefähr rech- nen. Die einzige Gewißheit, die es im Kriege gibt, liegt in uns selber beschlossen, in unserem Mute und Selbstvertrauen, in lenen lebendigen und moralischen Kräften, die wir immer wieder gegen alle Gefahren und Bedrohungen und Schrecken des Krieges in die Waagschaale Werse«.
Waffen allein entscheiden keinen Krieg, und die Masse des Materials und die Uebermacht allein schaffen es niemals. Sie gehören nur zuin Ungefähr des Krieges. Auch Bomben können wohl Hab und Gut, können Städte zerstören und Frauen und Kinder erschlagen, nicht aber können sie die inneren Kräfte eines Volkes vernichten, das im Mut und Selbstvertrauen sich selber in allen Schrecken und Schmerzen treu bleibt. Dieser Krieg, den wir durchstehen müssen und durchstehen werden, ist eine einzige große Bestätigung für die unbesiegbare Macht des Mutes, und er berechtigt, ja, er nötigt uns Deutsche trotz allem Schweren zum Selbstvertrauen. Im Zeichen des Mutes und des Selbstvertrauens wird der Sieg uns un- verlierbar sein!
Reiseverkehr
bis auf weiteres eingeschränkt
Nur noch Personenzugfahrkarten bis zu 75 Kilo- > meter genehmigungsfrei
Von heute Dienstag ab ist die Zahl der Reisezüge erheblich eingeschränkt. Es falten insbesondere alle 0- und Eilzüge einschließlich der für den ösfent. lichen Verkehr vorgesehenen Zugteile der Sb'k-Züge sWehrmachturlauberzüge) im ganzen Reich aus. Inwieweit kriegswichtige Reisen künftig in allerdringendsten Fällen ausgeführt werden können, wird noch bekanntgegeben. — Schlafwagen verkehre» letzmalig in der Nacht vom 22. zum 23. Januar. Für dringendsten kriegswichtigen Dienstverkehr werde» wenige Dienst-V-Züge gefahren werden, die jedoch nur gegen die Bescheinigung der Reichsbahndirektion benutzt werden können. Diese Bescheinigung wird nur erteilt, wenn durch «ine Bescheinigung der Behörden oder Parteistellcn nachgewiesen wird, daß es sich um eine Dienstreise im dringendsten Reichsinteresse handelt. Geschäftsreisen können ,im beschränkten Umfang erst vom 26. Januar ab zugelassen werden. Es wird noch bekanntgcgeben, welche Voraussetzungen hierbei erfüllt sein muffen.
Alle bisherigen Bescheinigungen sind ungültig. Ohne Bescheinigung einer Neichsbahndirektion diir. fcn nur noch Personenzüge auf Entfernungen bis 75 Kilometer vom Wohn- oder Arbeitsort aus und zurück benutzt werden. Außerdem sind bescheini- aungsfrei Reisen auf Wehrmachtfahrscheinr und auf Einberufungsbefehl der Wehrmacht, des Arbeits- dienstcs und der Hitler-Jugend sowie nach und vom Ausland mit durchgehendem Fahrausweis. Monats- und Wochenkarten werden nur noch für Personenzüge und auf Entfernungen bis 75 Kilometer ansgegeben. Netz- und Bezirkskarten haben keine Gültigkeit, auch nicht für Reisen in Personenzügcn bis 75 Kilometer. Auf bisherige Einzclreiscbescheinignn- gen, dir bereits für die Hinfahrt benutzt worden sind, kann die Rückfahrt noch bis zum 26. Januar ausgeführt werden. Vor dem 23. Januar gelöste zmd zur Hinfahrt nicht benutzte Fahrausweise sind ungültig und werden von der Ausgabestelle gegen Erstattung des vollen Fahrpreises zurückgenommen. Alle näheren Einzelheiten sind durch Aushänge auf den Bahnhöfen zu erfahren.
