H>cyw«rrauü 0 - Heimat

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Wochen! pruch der NSDAP.

Aus denn, redlicher Deutscher! Bete täglich zu Gott. daß er dir das Herz mit Stärke fülle und deine Seele entstamme mit Zuversicht und Mut. Dak keine Liede dir heiliger sei als die Liebe des Vaterlandes uud keine Freude dir siiszer als die Freud« der Freiheit."

Ern,» Moritz Arndt.

Nur dem erfüllt fick die Freiheit, der bereu ist, sie zu erkämpfen. Und nur dem offenbart sich das Vaterland, der es nnt heißem Herzen liebt. Diese Liebe muß die Schwester des Opfers sei», denn ohne einen hohen Opfers,nn bliebe sie nicht mehr als ein leeres Gefühl.

So werden Freiheit und -Vaterland nur mit Opfer und Liebe gewonnen. Es gibt kein Maß. das groß genug wäre, um der Opservereitlchaft für dieses hohe Ziele Grenzen zu sehen und rs

gibt keiüe Schranke, die der Liebe zur Heimat ein Hemmnis werden konnnte. Darum bange nie­mand vor den Forderungen des Tages, denn die Kraft eines starken Herzens und die Zuversicht eines unbeugsamen Glaubens sind mächtiger als alle Gewrlten, die sich uns entgegenstellen könnten.

Das Vertrauen auf diese Kraft läßt uns alle Fährnisse überwinden und wird uns am Ende trotz aller Fehlschläge siegreich d'elen Krieg be­enden lassen. Tenn mit uns geht der Mut, den wir hundertfach in diesem Ringen bewiesen haben, der uns die bittersten Stunden überwinden ließ und mit dem wir auch weiterkämpsen werden.

Für Freiheit und Vaterland! Dafür leben, kämpfen und arbeiten wir. Dafür sind Millionen bereit zu sterben.. Als redliche Deutsche, die das eigene Leben geringer schätzen als das ewige Leben unseres großen Vaterlandes, das Deutschland heißt.

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Sür das Deutsche Rote Kreuz

Von zugendlichen Patienten des Kreiskranken­hauses (Jsolierbau) wuiüe ein hübsches Märchen­spiel aufgeführl Ter Erlös im Betrage von RM. 30. wurde dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisstelle Ealw, übergeben.

Nagolder Stadtnachrichten

Ihren 70 Geburtstag begeht am 16. Januar 1945 Frau Lina Marx. geb. Dreher, Haiterbacher Straße 23

Die Pferde für den Htraß^nvcrkelir

Der Kriegsverkchr hat zur Entlastung des Kraft- kahrwefens in immer stärkerem Maß die Berwen- düng von Pferden erfordert. Die maßgebenden Stellen haben aus dieser Entwicklung die Folge­rung dnrch den Erlaß einiger Anordnungen ge- ogen. Danach sind alle nicht voll ausgelasteien ferde sofort kriegswichtigen T r a n s p o r t a u f« oben zuzuführen. Erst dann dürfen diese jferde in die Futtermittelversorgung ausgenom­men werden.

Zur Durchführung hat der ReichsverkehrS- minister mit dem Ncichsernährungsminister und dem Reichsbauernführer folgendes vereinbart: Tie Bevollmächtigten für den Nahverkehr und Fahr­bereitschaftsleiter überprüfen sofort den im Stra­ßenverkehr vorhandenen Pserdebestand auf die der­zeitige Verwendung. Wo Pferde nicht für wichtige Transportausgaben des Straßenverkehrs verwendet werden, werden sie nach den Vorschriften des Neichsleistungsgesetzes zur Verwendung im Stra­ßenverkehr berängezogen. Tie Heranziehung er­streckt sich auch auf sämtliche Hilfsmittel wie Ge- schirre, Gespannfahrzeuge und dergleichen. Zum Pferdebestand des Straßenverkehrs im Sinn dieser Anordnung gehören sämtliche nicht dem rein land­wirtschaftlichen und militärischen Sektor, sowie der NSDAP, und deren Gliederungen angehörenden Pferde, weil diese ihrem gegenwärtigen kriegs- wichtigen Zweck naturgemäß nicht entzogen wer­den können. Ausgenommen- sind ferner ans wich- tigen Gründen der Pferdezucht die dnrch die ober- sten B-l'örden kür Vollblütznchl und Traberznckt oder für die Prüfungen von Warmblurpserden mit Futtermittelscheinen versehenen Pferde.

