Nagoldcr TagülattDer Gesellschafter'

3. Seite - Nr. 187

Montag, de« 20. Juli 1812

iNayold undAmgebuny

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errengung ergeben. Aus dieser Prämienzahlung wird das deutle Landvolk den Wunsch des Führers erkennen, die Härte der Landarbeit etwas zu mildern, wenn er von der Landwirtschaft seht für die Ernährung unseres Volkes das Letzte verlangt.

Der Führer kennt Lks Opfer, das die Landwirtschaft dem Voiie bringt. Nach dem siegreichen Ende des Krieges wird man diese Leistung voll anerkennen. Dann wird die gesamte Volkswirtschaft antreten für die Ausrüstung des Dorfes und für die Aufrüstung unserer Agrarpolitik. Dann werden unsere Höfe größer und leistungsfähiger sein und aus diesen Höfen wird als Lebensgrundlage unseres Volkes ein gesundes und starkes Bauerngut wachsen. Nach dem siegreichen Ende dieses Krieges, wenn der Führer den Neuaufbau des Reiches in Frie­den gestalten kann, wird auch das Bauerntum teilnehmen an eurer zukunftsreichen Entwicklung und sich auf dieser Grundlos» für das Volk als Lebensquell bewähren.

Reichsorganisationsleiter Dr. Len in Luxemburg

DRB Luxemburg, 19. Juli. In diesen Wochen bekundete die Bevölkerung Luxemburgs auf Kreistagen der Volksdeutschen Be­ratung ihre enge Verbundenheit mit dem Schicksal Eroßdeutsch- >auos. Abschluß und Höhepunkt des Kreistages im Industrie­gebiet Esch war eine Großkundgebung vor 8090 schaffenden Volksgenossen, auf der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Gauleiter Simon sprachen. Die Teilnahme der deutschen Bevöl­kerung Luxemburgs war so stark, daß die Reden in mehrere Pnrallclveranstaltungen übertragen werden mußten. Dr. Ley begab sich im Anschluß an die Hauptkunogebung noch in die größte ParallelveranstaUung. wo er den Amtsirägern der Volks­deutschen Bewegung Luxemburgs Richtlinien für ihre politjiche Aroeit gab.

Lebte rracheichte«

Die chilenischen Kommunisten sollen schleunigst «ach Woronesch

eilen

DRB. Santiago de Chile. 20. Juli. Bezugnehmend aus eine Nachricht, daß süns hohe frühere Offiziere Brasiliens den Präsidenten Vargas ersuchten, die Bildung eines panamerikani konischen Freiwilligenkorps zum Kamps gegen die Achse zu billi­gen, schreibtJmparcial" jetzt sei der Augenblick gekommen, wo hiesige Bolschewisten und Anhänger der USA. sich stellen und die Massen ergreifen und an die Front von Woronesch eilen sollten, um das Schlachtenglück zugunsten der Sowjets zu entscheiden. Das ganze Land würde sie mit Freuden scheiden sehen und ihnen sogar Reisegeld spenden. Zudem seien die chilenischen Kommunisten in der Handhabung der Massen schon geübt, wie ihr Auftreten mit Revolvern. Dolchen, Gasbomben und so weiter bei der kürzlichen Kundgebung für die Neutrali­tät gezeigt habe.

Glückselig leben und naturgemäß leben, ist ein und das­selbe. Seneca.

20. Juli.- 1931 Der Führer erhebt die (( zur selbständigen Gliederung im Rahmen der NSDAP.

«GDSiV -Ovtsseuvve Kagold

Am 29. und 30. Juli 1942 wird von der Eaufilmstelle der NSDAP, in einer Sonderfilmveranstaltung im Tonfilmtheater in Nagold der bekannte FilmBefreite Hände" vorgeführt. Eintrittskarten zum Einheitspreis im Vorverkauf 50 Pfennig bei allen Blockleitern der NSDAP. An der Abendkasse 70 Pfg. Die Karten haben Gültigkeit am 29. oder 30. Juli.

