SetzamrrroaÄ - Heimat
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31. Dezember 1831 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Bad Liebenzell verliehen.
Der Bürgermeister gab zum Schluß dem Wunsch Ausdruck, daß, es uns vergönnt sein möge, nach glücklich beendetem Krieg die durch Männer wie den Verstorbenen begonnene und seither fortgesetzte Arbeit weitcrzuführen und das Bad einer schönen Zukunft entgegenzuführen. — Im Anschluß an die Sitzung nahmen die Ratsherren an dem Leichenbegängnis teil. Am Grabe hielt der Bürgermeister einen Nachruf, in dem er dem da- hmgegangenen Ehrenbürger noch einmal den Dank der Stadt und Bürgerschaft von Bad Liebenzell für sein ersprießliches Wirken anssprach. Außerdem sagte er im Auftrag des Landrckts Dank für seine langjährige Mitarbeit im Bezirksrat. Auch in dieser Körperschaft hat der Verstorbene in den Jahren 1807 bis 1320 seinen erfahrenen Rat zum Wohl des Kreises Ealw zur Verfügung gestellt. Der am Grab niedergelegte Lorbeerkranz war das äußere Zeichen der Dankbarkeit der Stadt.
Weitere Kranzniederlegungen und Nachrufe seitens der Kriegerkameradschaft, des Gaststätten- und Beherbergungswesens und des Bezirksfische- reiverems ehrten den Dahingegangenen.
Nagolder Stadlnachrichten
Wieder haben zwei Hochüetagte Geburtstag:, am 19. Januar wird Frau Katharine Berts ch, geb. Renz, Calwer Straße 7, 80 Jahre alt, und am 19. Januar begeht Frau Maria Buz, Nent- nerin, Maiergasse 8, ihren 84. Geburtstag. Letztere wohnte lange Jahre in Stuttgart und verbringt als alte Nagolderin ihren Lebensabcnd in ihrer Vaterstadt. Zum Ehrentage beiden alles Gute!
Aus den Nachbargemeinden
Sulz a. E. Wie wir bereits mitteilten, wurde ein Bauernhaus-Einbrecher in Person eines flüch- Ligen sowjetischen Kriegsgefangenen hier gestellt. Die Festnahme ist dem energischen Zugreifen des Landwirts Fr. Köhler, Wildberger Straße, zu verdanken, der mit Hilfe des Kriegsversehrten E. Wörner ine Entwaffnung und Ueberwälti- gung des sehr gewalttätigen Einbrechers durchführte.
Haiterbach. Am 19. 1. 45 vollendet Katharine
Unser aller Glaubensbekenntnis
Da kam vor wenigen Tagen eine Karte eines jungen Soldaten aus einein englischen Kriegsgefangenenlager an seine Eltern. Tie erste vorgedruckte Mitteilung „Bin gesund" stand auf der Karte des Gefreiten, sonst nichts. Aber die Anschrift: Sie ging an die Eltern, und dort, wo man das Land bezeichnen muß, steht in steiler, trotziger Schrift „Großdeutschland".
Gn einziges Wort nur, aber es verrät das ganze Fühlen und Denken dieses jungen Soldaten, den starken Glauben und den unbrechbaren Trotz und Willen. Großdeutschland! Darauf kommt es an! Das Bekenntnis zu uns, zu "unserem Recht, zur großdeutschen Gemeinschaft und den Glauben an unseren Sieg und unsere Zukunft. Das sagt uns dieses eine Wort, demonstrativ geschrieben.
Als Glaubensbekenntnis! Denn dieser junge Soldat weiß mit uns: Leben werden wir in einem Großdeutschland, das freigekämpft — unsere Zukunft gestaltet.
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Sin tapferer Sbhituser
und seine mutigen Marine-Artilleristen
?X. Bei der Kriegsmarine. Oberleutuant.- MA Siegfr. Boehringer ans Eb Hausen,
Kreis Calw, ist seit langem im Osten eingesetzt.