Win- und Schnee in Stadt und Land

Weht der W>nd über dem freien Land, so bringt er gewöhnlich eine sehr reine Luft heran. In der Großstadt dagegen kann es dazu kommen, daß ein Kubikzentimeter Luft, wie eine Untersuchung er­gab, 127 000 dis 160 000 Ruß- und Staubteilchen mit sich führt, ja, daß der Staubgehalt der Luft sogar noch mehr anfteigt. Ein Wind wirbelt diese Staubmalst n zunächst aber nur durcheinander, und man muß sie erj« recht einatmen. Durchgrei­fender als Luftreiniger wirkt der Schnee. Je dich­ter die Flocken fallen desto mehr nehmen sie von den in der Siadtlust enthaltenen Unreinlichkeiten und Absallleochen an sich, und zwar nichi nur Staub und Ruß. sondern auch Kohlenstoff und ver- schiedene andere Substanzen. Bedeutet nun ein Schneesall schon in der großen Stadt eine gesunde Luftreinigung, so erst recht aus dem freien Lande, wo die ohnehin säen v el bessere Luft durch die Flocken noch reiner wird. Die Luft, die der Mensch an Schneetaocn m einer ländlichen Gegend ge-

RerK^vöIke Zarter»

sus kutter: suf Lumpen sller ^rt, suk »lies, rvss sus Hxtil- issern bestellt, sucb Zerrissene l'eppicbe, kokoslsuser usrv. Dsrsus werden Ltolle unrl Our- len für unsere VolksZrena- üivre uncl VoIkLssturmmsnner lierZestellt. LrinZ »lies sebleu- niZst ru Deiner Ortsgruppe «Is

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nießt, bekommt er in der Großstadt nie in seine Lungen. Wenn die reine Winterluft noch durch eine Sonne hereichert wird, die ungehindert von Rauch und Staub herunterscheinen kann, so find die gesundheitlichen Wirkungen mitten im Winter um so vorteilhafter.

Ab 72. Zuteilungsabschnitt: Raucherkarte wieder für je vlre Woche«

Mit Beginn der kommenden 72. Zuteilungs­periode, also vom 5 Februar 1915 an, wird es wieder Raucherkarten geben, die nur eine-Laus- zeit wvw vier Wochen haben. Tie Raucherkarten für männliche Berechtigte, die öl-Karten, werden sechs Abschnitte enthalten, von denen, auf die Zigarette als Bersorgungseinheit bezogen, jeder zum Kauf von zehn Zigaretten berechtigt. Außer- dem sind die -Raucherkarten mit vier Sonder­adschnitten für etwaige Sonderzuteilungen aus­gestattet. Die öl Raucherkarten für die 72. Zu- teilungsperrgde enthalten ferner einen Abschnitt zum Bezug von einem Stück Nasierseife. Tie Raucherkarten kur Frauen werden, wie üblich, die halbe Anzahl von Abschnitten der öl-Raucherkar- ten aufweisen; es find fjjr die B-Raucherkarten daneben drei Sonderabschnitte vorgesehen.

Aus den I^achbargemeinden

Bad Liebrnzell. Seinen 75. Geburtstag beging Schneidermeister Friedr. Schmidt. Er arbeitet noch feißig aus seinem Handwerk und ist im Nebenberuf seit 35 Jahren Kirchendiener.

Grunbach. Ihr goldenes Ehejubiläum begingen Schuhmachermeister Heinrich Kirchherr und Frau Friederike, geb Bohnenberger.

Neuenbürg. Hier ist der in weiten Kreisen be­kannte Flaschnermeister Gustav Schöll nach kur­zem Krankenlager gestorben. Er entstammte der

Gemeinde Metzuigeu und ereeiü/te ein Lebens­alter von 72 Jah-en. Ter Entschlafene wurde auf dem Ariibachcr Friedhof bestattet. Der arbeitsame, hilfsbereite Altmeister sprang bis in die letzten Tage seines Levens überall da ein, wo Hilfe er­forderlich war.