Der Ortsgruppenleiter.

Nus den Q-sanisatione« des Vavtet

Mädelgruppe 21 Ill/101

Heute 20 Uhr antreten der gesamten Gruppe (mit BdM.- Werkj am Heim. Jedes Mädel bringt einen Korb, die Mädel vom BdM.-Werk dazu noch eine alte Schere und Handschuhe mit.

Seglaubisttug dev Ksnisusuittuuge«

Das Reichsversicherungsamt hat durch Verfügung vom 30. Juni 1942 folgendes bestimmt: 1. Der nächste Termin für die Beglaubigung der Rentenquittunqen Januar 1943 wird ausgehoben 2. Künftig sind die Beglaubigungen bei laufenden Zahlungen alljährlich im Oktober beizubringen, erstmalig im Oktober 1943. Dis bisher vorqeschriebenen Beglaubigungen bei einmaligen Zahlungen fallen mit sofortiger Wirkung fort.

Me» svbSlk die SftinevaMe?

Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht hat die Be­dingungen für die Verleihung der vom Führer gestifteten Ost­medaille sestgelegt. Sie bestehen in einer mindestens lltägigen Teilnahme an Gefechten, für fliegendes Personal der Luftwaffe in Feindflugen an 30 Tagen. Die Bedingungen sind ferner er­füllt bei Verwundung oder Erfrierung, für die das Verwunde­tenabzeichen verliehen wurde, außerdem bei Bewährung in einem sonstigen ununterbrochenen Einsatz von mindestens 60 Tagen. Die genannten Voraussetzungen müssen in der Zeit zwischen dem 15. November 1941 und 15. April 1942 erfüllt sein. Die Verleihung wird im Wehrpaß eingetragen. Die Ein­tragung gilt als vorläufiges Vesitzzeuqnis und berechtigt ohne weiteres zum späteren Empfang der Ostmedaille.

traute Gauleiter Reichsskatthalter Murr den Gaukulturhaupt«, stellenleiter Eberlen, mit dessen Vertretung den Eauwart der^ NS-EemeinschaftKraft durch Freude" Mader, und mit der Geschäftsführung den Geschäftsführer des Schwab. Sängerbun- des, Pg. Autenrieth.

Waldbrerenze-t

vangiam gehen die schmackhaften Waldbseren der Reife ent­gegen. Waren sie schon in früheren Jahren eine sehr begehrte Frucht, die in eingekochtem oder eingedünstetem Zustand neben den Eartenbeeren in der langen Winterzeit der Haus­frau eine angenehme Bereicherung des Speisezettels bedeuteten, so wird dies in diesem Sommer noch in erhöhtem Maße der Fall sein. Die Forderung lautet: Restlose Erfassung der Wald- beeren zur Vergrößerung unserer Wintervorräte'

Um der Gefahr zu steuern, daß Beeren schon in unreifem, oder auch erst in überreifem Zustand gepflückt werden, erlaßen die Forstämter für die Staatswaldungen öffentliche Bekannt­machungen, in denen der Beginn der Beerenernte rechtzeitig mitgeteilt wird. Vorzeitiges Sammeln wird unter Strafe ge­stellt. Der Gebrauch desRäffs" oder derSträhle" beim Sammeln von Heidel- und Preiselbeeren ist bis gegen Ende der Reifezeit verboten.

Erdbeeren, insbesondere aber die Himbeeren, wachsen mit Vorliebe in jüngeren Kulturflächen. 2n Würdigung unseres Waldes als Rohstoffquelle muß von den Veerensammlern auch in Gemeinde- und Privatwaldungen verlangt werden, daß die unter Aufwand von Mühe, Zeit und erheblichen Kosten ein- gebrachten jungen Pflanzen mit größtmöglicher Schonung be­handelt werden. Eltern und Erzieher haben Kinder nachdrücklich darauf aufmerksam zu machen. Enthalten sich vollends die beerensammelnden Jugendlichen unnötigen Geschreies und Ge­johles iw Walde, so empfindet auch der Jäger das Beeren­sammeln als nicht allzu störend.

