2. Seit- - Nr. 25g
Ragokder Tagblatt ,D«r Gesellschafter
Mittwoch, de» 4. November 1342
Der italienische WehrmachtsLericht
Heftige Kämpfe in der Abwehrschlacht in Aegypten IS britische Fln-zenge abgeschosie» — Feindliches Unterseeboot versenkt
DNB Row, S. Nov. Der italienische Wehrmachtberichk von» Dienstag hat folgenden Wortlaut:
Die Schlacht an der Aegyptenfront ist gestern «it »och grötze» rer Heftigkeit entbrannt.
Der erneute Druck, der von beträchtliche« feindlichen Panzer» ftreitkräften ausgeübt wurde» wurde von de« Truppen der Achsenmächte ansgehakten, die mit großer Tapferkeit z» wiederholten Malen zu« Gegenangriff übergegange« find.
Der Gegner hat sehr große Verluste, besonders an Panzerstreit- kriiften erlitten, von denen mehr als SV zerstört wurden.
»uch »nsere Verluste find hoch.
Heftige Kämpfe find noch im Gange.
Die Luftwaffe nahm mit Flugzeugen aller Art am Kampf teil. Eie warf sich der britischen Luftwaffe entgegen, griff die feindlichen Kolonnen an und wirkte unaufhörlich gegen das feindliche Hinterland. In zahlreichen Luftkämpfen wurden drei Flugzeuge von unseren Jägern, 12 von deutschen Jägern abgeschossen.
Italienische und deutsche Flugzeuge, die einen Geleitzug bereiteten, wiesen feindlich« Luftangrisfe ab und brachten vier zweimotorige Flugzeuge brennend zum Absturz.
Unsere Seestreitkräfte versenkten ei» feindliches Unterseeboot.
SIS feindliche SMzeuge an der Ostfront vernichtet
Berlustverhältnis 1:11 zugunsten der deutschen Luftwaffe
DNB Berlin, 3 . Nov. In den letzten Wochen des Kampfes gegen die Sowjetunion haben die Verbände der deutschen Luftwaffe von der Murmanskfront im hohen Norden bis zur Schwarzmeerküste und den Ufern des Kaspischen Meeres in unzähligen Angriffsfliigeu bei Tag und Nacht ihre ungeheure Schlagkraft bewiesen. Während Kampf- u^> Sturzkampfflieger pausenlos das sowjetische Hinterland, den Nachschub- und Eisenbahnverkehr vom Unterlauf der Wolga auswärts bis in das rückwärtige Gebiet des nördlichen Frontabschnittes bombardierten, bolschewistische Bereitstellungen von Panzer- und Jn- fanterieoerbänden, Feldbunker- und Artilleriestellungen mit und schwersten Bomben belegten, errangen unsere Jäger wiederum entscheidende Erfolge im Kampf mit der bolschewistischen Luftwaffe. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, wurden in der Zeit vom 1V. bis 31. Oktober 815 feindliche Flugzeuge an der Ostfront vernichtet. S35 sowjetische Flugzeuge wurden das Opfer unserer unermüdlich angreifenden Jäger, und 61 stürzten im Eranathagel der Flakartillerie ab. Der Reit wurde am Boden zerstört. Im gleichen Zeitraum werden 5 6 deutsche Flugzeuge vermißt. Die von den Bolschewisten selbst wiederholt zugegeben« deutsche Luftüberlegenheit kann nicht eindeutiger bestätigt werden als durch das Verlustverhältnis von 1:11 zugunsten unserer Flieger, die auch weiterhin bei Tag und Nacht den Luftraum über den erfolgreich vorwärtsdringenden deutschen Heeresverbänden sichert und der olsche- wistischen Luftwaffe keine einzige Möglichkeit zur Entfaltung ;Iassen.
