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Aus Stadt und Laub.
Ealw, den 26. Januar 1927.
Durch Hufschlag schwer verletzt.
Der Lehrling Georg Holzäpfel aus Oberhaugstett in her Lehre bei Bäckermeister Georg Franck in Calw wurde durch Hufschlag schwer verletzt. In dem Gasch all seines Meisters machte er sich mit 2 eingestellten Pferden zu schaffen. Hierbei erhielt er von dem einen einen Hufschlag in die untere Gesichts- Hälfte, wobei ihm eine Anzahl Zähne ausgeschlmgen wurden, ob der Kiefer verletzt wurde, ist nicht gewiß. Auch sonst trug er noch Verletzungen an Nase und Kinn davon. Der junge Mann, der besinnungslos und stark blutend im Stall gefunden wurde, mußte nach der ersten ärztlichen Hilfeleistung sofort im Auto ins Bezirkskrankenhaus überführt weichen.
Unfall.
Als gestern abend >L8 Uhr Fuhrunternehmer Wilhelm Moros wie üblich mit den zwei Postwagen auf den Bahnhof fuhr, scheute durch ein rasch vorbeifahrendes auswärtiges Auto beim Hause von Malermeister K. Kirchherr sein Pferd, daß er am Zügel führte. Moros wurde unter das Pferd geschleudert, von diesem auf den linken Unterschenkel getreten, worauf ihm noch »er erste Postwagen über die Brust fuhr. Dennoch raffte er sich auf und brachte die Gefährte zum Bahnhof, wie er auch ohne fremde Hilfe, trotzdem zwei Mitglieder der Freiw. Sa- nitätokolonne zufällig Mi Stelle waren, wieder mit dem Pferd heimgehen konnte. Es ist anzunehmen, daß der Verletzte, der sich wohl in ärztliche Behandlung begeben mußte, leichter davon kommt, als es anfangs schien. Die Autonummer wurde festgestallt. Ein kurz darauf vorüberfahrendes Calwcr Auto zeigte in langsamer Fahrt, wie man durch eine belebt« Straße fahren soll.
Generalversammlung des Turnvereins Calw.
Auf Montagabend hatte der hiesige Turnverein in den »Badischen Hof" zu seiner ordentlichen Generalversammlung einge laden; das frisch gesungen« Turnerlied „Ein Ruf ist erklungen" eröffnete die Tagung. Der stello. Vorstand Verwaltungsdirektor Proß, der seit dem jähen Hinscheiden des langjährigen Führers des Turnvereins, Verw.-Aktuar Stauden- meher die Veretnsgeschäfte erledigte, begrüßt« die Mitglieder und gedachte in ehrenden Worten seines Vorgängers, der leider die diesjährige Generalversammlung nicht mehr habe einberufen dürfen. (Es wurde der Beschluß gefaßt, ein von den Angehörigen des Verblichenen gewidmetes Bild desselben vergrößern zu lassen und in einer geeigneten Vereinslokalität anzubringen.) Ferner wurde durch Erheben von den Sitzen der verstorbene Apothekenbesitzer Theodor Hart mann, der ein eifriger Förderer der Turnsache war, geehrt. Nach diesen Ehrungen wurde die umfangreiche Tagesordnung in ruhiger und sachlicher Weise erledigt. Neuanmeldungen konnten 18 ent- gcgengenommen werden, Abgang 0. Dieser Mitglicdcrzuwachs zeigt erneut, daß der Turnverein Calw dem von ihm gesteckten Ziel gewachsen ist und von der hiesigen Einwohnerschaft in seinen Bestrebungen in erheblichem Maße unterstützt wich. Mit großem Interesse wurde Heuer der Rechenschaftsbericht ausgenommen, denn dieser enthielt so manches Neue über den eigenen Turn- und Spielplatz; auch der Kassenbericht befriedigte; am 1. Januar 1927 betrug der Kasjenbestand beinahe 500 -4L. Nach den Berichten der verschiedenen Turnwarte betrug oie durchschnittliche Teilnahme der Turner und Turnerinnen an den Uebungsabenden im Jahre 1926 rund 75 Prozent. Der Versammlungsleiter sprach nun den Vereinsbcamten für ihre mühevolle Arbeit den herzlichsten Dank aus; Herr W. Wackenhuth dankte besonders den Turnwarten. Di« Wahlen wurden in rascher Folge vorgenommen und zeitigten folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Verwaltungsdirektor Proß, 2. Vorstand Sparkassendirektor Unger, 1. Schriftführer Kaufmann Gayer, 2. Schriftführer Prokurist Sch>.chingcr, 1. Turnwart Paul Pfrommer, Jugendturnwart Bäckermeister Gehring, 1. Schüler
