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Luftangriff auf Oftsng and
Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnlinien HL"-"-n
> DNV Berlin, 28. Oktober. In der Nacht zum Montag d: argen oeutsche Kampfflugzeuge von See her nach Ostengland in den Raum zwischen der Meeresbucht „The Wash" und der Humber- mündung vor. In geschickten Abwehrbewegungen entzogen sich die deutschen Kampfflieger dem Feuer der britischen Flaküat- terien und bombardierten kriegswichtige Anlagen in mehreren Städten dieser Grafschaft. Vor allem die Knotenpunkte mehrerer Eisenbahnlinien und für den Nordjiidverkehr in Ostengland wichtiger Strafen wurden von ,zahlreichen Spreng- und Brandbomben getrogen. Auch die Dockanlagen an der -Humbeniiündung waren Ziel» der deut'chsn Luftangriffe. Zur Abwehr aniaestie- gene britische Nachtsäzer hatte keine Berührung mit den deut-
z scheu Kampfflugzeugen, die diesnral nicht in geschloffenem Verband, sondern ei,ne ln die befohlenen Ziele angriisen. Nach Er- iiillung ihrer Aü'd'öae kebrten die deutschen Kampfflugzeuge ohne Verln'.e zu ihren -artplähen zurück.
1942 wurde die Gelegenheit verpatzt DNV Stockholm, 28. Oktober. Die Gelegenheit zur Synchronisierung der Operationen in Europa ist für 1942 vorbei, erklärte nach einer Reutermeldung der ehemalige britische Kriegsministei Höre Belisha in Dcvonport. Der gelegenste Moment, eine zweite Front in Westeuropa zu errichten, kann kaum dann sein, wenn die aktiven Operationen an einem großen Teil der Sowjetfront vor ihrer Einstellung stehen. Deutschland habe alle seine Siege dadurch errungen, daß es den Widerwillen seiner Gegner ausnützte, entweder ihren Widerstand oder ihre Angriffe gleich- zuschalten. Solange nicht ein System zum Ausgleich der Meinungsverschiedenheiten über das, was kommen soll, und zur
> Unterordnung der Interessen zum Nutzen des Ganzen entwickelt werden kann, können wir nur Ahnungen über den weiteren Verlaus des Kampfes haben.
Moskaus Wühlarbeit in Spanien DNV Madrid, 25. Okt. Es ist der spanischen Regierung zur Kenntnis gekommen, daß die Moskauer Komintern für Spanien folgende neue Anweisungen erteilt hat: Es soll nicht mehr mit den Schlagworten von der „Diktatur des Proletariats" und dem Klassenkampf operiert werden, sondern die gesamte Arbeit muß auf die Unterhöhlung der bestehenden Ordnung und die Zersplitterung des Volkes abzielen. Gegen diese Methode kommunistischer Wühlarbeit führt die ganze spanische Presse eine heftige Kampagne. Die Zeitungen weisen darauf hin, daß sich Moskau bei seinen dunklen Plänen aller jener Elemente bedient, die irgendwie, irgendwo, irgend etwas auszusetzen haben, also der Unzufriedenen, die es überall gibt, der Meckerer, Gerüchtemacher, Egoisten und Querulanten. Jeder, der sich dieser Tendenz hingebe odep sie auch nur dulde, leiste dem Kommunismus Vorschub und müsst daher als Feind der staatlichen Einheit und als Kommunisten angesehen werden.
Avgelsächsijche Fleischkonzerne in Brasilien unter Ank'age
DNV. Vigo 2t>. Okt. Die Stadtverwaltung von Rio ve Janeiro verklagte die angelsächsischen Eefrierfleischbetriebe Ar- mour Wilson und Anglo. Die Konzerne werden beschuldigt, die Vcrsoroung brasilianischer Städte mit Frischfleisch sabotiert und hierdurch die katastrophale Verknappung hcrvorgerusen zu haben, die schließlich zum Verbot der Fleischausfuhr geführt hat.