Kaltblütigkeit einer FlaKbedieuurig
DRV Berlin, S. Rov. Au der Alameinfront zeichnete sich bei den harte« Kämpfen der letzte« Tage die Bedienung einer 8,8-Zentimeter-FlakgeschStzes der Luftwaffe durch besondere Kaltblütigkeit aus. Die in vorderster Linie mit ihrem Geschütz eingesetzten Flakartilleristen sahen sich plötzlich durch einen britischen Panzervorstotz vo« zwei Seiten umgangen. Die Granaten der Brite« kamen gleichzeitig von links und rechts und rissen ganze Teile der sandgefullten Säcke aus der Eeschütz- umwallung heraus. Eisern und zäh harrten die Flaksoldaten in dieser schwierigen Lage aus und nahmen zunächst die Panzer von der einen Seite unter Feuer. I« den Sekunden der Feuerpause hörte« sie bereits das Tacke« feindlicher Maschinengewehre. Britische Infanterie war also schon in Schußweite. Mit wenigen Feuerfchläge« lagen vier Vritenpanzer bewegungsunfähig und kennend im Vorgelände des deutschen Geschützes. Damit war eine Flanke frei. Blitzschnell richteten die Kanoniere nunmehr ihr Geschütz auf die von der anderen Seite heranrollenden Panzerkampfwagen. Schon die ersten Granaten trafen die Raupenketetn eines mächtigen Stahlkolosses, der, in eine dichte Sandvolke gehüllt, liege» blieb. Die übrigen Panzer stießen direkt auf das 8^-Zentimeter-Eeschütz zu, um es zu überrenne«. Mit erhöhter Feuergeschwindigkeit setzten sich unsere Soldaten zur Wehr und brachten einen weiteren Panzerkampfwagen, de« sechsten, im Verlauf dieses ungleichen Kampfes zum Stehe«. Zwei weitere Sprenggranateu trafen die Muni- tionskammer des Panzers, so daß er in die Luft flog. Näher und näher kamen, unentwegt feuernd, die übrigen gepanzerte« Ungetüme der Briten. Eine Granate krepierte unmittelbar neben dem deutschen Geschütz. Zwischen deu Minenfeldern kämpfend, schoß das Geschütz weiter. Mehrere Volltreffer zwangen wiederum zwei Panzerkampswagen zum Stehen, so daß sie mit dem nächsten Feuerschlag erledigt werde» konnten. Da brachen die restlichen britischen Panzer, die sich gerade über eine Bodenwelle heranzogen, den Kampf ab. Zn beiden Seiten des deutschen Flakgesch^es lagen acht britische Panzerkampfwage« modernster Bauart zusammengeschlagen und brennend, ein Bild restloser Vernichtung. Die Stellung war gehalten und die Flanke der deutschen Infanterie gesichert.
Berg wechselt dreimal seinen Besitzer
Die Kämpfe nördlich Tuapse DNB Berlin, 3. Rov. Im-Raum nördlich von. Tuapse gewinnt der deutsche--Angriff,'-wenn auch langsam, so doch stetig in Raum. Auch am 4.Movemder kämpften fich unsere Grenadiere durch mehrere zäh^verteirMteMöhenstellungen hindurch. Wie das Oberkommando:der Wehrmacht-weiter mitteilt, vernichteten slowakische Truppen^bAsHewistischejKräfte, die sie in deu letzten Tagen erngeschlosfen hätten;PDer?Feind verlor hierbei außer vielen Gefangenen zahlreiche; Waffen, über 250 Minen und große,Mengen von^MünItionÄ - NorlMwarts^Tuapse^führte» die Bolschewisten hartnäckige Gegenstoßes die ^» erbitterten-Nahkämpfen abgeschlagen wurden. Hierbei wechselte.ein-Berg-dreimal seinen Besitzer, bis der feindliche Angriff endgültig,gescheitert war.
Die Luftwaffe Haff mit Sturzkampfflugzeugen Nu- Zerstörern beim Zerschlagen der feindlichen Angriffstruppeu. Sichernd« Jagdflugzenge. kamen nur vereinzelt mit feindlichen Flieger» in Eefechtsberührung, von denen sie vier zum Absturz brachten.
