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Schwarzwald-Heimat
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Wir finden sie' überall, auch im Baurrnhnus, diese ängstlich gehütete „gute Stube", in der alles mögliche kostbar erscheinende »der auch tatsächlich wertvolle Kleingut zusammengetragen wird, um oftmals ein verstaubtes Dasein zu fristen. Diese sogenannten „guten Stuben" stellen, in der vor- genannten Art verwertet, eigentlich nur ungenutzten Wohnraum dar. Das ist heute in vielen Fällen vielleicht anders geworden, und man möchte sagen: Gott sei Dank! Durch die Umquartierungen auf das Land sind viele Landbewohner erst dahinter- gekommcn, daß es sich in einer guten oder sogar sehr guten und schön ausgestatteten Stube recht angenehm wohnen läßt. Nun erkennen sie plötzlich, dah sie sich vordem viel Behaglichkeit haben entgehen lassen.
Wir brauchen keine guten Stuben, die wir nnr als Besuchs- und Aufbewahrungsraum benutzen. Alle Wohnräume müssen Nutzräume sein, die ihre eigentliche Zweckbestimmung erfüllen müssen, gerade in der jetzigen Zeit. W» dies noäf nicht geschehen sein sollte, mutz entschieden dazu geraten werden, denn ans diese Weise kann dann da und dort bestehendem Raummangel leicht abgeholfen werden, während sich nun der Wohnnngsinbaber selbst vergönnt, in der „guten Stube" behaglicher zu wohnen als neben ihr.
Die Sonne steht still
Nickt umsonst haben die Menschen in frühen Zeilen dem Dezember den Namen Jnlmvn» »der Wendemond gegeben. Zur Wintersonnenwende vollzieht sich der große Umschwung: die Wendung dem neuen Licht entgegen. Nach allem germanischen Volksglauben steht in den heiligen zivilst Nächten, vom Tag der Wintersonnenwende an bis zum 6. Januar, die Sonne still. Damit hat der Volksglaube nicht ganz unrecht. Tenn wenn auch am 2t. Dezember der Tiefpunkt des Jahres mit dem kürzesten Tag überschritten wird, so ist doch der Aufschwung des jungen Jahres noch nicht sofort wahrnehmbar. Etwa vvölf Tage lang
in der Endphase des Krieges trotz aller Härte« froh und zukunft-freudig.
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dauert die Zeit der kürzesten Tage. Erst vsm 6. Januar ab wird täglich eine zuerst kaum wahrnehmbare Zunahme des Tageslichts spürbar, die dann gegen Ende Januar bereits sichtbar in Erscheinung tritt und uns schon'mor- gens und abends eine beträchtliche Zunahme des Tages beschert. Die zwölf Nächte sind also die Zeit des Stillstands. Die Zeit der Nebel und Stürme ist »nun vorüber. Blätter »nd Blüten des vergangenen Jahres sind längst zerflattcrt. Mutter Erde steht still und harrt des Kommenden. Sie sammelt neue Kräfte, die dem jungen Jahr seinen Aufschwung geben werden.
Dank an das Landvolk
In einer Verlautbarung der Landesbauernschaft Württemberg heißt es:
Das harte Kampfjahr 1944 hat seinen Abschluß gefunden. Wenn wir nun rückschauend diesmal nicht nur von Erfüllung. Freude und stillem Ge- borgensein sprechen können, sondern inimer eingedenk dessen sein müssen, daß Front und Heimat einen unzerstörbaren Schuywall gegen Feindgewalt und Luftterror zu bilden haben, so ist es dennoch angebracht, gerade das Jahresende znm Anlaß zu nehmen, der Bauernschaft für ein Geschenk zu danken, das einen bleibenden Play in unseren Herzen haben darf: für die s e-l b s t l o s e G e- folgschaftstreue nämlich, die daS Bauerntum in seiner Geschlossenheit an den Tag legte. Die hohe Ablieferung, die ständig und vielfach uneigennützige Schaffensfreudigkeit des Landvolks, der kämpferische Geist von Mann nnd Fra« im Landcinsak, olle die^e Faktoren, die einzig nnd allein auf den Endsieg ansgerichtet sind, geben uns die Gewähr dafür, daß der Bauer erkannt hat: dieser Krieg geht wie kein anderer zuvor in der Hauptsache um die Belange des Bauerntums, um die Erhaltung von Hof und Scholle, um die Zukunftssicherung der ländlichen Jugend, darum, daß auch den Kindern unserer Banren im Zug der Aufrüstung des Torfes das wird, was ihnen Wunsch und Ziel ist: Der eigene Hof! Und darum stimmt »ns auch dieser Zeitabschnitt mitten
Ich lücclile llrorl in iVinIerl-x«», weil ü!)ej-§üü mir vvir^
Karls» LksLr»
bei starkem prost rucieckcn. lleoster shckclüon. ^6ei l^rostgelasy sturen unä lenster schließe«.