Nach den neuesten Ausnahmegesetzen in Brasilien können Direktoren Gefängnis bis zu 10 Fahren sowie hohcn Geldstrafen vcrurteilt werden. Das gerichtliche Vorgehen gegen die Fleisch- lonzerne ist ossensichtlich aus die Mißstimmung der Bevölkerung zuriickzusiihren. deren Versorgung seit dem Kriegseintritt Brasiliens völlig vernachlässigt wurde. Wiederholt war Rio de Janeiro schon tagelang völlig ohne Fleisch.
Eine Ansprache des slowakischen Innenministers „Deutschland ist heute stärker denn je".
DNV. P re ßburg. 20. Okt. „Deutschland ist heute stärker, als es jemals war und auch viel stärker, als es der Uneingeweihte sich überhaupt vorstellen kann", betonte Innenminister '.Nach in einer Rede vor den Bezirkskommandanten der Hlinka- Earde des Preßburqer Gaues, zu denen er über Eindrücke sprach, die er während einer kürzlichen Deutschlandreise gewann.
„Deutschland ist nicht nur unbesiegbar in seinen Massen und in seiner Rüstung", fuhr der Minister fort, „sondern weil es eine geistige Haltung besitzt, die es selbst im Frieden nicht besaß. Unerhört ist die vollendete Leistung des deutschen Geistes, der Fleiß der Hände, beispiellos die Entschlossenheit und der Glaube jedes einzelnen".
Conti in Finnland. Reichsgesundheitsführer Dr. Conti, der zu einem Besuch in Finnland weilt, hielt vor der Aerzte-Gesell- schaft Duodecim einen Vortrag über die Aufgaben der Reichs«^ gesundheitsführung im Kriege. Im weiteren Verlaus seiner' Finnland-Reise hatte der Reichsgesundheitsführer Dr. Conti mit Marschall Mannerheim in dessen Hauptquartier eine längere Unterhaltung über gesundheitliche Fragen, die die beiden Nationen berühren. Dr. Conti besuchte dann weiterhin zusammen mit dem Generaldirektor des finnischen Gesundheitswesens, Dr. Neiuikainen, die Einrichtungen der Stadt Turku und stellte für bie neu geplante medizinische Fakultät eine große Stiftung medizinischer wissenschaftlicher Literatur bereit.
Der Caudillo sprach zu seinen Generälen. Bei einem Manöver «er 13 . spanischen Division aus dem Truppenübungsplatz von Colmenar Viejo hielt der Caudillo eine Ansprache an die Eene- rSle. Franco betonte, daß er bisher stets treue Freundschaft mit leinen Generälen gepflegt habe. Er betrachte es als eine seiner vornehmsten Aufgaben, das spanische Volk und die spanische Wehrmacht zu einem einzigen starken Block zu machen, der jeder ^ejahr zu trotzen vermöge.
Militärisch »»wichtige Dörfer ans Malta unversehrt. Der
Vischof von Gibraltar, der sich auf der Durchreise in Lissabon aushielt, empfing Journalisten, um ihnen über seine Eindrücke «an Malta zu berichten, wo sich der Bischof drei Monate lang aufgehalten hatte. Er erklärte u. a.. daß die über die Insel Malta verstreuten Dörfer und Ortschaften, die keinerlei militärischen Wert haben, nach den unzähligen Angriffen der Achsenluftwaffe nahezu unversehrt sind. Dagegen sei La Valetta so gut aüe vollständig zerstört. Aus den Straßen seien der Schutt und die Trümmer der einstigen Gebäude zu hohen Wällen gehäuft.
Konimandowechiek in Südpazisik. Reuter meldet aus Washington: Admiral Ghormley ist seines Postens als Oberkommandierender der Marinestreitiräfte der USA. im südlichen Pazifik tüthoben worden. Er wurde durch Vizeadmiral Hafey ersetzt.
Verlust zweier weiterer nach den UdSSR, bestimmter Schisse tagegeben. Das Marineoepartemcnt in Washington gibt jetzt bebaut. daß zwei Handelsschiffe der Vereinigten Staaten von mittlerer Tonnage im Nordatlautik durch einen feindlichen Anriss von Torpedoflugzeugen versenkt worden sind. Die Schisse fuhren in einem Konvoi, der nach einem Sowjethafen unterwegs W>r. Der Angriff fand Mitte September (!) statt.