Im Raum -er ossetischen und grnsinische« Heerstraße DNB Berlin, 3. .Nov. Südostwärts des Terek setzte« unsere Truppen-am.2.iNovemb«r>im Raum der ossetischen Heerstraße ihren erfolgreichen Angriffffort. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, hatten die in mehreren Stoßgrnppen vordringenden Heeresverbünde große Geländeschwierigkeiten zu überwinden, da sich der Feind in den Schluchten der zahlreichen Zuflüsse zum Tschornaja zum Widerstand festgesetzt hatte.
- Dieses wLssexxeMe Hügelland war von deu- Bollchewiften schchNj
seil geraum!« Zett «it?staM» BerteidigünKsMkmge» durchzogen worden. In energischem Angriff erzwangen unsere Grenadiere the« Durchbruch durch hintereinander Kegende Grabensysteme, stießen auf de« verminten Straße« vor und stürmten im Morgengranen weitere feindliche Stützpunkte an der ossetischen Heerstraße. '
Mit der Wegnahme dieser Befestigungen wurde erneut ei» breites Stück dieser,wichtigen transkaukasischen Verbindung mit seinen Seitentälern' gespe^K.- Weitere Kampfgruppen stürmte«, von der Luftwaffe wrrffkNgsvoK uu te Hlützt , westlich davon liegende Stützpunkte und Ortschaften, deyeu Säuberung von feindlich«« Resten noch andauert.
Nene Ritterkreuzträger
DNB Berlin, 3. Nov. Der Führer verlieh das Ritterkreuz de« Eisernen Kreuzes an Oberst Karl Becker, Kommandeur eines Grenadierregiments.
Der Führer verlieh auf Borschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Schroer, Staffelsührer in einem Jagdgeschwader.
Ritterkreuzträger Leutnant Semelka gefallen
An der Ostfront fiel der Ritterkreuzträger Leutnant Waldemar Semelka, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
Roosevelt der .Demokratie-Diktator*
Der Wirtschaftsapparat der Vereinigten Staaten soll gänzlich in jüdische Hände gespielt werden
DNB Berlin, 3. Nov. Präsident Roosevelt forderte am Montag in einer Botschaft an den Kongreß Vollmachten, die ihn ermächtigen, für die Dauer des Krieges alle Handelsschranken, Einfuhrabgaben, Zölle und andere Bestimmungen abzuschaffen, die irgendwie den freien Verkehr des Kriegsmat - rials, der Lieferungen, der Personen, des Eigentums und der Informationen zwischen den Vereinigten Staaten und ihre« Verbündeten hemmen könnten.
In der Botschaft des Präsidenten heißt es u. a. wörtlich: „Der Präsident fordert, daß der Kongreß ihn für die Dauer des Krieges Vollmachten gewährt zur Außerkraftsetzung aller oder gewisser Gesetze, um neuen un- unvorhergesehenen. Problemen, wenn sie auftauchen, gerecht zu werden, und damit der Präsident und die Regierungsorgani- sationen sich mit ähnlichen Maßnahmen in anderen Ländern befassen können". — Roosevelt fügt hinzu, daß es noch zahlreiche gesetzliche Hindernisse für die Bewegungsfreiheit gebe, die die Kriegsproduttionsbemühungen behinderten und verzögerten.
Diese neuen diktatorischen Vollmachten zur Errichtung einer totalen Kriegsproduktion bilden das letzte Glied in der Kette seiner Bemühungen, den Kongreß auszuschalten und ihm die letzten Einflußmöglichkeiten zu nehmen. Seine Forderung, nunmehr auch in der Zollgesetzgebung und in den Ein- und Ausfuhrbestimmungen freie Hand zu erhalten, läßt mit aller Deutlichkeit die dahintersteckende wahre Absicht erkennen: sich und seinen jüdischen Hintermännern und Freunden die unbeschränkte Machtbefugnis über den gesamten Wirtschastsapparat der Vereiniqten Staaten zu sichern.