Er war mit. vor Leningrad als Batterieoffijüer einer Marine-Artillerieabteilung und erzielte mit seinen Männern gute artilleristische Erfolge. Aber auch als Infanterist stand der 28jähr>ge Offizier seinen Monn, der stets von draufgängerischem, furchtlosen Angriffsgeist beseelt war, wenn es galt, bei den Kämpten im baltischen Raum eingebrochene Feindkräfte aus den eigenen Stellungen herauszuhauen
Bei den Absetzbewegungen im Osten war er mit seinem Zuge mehrere Tage lang hinter den sowjetischen Linien abgeschnitten. Im Rücken der Bolschewisten. weitab von den deutschen Stellungen, führte er mit seinen tapferen,, nie verzagenden Marine-Artilleristen einen eigenen erfolgreichen Krieg. Jminer wieder stießen sie überraschend in sowjetische Kolonnen hinein und fügten dem Feikid hohe blutige Verluste zu. Seiner Tatkraft, umsichtigen Truppeniührung und seinem Mut war es zu danken, daß sich sein Zug trotz stärksten Feinddrucks durch die bolschewistischen Linien durchkämpsen und die deutschen Gefechtsvorposten erreichen konnte
Genau so tapfer schlug er sich mit seinen Männern aus Oeiel und der Halbinsel Sworbe Bei einem Gegenstoß gegen ein von den Sowjets besetztes Tors geriet der vorgetragene Angriff ins Stocken. Wütendes Pak- und Maschiuengewehr- feuer schlug den Marine-Artilleristen entgegen.
Der rücksicbtslose, persönliche Einsatz von Oberleutnant Boehringer riß seine Soldaten mit, so daß nach kurzem, harten Kampf der mit schwerer sowjetischer Pak besetzte Ort genommen und die für die eigene Truppe gefährliche Flankenbedrohung beseitigt werden konnte. Tie mutige kleine Schar hat wieder einmal bewiesen, daß sich Ma- rinr-Artilleristen auch im infanteristischen Kampf
behaupten '^Kriegsberichter Willi Sämisch^N'^ in unserer privaten Lebensführung.
Attbllrgermeister Miiulen 77 Jahre
Bürgermeister a. D. Maulen, Ehrenbürger der Stadt Bad Liebenzell, vollendete sein ^.Lebensjahr. Bürgermeister Klepser nahm in der letzten Sitzung der Ratsherren Gelegenheit, dem Jubilar seine und der Ratsherren Glückwünsche zum Ausdruck zu brinaen und ihm weiter gute Gesundheit zu wünschen Er erinnerte dabei an die langjährige verdienstvolle Tätigkeit des früheren Bürgermeisters, welcher der Wiedererwecker des Bades ist Bürgermeister a. D. M ä ulen dankte für die guten Wünscde und gab seinerseits der Hoffnung Ausdruck, daß die Aufbauarbeit in Bad Liebenzell nach beendetem Kriege einen günstigen Fortgang finden möge.
Bad Liebenzell trauert u«
Wilhelm Deker
Trauersitzung der Ratsherren .
Der Ehrenbürger der Stadt Bad Liebenzell,
Badbesitzer Wilhelm Deker, ist letzte Woche im Alter von nahezu 86 Jahren verstorben. Zu seinen Ehren hielten die Ratsherren eine Trauersitzung ab, an welcher Landrat Dr. Haegcle und Altbürgermeister M änIen teilnahmen. Bürgermeister Klepser gab einen kurzen Rückblick auf das arbeits- und erfolgreiche Leben des Entschlafenen und über seine Mitarbeit im öffentlichen Leben. Badbesitzer Deker hat es in über 50 Jahre wahrender Arbeit verstanden, das Obere Bad, das auf eine über äOOjäbrige Geschichte zurückblicken kann, zu einem den neuzeitlichen Anforderungen entsprechenden Kurhaus auszugestalten, dessen guter Ruf weithin bekannt ist. Daneben hat er :!ä Jahre als Gemeinderat seine reichen Geistes- gaben in den Dienst der Öffentlichkeit gestellt und als einer der engsten Mitarbeiter des früheren Bürgermeisters Mäulcn mitgeholfen, das dar- niederlicgende und vergessene Bad wieder zum Leben zu erwecken. Die Arbeit dieser Generation hat es, so führte der Bürgermeister weiter aus, uns ermöglicht, in den Jahren vor dem Krieg den zeitgemäßen Ausbau des gesamten Kurortes zu beginnen und zu fördern. In Anerkennung seines langjährigen Wirkens für den Aufbau des Bades hat der Geweinderat dem Verstorbenen am
Heidei, rea g, u::e N.: S.r.st.-, i :
-0. Lebensjahr. Bei anuchiiive.rer' Gesundheit git: sie in der Sorge für andere ihrem Leben immer noch lohnenden Inhalt.