Wir ehre« das Alter

Zvalddorf. In guter Gesundheit begeht heute Jagdpächter Eottlieb Kirn seinen 77. Geburtstag. Herzliche Glückwünsche!

Mindersbach. Ihren 75. Geburtstag kann heute Marie Hert- r c r, Witwe, bei noch guter Gesundheit begehen: Wir gratulieren ihr dazu.

Tod fürs Vaterland

Die englische Presse zur geheimen Schisssraumdebatte im Unterhaus

DNB. Eens 20. Juli Die Londoner Sonntagsblätter ent­hüllen in behutsamer Kritik die Unzufriedenheit der englischen Oessentlichkeit an der Eeheimdebatte des Unterhauses über die Schissahrtssrage.

Sundaq Times" schreibt beispielsweise, cs wäre einiges De­primierendes und viel Entmutigendes in der Unterhausaus­sprache über die Produktion gesagt worden. Aus gewichtigen Gründen wäre die damit zusammenhängende Schisfahrtsfrage geheim erörtert worden.Für uns ist die Schlacht um den Atlantik immer noch bei weitem der wichtigste Teil dieses Krie­ges. Ihn zu verlieren, heiße alles verlieren!" Die entscheidende Rolle in der Schissahrtssrage weist das Blatt bezeichnenderweise der Produktion zu. Lqttelton werde hoffentlich aus den Fehlern seiner Vorgänger weiterhin etwas lernen. Viel Versäumtes müsse noch gutgemacht werden.

Deutliche» äußert sichObserver", wenn er in seinem Artikel Schisse und das Volk" schreibt:Wenn die Regierung im Verlaus der Schiffahrtsdebatte gewisse Tatsachen und Zahlen mitgeteilt hat, die für de« Feind von Nutze« sein können, so mar der Beschluß die Aussprache unter Ausschluß der Oesfentlich- keit abzuhalten, gerechtfertigt. De» Beschluß keine vereinbarte Erklärung auszugeben und die Politik des amtliche« Still­schweigens über die Schisfahrtsverluste fortzusetzen, ist viel frag würdiger. Denn das Volk in seiner großen Maste versteht nicht, wie völlig die kritische Situation sich um die Schissahrtssrage dreht. Das Volk kennt nur unbestimmt den entscheidenden Charakter der Atlantikschlacht. Die Forderung nach genauer Be­richterstattung bleibt also bestehen.

Der Führer hat eineTapferkeits- und Verdienstauszeichnung für Angehörige der Ostvölker" gestiftet. Sie wird verliehen als Anerkennung für Tapferkeit und für besondere Verdienste un ' besetzten Ostgebiet.

Finnische Auszeichnung sür Brauchitsch. 2m Aufträge des Mar­schalls von Finnland, Freiherrn Mannerheim, überreichte Gene­ralleutnant Talvela dieser Tage Eeneralseldmarschall von Brauchitsch dasEroßkreuz des finnischen Freiheitskreuzes".

Gedenktafel für Georg von Schönerer. Am Freitag, dem 100. Geburtstag Georg von Schönerers, wurde am Geburtshaus die­ses großen Vorkämpfers des völkischen Gedankens und Künders Großdeutschlands in Wien eine Gedenktafel enthüllt.

Generalfeldmarschall von Manstein, der Eroberer Sewastopols- befindet sich auf Einladung von Marschall Antonescu zu einem kurzen Erholungsurlaub in dem rumänischen Kurort Predeal.

Feierstunde für spanische Arbeiter. Aus Anlaß des Jahres­tages der nationalen Erhebung Spaniens wurde in Zusammen­arbeit mit der Deutschen Arbeitsfront im Kameradschastsheim eines Berliner Betriebes eine Feierstunde für die im freiwil­ligen Arbeitseinsatz in Deutschland tätigen spanischen Arbeiter durchgeführt.