Na golder T agblatt „Der Ge sellscha fter"
Montag, den 20. Oktober 1042
-ei was du willst. Aber was du bist, habe den Mut,
ganz zu Win.
28. Oktober: 1/87 Freiherr vom und zum Stein' geboren. — 1800 Mottle geboren.
A» die Kagotvev KsariLN und Mädchen r
Welches Frauen- und vor allem welches Mädchenherz wollte nicht höher schlagen, wo die Soldaten ihnen doch ausnahmslos, die gesunde» wie die kranken, ans Herz gewachsen sind! Und wie wohl lut jenen die liebevolle Fürsorge und Betreuung, worin sie den Pulsschlag der Heimat spüren. — Allerdings, wo viel Licht ist, ist viel Schatten, um hier ein Wort Goethes anzuführen, und das trifft auch in diesem Falle zu. Sehr viele zerrissene Soldatensocken warten aufs Flicken. Aber wie man die Nagolder kennt, können sie sie so schnell nicht aus der Fassung bringen. Stürzt euch auf sie — auf die kaputten Socken wohlverstanden, und ihr werdet im Nu das Gespenu verjagt haben. Je zahlreicher ihr helft umso schneller gebt es: und die Soldaten werden euch Dank wissen!
Mädelgruppe 24 401
Heute 20 Uhr Pflichtdienst für die FA.-Schar im Heim fauch für Schar- und Schriftführerinnen) Es kommt die Soz.-Stellen- leiterin des Bannes. Ende gegen 21.45 Uhr. — BdM.-Gruppe: 20 Uhr antreten am Heim zum Pflicht-Sportabend. Ende gegen 21.45 Uhr. Reichsausweis und Sport mitbringen.
Httleckussttd HS-is Nr». Goebbels und Axmann
Eröffnung der Iugendfilmarbeit
Wie im ganzen Reich, fand auch in Nagold am gestrigen Sonntag die Eröffnung der Iugendfilmarbeit für die Spielzeit 1912-43 statt. Etwa 37 500 Angehörige der HI. waren im Reich versammelt, um die Rede von Reichsminister Dr. Goebbels und Reichsjugendführer Axmann zu hören. Im Anschluß an diese Uebertragunq wurde „Das große Spiel" vorgeführt.
tAvissevLsmsLaSfihL-MfübreV-AvNLtt trr Äasold
Nach einer Pause von l>- Jahren fand gestern in der „Krone" wieder ein Appell der Führer der Kriegerkameradschaften des Bezirks Nagold statt, der recht gut besucht war und zu dem sich auch Kreiskriegerführer Major Küchle, der zurzeit im Genesungsurlaub in der Heimat weilt, eingefunden hatte. Kameradschaftsführer Wilhelm Theurer entbot eingangs den Kameraden den Willkommqruß. worauf Kamerad Espenhain- Lalm. der vorbildlich stellvertretungsweise seit dem Krieas- bcginn den Kreiskriegerverband führt, den Appell mit dem Gruß an den Führer eröffnete und die Grüße der Gau- und Reichskriegerführunq übermittelte. Zweier gestorbener Kameradschaftsführer. Bayer-Calw und Pfau-Wildbad. wie auch der Gefallenen dieses Krieges und der Toten der Partei wurde in der üblichen Weise ehrend gedacht. Kamerad Espenhain sprach dann über Aufbau und Aufgaben des NS.-Reichskriegerbundes, der mit seinen 17 Gaukriegerverbänden, 900 Kreiskriegerverbänden, 40 000 Kameradschaften und über 3 Millionen Mitgliedern der größte Bund alter Soldaten der Welt ist. Der Redner konnte mitteilen. daß drei weitere Eauverbände mit 130 000 Kameraden neu angeschlossen worden sind. Als hohe staatspolitische Aufgabe der Kameradschaften bezeichnte er die Festigung der Heimatfront, die Stärkung des Siegeswillens und die Erhöhunq der Kampszuversicht. Dabei sind die Kameradschaften stets einsatzbereit und stehen für die manniqfachsten Aufgaben in der Heimat stets zur Verfügung. Im übrigen entwarf der stellvertretende Kreiskriegersührer ein Bild der im letzten Jahre geleisteten Arbeit, die auf allen Gebieten eine erfolgreiche war. Das gilt namentlich auch hinsichtlich der Spendefreudigkeit. So gingen für die Frontbetreuunq 10 000 RM.. für die Kameradschaftsspende 900.- und für Waisenheime 600.— RM. ein.