Unterjettingen. Tie NSKOV.>uie die traurige Pflicht, ihrem Kameraden Rein,hold Weiß die letzte Ehre zu erweisen. Die Beliebtheit des so rasch aus dem Leben Gerissenen war aus der großen Beteiligung von nah und fern am Leichenbegängnis zu erm ssen. Ter Verstorbene, 1878 in Mötzingen als Sohn der Eheleute Christian Weiß und der Dorothea, geb. Giitekunst, geboren, verlor seine Eltern frühzeitig. Nach der Schulentlassung kam er hieher in die Lehre zu Schreinermeister Jakob Haag Später arbeitete er in den Werkstätten des Sunon Andler und des Johann Georg Rinderknecht. Im Jahre 1903 verheiratete er sich mit Margarete, geb. Oesterlen von hier. Ten eigc neu Hausstand gründete er, indem er ein Anwesen kaufte, eine Werkstätte einbaute und als selbständiger Meister sich einen großen Kundenkreis sicherte. Bor ca. 20 Jahren vergrößerte er Ge bände und Werkstatt und richtete sich maschinell ein Im letzten Weltkrieg stand er einige Jahre an der Westfront und erwarb sich das E.K. II. Kl. Im Jahre 1930 verlor er eine 16jährige Tochter und 1833 seine Ehefrau. Ter einzige Sohn, der mit dem Vater den Gewerbebetrieb aufrechterhal- ten hat, steht im Heeresdienst Am Grabe legte Kamerad Wilhelm Schnaufer unter ehrendem Nachruf einen Kranz nieder, worauf sich die Fahne über dem Grab senkte Ter Liederkranz hatte den Grabgesang übernommen. Mit ihm ist ein ruhiger, stets hilfsberei-cr Meister von uns gegangen.
Ehningen. Mit Ablauf des Monats Dezember trat Oberlehrer E. Treiber in den Ruhestand. Seit 1910 war er in der hiesigen Gemeinde tätig.
Pforzheim. Die ledige 52 Jahre alte S. L. in N. geriet mit einem Nachbar in Streit, in besten Verlauf beiderseits im Schimpfen die dicksten Farben aufgctragen wurden. In ihrer Erregung ließ sich die L. zu Aeußerungen binreißen, die das Andenken eines gefallenen Soldaten tief verletzen mußten. Durch Strafbefebl wurde sie zu einem Monat Gefänanis verurteilt.
Gestorbene: Christine Frey, geb. Seeger, 73 I.. Simmersfeld; Anna Henkel, geb. Schittenhelm, Freudcnstadt: Eduard Singer, Mesner, 82 >)., Grünmettstetten; Ferdinand Schäfer, Büchsen- macher, Ergenzmgen; Maria Walz, geb. Bläse, Mühlebesitzers-Witwe, 64 I., Altheim; Emil Kühler, Holzmcister, Hofsn a. E.; Jakob Hanselmann, 92 I., Neusatz; Hermann Anlel, 30 I., Rutesheim; Friederike Neuster, geb. Spring, 72 I., Gerlingen.
Der Herr Doktor empfiehlt ein einfaches Rezept
Lieber Doktor: Im Zeichen des totalen Krieges möchte natürlich jeder seine Pflicht tun und sich so stark einsetzen, wie es nur irgend geht. Wie kann man aber seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit so steigern, daß man zu höchstem Einsatz fähig ist?"