Ohne Kontrollabschnitt gibt es nicht»
Nur fällige Punkte der Vierten Neichskleiderkarte sind vcrtoendbar
Bei der im Dezember erfolgten Freigabe einzelner Spinnstoffwaren für den Bezug auf fällige Punkte der Vierten Reichskleiderkarte für Erwachsene find Zweifel darüber aufgetaucht, ob nur die am 1. August 1944 aufgerufenen zehn Punkte oder auch andere zum Einkauf berechtigen. Hierzu ist zu bemerken, daß alle fälligen Punkte der Vierten Reichskleiderkarte zum Einkauf berechtigen. Wenn also ein Verbraucher außer den im August aufgerufencn Punkten noch andere gültigen Punkte auf seiner Kleiderkarte hat, so rann er auch diese für den Einkauf verwenden. Verbraucher aber, die alle vorhergehenden Punkte aufgebraucht haben und nur noch über die zehn aufgerufencn Punkte oder auch über diese nur noch, teilweise verfügen können, dürfen für den Einkauf der jetzt freigegebenen Artikel nur diese oder die restlichen Bczngsabschmtte der Vierten Rcichsklei- derkarte für Männer und Frauen benutzen. Bei dem derzeitigen Aufruf der Punktabschnitte sind die Verbraucher wiederholt darauf hingewiesen worden, daß sie mit ihren Bczugsabschnitten sehr sparsam umgehen sollten, da eine Freigabe verschiedener Erzeugnisse in Aussicht genommen sei.
Irrig ist die Auffassung, als ob mit der jetzt Erfolgten Sonderzuteilung auch eine neue Freigabe Won Punkten erfolgt sei. Das ist nicht der Fall. >Dabei sei auch darauf hingewiescn, daß die sonst mach auf der Kleiderkarte für Erwachsene befindlichen Bezuasabschnitte mit dem Aufdruck „Gültig
j>eue Oivi8ioneii rnarsetiieren
F6A6N dorr k'eind. ksn-
Lerkormationeu, neue I-uktF6-
solizvader, neue II-Loole werden für die Aroke Lntsckei- dunA bereitAestellt. den
Ließ kerbeivünsetit, muü aueli seI1>8tz dsiru deitrsben: dureli seio> VoIkLopter! ^ /
erst nach Aufruf" bisher nicht aufgerufrn worden sind und deshalb auch für einen Einkauf nicht verwandt werden können.
Zusammen mit dem für die einzelnen freige- gebeneu Artikel zu entrichtenden Bezugsabschnitte muß beim Einkauf der vor Weihnachten erfolgten Sonderzuteilung der Bezugsabschnitt der Klei- derkarte für Männer und Frauen außer den Be- zügsabschnitten selbst mit abgegeben werden. Das heißt, daß ein Verbraucher, der aus irgendeinem Grunde nicht mehr diesen Bszugsabschnitt ,.a" an seiner Klciderkarte hat, auch keine der für die Sonderzuteilung vorgesehenen Waren einkaufen kann.
Bei der Sonderzuteilung sind auck Strümpfe mit aufgerufen worden, und zwar ein Paar Socken
für Männer und ein Paar Strümpfe für Frauen. Bei jedem Strumpfeinkauf mußte bisher einer der an der Kleiderkarte befindlichen Strumpf- bezugsnachweise mit abgegeben werden. Das ist jetzt nicht erforderlich, vielmehr genügt die Abgabe des Abschnitts „a", gleichgültig, welcher Artikel im einzelnen von dem Verbraucher im Nahmen dieser Sonderzuteilung bezogen wird.
Lalrver Stadtnachrichten
Seinen 7V. Geburtstag begeht in körperlicher und geistiger Frische am 23. Januar 1945 Pg. W. Mathos aus Stuttgart, der z. Z. in Calw wohnt. Er ist ein gebürtiger Karlsruher und wandte sich dem Notariatsfach zu. Den ersten Weltkrieg machte er von 1914 bis 1918 mit. In der Kampfzeit gehörte er schon der SA. an. Vom September 1943 bis Ende des Jahres 1944 bekleidete er stellvertretungsweise das Amt des Stadtpflegers in Calw.