- Ortsgruppenleiter Raisch überbrachte Gruß und Dank des Kreisleiters und umriß spezielle nationale Aufgaben der Kameradschaftsführer. — Mit dem Kyfshäuser-Ehrenzeichen 1. Kl. wurden die Kameradschaftsführer Heinrich W a l z - Walddorf und Georg Z i e g l e r-Haiterbach ausgezeichnet, während die nachstehenden Kameradschaftsführer das Ehrenzeichen 2. Kl. erhielten: Chr. B r o ß-Beihinqen. Georg S ch ö t t I e-Ebhausen, Adolf Neun-Emmingen. Hubert WürtH-Nagold, Rentsch- l e r-Spielberq und August R e i ch I e-Rohrdorf. — Sozial-Re- ferent Kamerad Wild sprach dann über Propaganda und rief, unterstützt von Ortsgruppenleiter Ratsch, vor allem auf. gegen die feindliche Lügenpropaganda tätig zu sein. — Kreissecht- leiter Essig legte seinen Rechenschaftsbericht vor unter Hinweis auf die Wichtigkeit der Waisenheime. Kreisschießleiter Hauptmann Meißner gab einen Rück- und Ueberblick über das Schießen innerhalb des Kreisverbandes. Das Schießen soll mit noch mehr Eifer betrieben werden, einmal um die Wehrtüchtigkeit zu erhalten und dann aber auch, damit einer großen Sache (Frontbetreuunq und KWHW.1 gedient werden kann: Diesmal muß jede Kameradschaft sich am KWHW-Schießen beteiligen! - Sozialreferent Wild sprach schließlich noch unter Anführung mehrerer Beispiele über Fragen der sozialen Fürsorge innerhalb des Bundes. - Zum Schluß nahm Major Küchle, der nun auf eine mehr als zwanzigjährige Tätigkeit als Kreiskriegersührer zurückblicken kann, das Wort. Er dankte für allen Einsatz in der Heimat und richtete an die Kameradschaftsführer den aufweckenden Appell, stets und überall seine Pflicht voll und ganz zu tun. — Der Gruß an die Kameraden an der Front beendete das Treffen der Kameradschaftsführer, das sicherlich dazu beigetragen haben wird, der Sache des NS.- Reichskriegerbundes im Bezirk Nagold neuen Auftrieb zu geben.
Lasevuns dev Gemüfevoeräte
Feld und Garten haben Heuer reichlich und schönes Gemüse aller Art geliefert. Nun gilt es. die Erzeugnisse richtig einzulagern. um den Verderb auf ein Mindestmaß zu beschränken. Gewöhnlich sind die Keller im Herbst zu klein, um alles sachgemäß lagern zu können, weshalb andere Möglichkeiten zur Gemüselagerung genutzt werden müssen.
Grundsätzlich muß gesagt werden, daß die zur Lagerung bestimmten Erzeugnisse sorgfältig behandelt werden müssen. Verletztes. gequetschtes oder angefaultes Gemüse fault rasch und muß bald verbraucht werden, zur Lagerung eignet sich nur gesunde Ware. Weißkraut. Wirsing. Rotkraut hält sich am besten im Boden eingegraben. Die Kohlköpfe werden nicht ganz entblättert. so daß noch ein Blattkranz um den eigentlichen Kopf vorhanden ist. auch muß am Strunk möglichst noch die Wurzel sein. Im Garten hebt man einen Graben aus. 30 cm. breit und ebenso tief. Die Grabensohle wird mit Sägmehl, Reisig- nadeln, Stroh oder ähnl. leicht bedeckt, dann werden die Krautköpfe eng zusammen in den Graben gestellt mit dem Kopf nach unten, die Wurzeln nach oben. Die Köpfe werden mit demselben Material leicht angedeckt. Dann wird zunächst 8—10 cm. Erde darüber gedeckt. Wenn stärkerer Frost eintritt. kann mehr Erde angehäufelt und das ganze dann mit Laub, Reisig und ähnl. abgedeckt werben. Diese Einwinterung hat sich für kleine und große Mengen in jedem Winter gut bewährt, der Kehl bleibt so sehr lange frisch und gesund.