„Deine Frage ist sehr berechtigt, läßt sich aber nicht kurz beantworten. Es bedarf nämlich einer planmäßigen Erziehung des Körpers zu gesunder und starker Lebensführung, wie sie leider noch nicht Allgemeingut ist. Zunächst einmal mußt du wissen, daß alles Leben Kampf ist. Diese soldatisch-männliche Zeit muß dich darüber bereits belehrt haben, daß eine bequeme, unkämpferische Lebensführung zur Erreichung unserer Kampfziele nichts taugt. Wir brauchen also eine kämpferisch-soldatische Hal-
unter allen. Umständen das Leben mei
stern und wenn es noch so hart werden sollte; und wir werden uns durcbbeißen, wenn wir das Selbstvertrauen ausbringen, das unsere Anlagen und Kräfte verdienen In diesem gläubigen Vertrauen liegt eine unbändige Kraft, wie Mißtrauen und Miesmachen da« Eingeständnis ebenso großer Schwäche bedeutet. Wen» wir uns in echl deutscher Gründlichkeit dieser starken Kräfte bewußt und planmäßig bedienen, dann kann uns nach menschlichem Ermessen bei Sieg nicht entgehen."
„Das wäre in der Tat ein einfaches Rezept, Doktor. Schreibe mir es noch einmal kurz auf."
„Das Rezept kämet' Glauben und kämpfen. Das ist alles. Glauben, um alle Kräfte zu mobilisieren, und kämpfen, um sich so stark wie nu? möglich zu machen Mit Menschen, die so denken, werden wir allen Anstrengungen unserer Feinde gewachsen sein."
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Die papierene und doch so scharfe Waffe
Von 6er belstpost unst von ?eI6po8tbrieken — Isusenä LcstrvieriZIceiten
Wenn vie Briefträgerin einmal ein paar Lage keinen Feldpostbrief von einem lieben Angehörigen bringt, auf ben man doch so sehnsüchtig gewartet hat. dann beschleicht so manchen die Sorge um das Wohlergehen dessen, der sonst doch immer io regel- mäßig geschrieben hat. Tadel haben diese Verzöge- rungcn ihre, man möchte sagen, ganz natürliche Ursache: die Felbpostämter an den Fronten, namentlich an den Fronten, die sich in Bewegung befinden, sind eben immer von den jeweiligen Ge- gcbenheiten abhängig. Kriegsberichter Kurt Hoppe schildert sie in den folgenden Ausführungen über die Feldpost. Sie sind dazu angetan, das Verständnis für unvermeidlicke Verzögerungen in der Zustellung zu wecken und gleichzeitig erneut zu unterstreichen. von welch unschätzbarem Wert ein Feld- postbrief als zwar pavierene, nichtsdestoweniger aber scharie Waffe ist. Kriegsberichter Hoppe schreibt unter anderem:
Wenn ein Bataillonskommandeur sagt, eine Feld- küche sei ihm so viel wert wir eine Kompanie, und ein anderer, ein voller Sack Feldpost ersetze ihm zehn Kisten Munition, so scheint das im Widerspruch zu stehen mit unserem Bemühen, die technisch-materielle und rein zahlenmäßige Ueber- legenheit unserer Feinde zu überwinden, aber es stimmt doch! Wir sind keine Briten, die mit Bibel und Gesangbuch ins Feld ziehen, aber wir bedürfen dafür um so mehr der unschätzbaren Kräfte des Herzens und der Seele. Sie aber wachsen dem Sonaten auch und vor allem zu aus dem vollen Feldpostsack.
Ihn der kämpfenden Truppe auf dem schnell, sten Weg zu bringen, setzen sich sie Männer der Feldpost jederzeit restlos ein. ES ist nicht immer leicht, und das Feldpostamt der Division weiß ein Lied zu singen von den tausendfältigen Schwierigkeiten und Hindernissen. Sein Weg war mitunter reichlich- „mit Dornen gespickt". Oft genug währte der Aufenthalt an einem Ort nur Stunden, in denen mit fliegenden Händen die Briefe nach Einheiten sortiert, gebündelt und verpackt werden mußten; danach begann, während die Divi- sion anderswo eingesetzt wurde, eine Fahrt ins Ungewisse, die nur mit Scharfsinn und gutem Willen immer zu einem guten Ende führte. Die feindlichen Bomber und Cchlachtslleger machten auch durchaus keinen Unterschied zwischen kämpfender Trupp« und friedlicher Feldpost.