turmvart Strickmeister Lörcher, 2. Gustav Huber, 3. Schneidermeister Wetzel, Spielwart Schuhmachermeister F. Stotz, Schwimmwart Maschinist G. Störr, Frauenoberturnwart Uhrmachermeister I. Zahn, Frauenturnwart Appreturmeister Pcesch, Fechtwart Zahntechniker Greiner, Kassenwart Fleischbeschauer Wengert, Turnratsmitglieder: Kaminfegermeister Eisenhardt, Wilhelm Wackenhuth, Ernst Kolb, Eugen Hennefarth. Die meisten der Funktionäre wurden wtedergewählt, ein schönes Zeichen der im Verein vorherrschenden Einmütigkeit. — Nach den Wahlen ging der neugcwählte Vorstand in längeren Ausführungen auf die zurzeit akute Frage der Reit- und Sporthalle ein und gab anschließend hieran interessante Aufklärungen über die Erwerbung, Umbau und Ausbau des eigenen Spielplatzes; bezüglich der Erstellung eines Licht-, Luft- und Sonnenbades und eines Sandstrandes seien gegenwärtig Verhandlungen im Gang«. — In vorgerückter Stund« ergriff Verw.- Direktor Proß nach Erledigung verschiedener innerer Veroins- 'nngelegenheiten das Schlußwort und forderte in demselben die Vereinsbeamien und die Turnerschar auf, auch im neuen Jahre treu zur deutschen Turnsache zu halten.
ljs8 8>6 übsrVorßönßkunc! Vorkommnisse im storirk am siotikrsten unlj raschesten unterrichtet, ist Ü38 7k66I.z77"!
Abendunterhaltung des Tmnvereins Unterreicheubach.
Der Turnverein Unterreichenbach hat am Samstag eine Abendunterhaltung abgehallen. Der Löwensaal war voll besetzt, ein Beweis tasür, daß die Turnsache allseitigem Interesse begegnet. Es mag aber auch der Umstand mitgcwirkt haben, daß der Turnverein 1860 Wcißenstein seine Thcatergesellschast zur Verfügung gestellt hatte. Von derselben wurde ein Drama in 4 Aufzügen gespielt: „Wenn du noch eine Mutter hast" (der Leidensweg einer Mutter). Die Zuhörer wurden hineingeführt in das Hamburger Großstadtleben mit seinen düstersten Schattenseiten. Di« Handlung «rinnerte öfter an die berüchtigten Hintertreppenromane. Gespielt wurde gut. Der alte Steuermann wurde wirtlich lebenswahr gegeben. Von den Turnerinnen wurde das überaus lustige Stück: „Die Stellungsuchenden" gegeben. Leider verstand man infolge allgemeiner Unruhe nichts alles. Sehr nett waren auch der „Tischler und sein Lehrjunge". Daß die Turner auf der Höhe sind, das sah man an den vorgeführlen Barrenphramiden und den Uebungen am Barren. Letztere wurden durchaus exakt und schneidig ausgeführt und haben allgemein einen sehr guten Eindruck gemacht. Bewunderte man bei den Turnern die Kraft und Gewandtheit, so fteute man sich bei den Turnerinnen an der Geschmeidigkeit und Weichheit der vorgeführten rhythmischen Freiübungen. Der Vereinsdichter, H. Mast, schilderte mit viel Humor in Knüttelversen seine Erinnerungen an das Kreisturnfest in Ofsenburg und dann noch „Die Arbeitslosigkeit". Den Beschluß bildet« ein von einem Herrn aus Weißenstcin gebotener „Japanischer Tanz". Nicht vergessen dürfen wir Herrn Kuch, der zwei Lieder mit seinem weichen Bariton sang. Den musikalischen Teil hatte die Feuer wehikapelle übernommen. Um 3^3 Uhr endlich konnte Herr Vorstand Dürr den offiziellen Teil schließen. Er kann auf einen gelungenen Abend zurück
blicken. Wir wünschen, daß die von ihm und dem Herrn Vorstand des Wcißensteiner Vereins ausgesprochene Hoffnung sich bald erfüllt, daß der Verein einen eigenen Spielplatz erhält.
Wetter für Donnerstag und Freitag.
Die starke Depression bei Island besteht fort. Gleichzeitig hat sich aber der Hochdruck über dem Festland verstärkt und nach Osten ausgedehnt. Unter diesen Umständen dürfte die Depression nicht recht zur Geltung kommen, sodaß für Donnerstag und Freitag zwar zeitweise bedecktes, aber in der Hauptsache trockenes Wetter zu erwarten ist.