Rosenkohl ist nicht jedem Winter gewachsen, oft friert er ab. Man kann ihn samt Wurzeln ausheben und enger zusammen Einschlägen und dann bei strengem Frojt. ehe aber ein Schaden eingetreten ist. mit Laub und Reisig gut bedecken.
Lauch kann wie Rosenkohl eingewintert werden. Lauch sollte viel mehr gepflanzt werden, da er im Frühjahr noch ein gutes Gemüse gibt. Schwarzwurzeln werden im Herbst nur soviel dem Boden entnommen, als man eben für eine evtl. Frostperiode braucht, im übrigen können Schwarzwurzeln am Standort verbleiben. ne nehmen im Boden keinen Schaden. Eelberüben, Rote Rübey. Rettiche, Sellerie können im Keller in großen Mengen zwischen Sand eingeschichtet lange gesund aufbewahrt werden. Bei Platzmangel aber kann man auch ein altes Faß oder e-ne entsprechende Kiste in die Erde eingraben und schichtet hierin die Wurzelgemüse zwischen Sand oder Sägmehl ein. Einen passenden Decke, der aber ein Luftloch haben muß. welches mit Drahtgeflecht gegen Eindringen von Mäusen geschützt ist, darüber und bei Eintritt von Frost entsprechend Erde darauf, evtl, noch Laub, das ergibt eine absolut sichere Gemllsemiete.
Endlich kann Endivie sehr lange gehalten werden, allerdings braucht diese viel Luft, darf also nicht ganz geschlossen gehalten werden. Selbstverständlich sind die Lagerbestände ständig wegen Mäusefraß und Fäulnis zu überwagen. Wo starke Fäulnis droht, kann immer noch viel durch Dörren der Gemüse gerettet vierden Dies ist besonders auch bei Zwiebeln zu empfehlen, wenn solche zu faulen beginnen, worüber ja häufig geklagt wird.
Kreisbaumwart Walz.
Dorfabend
Ebhansen. Zu'einem schönen, eindrucksreichen Dorsabend hatte sich am Samstag vor allem die Jugend von hier und Rohrdorf zusammengefunden. Unter der Leitung der BdM.-Führerin Ilse Kopf wurden in rascher Folge Lieder, lustige Stücklein und sonstige nette Sachen geboten, die alle mit reichstem Beifall bedacht wurden. Dieser schwäbische Dorfabend trug eine überaus humorvolle Note und bewies erneut, daß die Jugend des Führers aus allen Gebieten daheim ist und. was in dieser ernsten Zeit besonders not tut. einen fröhlichen Abend zu gestalten vermag.
» Nähmittel auf Sonderabfchnitt l. Die Neichsstelle für Klei- düng und verwandte Gebiete weist darauf hin, daß als Nähmittel auch der Sonderadschnitt I der zweiten Reichskleiderkarte gilt. Bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer der zweiten Reichskleiderkarte am 31. August 1943 hat also auch der Sonderabschnitt I zum Bezug von Nähmitteln Gültigkeit, und zwar ohne Abtrennung eines Punktabschnitts. Es ist unzulässig und bedeutet einen Verstoß gegen die Kriegswirtschaftsverordnung, wenn der Verkauf von Nähmitteln der zweiten Reichskleiderkarte abgelehnt wird, weit hierfür Punkte nicht eingenommen werde» dürfen.