Altenstcig. Borige Woche verunglückte hier eine ältere Frau auf der Straße dadurch, daß sie aus­rutschte, zu Fall kam und die Achsel brach.

Bondorf. Tic 76 Jahre alte Ehefrau des Küfers Theurer stürzte dieser Tage die Treppe hin­unter und verunglückte dabei tödlich.

Bondorf. Personenstandsveränderuugeii im Mo­nat Dezember 194s Geburten: keine; Ehe­schließungen: keine; Sterbefälle: Ka­tharine Gauß, geb Müller, 61 I., Rosa Mczger von Stuttgart, 66 I; Roland Speck von Karls- ruhe-Taxlanden, 9 Wölben; Christin» Santter, Bauer. 66 I.

Ehningen. Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde der frühere Schultheiß unserer Gemeinde Wilhelni Bauer zur letzten Ruhe be­stattet. Altschultheiß Bauer war 27 Jahre hin- durch, vom Jahr 1899 bis 1926, Ortsvorstand unse­rer Gemeinde und hat sich während dieser Zeit große Verdienste uw Ehningen erworben.

Mühringen. Kreis Horb. Letzte Woche ist der 70jährige Alert Hanser von hier iw Walde töd­lich verunglückt. Als er zusammen mit einem eva­kuierten Verwandle» Holz fällte, wurde er von einer stürzenden Tanne erfaßt und zu Boden ge­worren, so daß der Tod bald darauf eintrat. Sein Begleiter konnte sich noch rechtzeitig m Sicherheit bringen.

Freudenstadt. Unter Vorsitz des ersten Bei­geordneten, Kreishandwerksmeister M a st, hielten die Ratsherren die erste Besprechung im neuen Jahr. Aus der umfangreichen Beratungsfolge ist

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vor allem erwähnenswert, daß die Stadl von der Möglichkeit, durch Ausbau von Räumen neue Wohnungen zu schassen, Gebrauch machen wird. So wurde beschlossen, im Tachstock des Rathaus- nebengebaudesRad" zwei Wohnungen einzu­bauen. Ueber das Gelände für die Behelfsheime beim Wilhelmsbau wurde mit dem Reichsarbeits­dienst als Bauherrn ein Pachtvertrag geschlossen. Die Pacht beträgt jährlich für das Gelände ins­gesamt 72o RM. Ter RAT. hat die Auflage, das Gelände über die Pachtdauer instandzuhalten und bei späterer Entfernung der Behelfsheime den Platz wieder völlig einzuebnen unter Wegnahme auch der Grundmauern.

Gestorbene: Ernst Ziegler, Allensieig; Wilhelm Holzhäuser mit Frau Lina^geb. Fenchel, und vier Kindern. Ulm-L:cbelsberg-Neuenbürg; Hermann Tieterle, Kaufmann, Heilbronn - Freudenstadt: Johannes Faißt, 71 I., Mitteltal; Johann Ha­mann, Landwirt, 83 I., Tornstetten; Katharine Eberhard, geb. Genkinger, Flaschnermeisters- Witwe, 81 I., Glatten; Frieda Pfrommer, geb. Staiger, Leonberg; Karl Wagner, Landwirt und Händler, 69 I., Hemmingen.

Wer hat den Panzerkampfwagen erfunden?

I^eZencie uncl >Virk icklceit Von Or. Hans >VoIterek

Im KriegS von heute gehört der Pan­zerkampfwagen zu den wirksamsten und am meisten gefürchteten Waffen. Oft wird gefragt, wer denn eigentlich der Erfinder dieses noch vor wenigen Jahrzehnten praktisch unbekannte» Kriegsmittels gewesen ist. Tie Antwort ist meist nur ein Achselzucken es sei denn, die Frage wird einem Engländer gestellt. Die Briten be­haupten nämlich, daß ihr Landsmann Swinton 1915/16 den ersten Panzerkampfwagcn oder Tank", wie man damals sagte, konstruiert und gebaut habe. In England hat sich sogar bereits ein ganzer Lcgendenkranz um die Erfindung des Tanks" gerankt. ,

Swinton ist genau so wenig der Erfinder des Panzerkampfwagens, wie Fora der des Automo- bils; beide haben vielmehr lediglich aus den von anderen, und zwar Deutschen, geschaffenen Grundlagen geschickt und skrupellos weitergebaut.