Gestorbene: Maria Rath, 63 I., Egenhausen; Walter Kern, 20 J^ Lengenloch; Christine Haist, 20 I., Eisenbach; Erwin Kiefer, 19 I., Horb; Karl Rentschler, 31 I., Pfalzgrafenweiler; Karl Huß, 35 I., Fruienhof; Hans Braun, 26 I., Freudenstadt; Richard Theurer, 20 I., Ncu-Nuifra; Friedrich Heinzelmann, 54 I., Lauterbad; Theresia Göttinger, 19 I., Horb; Ernestine Koch geb. Burkhardt, 28 I., mit Kind. Heilbronn-Tennach; Ludwig Müller, Wildbad; Friedrich Kull, Maurermeister, 71 I., Rotensol; Gertrud Glauner, 33 I., Gräfenhausen; Carl Commerell, Sägewerksbes., 70 I., Höfen a. d. E.; Albert Seitz, 76 I., Herrenberg; Ernst Gänger, 62 I., Herrenberg; Erwin Häfner, Böckingen-Leonberg; Richard Eidenbenz, Pfarrer l. R., 87 I, Leonberg; Katharine Mörk geb. Beltle, 85 I., Leonberg; Karl Stauß, Oberinspektor, 70 I., Weil der Stadt; Hermann Hartmann, 19 I., Eltingen; Siesel Horlacher, 31 I., Heilbronn-Titzingen.
Das Besicht des deutschen Jagdfliegers
ZturrnsnZM an der Zlratospstäre — NutiZes lsterr, nie versagende Linsatrbereitsckaft
PK. Er möchre Bäume ausreißen, den Zahlmeister stemmen oder d^n Potsdamer Bahnhof verschieben, sagte der Leutnant und Flugzeugfüh
rer, vielleicht 20 oder 21 Jahre alt. Oder ein Klavier aus dem vierten Stock werfen, sagt der Oberfähnrich, gleichaltrig etwa. Sie lieben, wie man sieht, flotte, schlagfertige Reden und sind überzeugt, daß das, was sie sind, Jagdflieger nämlich, nicht jedermanns Sache ist. Verstiegenes Gebaren ist ihnen indessen keineswegs eigen. Es sind fast alles junge Männer in dieser Gruppe, Jünglinge, frisch, lebendig, wach, sprudelnd, voll sprühenden Humors, voller Optimismus und unermüdlichen Tatendranges. Cie sind dennoch oft von einer verblüffenden Nüchternheit, was die Begegnung mit der höchsten Gefahr bewirkt.
Sie haben sich, wie der Soldat überhaupt, eine Sprache angeeignet, die nicht weit vom Jargon entfernt ist. Das Ritterkreuz, das zu verdienen sie reizt, nennen sie „den Dödel". Sie rechnen an Hand der Punktwertung, die dafür besteht, wieviel Vicrmot-Bomber oder Einmot-Jäger der und jener noch nötig hat, bis er den Tödet bekommt. Aber bis dahin sind viele „Punkte", viel furchtloses Draufgängertum und rücksichtslose Todesverachtung erforderlich
*
In diesen Wintermonaten kommen sie seltener zum „scharfen" Einsatz, als ihnen lieb ist. Sie warten, liegen „in Bereitschaft", hören die Wetterund Luftlagemeldungcn auf ihren Gefechtsständen oder in ihren Unterkünften, besprechen tausend Dinge mit den Warten, dem Technischen Offizier, die ganz Jungen horchen auf die Alteren und Erfahreneren, die „allen Hasen", sind gespannte Aufmerksamkeit, wenn die erzählen.
Die Tagjagd in der Reichsvertcidignng ist nicht minder gefahrvoll als die Nachtjagd. Hier, in der Tagjagd, ist der Lnstkampf ein Turnier mit offe- neM-Bijier^^in ^kam^t Mann gegen Mann, dort,
in der Rachtjagd, ist es mehr eine Pirsch im Dunkeln. Sehr feinnervige, reaktions- und konzentra- tionsfähige Männer, die auch schwierigste Lagen innerhalb von Sekundenbruchtcilen zu meistern imstande sind, gehören dazu. Das kleinste Versehen, die geringste Unachtsamkeit bedeuten im Luftkampf meist den Tod. Der Gegner, in der Zahl überlegen, ist kein schlechter Flieger, und er fliegt verdammt gute Maschinen. Aber die Praxis hat gezeigt, daß auch das starke und mutige Herz des Menschen etwas vermag.