verMiedeneS
Jubiläum um die Erbswurst
Man soll die Kleinen unter den Erfindern und Entdecker«) nicht unterschätzen. Es kann nicht jeder, der grübelt und Neues) versucht, so große Sachen zur Weltentwicklung liefern, wie die, Buchdruckerkunst oder den Zeppelin. Auch mit kleinen Dinge») kann man sich ins dankbare Gedächtnis der Menschheit schreibe» ^ Und das tat der Küchenmeister Johann Friedrich Grünberg, ak») er jetzt vor 75 Jahren (1867) die Erbswurst erfand, die er Erbsenmehl, Speck und Gewürzen wohlschmeckend und dauevn Haft zusammensetzte und dadurch eine Konserve schuf, die «^ zu Weltruf brachte. Vielleicht wäre dieser gastronomische Ttn-j fall nicht so schnell und so ungemein volkstümlich geworden^ wenn die preußische Heeresverwaltung ihren Wert nicht sofort) erkannt und das Rezept angekauft hätte. Denn drei Jahre spä») ter kam der deutsch-französische Krieg, und in ihm gewann Erbswurst für die Verpflegung der deutschen Truppen sofort) eine so große Bedeutung, wie sie weder ihr Erfinder noch dt») preußische Heeresleitung sich vermutlich hatten träumen lasse»,) Erünberg lieferte während des Krieges aus einer für die He«) stellung der Erbswurst gegründeten staatlichen, von ihm g«! leiteten Fabrik, in der 1700 Personen beschäftigt waren, tägliiw 75 000 Kilo der neuen nahrhaften Konserve, eine für die da»t malige Zeit gewaltige Erzeugung. Im ganzen sind bis zu»! Ende des Krieges etwa 5 Millionen Kilo Erbswurst an da« kämpfende Heer gegangen. Der Erfinder überlebte diesen un-' geheuren Erfolg nur um ein Jahr. Er starb, vor 70 Jahren, an») 9. Oktober 1872 in Berlin.
Sprachbereinigung auf der Speisekarte
Die Wirtschaftsgruppe Gaststätten- und Veherbergungsgewerb« setzt sich mit Nachdruck dafür ein, daß entbehrliche Fremdwörter die sich ebensogut oder gar besser durch deutsche Bezeichnungen ersetzen lassen, von der Speisekarte allgemein verschwinden. Wie di« Wirtschastsgruppe festgestellt hat, werden dem East hin und wieder auch heut« noch Speisekarten vorgelegt, auf denen man sich eigentlich nur mit einem fremdsprachlichen Wörterbuch zurecht finden kann. In der Tat liegt kein vernünftiger Grund vor, warum man Vorspeisen als „Hors d'oeuvre" aufmarschieren läßt, warum „HachS" statt Gehacktes sagt, „Irish stew" nicht «infach Irischen Eintopf nennt, das Rindsrippenstück in ein' „Roastbeef" verwandelt, das Hackstück in ein „Beefsteak" um, benennt. Gedämpfte Kalbsnutz ist nicht weniger schmackhaft al» „Frikandeau", das „Frikassee" ist nichts anderes als gedämpfte»! Fleisch, und die „Frikandelle" (berlinerisch: Boulette) ist niÄ) zu vornehm, um al» Fleischklotz mit dem angestammten Nani«» bezeichnet zu werden. Tunke für „Sauce" hat sich bereits allM mein eingebürgert, und wenn man weniger zaghaft wäre, wu« den sich auch die anderen Bezeichnungen unschwer durchsetzen, dti' ja meist in den fremden Sprachlaut übertragen wurden. Hat «» doch auch einmal eine Zeit gegeben, wo wir mit dem „Villet", das wir an der Sperre „coupieren" liehen, auf den „PerrM" hinaustraten, um uns von dem „Zugconducteur" ein „Coüp4 anweisen zu lassen. Unsere Eisenbahnverwaltung hat hier rechtzeitig für Abhilfe gesorgt, und die ehemalige Fremdtümelei mutet uns heute nur noch verwunderlich und lächerlich an. St- freulicherweise hat sich nunmehr auch das Eaststättengewerb« zu -einem tatkräftigen Vorgehen entschlossen: Nachdem blohe Ermahnungen nicht überall zum gewünschten Erfolg« geführt haben, hat die zuständige Wirtschastsgruppe allen angeschlossenen Gaststätten mitgetrilt, datz sie in Zukunft Speisekarten mit über- flüssigen undeutsch«« Bezeichnungen unter Angabe des betreffenden BetÄebes in der Fachpresse zum Abdruck bringen wird, hoffe« wiH datz die Lloh» Androhung genügt, um die längst fällig« Sprachbtreinigung der deutschen Speisekarte herbeizu» Uhr««.