Der Tett-Aeisch-Zlustausch
Aus der Nachricht über die Lebensmittelratio- nen für die 7l. Kartenperiode konnte infolge eines technischen Versehens geschlossen werden, eis ob im Fett-Fleisch-Austausch aus jeden der Abschnitte g l und ^ S 209 Gramm Schweinefleisch bzw.
160 Gramm Fleischschmalz und aus jeden der Ab- schnitte 8 l und 6 2 250 Gramm andere? Fleuch oder Fleischwaren abgegeben würden. In Wirk, lichkeit hat sich an dem AustaukhverhLltniS aber nichts geändert, so daß also auf die Abschnitte 1 und 2 zusammen wie aut die Abschnitte n l und 8 2 zusammen wieder der Fleischans- tausch wie bisher erfolgt. '
Lrlolge der Pflichtzahnblstandlun«
Im Gegensatz zu früher, als sich der Arbeiter sein Recht ans Gesundheit erst erkumpsen mußte, besteht im nationalsozialistischen Staat die Pflicht zur Gesundheit. Auf Grund dieser Tatlache haben
fick die Jugendlichen, zunächst einmal die der vor- ___
militärischen Jahrgänge, einer Pslichtzahnbehand- , P^^tor a lnng zu unterziehen, die als Hemeinichaftsarbelt . zwischen den Gesundheitsämtern, der Hitlerjugend und den Zahnärzten und Dentisten durchge- fübrt wird.
Wie die Mnsterungsergebnisse der letzten Jahr- gänge zeigten, hat die Pslichtzahnbehandlnng trotz aller Kriegsschwierigkeiten zu beachtlichen Erfolgen geführt. So sind die Gebisse der Jugend im Gegensatz zu früher weit gepflegter und Zahnlchäden zu einem großen Teil behoben.
Mit der Deseitiguna der Zahnlchäden atzer werden in vielen Fällen auch die durch Verschlevpung von Eitererregern bedingten Kom^lik"tionskrnnkhelten wie Obren-, Gelenk-, Herz- und Nierenleiden aus- geschaltet.
Altensteig. Ter Gesamtjahresumsatz der Krcis- sparkasse in Altensteig betrug auf einer H.rupv
Altrusteig. Vorige Woche veruugllulle ein Arbeiter in der Karosseriefabrik Gebr. Wackeuhut dadurch, daß er mit der rechten Hand der Baud- sägemajchin« zu nahe kam. Er verlor drei Finger.
Fünfbronn. In den Ruhestand wurde nach 43jähriger Dienstzeit der Straßenwart Bernhard Wahr versetzt. DaS Straßen- und Wasserbauamt Freudenstad» übersandte ihm . eine Anerkennung für Treue und unermüdlichen Fleiß.
Neuenbürg. Feuerwehrschlauchfadrikant Herrn. Gollmer beging seinen 70. Geburtstag. Er ist Senior des Ratsherrn Kollegium- und leitet als Direktor die hiesige Bo!kSbank. Lange Zeit war er Vorstand der Mannergesangvereins .Liederkranz".