Ueberlebende versenkter britischer Schisse in Natal. In Natal (Brasilien) trafen 41 Ueberlebende zweier versenkter britischer Schiffe ein. Einzelheiten über die Torpedierungen sind nicht be­kannt.

Schaffung einer gesetzgebenden Versammlung in Spanien. An­läßlich des Jahrestages des spanischen Revolutionsbeginnes wurde ein Gesetz über die Schaffung einer gesetzgebenden Ver­sammlung (Cortes) erlassen, in dem die Zusammensetzung und Befugnisse festgelegt werden.

Türkische» U-Boot untergegangen. Das türkische Unterseeboot, Wtilay" ist, wie amtlich mitgeteilt wird, mit seiner gesamte«! «Besatzung untergegangen. Die Rettungsversuche verliefen ergeb-I Eislos.

Familiendrama in München. Am 15. Juli ereignete sich in einem Hause an der Augustenstraße ein Familiendrama. Ein in Scheidung lebender 30 Jahre alter Ingenieur hat seiner bei der Mutter wohnenden 38 Jahre alten Ehefrau beim Nach­hausekommen im Treppenhaus aufgelauert und sie durch zwei Schüsse in den Kopf getötet. Dann brachte er sich ebenfalls einen tödlichen Kopfschuß bei. In der Ehescheidungssach» fallt« jetzt eine Verhandlung stattfinden.

Durchlagfcheinpflichtige Gebiete

Der Reichsführer U und Chef der deutschen Polizei gibt be­kannt:

In weiten Kreisen der Bevölkerung herrschen immer noch falsche Vorstellungen über die Reisemöglichkeiten nach durchlaß­scheinpflichtigen Gebieten. Zur Vermeidung von Unzuträglich» leiten wird auf folgendes hingewiesen:

1. Das Betreten und Verlassen des Protektorats, des General­gouvernements, Oberkrains, des Bezirks Vialystok sowie der Reichskommissariate Ostland und Ukraine ist nur mit einer be­sonderen behördlichen Erlaubnis in Form des Durchlaß­scheins gestattet.

2. Anträge auf Ausstellung eines Durchlaßscheins sind aus­schließlich bei der für den Wohnsitz des Antragstellers zuständi­gen Kreispolizeibehörde (Landrat, Polizeidirektion usw.) zu stellen; unmittelbare Gesuche bei anderen Dienststellen, insbesondere bei Obersten Reichsbehörden ist zwecklos.

3. Durchlaßscheine werden grundsätzlich nur beim Nachweis eines kriegswichtigen Grundes erteilt. Die Kreispoli­zeibehörden sind angewiesen, bei der Entscheidung von Einzel­fällen einen strengen Maßstab anzulegen.

4. Wer unbefugt eine Vinnengrenze überschreitet, wird nach § 1 der Paßstrafverordnung vom 27. 5. 1942 mit Geldstrafe, Haft oder Gefängnis, in besonders schweren Fällen mit Zucht­haus bestraft.

Die Betriebssichrer werden gebeten, ihre aus den vorerwähn­ten Gebieten stammenden Eefolgschaftsmitglieder vor Antrit» von Urlaubsreisen auf den Durchlaßscheinzwang hinzuweisen.

Das NS-Volkskulturwerk gegründet

nsg Die gemeinnützige Betätigung zahlreicher Volksgenosten in Gemeinschaften und Vereinigungen, die sich in den Dienst der Musik-, Gesangs-, Schrifttums-, Laien- und Volksbühnen- spiel-, sowie der Heimatpflege stellen, stellt einen wichtigen Fak­tor unseres deutschen Kulturlebens dar. Die Freizeitbetätigung von Millionen findet über diese Gemeinschaften einen im Inter­esse der Partei und damit des Volkes liegenden sinnvollen Ein­satz in zahlreichen Veranstaltungen der Partei, ihrer Gliede­rungen und angeschlossenen Verbände, während des Krieges vor allem auch in Lazaretten, in Veranstaltungen zu Gunsten des Kriegswinterhilfswerkes und des Deutschen Roten Kreuzes. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Orchester, ständigen Theater, oder Wanderbühnen reicht nicht aus, das ganze Volk an unse­rem deutschen Kulturgut teilhaben zu lasten. Aus diesem Grunde soll den Volkskulturgemeinschaften eine besonder« Betreuung angedeihen. - .