Besonders schwierig war es, der an sich auch in diesen Zeiten durch den restlosen Einsatz aller Posteinrichtungen immer herangeführten Feldpost habhaft zu werden. Munition, Truppen, Ke- rät hatten auf den Eisenbahnen und Straßen billigcrweise den Vorrang; die Postumschiagstellen mußten entsprechend den wechselnden Erfordernissen verlegt werden, ohne daß man es den Feldvostömtern immer rechtzeitig Mitteilen konnte. Alles war auf die Findigkeit de? Feld- Postmeisters und seiner Helfer gestellt. Hier aber waltet einer seines Amtes, der schon durch die Sckilachten des ersten Weltkrieges ging und alle Nöte des Landser? aus eigener Erfahrung kennt, der. als er bei der Reichspost schon glücklich tn Amt und Würden saß. noch einmal zu den Was- fen griff, um im Freikorps dem bedrohten Ober- fcbleficn und bernach der von den Kommunisten bedrohten sächsischen Heimat zu Helten. Gewiß Hot er oft in lein Tagebuch schreiben müssen: „Heute keine Post" oder „Heute (nur) ein Sack Post" — aber es, tag nicht an ihm. Kam dann der Segen reichlicher, w ruhte er nicht eher, bis der ftxle Sack nn Wagen verstaut war und er, iei es auch bei Nacht und Nebel, nach vorn fahren konnte Bei aller bewiesenen Kunst des Improvisieren« hat er in seinem Amt doch immer die Atmosphäre des Verläßlichen aufrecht zu erhalten ge- mußt. So wird die von der Front eingehende Heimatpost auch in schwierigsten Zeilen nach größeren Städten und nach Leilgebieten oorsortiert, und wo der feldgraue Absender aus Vergeßlichkeit oder in der Eile die-wichtige Zahl hinzuzuschreiben vergaß, fügen die Feldpostmänner sie hinzu. Denn man weiß hier, daß auch die in die Heimat abgehcnden Sendungen nichr minder wichtig sind, ob es sich um die Päckchen mit dem kostbar 'üßen Inhalt für die Kinder oder um den Brie! an die Frau handelt.
Die Heimat schreibt, wie natürlich, bei weitem fleißiger als die Front: gingen von ihr in einem Monat 582 Beutel Bricfpost und 102 Beutel Päckchenpost ein, >o nahmen den umgekehrten Weg 128 Beutel Brief- und 753 Beutel Päckchen- vost. Allein: die nackte Zahl entscheidet nicht. Tie Stetigkeit des Nachschubs bestimmt den Wert der Feldpost und macht sie m dem. was sie ist: zur vapierenen, nichtsdesto- weniger aber scharfen Masse.
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Van-Erook klopfte Moll wohlwollend aus die Sr>u!ler. lobte ihn und dankte ihm für seine Bemühungen. Schließlich entschädigte er ihn für die gehabten Auslagen, wobei er nicht kleinlich verfuhr, aus Berechnung, denn Moll sollte ange» spornt werden, sich noch mehr für ihn einzusetzen.
Moll war überglücklich. Er hatte «ine ganz« Menge Geld bekommen, van Crvoks Zufriedenheit errungen und durfte hoffen alsbald nach Rotier- dam abznreisen
„Also. Herr Moll", ließ sich van Crook tn väterlichem Ton vernehmen, „ich weiß nun. daß Sia tatsächlich der junge Man sind den Ich brauche. Ich stehe mithin nicht an Ihnen einen geeignc ir. Posten in meinem Hause zu übertragen. Ein» o» fortige Abreise nach Rotterdam kämmt ober iür Sie nicht tn Betracht ich benötige noch Ihre Dienste in der Sache Langenbeck "
„Ganz wie Sie wünschen. Herr van Trook."
Er sagte es zwar bereitwillig, aber mit einem Untertan, der nicht frei war von Ent Mischung.