Horb. In Anwesenheit von KrciSleiter B'a e tz - ner und Vertretern der Wehrmacht wurde auch für den Bann 426, Horb, ein AuSbildungSlager erössnet, in welchem zur Zeit 60 volkssturmpflich- tige Jungen politisch geschult und wehrhaft aus- gebildet werden. Ter KreiSleiter gab seiner Freude über die tatentschlossene und kämpferische Jugend unserer Zeit Ausdruck und wies darauf hin, daß nur Männer der Kraft nnd der Tat unserer Zeit würdig sind.
buchseite 114 Millionen Reichsmark, fast das Drei- fache deS vorjährigen Umsatzes. Die Gesanuspar- einlagen sind um 31A auf rund 16 Millionen Reichsmark gestiegen. Schulsparmarken konnten für RM. 16 000.— -verkauft werden. — Tie Bolks- bank in Altensteig erzielte eine weitere Erhöhung der Bilanzsumme um,rund 1 Million Reichsmark auf ca. 5,4 Millionen Reichsmark. An dieser Steigerung sind die Spar- und Kündigungsaelder mit rund RM. 700 00-,- hei,--'!--
Freudenftadt. Der unermüdliche Heimatforscher, D. Jako» Bitzer. wurde 90 Jahre
Gestorbene: Marlene Walz, Kind, Altensteig: Christian Lamparlh. 71 I., Ueberberg; Katharine Theurer, geb. Kühnle, Ueberberg; Heinrich Edel, Bürstingen; Erich Stefan, Kind, Freudenstadt', Friederike Buhler, get- Eberhardt, Huzenbach; Karl Nüßlern, Schlossermeister, 73 I., Freuden- stadt; Rainer Meßner, Kind, Heilbronn/Freuden- stadt; Christian Müller, Schömberg, Kr. Freudenstadt; Karl Rothfuß 37 I., und Reinhard Roth- fuß, Kind, Bairrsbronn; Wilh. Fahrner, 82 I., Leimitz; Willi Berger. 18 J„ Bescnfeld; Dieter Graf, Kind, Tornstetten; Ernst Kramer, 70 I., Conweiler, Wilhelmine Gehring, Neuenbürg: Karl Klumpp 37 I., Enzklösterle; Fr. Mitschele, 33 I., Niebelsbach; Berta Schuhmann, 62 I., Wildbad; Jakob Faaß, Conweiler; Fritz Schifferle, 29 I., Niebelsbach; Anneliese Knüller. 21 I., Ro- tenbach; Sofie Magenreuter, geb. Haag, 47 I., Sprollenhaus: Christian Meier, Bäcker, 65 I., Eltingen; Marie Lauser, geb. Kostabel, 64 I.. Friolzheim; Emma Schöninger, geb. Lutz, Schütz- manns-Witwe, 62 I., Weil der Stadt; Marie Köhler, ge'-. S-egl». 74 I., Leonberg; Marie . '"- I., Heimerdingen.
Manchmal wache ich ans Träumen auf, weil ich die Bilder der Kameraden vor mir sehe, nein: nicht ihre Bilder, sondern ihre Gesichter, ganz dicht vor mir, sie stehen an meinem Bett im Lazarett und fragten: Key», wo bist du? Heute nach war es Lehner. Natürlich war er es dann doch nicht, als ick aufwachte: nur die Nachtschwester strich mir mein Bett zurecht. Und doch habe ich ihn so genau gesehen wie auf unsrem letzten gemeinsamen Weg. Lehner Kamerad so vieler Märsche und Schützenlöcher und Nachtwachen, guter alter Kerl, wo bist du? Lehner war anders als ich: sein schiefgekniffener Mund schien immer zu lächeln. Er erzählte gern Geschichten, und es waren immer lustige Geschichten. Er redete überhaupt gern. Es war mir ausgefallen, daß er in seiner behenden Art gern ein wenig gebückt ging, auch >venn er kein Marschgepäck trug— so als wollte er unentwegt bergauf steigen. Später verstand ich das. Er zeigte mir Fows von zuhause, und hinter der kleinen Frau^ie daraus abgebildet war,-sah man die schncebedecku-n Berge seiner Heimat: denn er war Landbrieftröger irgendwo im Schwarzwald. *