Aus dieser Erkenntnis heraus hat Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels im Einverständnis mit Reichsleiter Dr. Ley dem seitherigen NS-Kulturwerk die BezeichnungNS-Volkskultur- werk" verliehen und diese Organisation der volkskulturellen Ver­bände und Gemeinschaften in das Hauptkulturamt eingegliedert., Zweck des NS-Kulturwerkes» ist es, die einheitliche kulturpoli­tische Ausrichtung der volkskulturellen Verbände und Gemein­schaften sicherzustellen und all« für ihren Einsatz bei der Partei, ihren Gliederungen und angeschlostenen Verbände erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Insbesondere soll den Vereinen und Verbänden jenes Material zur Verfügung gestellt werden, das ihre laufende Mitwirkung in der Kulturarbeit der Partei, in erster Lime auf dem Lande, sicherstellt. Zum Leiter des NS- Volkskulturwerkes wurde der Leiter des Hauptkulturamtes der NSDAP., Pg. Cerff, zu seinem Stellvertreter der Leiter des Amtes Feierabend in der NS-GemeinschaftKraft durch Freude" bestellt.

Im Eaugebiet Württemberg-Hohenzollern gehö­ren dem NS-Volkskulturwerk an: Der Schwäb. Sängerbund, die Fachschaft Volksmusik in der Reichsmusikkammer,. Landschaft Süd- Westdeutschland, der Schwäb. Heimatbund, der Bayreutherbund, der Reichsbund für Volksbühnenspiel und die württ. Freilicht­bühnen. Die Gründung des NS-Volkskulturwerkes für den Gau Württemberg-Hohenzollern nahm am Samstag der Vertreter im Amt des Gaupropagandaleiters, Gauhauptstellenleiter Rieß, im Sitzungssaal des Gaupropagandaamtes im Beisein von Ver. tretern der dem NS-Volkskulturwerk beigetretenen Vereini- aunaen und Vereine in einer Sitzung vor. Mit der Führung be­

Harterbach. Gefreiter Eugen Helber. Sohn des Schreiner­meisters Jakob Helber, erlitt am 28. Juni, wie sein Kompa­nieführer den Eltern mirteilte, an der mittleren Ostfront den Heldentod. Der hart betroffenen Familie, die mit dem Ge­fallenen 4 Söhne an der Front hatte, von denen sich zwei zurzeit infolge Verwundung im Lazarett befinden sowie der Braut des Dahingegangenen, wendet sich die mitfühlende Teil­nahme der ganzen Gemeinde zu. ist es doch seit Jahresfrist das zweite große Opfer, das die Familie für Führer, Volk und Va­terland brachte. Der im 30. Lebensjahr stehende Soldat war vor seiner Einberufung zum Heer längere Zeit in Wien tätig, wo er sich für die ans ihn wartenden Ausgaben in der väter­lichen Möbelfabrik weiterbildete. Nun hat ihm das unerbittliche Soldatenschicksal einen anderen Weg gewiesen und seinem Leben durch das schwerste Opfer die Höchste Weihe geschenkt. Ehre und Dankbarkeit seinem Andenken!

Tödlicher Unglücksfall

Loffenau. Durch einen schweren Unglücksfall kam der 55jähr. Eottlieb Möhrmann von hier ums Leben. Er war nach der Heimkehr von seiner Arbeitsstätte in Gernsbach in den Wald gefahren, um Holz zu holen. Auf der Rückfahrt wurden plötzlich die Kühe unruhig und Möhrmann, der eben damit beschäftigt war, an der Holzladunq etwas in Ordnung zu bringen, kam unter den beladenen Wagen und wurde überfahren. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er denselben später erlag.