Feldpostbriefe an das Referat 264
Waffenverbesserung durch die Front
NSK Unteroffizier A. hat im Frankreichfeldzug folgendes Kampferlebnis: Bei überraschendem feindlichem Angriff unter Einsatz von Panzerkampfwagen springt sein ME.-Schütze aus der Deckung vor, um das MG. in Stellung zu bringen. Doch das am ME. angebrachte Zweibein muß sich während des Sprunges unbemerkt verdreht haben, so daß es beim Instellunggehen zusammenklappt und das MG. zu Boden fällt. Der Schütze müht sich redlich, seine Waffe wieder in Ordnung zu bringen. Aber inzwischen hat auch der Feind ihn erkannt. Schüsse peitschen herüber, schlagen um die Stelle herum ein, wo der Feldgraue steine eiligen Handgriffe verrichtet. Es sind bange Sekunden für den Schützen und auch für den Unteroffizier A., der alles genau beobachtet. Er bemerkt jetzt, daß der Kamerad seine Arbeit etn- stellt, kriecht näher heran, um ihm zu helfen, und mutz dann entdecken, daß er verwundet ist, ohne auch nur einen Schuß abgegeben zu haben.
Lange geht der Vorfall dem Unteroffizier durch den Kopf. Er wird sich klar, daß hier ein kleiner Fehler an der Waffe einem Kameraden schwere Verwundungen eingetragen hat. Das Zweibein am MG. ist eine etwas umständliche Konstruktion aus einer zehn Jahre zurückliegenden Zeit. Unteroffizier A. unterhält sich Mit Waffenmeistern und Technikern über seine Beobachtung. Sie find sich alle einig darüber, daß eine Neukonstruktion fällig wäre. Einer der Kameraden, ein Waffenmeister, weiß näheres: Auch den obersten Heeresstellen ist die Notwendigkeit einer Aendernng des Gerätes nicht unbekannt, es wäre vielleicht von dort aus schon eine Neukonstruktion angeordnet worden, aber andere Ausgaben sind in den Wafsenfabriken vordringlicher. Solch Keine Dinge müssen dann zurückstehen.
Unteroffizier A. unterhält sich weiter mit Kameraden über den Fall. Als Techniker knobeln sie unter sich bei den Feierabenden in Feindesland an dem Problem herum. Einer meint, man müßte Sperrfedern anbringen, ein anderer will es mit Schiebern versuchen. Immer wieder bleibt als letztes die Erkenntnis, daß das alles noch zu kompliziert ist, um im Kriege eine Durchführung zu rechtfertigen. Eines Nachts hat der Unteroffizier eine Idee: Durch eine ganz geringe Aenderung, die in jeder Truppenwaffenmeisterei vorgenommen werden kann, wird >die Verdrehung des Zweiberns »«möglich gemacht und außerdem dessen Handhabung in verblüffender Weise vereinfacht.
Am folgenden Abend fitzen sie wieder zusamlnen, die Männer der Front in einem stillen Haus an der Atlantikküste. Unteroffizier A. hat einen Vorschlag x« Papier gebracht. Jetzt fertigen ist« die Handskizzen dazu an. Der Waffenmeister ist dabei und will gleich morgen mit der praktischen Ausprobierung der Sache sin seiner Frontwerkstatt beginnen. Ein paar Tage später wissen sie alle, daß diese Idee ihres Kameraden das Ei des Kolumbus war. „Das dürfe« wir nicht für uns behalten, sondern alle Kameraden sollen davon profitieren." Der Unteroffizier A. ist sich mit seinen Kameraden darüber einig.
Er packt seine Handskizzen und schriftlichen Riederlegungen zu- -sammen und schickt st« an die Feldpostnummer 12 000. Dadurch wandern sie a« ein« dnrch Führerbefehl ins Leben gerufene Sammelstelle, nämlich das Referat 284. bei« Reichsministerium Speer. Ohne erst eine» lauge» DienstnEg durchlaufen zu müssen, gelangen auf diese Weise alle FrontvorschlSge unmittelbar an di« zuständige Prüfungsstelle.
Ein paar Tage später wird der Brief des Unteroffiziers mit vielen anderen auf dem Schreibtisch des zuständigen Bearbeiters beim Referat 264 des Reichsministeriums Speer gelegt. In seiner Gesellschaft liegen einfache Feldpostkarten, auf die ein paar Anregungen gekritzelt und gezeichnet sind. Daneben stecken in Briefumschlägen einfachste Hcndskizzen oder es find auch Feldpostpäckchen dabei, in die selbstgebastelte Modelle sorgfältig ein- gepackt worden find, an denen oft noch der Schmutz des Schützengrabens klebt.