Und ich sehe ihn nun neben mir stehen, unseren letzten gemeinsamen Weg, es war in der Dämmerung, wir kamcw vny einem Auftrag zurück und marschierten einen endlosen Feldweg entlang zur Unterkunft der Kompanie. Damals war Lehner zuerst seltsam stit. — so kannte ich ihn gar nicht. Ich fragte: .WaS ist, Lehner?" „Nichts", brummte er, und für einen Augenblick zwang er sich zu einem Lächeln Wir gingen lange schweigend hintereinander, er vorne, ich hinterher
Endlich fing er leise an zu sprechen: von dem letzten Brief, den er von daheim bekommen habe, und von seiner Frau, die, wenn er es recht berechnet habe, heute ihrer schweren Stunde entgegensetze, gerade heute, diesen Atzend müsse es wohl sein, die Nachbarin w--rde bei ihr sein, ja. Sorgen habe er eigentlich nickt: „Aber du hast es doch selber mitgemackt. Kevn, hast ja auch einen Buben daheim, und beim ersten Kind ist es doch immer so schwer." Ich klopfte ihm derb auf die Schulter und lachte. „DaS ist mal so, Lehner, die
Männer kommen vor Aufregung ins Wochenbett und die Frauen kriegen die Kinder." Er lachte mir, aber dann wurde er wieder still: „Wenn man doch so gar nichts weiß. Und wie lange wird es dauern, bis Post da ist». .
Und nun kam ei -ins Reden. Ich sah seine Augen nicht, aöer ich fühlte, wie sie brennend in die Ferne schauten: sie sahen die Berge und die vielen Wege, die er jeden Tag mit dem Rucksack nub der großen Posttasche gemacht hatte, viele tausend Kilometer, wenn man's zusammenzähl'» bei Wind und Wetter, bei Schnee und glühender Sonne, und immer lange bergauf. Davon hatte er den gebückten und behenden Gang. Tenn er hatte es immer eilig. Zwischen den freundlichen Worten, die er mit den Leuten wechselte, kannte er keine Müdigkeit. Er wollte fertig werden und seinen Feierabend haben, die blaue Mütze weglegen, denn daheim, in dem kleinen Haus am Dorfrand, wartete die Frau.
Bon Hans zu 'Haus trug er sein Lachen und seine Scherze, aber alle Liebe seines guten Herzens trug er jeden Abend heim. So war'-es viele Jahre lang gewesen bis ihn der Krieg zu den Waffen gerufen hatte Ein weiter Lebcnsmarsch, weiß Gott, aber ->uch ein immerdar .glückliches Ziel: der kleine Garten im Sommer und die gute warme SOibe im Winter, die Pfeife, ja, und die Frau. -
Lehner verstum'i.te dann. Er sprach kein Wort mehr auf dem ganren Weg. Es wurde Nacht. In der Finsternis tappten wir an das Gehöft, wo die Kompanie gezeltet hatte.
„Lehner, Lehner, zum Chef!"
Ein Telegramm war gekommen. Die Post in seinem Heimatdors, die Kollegen hatten es aufgegeben. Feldposttelegramm an den Gefreiten Lehner.
Vorgestern nacht war Lehner Vater geworden. Er hatte sich alio doch verrechnet. Und nun lächelte er wieder
Lehner, Papa Lehner, ich drücke dir die Hand in meiner schlaflosen Nacht. Mach'S gut, Lehner. Dein Kind wird dir-- danken.
Ulrich Kehn.
