4. Seite — Nr. 2

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter-

Samstag, den 3. Januar 1942

Württemberg

Die Ganhauptstadt meldet:

Der Weihnachts- und Neujahrsspielplan der Staatstheater brachte neben Arabella, Brillanten aus Wien. Meistersinger von Nürnberg, Boheme, Tannhäuser. Wallenstein und dem entzückenden Märchen „Die Zauberlaterne", auch die prachtvolle Neueinstudierung von Goethes „Clavigo" mit Fernau, Brand, Harald Baender, Roeck und Itter in den Hauptrollen. Die 6. Morgenfeier. Franz Schubert gewidmet, und die große Silvesterüberraschung unter Leitung von Deharde waren über alles Lob erhaben, und führte auch viel auswärtige Gäste nach Stuttgart. Am 6. Januar folgt die Uraufführung von Franz Erothes „Nacht mit Casanova": auch sind die Pro­ben fest im Gang. Nestroys „Das Notwendige und das Ueber- flüssige", für die große Bühne bearbeitet, zeiigmäß herauszu­bringen. Dem heimischen Dichter M. Heye ist es wieder ge­lungen, im Schauspielhaus zur Uraufführung zu bringen: „Ist das ein Grund zur Heirat?", worin der Autor selbst mit Viktor Felix, Marianna Fischer. Vibrans, Hermann, Kelber, Buck, Mairich und Mohr wahre Triumphe schauspielerischer Kunst feiert. Die artistischen und musikalischen Kleinbühnen am Friedrichs-, Hindenburg- und Wilhelmsbau haben sich auf die hübsche unterhaltende Muse und muntere Spiele eingestellt und haben vollbesetzte Häuser. Denn eine internationale Künst­lerschar gibt wertvollste Darbietungen. Nicht zu vergessen sind die heimatkundlichen Vorführungen im Planetarium, im Pa­lastbau und im Naturalienkabinett. Letzteres erwarb von Kauf­mann Calmbach eine fast unvergleichliche Sammlung der schwäbischen Kleinschmetterlinge. Die Verkaufs- und Künstler­ausstellungen des Württ. Kunstvereins im „Haus Schaller" und Prinzenbau bleiben offen. Blühende Überraschungen zur Winterzeit bringen die berühmten Gewächshäuser der „Wil­helms" mit ihren Azaleen. Cyklamen. Aloen, Orchideen. Ba­nanen und „Weihnachtssternen". Dr. Aich.

Hohenhaslach, Kr. Vaihingen. (Keiler erlegt.) In der Markung Hohenhaslach wurde ein Ueberläufcr-Keiler erlegt. Es kommt selten vor, dag sich Schwarzwild in unserer Gegend zeigt.

Mühlacker. (Städtisches.) In der letzten Ratsherrensitzung wurde der Voranschlag des Haushaltsplans für 1941/42 beraten. Der Haushalt, der in Einnahmen und Ausgaben mit rund 1,263 Millionen RM. abschließt, wurde von Bürgermeister Woerner festgestellt. Er teilte mit, dag der Uhland-Bau, der seit dem Jahre 1933 im Besitz des Kreisverbandes war, von der Stadt an­getanst wurde. Die Ueüergabc des Uhlaud-Baus fand durch Land­rat Bareth statt.

Bietigheim a. E. (380 EH W.-Schweine gemästet.) Im Sommer 1937 nahm das Ernährungshilfswerk in Bietigheim seine Tätigkeit mit 25 Schweinen auf. Dank dem großen Ver­ständnis, das die Bevölkerung dem EHW. entgegenbrachte, konnte die Zahl der Schweine bald auf 60 je Mastzeit oder 120 im Jahr, erhöht werden. Seit 1937 wurden insgesamt 380 Schweine nur aus Küchenabfällen gemästet.

25 Wagenladungen rollen an die Front

Karlsruhe, 2. Jan. Das neue Kampfjahr begann in Baden und Elsaß mit dem gesteigerten Einsatz der Partei und der Be­völkerung für die Wintersachen- und Skier-Sammlung. In den letzten Tagen des alten Jahres befanden sich bereits neun Eisen­bahnwagen aus unserem Gau auf der Fahrt nach dem Osten. Am Neujahrstag wurden in den verschiedenen Kreisstätten wei­tere Ladungen zusammengetragen und fertig gemacht. Bis am Freitag waren 25 Waggons frontfertig. Jeder ist so zusammen­gestellt, daß alle Bedürfnisse befriedigt werden können.