Bereits um die letzte Jahrhundertwende sind in einer ganzen Reihe von Ländern Versuche an- gestellt worden, den anderthalb Jahrzehnte vor- her von Gottlieb Daimler und Karl Benz er- iundenen Kraftwagen nicht nur zum Transport von Personen und Lasten zu verwenden, lonoern auch als Waffe. Zunächst dachte man sich das ehr einfach: man nahip ein normales Pctsonen- ivagen-Fährgestell, setzte daraus eure Panzer- Karosserie, montierte ein Maschinengewehr hin- ein und schon war derPanzerkampfwagen" fertig! In der Praxis zeigte es sich jedorb sehr bald, daß derartige Fahrzeuge nur auf erstklas. sigen festen Kunststraßen zu gebrauchen waren: auf unbefestigten Nebenstraßen oder Feldwegen, vom eigentlichenGelände" ganz zu schweigen, blieben iie dagegen infolge ihres ungenügenden Durchzugvermögens iedeSmal über kurz oder lang rettungslos stecken. Der Gcfechtswert eines Pan­zerkampfwagens aber, der sklavisch an feste Straßen gebunden bleibt ist glr-ck Null.

DaS Verdienst, den eigen wirktcch brauchbaren, weilgeländegüngigen" Panzerkampfwagen der Welt geschaffen zu haben, gebührt dem noch heute als hoher Siebziger in Berlin lebenden ältesten Sohn Gottlieb DaimlerS: Baurat Paul Daim l er. Nach leinen Plänen entstand 1903/05 in der damaligen Wiener Zweigfabrik der Daimler- Werke ein Panzcrkampfwagen. bei dem der Mo­tor erstmals nicht nur die Hinterräder, sondern auch die Vorderräder antricb: sein Durchzngs- vermögen wurde dadurch mit einem Schlage verdoppelt. Auch in seiner sonstigen baulichen Durchbildung war der Daimler-Panzcrkamvf- wagen für damalige Begriffe eine «rstaunlick fortschrittliche Konstruktion So besaß er z. V bereits einen nach allen Seiten drehbaren, mit einem schweren Maschinengewehr bestückten Pan- zertnrm.

Zum erstenmal eingesetzt wurde der Wage» in den österreichischen Kaiser-Manövern 1906.

Ter Erfolg ubertraf alle Erwartungen. Aus dem Manöverbericbt geht hervor, daß feindliche Pa­trouillen durch doS plötzliche Anftaiicben des Panzerkampfwagens mitten im Gelände der­maßen überrascht wurden daß sie jede Geaen- webr vergaßen, daß eine Scimmdron glatt iiber- rannt und der Fübrer einer Brigade, ein Ge- neralmaior, laut Schie^srichterurteil durch Ma- schlnengewehrfcuer des Panzerkampfwagens außer Gnecht geletzt, wurde.

11m la^'sierständlicher ilt und bleibt es. daß sawobl die ösierreick>islbe wie die deutsche damalige Heeresverwaltunaen es ablebnten aus dem io verheibnngsvall'begonnenen Weg weiterru^ckrei- ten. Alle dabinacb-ni-en ?'nreau"aen und V->r- schläae blieben fruchtlos. Paul Daimler mußte suchen, wie lein mit ia großen Hosfnnnaen ge­schaffener Vanzerkampfwaaen in irn»ndemem verlassenen Schnpven langsam aber sicher vom Nost aesress-m wurde...