ver Mieter
Das Volk der Schwaben und Franken hat um den Winter allerlei hübsche Sprüchlein gereimt. Als schwädisch-fränkischeS Volksgut seien hier für Kinder und Kindeskinder einige davon aufgezählt. Im Hohenloheschen sagt die Ahne: „An Weihnächten kommt der Winter mit all seinen Knechten". — „Weihnächten ist die Festzeit vom Heiligen Abend bis zum 6. Januar." — In Künzelsau werden die Enkel belehrt: „Kommt Neujahr, kommt der Winter gar". Gar bedeutet so'viel wie ganz. — Tie Münsinger Alb wird — wenn auch zu Unrecht — „Schwäbisch?Sibirien" genannt. Dort „ists dreiviertel Jahr Winter und einviertel Jahr kalt, und dann ist das Jahr um". — Lrails- heimer Landsleute behaupten: „Ter Winter ist ein harter Gesell, er treibt die alten Weiber hinter die Hält!" Tie Schechinger im Oberamt Aalen sagen dafür „hinter den Ofen". — Aus Heps-san
bei Kirchheim stammt der Spruch: „Der Winter ist ein harter Vogel". — „Um einen harten Mn- ter sorgen", bedeutet in Hermaringen bei Heidenheim so viel wie Angst haben oder auf nichts Gutes gefaßt sein. — Im Saulgäuer Bezirk, aber auch in Franken und um Göppingen und Gmünd sagt man ironisch: „Es hat noch nie ein Wolf den Winter gefressen, aber oft der Winter den -Wols". Das heißt so viel wie: der Winter bleibt nicht aus. — Früher hatten die Kinder nur im Winter Schule. Aus diesen Zeiten rührt die Rede her. „Man hat immer etwas zu fürchten, im Sommer donnerts und*im Winter muß man in die Schul!" — „Wintern" heißt so viel wie: Winter werden. Verbreitet sind die Redensarten: „Winterets net, so sommcretS net". — „Wenn es nicht stark wintert, gibt es kein gutes Jahr". — „Wenn es im Hornung (Februar) nicht tüchtig wintert, kommt die Kälte sicher nm Ostern".
Uc-wciL vo» O-Io ticwr L.cnu,
UM 'R'kUUS
10
„Aha. «in Junge oder ein Mädel?"
„Eine junge Dame von zwanzig Jahren."
Da war Huber schlagartig im Bilde.
„Fräulein Lore Burghausen heißt sie. Da» Schicksal hat uns zusammengesührt. Sie ist ein wundervoller Mensch. Nund heraus gesagt: ich liebe sie und habe mich entschlossen, sie zu heiraten."
„Nnd nun könnt ihr beide es nicht erwarten, bis ihr Mann und Frau seid, wie?" Huber sagte es mit vergnüglichem Schmunzeln.
„Das stimmt nicht ganz, lieber Gustl. Sie weiß nämlich noch garnichts von meiner Absicht. Ich habe es für richtig gehalten, vorerst das störende Moment zu beseitigen, «he ich mit meiner Werbung heranskomm»."
. „Finde ich durchaus in Ordnung. Cs wird ja wohl nicht lange dauern, bis deine Verhältnisse geklärt sind. Du sagst, das Schicksal habe euch zu- sammengeführt. Er walteten also besonder« Umstande?"
Nun erzählte Langenbeck von seiner Begegnung mit Bernhard und Lore Burakonlen hoch oben im Hindukuschgebirge.
„Entsetzlich!" stieß Huber aus. der voller Anteilnahme zugehört hatte. ..Wenn man sich das ausdenkt, wie die armen Menschen, von oller Welt verlassen, den Hungertod vor Augen hatten! Ich bewundere Fräulein Burghausen, daß sie das alles überstanden hat. Ein tapferes Mädel! Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen. Ihr seid natürlich heute obend unsere Gäste. Leni wird riesig überrascht sein, wenn ich ihr erzäble. daß du Ausreißer wieder da bist, und gor erst, wenn sie alle» Nähere erführt."
„Herrgott, Gustl. entschuldige, aber ich habe mich ja noch garnicht nach dem Befinden deiner Frau erkundigt. Wie geht es Leni? Doch hoffenllich gut. st>?"
„O danke!" antwortete Huber kopjnickend. „Wir harmonieren trefflich miteinander. Nur zuweilen streiten wir uns ein bißchen, aber immer nur der Kinder wegen: sie bevorzugt Kunold, und da» darf ich Wolframs wegen nicht dulden."
„Zwei Jungen habt ihr? Beneidenswertes Glück! Also wir kommen ganz bestimmt! Noch eins! Fräulein Burghausen sucht eine befreundete Fa- aiilie, die auch in Dardschilling gelebt hat. Gibt rs eine Stelle, wo man sich nach deren Verbleib rrknndigen kann?"