Englisch-amerikanische Einheitswährung?
Berlin, 3. Nov. Wie aus Lissabon gemeldet wird, befindet sich der amerikanische Finanzminister Morgenthau auf der Rückreise nach den USA., nachdem er in London mit den dortige» zuständigen Stellen die beide Länder interessierenden Finanzprobleme eingehend erörtert hat. In englischen Finanzkreisen ist man der Ansicht, daß Morgenthau sich zunächst einmal persönlich über die Finanzkraft Großbritanniens informieren wollte. Darüber hinaus dürfte aber wohl sein Hauptinteresse der Frag« gegolten haben, inwieweit es möglich ist, England schon heute in irgend einer Form für die Deckung der Kriegslasten in der Nachkriegszeit zu binden. Man nimmt ferner an. daß in diesem Zusammenhang auch wieder das Problem der Schaffung einer englisch-amerikanischen Einheitswährung besprochen worden ist.
Neutralität der Presse
Reichspressechef Dr. Dietrich vor der ausländischen Presse
DNB Berlin, 3. Nov. Reichsprsssechef Dr. Dietrich sprach auf der Jahresveranstaltung des Vereins der ausländischen Presse zu Berlin über verschiedene Fragen, die sich sür die Arbeit der ausländischen Journalisten im Kriege ergeben. Insbesondere befaßte er sich in seiner Rede mit dem Begriff der Neutralität der Presse. In einer Zeit, so erklärte er, in der die geistige Kriegführung eine so ungeheure Rolle spiele wie in diesem modernen totalen Kriege, sei der Neutralität eines Landes nicht dadurch Genüge qetan, daß es durch seine Diplomaten platonische Neutralitätsversicherunaen abgebe, während gleichzeitig ein großer Teil seiner Presse Partei ergreiie und die Geschälte der Feind« besorge. Eine Neutralität, die sich nicht auf dem Gebiet der geistigen Kriegführung einer neutrale« Haltung befleißig«, sei keine Neutralität. Als Mindestforderung einer neutralen Haltung der ausländischen Presse bezeichnet« der Reichspresscches absolute Obsektivität in der nachrichtlichen Unterrichtung der Oeffentlichkeit. Sie setze freilich ebenso wie in Kommentar und Leitartikel den guten Willen zur Objektivität voraus. Dieser Wille zur Objektivität sei zwar in den meisten Fällen bei den Korrespondenten der neutralen Presse in Berlin, leider aber nicht bei ihren Redaktionen im Ausland vorhanden.
Für das von Englands Händlergeist befreite Europa, so betonte der Reichspressechef, seien die Zeiten vorüber, in denen der Journalismus nur ein Geschäft war und der Journalist ein seelenloses Werkzeug für die Willkür anonymer Auftraggeber. Es gebe heute ein europäisches Gewissen, dem alle europäischen Journalisten verpflichtet seien. In diesem Kampf müßten die Kämpfer von den anderen, wenn sie sich schon nicht zur Solidarität bekennen, zum mindesten eine geistige Neutralität verlangen. Es sei unerläßlich, daß sie endlich auch ihre Anerkennung in den Redaktionen jener Länder finden müsse, wenn diese weiterhin den Anspruch erheben, in diesem Krieg neutral zu sein.
Deotschlandsbesnch lettischer Jugendabordnung. Auf Einladung der Reichsjugcndsühruug und des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete traf eins Abordnung von 3g Jugendführern aus dem Generalbezirk Lettland in Berlin ein. Sie werden in vierwöchigem Aufenthalt in Deutschland die Einrichtungen der Hitler-Jugend kennenlernen.