*
In 7000 bis 9000 Meter oder gar an der Grenze zur Stratosphäre gegen die waffenstarrenden Schwärme der Viermotorigen zum Sturm angetreten, den Schirm der Begleitjäger, der Mustangs, Thnnderbolts oder Lightnings durchbrechend, diesem dramatischen Sturmangriff mit Worten das rechte Gewicht zu geben, das vermag man nur kümmerlich. Ter feindliche Jagdschirm, jene schnellen Staffeln, die sich dem Auge von der Erde aus meist durch die Himmelsschrift der Kondens- fahnen Indenten, wollen den angreifenden Verband sprengen, die Maschinen isolieren und ihnen den Luftkampf amzwingen, bevor sie an den Viermotorigen sind. In diesen astronomischen Höhen spielen sich die einsamen Kmpfe ab, wo der geballte Wille bis zur letzten Hingabe in die Waagschale geworfen werden muß. Wer weiß denn, wie die oftmals vor Kälte starren Finger den Knüppel halten müssen, wie die künstliche Atmung den Menschen bedrängt und wie bei dem nicht zu verscheuchenden Schatten des Todes der Schweiß am Körper klebt!
In vielem höllischen Wirbel setzen die Jagdgruppen zum Sturmangriff an. Die „Möbelwagen", die „Schiffe", wie die feindlichen Maschinen in der Terminologie des Jagdfliegers genannt werden, diese viermotorigen Festungen kommen heran wie „Echeunentore . Sekunden sind es nur,
ff
Lrrttantenträ§er illa/or Hckrnau/er unck seine benMRe Kesatrung. Oisss tapksre» ziiinaar lcäinp- ksi> iiiclit nur susnrumou, soiickern vsrbrinZon uueli manoke Ltuncks «Iss 'laxes iu unverbriietl- lidlior doineinsoliakt. 8owoIiI cksr Lorckkunker (Osutnant liumpelliarckt) als aueli der Horcksekütrs (Odsrkelckvvsbsl dänslor) rvnrcksn leürLlicli in ^risrksiinunx iiiros erkolxrsidisn Kinsairos mit asm Ilitterürsur auKgsxsieliUet. Oeutuaat Kumpdiisrät ist an 89, Odsrkdckcvsdsl Känslsr an 100 cksr 106 Uaslltjaxcksisxs von Glasur Lsünauksr, ckss in Oaiw xsborsnvn, erkolgrsiolistsn diaskt-
jaxckllisxsrs unserer Ouktrvakke, beteiligt.
komao vor» Otto örsu»
«Arous
dlockäruck verbot«»
27
So mußte er den Weg zum Präsidium mit an- treten und stand andern Tags vor dem Schnellrichter. Dieser schloß sich sofort der Ansicht des Kommissars an, da der Tatbestand offen zutage lag. Mit Rücksicht auf Dieters bisherige Unbescholtenheit fiel das Urteil gnädig aus. Cs stand ihm frei, es anzunehmen, oder feinen Fall den ordentlichen Gerichten anzuvertrauen.
Was sollte er tun? Er dachte an seine Zehlendorfer Freunde. Sie konnten ihm nicht helfen. Angst und Schrecken war alles, was er mit einem Ersuchen um Beistand bei ihnen verursachen würde. War es da nicht besser, sich in das Unvermeidliche zu fügen und später mit aller Cner-
vivo st
«rw§U5rkI«»^I.>,»»a 2Z-/2S.7QA.KL
gle die Rehabilitierung zu betreiben? Es bUelt chm wohl nichts anderes übrig. So nahm er »as Urteil an.
Qualvoll waren für ihn die folgenden Tage und Nächte. Er zermarterte sich den Kopf, um ausfindig zu machen, wer wohl diese Niederträchtigkeit begangen haben könnte, ihm das Geld zuzufchieben in dem Glauben, es in feinem Schreibtisch gut verwahrt zu haben.
In steigendem Maße beunruhigte ihn auch die Frage, wie er sich seinen Zehlendorfer Freunden gegenüber verhalten solle. Zeitweilig fühlte er sich gedrängt, sie zu verständigen, nahm ek jedoch die Feder in die Hand, dann sah er ihre von bleichem Schrecken überzogenen Gesichter.
Der Wärter teilte ihm mit, daß Besuch gekommen sei. '
Zögernd und mit hochklopfendem Herzen folgt« Dieter nach dem Besuchsraum. Er atmete befreit auf, als er Moll vor sich fah.