Nickt besser erging es wenige Jahre später dem Konstruk'eur des ersten Gl eis ketten- Panzers ebenfalls einem Deutsch"»: dem da­maligen österreichischen Pionier-Oberleutnant Gnntber Bnrstvn Der snnge Offizier batte richtig erkannt daß »nr Meisterung extrem lcbwie riaer Geländeverbästnisie. mit denen man inz Kriege ia stets rechnen muß. auch der Nllrad- Antr>eb nicht mebr ansrcicht sondern durch "s>i nach dnrckzugskräftigeres Antriebs-System ersetzt werden muß. Er fand es in der sag Gleiskette" und unterbreitete dem K. u. K Kriegsministerium 191 l den Entwurf zu einem Motorgeschüy", wie er es nannte, das imstande sein sollte^sich mit motorischer Eigenkraft nicht nur auf Straßen, sondern auch auf unweg'amem Gelände sortzubewegen. gekennzeichnet durch ge­federte Raupenketten". Nach langem Warten er­hielt Burstyn vom Oesterreichischen Kriegsmini- stcrinm den niederschmetternden Be'cheid, daß sein Entwurf alsvollkommen wertloses, lech- nisch undurchführbares Phantasieprodukt" in Bausch und Bogen abgelehnt sei. Erst in unseren Tagen hat der inzwischen znm Greis gewordene Erfinder die verdiente Anerkennung erhalten, in­dem ihm vom Führer das Krieasverdienstkreuz erster Klasse und von der Technischen Hochschule Wien die Würde eines Doktoringenieur? ehren­halber verliehen wurde.

So also ist es mit ver Entstehungsgeschichte des Panzerkampfwagens in Wahrheit bestellt Man ersieht daraus, daß Swinton. als er 1915/16 seinenTank", konstruierte, dazu gar nichts grundsätzlich Neues mehr zu erfinde» brauchte, denn das batten bereits lange vorher Paul Daimler »nd Günther Burstyn getan. Ihnen beiden gebührt deshalb auch der Ruhm, die wirklichen Erfinder des Panzerkampfwagens zu sein, und als solche werden sie in der Technik- Geschickte kür alle Zeiten fortlebcn.

rArsus uin V'SUb

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Ausgezeichnet. Kapitän Auf diese Weise geht es natürlich! Ich wußte ja. daß ich mit Ihrem Beistand bestimmt weiterkommen würde" Langenbeck hob sein Glas und trank dem Ka­pitän zu, der ihm frohqelaunt Bescheid tat.

An der Seite seines Kollegen Moll betrat Die­ter nach Ge'chäftsschluß die Straße.

Verteufelt warm heute, was?" sagte Mall und stöhnte leicht. Er blickte Dieter an. eine Be­stätigung erwartend Doch der lächelte nur ..Na ja, Sie werden von Indien her an andere Tem­peraturen gewöhnt sein, aber mir langt es Mich dürstet nach einem guten Glas Bier Haben Sie Lull, mitzukommen?"

Die hotte Dieter eigentlich nicht, aber er ver­dankte Moll die Stellung bei der Firma Wendlin u. Co., und fühlte sich ibnr gegenüber verpflich­tet. So sagte er aus Kefälliakeit zu.

Sie nahmen aus der schmalen Halzterrasse eines Lokals in der Potsdamer Straße Platz Sie rauchten, tranken ihr Bier, warfen hin und wie­der einen Blick aus den brandenden Verkehr und plauderten über Alltägliches. Mall führte das Wort Der junge Mann mit dem seitlich geschei­telten schwarzen Haar den dunklen, tieflieaenden Augen, dem hageren Gesicht gab sich wie immer

'en Sb- --a bei n Herr Meinar­dus/ Saat Ihnen Me Tätigkeit zu?"

O sa", erwiderte er wahrheitsgemäß.Ich wüßte nicht, worüber Ich zu kiagen hätte/"

Um Moll» Mundwinkel zuckte es spöttisch.

Na ja", meinte er und verzog leicht dos Ke- sicht.Aber so richtig zufrieden .."

Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie sich mei­ner angenommen haben", fiel ihm Dieter in» Wort.

Reden wir doch nicht davon! Erzählen Sie mir lieber von Indien. Wie leb» es sich dort?"

Dieter sprach vom Leben der Europäer in In­dien. von ihrem Tun und Treiben lind wie sie sich mit den Verhältnissen abfinden Mall aber wollte wißen, was an den großartigen Worten seiner Wirtin Wahres war. wonach die Meinardus lehr wohlhabend gewesen seien. Cr lenkte denn auch alsbald das Gespräch in die erforderliche Bahn.

Nun wußte er, daß die Wirtin nicht geschwm- gelt hatte, und sein Interesse an Dieter Melnar- dus erwachte verstärkt.