Unteroffizier A. erhält schon wenige Tag« nach Absendung seines Brieses eine Antwort: Vom Referat 264 des Reichsministeriums Speer wird ihm bestätigt, daß sein Vorschlag richtig eingelaufen sei und daß er nach erfolgter Prüfung weitere Nachricht erhalte. Dann aber hört er lange nichts mehr. Inzwischen ist jedoch der Vorschlag vom Referat 264 zugleich mit unzähligen anderen karteimäßig ersaßt und auf technische Durchführbarkeit vorgeprüft worden. Alles, was diese Prüfung bestanden hat, wird vervielfältigt und'den zuständigen Prüfstellen der Wehrmacht, gegebenenfalls auch den Kommissionen zur weiteren Untersuchung vorgelegt.
So gelangt die Anregung des Unteroffiziers A. an Oberstleutnant V. im Heereswaffenamt, der für Schnellseuer- wasfen zuständig ist und vor kurzem selbst noch im Einsatz an der Front war. Der kennt die Mängel des Zweibeins aus eigener Erfahrung und aus den vielerlei gleichlautenden Berichten, die über das Referat 264 an ihn gelangten. Und er sieht auch sofort, daß diesmal eine Verbesserung vorliegt, die nicht .aus Fertigungs- oder Nachschubgründen abgelehnt werden braucht, wie alle anderen bisher. Er benachrichtigt das Referat 264 von diesem Prüsungsergebnis und teilt gleichzeitig mit, daß in den Versuchswerkstätten des Heereswaffenamtes ein Modell im Beisein des Unteroffiziers A. angefertigt werden soll; wäre es eine umfangreiche Sache gewesen, so hätte man Verbindung mit dem Konstrukteur der betreffenden Entwicklungsfirma bzw. mit dem Reichsministerium für Bewaffnung und Munition wegen Einstufung in der DE-Stufe für dringliche Entwicklungsausträge ausgenommen.
Unteroffizier A. wird eines Tages von der Front auf einen kurzen Urlaub abberufen, um die Anfertigung seines Modells zu leiten, und hat dabei Gelegenheit, es mit den konstruktiven und fertigungstechnischen Forderungen des Heereswajfenamtes abzustimmen.
Das fertige Modell muß sich nun auch praktisch bewähren. Es wandert an Oberst L. von der Infanterie-Inspektion, der die llebereinstimmung der Konstruktion mit den Forderungen der Truppe zu prüfen hat. Die Vorführung, an der auch ein Vertreter des Referats 264 teilnimmt, ergibt, daß ein langjähriger Wunsch der Truppe erfüllt ist. Oberst L. ordnet daher die Anfertigung weiterer sechs Modelle an, die in einem mehrwöchigen Truppenversuch bei einer Versuchseinheit unter härtesten Bedingungen geprüft werden.
Erst nach Vorliegen eines günstigen Gutachtens seitens der Dersuchseinheit kann es verantwortet werden, die Verbesserungen zur Einführung bei der Trnppe freizugeben. Nun werden entsprechende Anweisungen und Zeichnungen den Waffenmeistereien zugeleitet, die — weil es sich in diesem Falle um eine handwerklich auszuführende Umstellung handelt — die Aenderungen au den alte» Zweibeinen vornehmen. Die Waffenfirmen erhalte« — gegebenenfalls nach Mitpriisung durch die Waffen» kommission — Weisung, die Umstellung der Neufertigung entsprechend vorzunehmen.
Unteroffizier^A. hat inzwischen durch das Referat 264 er« persönliches Handschreiben des Reichsministers Speev erhalten, in welchem ihm für die Mitarbeit gedankt und eine angemessene Prämie in Aussicht gestellt wird.
Für das Referat 264 ist nach der Erfinderbetreuung und der Durchschleusung der brauchbaren Vorschläge dnrch de» gründlichen Weg der Prüfung noch nicht alles getan. Ts ninrmt dar»: über hinaus eine statistische Auswertung grundsätzlich! aller eingegangenen Vorschläge vor und hat auch den besonderen Auftrag, von Zeit zu Zeit nach besonderen Gesichtspunkten zusammengestellte Auszüge dem Führer zu übermitteln. Denn der Führer zeigt dem Vorschlagswche» für die Front fei« gan«! besonderes Interesse und läßt sich von Reichsminister Speer immer wieder über die Entwicklung dieser engen Zusammen« arbeit zwischen Frontsoldaten und Waffenkonstrukteuren berichten. Hi. K.