Die Auswertungen der bisherigen Meldungen ergibt, daß jetzt der Kreis Stockach mit ganz hervorragenden Ergebnissen an der Spitze liegt. In diesem kleinen Landkreis kommt auf jeden Einwohner, ob Mann, ob Frau, ob Kinder, ein gespendetes brauchbares warmes Bekleidungsstück für unsere Soldaten. Nach Karlsruhe, das die zweite Stelle halten konnte, folgt der Kreis Pforzheim, der sich besonders der Skier-Sammlung annahm und einen Eisenbahnwagen nur mit Skiern beladen konnte, nachdem schon am 30. Dezember ein Wagen Pelz-, Woll- und Winter­fachen abgefertigt wurde. Im Elsaß hat sich Altkirch den Spitzen­platz erobert. Die Sammlung geht mit aller Kraft weiter. Zu­sätzlich erwünscht sind auch gewöhnliche Herrenwesten, die sich zum Ausfüttern mit gespendeten Pelzen und Fellen durch die Frauenschaft eignen. Besonders erinnert sei aber immer wieder an die Dringlichkeit der Abgabe von Skiern, Skistiefeln und Ski-Ausrüstungen, zu deren Ablieferung Gauleiter Wagner noch in besonderem Aufruf aufforderte.

Baut ausreichend Frühkartoffeln an

Durch die so vielseitige Verwendungsmöglichkeit der Kar­toffel in der Küche wird diese in den Sommermonaten sehr begehrt sein. Es heißt hier also nach den neuesten Erfahrungen» große Mengen frühzeitig ausgsreifter Kartoffeln auf den Markt zu bringen.

Die Einschaltung des vermehrten Frühkartoffelanbaus in dis Fruchtfolge ist gut durchzuführen. Die Frühkartoffel hinter­laßt frühzeitig einen in bester Kultur befindlichen unkrautfreien Boden, der noch vor der Haupterntezeit z. B. mit Erünfutter liefernden Zwischenfrüchten bebaut werden kann, die hier außer­ordentlich gut gedeihen.

Am besten wird das sorgfältig verlesene Pflanzgut beson- über Winter in frostfreien, Hellen Räu­

bers frühreifer Sorten

men in Lattengestellen bei flacher Lagerung luftig, trocken und kühl aufbewahrt. So bleibt die Frühkartoffel unter dem Ein­fluß des Lichts und der tiefen Temperatur ungekeimt. Einige Wochen vor dem etwa in der zweiten Aprilhälfte erfolgenden Auspflanzen werden die Knollen in wärmere Räume gebracht, wo sie Lichtkeime bekommen. Diese vorgekeimten Knollen wach­sen dann in einem sorgfältig vorbereiteten Acker sehr schnell.

Vorbedingung für das Gelingen des Frühkartoffelanbaus ist: An Pflanzgut darf nicht gespart werden. Die Knollen müs­sen vielmehr groß genug sein und genügend dicht gelegt werden. Es darf erst ausgepslanzt werden, wenn in der betreffenden Gegend kein Rückschlag durch Maifröste eintreten kann. Es eignen sich daher nicht alle Lagen im Reich. Gut verrotteter Stalldung soll weitgehend verwendet werden. Trotzdem müssen zeitig ausreichend Handelsdünger zur Anwendung gelangen. Von den Kalidüngesalzen hat sich die Kalimagnesia (Patent­kali) als besonders geeignet erwiesen. Durch eine Thomas­phosphatgabe wird das frühzeitige Ausreisen der Frühkartoffel, als spezielle Wirkung der Phosphorsäure, beschleunigt und der Ertrag, gesteigert. Das Thomasphosphat bringt auch noch einen hohen Anteil Kalk in den Boden, der diesen verbessert. Als Stickstoff wird am besten Salpeter verwendet, da die Früh­kartoffel in der kurzen Wachstumszeit viel Stickstoff aufnehmen ioll.

Alle Skiwettkämpfe abgesagt

Der Reichssportführer gibt bekannt: „Der deutsche Sport hat, dem Rufe des Führers folgend, Skier und Skigeräte an die Wehrmacht abgegeben. Infolgedessen sage ich für diesen Winter die angesetzten skisportlichen Veranstaltungen, Lehrgänge, Wett­kämpfe und Meisterschaften, einschließlich der für Garmisch-Par­tenkirchen vorgesehenen Ski-Weltmeisterschaften ab. Wegen der skisportlichen Veranstaltungen der Hitler-Jugend er­folgen Anweisungen der Reichsjugendführung."

Gestorbene: Paul Halb, 21 Jahre. Calw: Eugen Rau. 32 I., Freuden st adt : Gq. Steeb, 25 Jahre. Pfalzgrafen­weiler: Johs. Dettling, 23 Jahre, Al' theim: Ernst Braun. 22 Jahre, Reichenbacherhöfe.