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Altensteig, 25. Jan. Einer der bekanntesten und verdientesten Persönlichkeiten unserer Gegend, dem 74jährigen Stadtwundarzt Heinrich Vogel und seiner gleichaltrigen Ehefrau, geb. Reichert, war es heute vergönnt, die goldene Hock^eit zu feiern. In Vaihingen a. E. geboren, hat Vogel als 17jähriger kriegsfreiwilltger Unterarzt am Feldzug 1870-71 teilgenommen. Nach Beendigung seiner Studien hat er sich 1874 als Wundarzt hier niedergelasfen und seither seine Praxis in der weiten Umgebung in den Bezirken Nagold, Calw, Freudcnstadt und Neuenbürg zum Helle der leidenden Menschheit ausgeübt. Besondere Anerkennung verdient seine unermüdlich« Tätigkeit als einziger, zurückgebliebener Amt während des Weltkrieges.
SCB. Stuttgart, 25. Jan. Der Kraftfahrer Kilian Schwarz von Tristholz war wegen zahlreicher Einbrüche in Bauernhäusern zu 3)4 Jahren Zuchthaus verurteilt worden und legte gegen dieses Urteil Berufung mit dem Erfolg ein, daß er wegen eines Einbruchsversuchs in Holzgerlingen statt der 3)L Jahre Zuchthaus 10 Monate Gefängnis erhielt. Durch das Geständnis eines Einbrechers hat sich nun herausgestellt, daß Schwarz auch die Tat in Holzgerlingen nicht begangen hm. Er wurde freigesprochen und aus der Hast entlassen, in der er 9 Monate saß. Man wird ihm dafür einen Schadenersatz geben müssen.
Aus Geld-,
Volks- und Landwirtschaft.
Berliner Briefkurse.
IM holl. Gulden » 168,86
IM franz. Franken 16,72
IM schweiz. Franken 81,35
Börsenbericht.
Die Festigkeit der Börse hat gestern einen Stoß erlitten. Es gab mehrfach Kursrückgänge. Einige Werte konnten allerdings noch Gewinne erzielen.
L.L. Berliner Produktenbörse vom 25. Januar.
Weizen märk. 265—269; Roggen märk. 249—253; Gerste 217 bis 245; dto. 194—207; Hafer mark. 185-196; Mais loco Berlin 188—IM; Weizenmehl 85-37,75; Roggenmehl 34.75 bis 36.75; Weizen- und Roggenkleie 14.75; Viktoriaechsen 52 bis 66; kleine Speiseerbsen 30—32; Futtererben 22—25; Peluschken 22—23; Ackerbohnen 20.50—21.50; Wicken 23-24.50; blaue Lupinen 15.50—16.50; gelbe 17—18.50; Seradella neu« 31—34; Rapskuchen 16.20—16.30; Leinkuchen 20.70—21; Trockenschnitzel 11.60—12; vollwertige Zuckerschnitzel 19.50—20; Kartof- toffelflocken 30.20—30.60; Raufutter: drahtgepreßtes Roggenstroh 1.20-1.60; Weizenstroh 1.05—1.45; Haferstroh 1.05—1.35; bindfadengepr. Roggen- und Weizenstroh 1.20—1.55; gcbd. Roggenlangstroh 1.70—2; handelsübl. 1.70—2.10; gutes Heu 2.30 bis 2.40; Eerstenstroh 1.05—1.35; Kleeheu 3.60—4.10; Tendenz: befestigt.
Schweiuepreise.
Bopfingen: Läufer 50—66, Saugschweine 25—32 -4l. — Erailsheim: Läufer 40—77, Milchschwein« 25—32 -4t. — Ehningen im Gäu: Milchschweine 30—40. Läufer 45—65 -4t. — Eiengen a. Br.: Saugschweine 20—31, Läufer 45—77 -4t. — Güglingen: Mrlchfä-weine 17—24, Läufer 40—70 <4t. — Kün- zelsau: Milchschweine 25—32 -4t. — Jlshofen: Milchschweine 20 bis 35, Läufer 45—55 -4t. — Marbach: Milchschweine 20—31 -4t. — Mergentheim: Milchschweine L2—85 -4t. — Rotlwcil: Milchschwein« 20—31, Läufer 40—50 -4t. — Dehlingen: Milchsä-weine 22—39 -4t. — Rot am See: Milchschweine 23—34 -4t. — Ro'en- fcld: Milch^wein« 20—38 -4t
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