„Wie geht es Ihnen, lieber Herr Meinardus?, Es hat mir keine Ruhe gelaffen. Ich mußte zu Ihnen."
Stumme Qual war in Dieters Gesicht.
Moll nickte teilnehmend.
„Sie Aermsterl Cs muß furchtbar fein für Sie. Ich kann das verstehen. Sie sollen wissen, daß ich nach wie vor zu Ihnen halte. Im Geschäft habe ich vorsichtig herumgehorcht, wer wohl di« Schuftigkeit begangen haben könnte. Ich will noch nichts behaupten, man kann sich leicht irren, aber es scheint, daß ich auf der richtigen Spur bin. Denken Sie, Pechler, der Packer, der einen immer nicht ansehen kann, soll sich in geldlichen Schwierigkeiten befinden! Dem traue ich die Tat zu. Sobald Ich Gewißheit habe, geht es ihm an den Kragen "
„So, Sie meinen also, daß Pechler..."
„Ich weiß es noch nicht genau. Die Hauptfach« Ist jetzt, daß Sie nicht den Mut verlieren. Haben Sie Vertrauen in die Zukunft! Was sagen denn Ihre Freunde in Zehlendorf zu Ihrem Unglück?"
„Ich hübe es Ihnen noch gar nicht mitgeteilt. Es fällt mir zu schwer."
„Ist ja auch keine Kleinigkeit", antwortete Moll teilnehmend.
„Und doch muß Ich sie benachrichtigen. Der Kapitän wird mich vermißen; er braucht meine Hilfe."
„Der Kapitän? Wieso? Entschuldigen Sie, er war vielleicht Nicht richtig, daß ich danach fragte."
„Sie können es ruhig.wissen. Er hat zuweilen Briefe zu schreiben."
„Ach so. Sie erledigen seine Korrespondenz. Dann muffen Sie ihn allerdings verständigen. Aber Sie brauchen ihm doch die Geschichte nicht auszutifchen. Benutzen Sie irgendeine Ausrede, dis Ihr Nichtkommen erklärlich macht."
„Ich habe mir lchon den Kopf danach zerbrochen. Ich finde keine", sagte Meinardus.
„Lassen Sie uns mal in Ruhe überlegen. Hm. Haben Sie mal gelegentlich Pläne entwickelt, über Ihre Zukunft gesprochen?"
„Ja. das wolil."
(Fortieyung solgtl
und in diesen Sekunden will alles entschieden sein. Tie Bordwaffen spucken von hüben und drüben. Eine Boecng „zeichnet", da beginnt ein Motor, zu brennen, eine „montiert ab". Einzelteile, Teil«; der Flächen, der Leitwerke fliegen. Die Fülle der Zufälle, Unwägbarkeiten, Situationen, Unberechen» barkeiten und schließlich der Konsequenzen, die daS Hirn des Fliegers daraus abzulciten hat, überfallen ihn. Menschen stürzen aus den getroffeneik Maschinen wenn es ihnen noch Zeit dazu lipß. Auch eigene Kameraden, deren Maschinen getroffen sind, müssen den Sprung in die Tiefe wagen. Aber kein Fallschirm darf sich öffnen. 3000, 4000, > ja 5000 Meter müssen sie sich durch die sauerstoffarme Luft fallen lassen, ehe sie den Fallschirm ziehen dürfen, den» hier oben lauert noch ein, schlimmer Gegner: der Höhentod. Diesen jähen Sturz, ohne das Bewußtsein zu verlieren, halten nur junge, spannkrästigc Naturen ans.
Wenn sie fick dann nachher noch einmal die Sachlage vergegenwärtigen, dann weiß kaum einer noch genau, wie alles gewesen ist. Tie Turbulanz, die Dramatik und der höllische Wirbel waren von einer unvorstellbaren Wucht, die physischen und psychischen Anstrengungen gewaltig, und wer den Zurückgekehrten dann zuschaut, der weiß, daß bei allen flotten Reden, zu denen sie nachher wieder aufgelegt sein werden, der Augenblick keinen oberflächlichen Taumel duldet, auch wenn sie, bet aller Freude, die sie darüber empfinden, ein oder zwei, gar drei und mehr Abschüsse mit „nach Hause gebracht" haben. Kriegsberichter Walter Henkel.,