Urteil im Pforzheimer Schnipfelprozeß

Pforzheim. Nach dreitägigen' Verhandlungen ging der groß« Pforzheimer Schnipfelprozeß, in dem insgesamt 10 Angeklagte aus der Pforzheimer Edelmetallindustrie wegen Diebstahls und gewerbsmäßiger Hehlerei vor dem Richter standen, zu Ende.

Aus der Verhandlung ging hervor, daß der Hauptangeklagte Wohlschlögel in gewissenloser Weise Gold und Silber an sich gebracht hat, wenig arbeitete und den Wohlhabenden spielte. Die Hehler mit Ausnahme von Drollinger und Hellwig stellten ihre Schuld nicht in Abrede, bestritten aber die Höhe der bezogenen Gold- und Silbermengen. Der des Diebstahls an- geklagte Kabinettmeister Schropp hatte Gold und Silber im Keller vergraben. Die bestohlene Firma wird einen großen Teil des veruntreuten Gutes wieder zurückerhalten. Der Stein kam ins Rollen, nachdem Schropp in einer hiesigen Wirtschaft einem Dentisten Feingold zu 8 RM. das Gramm angeboten hatte. Nach der Anklageschrift hat Drollinger von Hang insgesamt 1 Kilo Feingold für 1255 RM. gekauft, ferner 10 Kilo Silber zum Preise von 25 bis 30 RM. je Kilo. Er konnte nicht im Zweifel sein, daß diese Edelmetalle gestohlen waren. Der An­geklagte Hellwig hat von Wohlschlögel 15 Kilo Gold bezogen, das teils von Dittus, teils von Rieger gestohlen war. Der An­geklagte Leitz hat von Dittus 40 Kilo Gold erworben und wei­ter veräußert, ferner 25 bis 30 Kilo Silber an sich genommen' und verkauft, das er in der Werkstätte des Mitangeklagten Jüngt fand, der Ende 1935 im Zuchthaus saß. Der Angeklagte Heinrich hat das Diebesgut des Rieger 10 Kilo Gold und 1 Kilo Münzsilber angekauft und weiterverkauft, trotz Kenntnis der diebischen Herkunft. ..

Das Urteil lautete: Hermann Schropp erhält wegen fort­gesetzter Untreue, Diebstahl und wegen Devisenvergehens drei Jahre Gefängnis, 5500 RM. Geldstrafe und drei Jahre Ehr­verlust; Viktor Dittus drei Jahre sechs Monate Gefängnis; Friedrich Rieger zwei Jahre zwei Monate Gefängnis; Eugen Leitz wegen gewerbsmäßiger Hehlerei vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust; Georg Heinrich wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zwei Jahre drei Monate Zuchthaus und zwei Jahr« Ehrverlust; Karl Haug wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zwerj Jahre sechs Monate Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust; Otto Jungt wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zwei Jahre sechs Mo­nate Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust; Emil Wohlschlögek' wegen gewerbsmäßiger Hehlerei und Devisenvergehen vier Jahre und sechs Monate Zuchthaus, 30 000 RM. Geldstrafe und fünf Jahre Ehrverlust. Außerdem wurde ihm die Befugnis ab- gesprochen, innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Edelmetall­geschäft selbständig führen zu dürfen. Hermann Drollinger wegen einfacher Hehlerei und Devisenvergehens ein Jahr Gefängnis und 6000 RM. Geldstrafe; Walter Hellwig wegen gewerbs­mäßiger Hehlerei und Devisenvergehens zwei Jahre neun Mo­nate Zuchthaus, 20 000 RM. Geldstrafe und drei Jahre Ehr­verlust. Den Angeklagten wurde mit Ausnahme von Jüngt die Untersuchungshaft mit nahezu fünf Monaten angerechnet.