Van Crook überlegte. Sd er Moll tieferen Einblick gewähren solle. Nein!
,Hch sagte Ihnen, daß ich eine umfassende Auskunft über Langenbeck brauch«. Sie haben mir nun zwar wertvolles Wißen über ihn vermittelt. aber bei schärferem Hinsehen genügt es dach nicht. Sie müssen mehr in Er sijrunq bringen. Darunter verstehe ich was er i> der Vergangenheit getrieben hat und mit w Yen Absichten -r sich jetzt trägt. Er ist Ingen »r wie Sie mir sagten: was veranlaßt ihn da mit mir Verbindung zu suchen? Das möchte ick aufgek'ärt leben."
.Hch werde Augen und O ren ofsen halten. Herr van Crook. Alles was ick ersahre werde ich Ihnen unverzüglich zur Kenn nis bringen - "
„Tun Sie das. Aber größte Vorsicht' Nach eins! Ich reise noch heute nach Rc terdnm weiter Sie werden mir dorthin berichten und selbst knnm^n, so bnlb der Z-n-'mkt dafür da ist de» >ck Sie w«tve wlsjen lassen."
n„er oie neue Stellung in Rotterdam, die ihm winkte, trübte keinesfalls Moll- hellen Bück. Cr machte sich sogar sehr viel Gedanken. Und das kam daher, daß er hinter der Marotte, als die er van Crooks Auftragserteilung zuerst bezeichnete, etwas Bedeutungsvolle» vermutete. Um was es ging, ließ sich nicht erkennen. aber rin dunkles Gefühl sagte ihm. daß es eine geheimnisvolle Sache sein müsse, und er verspürte lebhaften Anreiz, sie auszudecken.
Vorerst galt es. sich weiterhin Zutritt zum Hause des Kapitäns zu verschaffen. Man hatte ihn zwar ausgefordert, wiederzukommen? nachdem er verstanden hatte, sich mit allerlei Kartenkunststücken. treffsicheren Witzen und sonstigen gesellschaftlichen Talenten beliebt zu machen, aber das war keine Grundlage für dauernde Besuche. Als er sich seiner Unterredung mit Meinordus über Indien erinnerte, kam ihm die richtige Idee: er gedachte, sich von dem Kapitän, unter der Vorspiegelung, auswandern zu wollen. Auskünfte über die Länder geben zu lösten. die dieser selbst. kennengelernt hatte.
Er fuhr über nicht stracks nach Zehlendorf, sondern unterrichtete Dieter Meinardus von seiner, Absicht mit der Bitte, von dem Kapitän die Erlaubnis zu erwirken, kommen zu dürfen. Sie wurde ihm gern gegeben und so stellte er sich aus- neue in Zehlendorf ein.
Während Lore und Dieter es sich im Garten bequem machten, ließ sich Moll von dem Kapitän auf der Veranda an Hand von Landkarten berichten. Ohlsen machte e» Spaß, dem jungen Mann von seinen Fahrten zu erzählen und Moll gab sich lebhaft interessiert.
LanacnRck befand sich in Berlin. Er erschien plötzlich ziemlich eilig und — wenn Moll sich nicht sehr täuschte — innerlich erregt. Es mußt, etwageschehen sein. Langenbeck begrüßte Moll kurz, dann gab er dem Kapitän einen Wink und beide verschwanden ins Hausinnere.
Moll wars einen Blick zu Lore und Dieter. Bon den beiden drohte ihm keine unliebsame Ueder- raschung. Nun verließ er ebenfalls die Veranda und betrat den Flur. Deutlich vernahm er die Stimmen der Männer, die sich tm Zimmer de» Kapitäns ziemlich laut besprachen. Aus den Zehenspitzen schlich er sich näher, um kein Wort zu verlieren.
„Machen Sie sich doch keine unnützen Sorgen, Langenbeck Nachdem wir herausbekommen haben, daß es tatsächlich einen einzigen Ueberleben- den der „Clara" gibt, werden wir ihn auch ous- kundschaften. Das dauert natürlich ein» "«wisse Zeit.
(Fortsetzung solgkl
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