Druck u. Verlag deS„Gelcllschasters": G.W.Zatser.Jnh. Karl Zatser, zugl. Anzelaeu- leiter. Berainworllich.Schrifrleiier: FrixSchiang,Nago>d.Zzt.ist Preisliste Nr.8 gültig

Die heutige Nummer umfaßt K Seite«

Stadt Nagold und Gemeinde Emmingen

Ausgabe

äer Lebensmittelkarten

7 U'.

für den 32. Bersorgungszeitraum 12. Jan. 1942 bis 8. Febr. 1942 In Nagold (ohne Stadtteil Iselshausen) Rathaus:

A—I am Montag, den 5. Jan. 1942, von 14—17.30 Uhr, für die einzelnen Buchstaben an den gleichen Ausgabestellen wie bisher. Bei einer späteren Abholung ist eine Gebühr von 50 RPfg. zu entrichten.

Im Stadtteil Iselshausen, Geschäftsstelle:

Am Montag, den 5. Januar 1942, A—I von 16—17 Uhr. In Emmingen, Rathaus:

Am Montag, den 5. Jan. 1942, A—Z von 16—17 Uhr. Übrige Brotmarken bitte zugunsten der NSB. zurückzugeben!

Die Lebensmittelkarten sind sofort hei der Ausgabe nach­zuzählen. spätere Reklamationen werden nicht berücksich­tigt. Die Bestellscheine sind vor Beginn des Bersorgungs- zeitraumes beim Einzelhändler abzugeben, andernfalls geht der Anspruch auf die Lebensmittel verloren.

Nagold, den 2. Januar 1942 Der Bürgermeister.

(

Emmingen, den 2. Jan.

Danksagung

1942

nsbmsn gsm V-Vitamin-Ksitc-Pidpsidt

Lroekms

ü; krsitigt clis KnocbsnZörclsck ctis Tslinbilckung clss Xmcls; un6 liebt ciss Wolübskmcksn bsronctses ctsr wsrcisncisn unck stillsnctsn d4üktsr. 50 7sb>. 1.20/50 g puIvsrl.lOkkck.

In Apotlisksn unck Drogerien

Für die vielen Beweise herzlicher Teil­nahme, die wir bei dem Hinscheiden un­seres lieben Vaters Johannes Ehrsam erfahren durften, sagen wir herzlichen Dank. Vor allem danken wir dem Hrn. Pfarrer für seine trostreichen Worte, den Kriegerkameradschaften von hier und Pfrondorf, dem Liederkranz und allen, die den teuren Verstorbenen auf dem Wege zur letzten Ruhe begleiteten.

Die trauernden Hinterbliebenen.

/

Trauerkarten

fertigt rasch

die Buchdruckerei Zaiser Nagold

Ebhausen, 2. Januar 1942 Nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden wurde heute mein lieber, guter Mann, der treu sorgende Vater seines Kindes »

Georg Dengler

Schuhmachermeister

im Alter von 33 Jahren in die ewige Heimat abgerufen.

In tiefer Trauer:

die Gattin Maria Dengler geb. Kolmbach mit Kind Renale

die Eltern Ernst Dengler, Briefträger a. D. und Frau Maria geb. Ruß, die Geschwister Willi Dengler, Oberlewnant, z. ZI. im Osten, mit Frau und Kind, Möckelfeld bei Hamburg, Ernst Dengler mit Familie, Stuttgart, Anna Schuster geb. Dengler, Reutlingen, mit Gatten z.Zt. im Osten und Familie Johannes Kolm­bach, Mindersbach.

Beerdigung Sonntag 14 Uhr.

l 8sl nsrvvssiiZlök'Ungski.wIsi-Isi'r- kloplsn, Nsi-rcli-uck, ^s^SQstmsl-- rsn, hchsprsisestsn, kann Polsclal cism Klsprsn nsus rulüdk'sn

u. sc> sinsp VSpsestllmmsrung vo5» dsugsn. fisssdsKKI 2.10

Der

Ium Jahresabschluß bitten wir unsere Geschäftsfreunde für alle noch nicht berechneten Lieferungen und Leistun­gen aus dem vergangenen Jahre uns ihre

Unterricht an derFrauenarbeilsschule

beginnt nicht am Montag, sondern am Mittwoch, 7.1. 42, wegen der Wollsammlung.

Die Schulleitung.