„Aber: ja! In Berlin haben sie eine Bermißten- zentrale für Avslandsdeuksche eingerichtet, die Nachforschungen betreibt. Soll ich das in»die HsnL nehmen, oder wollt ihr selbst dort vorsprechen? Meist sind Sonderfragen zu beantworten, die eine aerfönliche Erledigung wünschenswert machen "
„Dann werden wir es lieber direkt erledigen. Schönen Dank einstweilen und auf Wiedersehen leute abend! Grüß Leni und deine Jungen herz- ich von mir."
Lore wartete ungeduldig aus Langenbeck» Rückkehr. Cr nick!« und lächelte ihr bei seinem Ein- rem Eintritt zu.
„So, wir müssen also nach Berlin, und dort bekommen wir jede gewünschte Auskunft. Oh, das ist schön! Reisen, wir nun gleich weiter?"
„Das können mir nicht gut, liebes Fräulein Lore, denn es ist natürlich so gekommen, wie ich vermutete. Huber hat uns für heute abend eingeladen, und ich habe auch in Ihrem Namen angenommen."
„Womit Ich durchaus einverstanden bin. Ich komme sogar sehr gerne mit."
^jEs wurde ein vergnüglicher Abend. Der An» w.It und seine Gattin erwiesen sich als trefflich« Wirte. Wolfram und Kunold trugen teils absichtlich, teils ungewollt zur Erheiterung bei; sie sprachen unverfälschten Münchener Dialekt, von dem Lore zeitweilig nicht ein Wort verstand.
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Am anderen Morgen reisten Langenbeck und Lore nach dem Städtchen Fallingstedt. Sie waren übereingekommcn. zunächst die Großeltern ouf- zusuchen, zumal Fallingstedt auf ihrem Wege nach Eerliii lag.
In beschaulicher Ruhe, von einem Kranz von Wiesen und Feldern umgeben, die sich hügelauf und hügelan hinzogen, lag Fallingstedt. Munteren Schrittes legten sie den Weg von dem abseits befindlichen Bahnhof in» Städtchen zurück, von Jubclhymnen aufsteigender Lerchen begleitet.
Das also war die engere Heimat ihres Vaters, hier hatte er das Licht der Welt erblickt! Znm ersten Male sah Lore eine deutsche Kleinstadt. Wie traulich muteten sie die kleinen Häuser an. Oh, hier würde e-, sich bestimmt gut leben lasten. Langsam sva^.r sie durch die engen Straßen, blickten überall hin. sahen teils neiigterige, teils verwunderte Gesichter.
„Du wirst da» Haus leicht finden, auch ahn« zu fragen, denn eine aste Linde steht davor, d!» wie schützend ihre Aeste über das Dach hin ons- breitet. Grüß mir die Heimat, grüß mir dl« Eltern ..."
Diese Worte ihres Vaters gingen Ihr durch den Sinn, und ein bitterschmerzliches Gefühl überkam sie.
In der Ferne erblickte sie die Linde und da» Häuschen.
„Dort ist es!" sagte sie fast feierlich.
Gleich würde sie vor den Großeltern stehen, dir sie nur von den Bildern her kannte, jedoch — ohne den Bater!
Sie.setzte die Klingel ln Bewegung und erwartete, das Gesicht des Großvaters am Fenster zu sehen. Aber es zeigte sich nicht.
Ein junges Mädchen kam aus dem Hause und kam den kurzen Gartenweg entlang aus fix zu.
„Ich möchte zu Herrn und Frau Burghausen", beantwortete Lore die Frage nach ihrem Begehr. „Sie sind meine Großeltern."
„Zu Bnrghausen wollen Sie?" erklang da die Stimme einer älteren Frau ans dem Fenster des Oberstockes. „Einen Augenblick, ich komme gleich mal hinunter."
Nun stand die Frau vor ihnen, lächelte freundlich und sagte: „Nein, meine Dame, Herr und Frau Burghausen wohnen »icht mehr hier. Unser lieber Stadtrat ist schon vor zwei Jahren gestorben. Er hat vergeblich aus die Rückkehr seine, Sohnes gewartet. Ein Jahr später Habens wir dann seine Ucbe Frau neben ihm bestattet."
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