Da steht Ihnen also eine ganz ansehnliche Ent­schädigung in Aussicht. Herr Meinardus Damit läßt sich allerhand ansangen", meinte er unter­nehmungslustig

Anfängen?" echote DieterIch weiß so noch gar nicht einmal, inwieweit ich überhaupt Ent­schädigung erhalte Und so lange ich in diesem Punkte nicht volle K'orheit habe nicht genau dis­ponieren kann, werde ich mich hüten, etwas zu unternehmen. Mit dem Wagemut allein ist e» Nicki getan."

Das war für Moll eine schwere Enttäuschung. Seine ganze Hoffnung war doch, durch die Ver­bindung mit Dieter zu einem einenen Unterneh­men zu kommen Wenn er gemußt hätte, daß er eine solche Antwort erhalten würde Dach schon verspürte Mall neue Hoffnungen noch einer anderen Richtung Meinardus hatte doch eben erzählt daß Io mancher in Indien in kurzer Zeit Reichtümer erwarben hatte War es da nicht bester wenn er sich dortbin ausmachte? Er begann mit Fragen in dieser Richtung.

Dieter merkte woraus Mo» abzielte.

Tragen Sie sich etwa mit der Absicht, auszu­wandern?"

Moll bewegte sich unschlüssig.

Ich machte var ollem nicht so weiter leben wie bisher. Man will doch nicht nur sein Fut­ter baden."

c^ew.g nicht. Man muß bei allem Tun auch mit dem Herzen dabei sein. Und das ist ossenb« bei Ihrer, jetzigen Tätigkeit mchl der Fall"

Moll zeigte eine überlegene Miene Mit dem Herzen dabei iein kann man jedoch nur. wenn eine Sache Geld bringt"

Der Ansicht bin ich nicht Es konim» nicht aus­schließlich daraus an daß man viel Geld oer­dient"

Nur daraus", erwiderte Moll stark betont. .Lch bin nicht von zuhause weggelousen. um mich in fremden Diensten abzuauälen"

Wohl zum besseren Verständnis für Dieter er­zählte er von dem kleinen Kramladen seiner El- term die sich angeblich elend mühten, ihr täg­liches Brot zu verdienen Er malte ein Bild grau in grau

Nee. danke, habe ich gesagt, bet den Aussichten bleibe ich nicht länger hier und ging nach Berlin. Hier hasste ich. es zu etwas zu bringen Wäre mir vielleicht gelungen ober der Krieg kam ich mußte ins Feld Nun stehe ich wieder hiek und bin genau wie einst am Anfang. Aber was ist Senn hier nach einem verlorenen Kriea zu bo'en?"

cs:e nur ja nicht, daß Ihnen in In­dien das Geld in den Schoß fällt. Gewiß, es gibt G/ückskinder, aber das als Richtschnur für sich nehmen zu wollen, gleicht dem Selbstmord Ich kann Sie nicht genug warnen. Und wenn Sie meinen, ich male zu schwarz, dann hören Sie. wie es meinem Vater erging, der kein Dummkops war und außerordentlich energisch."

Als Moll die Geschichte von Konrad Meinar­dus Leidenszeit vernahm, da schwammen ihm alle Felle davon.

Dann rutsche ich eben hinüber nach Holland, was ich schon immer wollte. Ich war dort län­gere Zeit interniert und kenne die Verhältnisse einigermaßen."

Interniert waren Sie? Sagten Sie nicht, Sir seien im Felde gewesen?"

War ich auch, aber ... die Gruppe, bet der ich war, hatte das Pech, sich zu verirren, wie da» in unbekannter Gegend des Nachts nur zu leicht ge­schieht. Wir waren aus holländisches Gebiet ge­raten, wurden gefaßt und intsrniert. Ich bin dort längere Zeit auf dem Gute eines Grafen Berlinde beschäftigt gewesen. Der Graf war mir sehr wohlgesinnt und stellte mir beim Abschied anheim, mich an ihn zu wenden, wenn ich mal eine Bitte haben sollte."

Und das wollen Sie jetzt tun?"

,;Aber sichert Ich muß jetzt gehen. Will mal nach meinem Pferdchen leben."

(Fortsetzung folgt)