AkHlllWkll »iS spätestens 1 ». Zan .42

einzureichen.

k. . Mll. «I'WlMl'Il

k,' ^

Knie vrnelie

Verlobungskarlen

Vermählungskarten

Besuchskarten

Briefpapiere

Geschäftsdrucksachen

Bereinsdrucksachen

aller Art liefert Ihnen die Druckerei des

! »WUsr MIM

Z

ctis sinsocds krctcit l>toclisüll-?ocl<ung beweist ctis gro6s l.6istungsköiiig- ksit ctsr größten öeut- sclien 5cttu!icremssobril<. Vor 72 loiirsn ist clos

^oclisv/arsnurtternslimen gegründet vrorcisn, aus ctem seil üßer 40 ^oiiren krclol kommt.

Oos Kestens ktzkonnts,

Neue

Kinder-Vettstelle

verkauft gegen Barzahlung im Auftrag

Schmid L Götlisheim, Wildberg.

Verkaufe am Montag, den 5. Januar, 14 Uhr, einen Wurf gut angefütt., schöne

Wilh. Braun, Mittelmühle Wildberg.

Einen Wurf

hat zu verkaufen

Fr. Großmann, Wenden.

Nagold

Die Reichsverbilligungs­scheine für Speisefette werden am Dienstag, den 6. Jan. 1942, von 14—17 Uhr ausgegeben.

Der BLrgermeister.

onfilm Idealer MM

Jüngere

Hausgehilfin

Samstag lS.30, Sonntag l3.30,16.30. IS 30, Montag 19.30

in gepfl. Haushalt nach Stuttgart für sofort oder später in Dauerstellung gest Angeb. an Frau H. Kandier, Stuttgarl-W, Gaußstr. 50.

Schön möbliertes, heizbares-

Zimmer

zu vermieten.

Näheres d. d.Geschästsst.d. Bl.

2vel selten! Nerrogi« aack Nomöckianti« Ueony Lorke« uvck Xcktbs Oorsobi in ckenr ^ Lovorls-LilM „XomöckiLntsir"

Glück und Kampf einer einmaligen Frau und Künstlerin. Liebe und Schicksal eines Mädchens der Komödianten-Welt. Jugendliche ab 14 Jahre zugelaffen.

Heute Neue Wochenschau Nr. 52.

Verkaufe einen guterhaltenen

Feder-pritsOenwagen

mit Patent-Achsen (30 bis 40 Ztr. Tragkraft), sowie ein leichtes Pritschenwägele (mit 10—12 Itr. Tragkraft) Jakob Geigle, Milchfuhrmann Unterjettingen.

m » gaIck, Herrenber^erstr. 31. Del. 525

Gottesdienst - Ordnung

Vernurd

Leknupktsdsks

«rtriscbsnck unci dskömmUcb — vnck

imsnsr «in Lvnuki

l Ledröüer Sernarll g..g.- °.

Evangelische Kirche

Sonntag, 4. Jan. (Erscheinungs­fest): S.45 Predigt, anschl. KGD- 11 U. Christenlehre (Tö). 17 U. Abendgottesdienst (Bhs.) Mon­tag 19.45 U. Mütterabend. Mittwoch. 20 U. Bibelstde. (Vhs-> Iselshausen: 9.30 Predigt, anschl. KGD. Mittwoch, 20 U. Bibelstd.

M«thodtste«kirche

Sonntag, 4.1.42 vorm. 9.45 Uhr Predigt. Feier des h. Abendmahls (Distr.-Borst. Fellmann).

Bon Mittwoch bis Freitaa je abends 8 Uhr Vorträge von Dr.P.Scharpff Frankfurt a.M.

Katholische Kirche 9.30 Nagold, 11.30 Altensteig.

s. Seite

^

Er Ein LH westlich

Reichs: Walther zur Jahr Wie T Neuordni

ger ernei teiles be burtsweh geworden formr Stink heute n kennen rückgelegi herrschten trifugalei und aufb Ordnung und mit Wirtsch pas. Sie Arbeitste von über kiebestreb lierten K heit des rung und Europas ren, durck kapitalifti bau ihrer In zun Notwendi jaht. Be Der „erst der Führ, wa. ein Und auf Aufbauar der Meth fivierung tung der Der all ses Eefich gebiet im ersten Mc «erden, schichtlich bedeutet listisch-koi einer kon di«. Mobi Wirtschaft Herrschaft über Eur aber bere Krieg gei Wirtschaft junktur z Kampf ge konischen mehr als Deutschlar ten Staat renden Ki larkurs is diese Tats rika wirk Vereinigt terungen stoff arifg, Politik nie wird noch einigten Rooseoelt Kraft, die Helfer am Tages in neu, die ii gehässig dl Was di: