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Nr. 167

Montag, äen 20. Juli 1942

116. Jahrgang

Moskau gibt Verlust von Koroskhilowgrad zu

Verfolgung mit allem Nachdruck fortgesetzt / Erneut stark ausgebaute Feindstellungen durchbrochen

Raum südostwärts Rostow wirkungsvoll bombardiert

Berlin. 20. Juli. Moskau mußte fehl den Fall von Woro- schilowgrad zugeben. Bekanntlich hat das OKW. die Einnahme der Stadt bereits am 17. Juli bekanntgegcben. Moskau teilt die deutsche Eroberung dieser wichtigen Industriestadt wie folgt mit:Unsere Truppen haben Woroschilowgrad verlassen".

DNB Berlin, 19. Juli. Die Verfolgung des im Raum von Woroschilowgrad sowie beim Vorstotz auf den unteren Don ge­schlagenen Feindes wurde, wie das Oberkommando der Wehr­macht mitteilt, auch am Samstag mit allem Nachdruck fort­gesetzt. Das durch anhaltende Gewitterregen verschlammte Ge­lände konnte das weitere Vordringen der deutschen und verbün­deten Truppen nicht aufhalten.

Deutsche Panzerverbände durchbrachen erneut stark ausgebaute Stellungen des Feindes. Gegen zähen feindlichen Widerstand wurden zwei weitere Brückenköpfe über einen Fluß­abschnitt als Ausgangsstellungen für die Fortsetzung des An­griffs gebildet. Unter dem unaufhörlichen Druck der deut­schen und verbündeten Truppen wurde der Feind zum wei­teren Rückzug gezwungen. Durch Bomben und Beschuß mit Bordwaffen erlitten die weichenden Bolschewisten schwerste blutige Verluste.

Starke deutsche Kampffliegeroerbände belegten am Samstag vor allem die wichtigen Eisenbahnen im Raum süd o st­wärts Rostow mit Bomben. Dabei wurden drei mit Trup­pen und Material beladene Eisenbahnzüge vernichtet und zehn weitere schwer beschädigt. Bahnanlagen wurden zerstört und ein großes Treibstofflager in Brand geworfen. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen lohnende Ziele im Raum von Rostow sowie gegen Flugplätze südlich und nördlich von Rostow. Vier feind­liche Flugzeuge wurden dabei am Boden zerstört.

Bei der Säuberung des westlichen Don-Ufers zerschlugen ungarische Panzerverbände und motorisierte Truppen eine feindliche Kampfgruppe. Im Angriff wurde auch an dieser Stelle der Don erreicht und der Feind über den Fluß zurück- geworfen. Mehrere durch Panzer und Flugzeuge unterstützte bolschewistische Gegenstöße wurden abgeschlagen. Dabei wurden 21 feindliche Panzer vernichtet und vier weitere erbeutet.

Auch die wiederholten feindlichen Angriffe mit Infanterie und Panzern gegen den deutschen Brückenkopf' bei Woronesch wurden abgewiesen. Erneute Vorstöße der Bolschewisten blieben tm zusammengesaßten Infanterie- und Artilleriefeuer liegen. Bei diesen Kämpfen wurden sechs feindliche Panzerkampfwagen abgeschossen. Die Luftwaffe fügte such in diesem Kampfabschnitt dem Feind schwere Verluste, zu. Trotz der Behinderung durch ungünstiges Wetter vernichteten deutsche Jäger und Zerstörer im südlichen Abschnitt der Ostfront 15 feindliche Flugzeuge,

Brückenkopf am Donez erweitert

Gemischte feindliche Verbände südlich Millerowo zusammen­gedrängt.

DNB Berlin, 18. Juli. Zu der Verfolgung der Bolschewisten durch die deutschen und verbündeten Truppen im südlichen Ab­schnitt der Ostfront teilt das Oberkommando der Wehuuachl ergänzend mit:

Deutsche Panzerverbände erweiterten einen Brückenkopf am Donez und traten trotz starker Regeujälle zu neuen Angriffen an. In überholenden Versolgungskümpfen wurden im Raum füd - lich Millerowo gemischte feindliche Verbände weiter zusam- mengedrängt und das Kampfgebiet durch deutsche und rumä­nische Truppen von siihrungsloseu Teilen mehrerer bolschewisti­scher Armeen gesäubert. Wiederum wurden.yrere tausend Gefangene eingsbrachr.

Schnelle eigene Verbände drückten einen von feindlichen Nachhuten gebildeten Brückenkopf ein und säuberten ein Wald- gclände vom Feind. Der erneute Angrisf gewann schnell an Boden. Versuche vereinzelter bolschewistischer Kräftegruppen, sich in dem von zahlreichen kleinen Wasserläufen durchzogenen Ge­biet zu neuem Widerstand festzusctzen, wurden in engem Zusam­menwirken mit Aufklärungsflugzeugen und Kampffliegerver­bänden vereitelt.

Nach der Einnahme von Woroschilowgrad richteten sich am Freitag wirksame Luftangriffe gegen die zurückweichendcn bol­schewistischen Kolonnen sowie gegen den feindlichen Eisenbahn­verkehr. Die Brückenköpfe Lei Woronesch und südlich davon wurden durch die Bolschewisten mehrfach erfolglos angegriffen. In diesen Abwehrkämpfen wurden elf feindliche Panzerkampf­wagen und zwei Flugzeuge von Verbänden des Heeres vernichtet. Die deutschen Jäger wehrten alle Versuche der Bolschewisten, durch Einsatz stärkerer Luftstreitkräfte die Verfolgung durch die deutschen und verbündeten Truppen zu'hindern, ab und schossen im Verlauf anhaltender Luftkämpfe im südlichen Frontabschnitt «m Freitag wiederum 23 feindliche Flugzeuge ab

Angarn machen 7VÜÜ Gefangene

DNB Budapest, 18. Juli. Nach einem Bericht des Honved- ceneralstabs wurden im Laufe der letzten Woche durch die unga­rischen Truppen bei ihrem Vorstoß auf den Don mehr als 7000 Gefangene gemacht, ferner 104 Geschütze, 140 Minen- und Gra­natwerfer, 87 schwere und leichte Maschinengewehre, 6 Panzer und Panzerkampfwagen sowie zahlreiches anderes Kriegsma­terial erbeutet.

Zur Erstürmung von Woroschilowgrad

Eine der fruchtbarsten Kornkammer« des Feindes DNB Berlin, 19. Juli. Nach den über die Kämpfe an der Ost­front beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Mel­dungen haben die deutschen Angriffsoperationen der letzten Woche im südlichen Frontabschnitt zum lleberschreiten der Eisenbahn D o n e z g e b i e tS t a l i n g r a d und zur Erstürmung von Woroschilowgrad geführt. Unsere Truppen haben damit sei Beginn der Kämpfe 400 Kilometer zurückgelegt.

Dieser Erfolg ist das Ergebnis ununterbrochener Verfolgungs- kämpse, die von den deutschen, italienischen, rumänischen und kroatischen Truppen gegen den geschlagenen Feind geführt wur­den. Die von Norden nach Süden und von Westen nach Osten zurückflutenden Bolschewisten wurden von ihren Rückzugsstragen nbgeschnitten. Auf den von der Luftwaffe zerstörten Straßen und vor Flutzübergängen stauten sich feindliche Kolonnen auf. Sie wurden durch Bombenangriffe zertnllrbt und von den schnel­len Verbünden des Heeres vernichtet oder gefangen genommen. Vergeblich versuchte der Feind durch Angriffe gegen die Don- Brückenköpfe. besonders bei Woronesch, deutsche Kräfte zu fesseln. Nach Vernichtung von fast 300 feindlichen Panzern brachen die Vorstöße des Feindes unter hohen Verlusten ergebnislos zu­sammen. Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge unterstütz­ten in rollenden Einsätzen die Angriffe der vordringenden Trup­pen, zerschlugen den Widerstand des Feindes und verhinderten einen geordneten Rückzug der Bolschewist«!. Darüber hinaus griffen deutsche Kampfflugzeuge den feindlichen Nachschubverkehr bis zu den Kaukasushäfen an.

Besonders wirksam waren die Luitanariffe auk

Rostow und die Kaukasushäfen Nororossijsk und Poti. Deutsche Jäger schützten den Angrisf der angreifenden Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerverbände im Kampfgebiet wie im rückwärtigen feindlichen Gebiet und schossen in Luft­kämpfen 190 feindliche Flugzeuge ab. Weiterhin wurden durch die Luftwaffe 51 Flugzeuge am Boden zerstört und von Heeres­gruppen über 60 feindliche Flugzeuge erbeutet oder vernichtet. Die Verluste des Feindes an Menschen und Material sind be­trächtlich.

Im mittleren Frontabschnitt entwickelten sich schwere Kämpfe durch wiederholte starke Angriffe der Bolsche­wisten im Raum von Orel. Trotz rücksichtslosen Einsätzen von Menschen, Panzern, Artillerie und Flugzeugen vermochte der Feind keinerlei Erfolge zu erzielen, verlor aber durch Heercstruppen und Bombenangriffe der Luftwaffe mehr als 450 Panzer. Die Luftwaffe griff in diese Kämpfe durch Bomben­angriffe auf Kampfstellungen und Nachschubverbindungen wirk­sam ein.

2m Raum von Rschew wurde das Gelände der Kessel­schlacht weiter von bolschewistischen Kampftruppen gesäubert, so daß sich die Zahl der eingebrachten Gefangenen auf über 40 000 und die der Beute auf 220 Panzer, 758 Geschütze und 1660 Maschinengewehre und Granatwerfer erhöhte. Deutsche Jäger und Flakartillerie brachten im mittleren Frontabschnitt 32 feind­liche Flugzeuge zum Absturz.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront entwickelten sich südlich des Jlmensees am Wolchow-Vrückenkopf und vor Leningrad örtliche Kämpfe. Alle Angriffe des Feindes brachen am zähen Widerstand der deutschen Truppen, die von der Luftwaffe wirksam unterstützt wurden, zusammen. Der Schiffsverkehr in der Kronstüdter Bucht wurde mehrfach erfolgreich von schwerer Heeresartillerie unter Feuer genommen, während die Luftwaffe im hohen Norden die Murmanbahn, Ni u rmansk und Rosta bei Aiurmansk mit nachhaltiger Wir­rung angrisf. Durch Jäger und Flakartillerie wurden im nörd­lichen Abschnitt der Ostfront 16 feindliche Flugzeuge abgcschossen.

Japans Operationsgebiet 240000000 glim groß

Die hervorragenden Leistungen der japanischen Flotte

DNB. Tokio, 19. Juli (Ostasicndienst des DNB.) Zu den von dem japanischen Hauptquartier bekanntgegebenen bisherigen Seekriegsergebnissen schreibtTokio Nitschi Nischi". daß das japanische Operationsgebiet sich über den ganzen pazifischen und indischen Oezan mit einer Fläche von 240 Millionen Qua­dratkilometern erstreckt. Dieses Gebiet sei dreimal so groß wie das des atlantischen Ozeans weshalb die Leistungen der japa­nischen Flotte nicht hoch genug eingeschätzt werden könnten.

Im bisherigen Kriegsverlauf seien von der japanischen Flotte allein fast zwei Millionen Tonnen feindlichen Schiffsraums versenkt oder beschädigt worden. Der den Gegner» hiermit zu- gesügte Verlust sei in seinen Auswirkungen kaum abzuschätzen. Die japanische U-Vootwaffe habe in den vergangene» Monaten nicht nur das amerikanische Festland angegriffen, sondern dehne ihre Tätigkeit nunmehr auch bis in den äußersten Westen des indischen Ozeans aus.

WehrmachisSerichl vom Samstag

Unterlauf des Don östlich Rostow in breiter Front erreicht Eingeschlossene feindliche Kräftegruppen vernichtet Neue feindliche Angriffe gegen den Brückenkopf Woronesch ab­geschlagen Vergeblicher Angriff des Feindes südlich des Jlmensees In Aegypten mehrere hundert Gefangene gemacht 13 britische Flugzeuge abgeschossen

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 18. Juli.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Panzerverbände und motorisierte Infanteriedivisionen sind ostwärts des Donez weiter nach Süden vorgestoßen und haben den Unterlauf des Don östlich Rostow in breiter Front erreicht. Infanteriedivisionen vernichteten einge­schlossene feindliche Kräftegruppen und gewannen im frontalen Angriff nach Osten Raum. Starke Luftstreitkräste führten vor allem im Gebiet des unteren Don vernichtende Angriffe gegen rückwärtige Bewegungen der Sowjets. Südlich des Don wurden die mit Transportzügen in dichter Folge belegten Eisenbahn­linien und Bahnhöfe mit besonderem Erfolg bekämpft.

Wie durch Sondermeldung bekannt gegeben, wurde am 17. Juli nach tagelangen schweren Kämpfen die größte und wichtigste Stadt des Donez-Jndustriegebietes, Woroschilowgrad, von deutscher Infanterie im Sturm genommen. Große Teile der Stadt stehen in Flammen. Erneute feindliche Angriffe gegen den Brückenkopf Woronesch wurden abgeschlagen.

Im mittleren Frontabschnitt werden die Säuberungsunter­nehmungen im rückwärtigen Frontgebiet fortgesetzt.

Südlich des Jlmensees griff der Feind mit starken Kräften vergeblich an. Ein örtlicher Einbruch wurde im Gegenangriff be­seitigt.

In Aegypten verlor der Feind bei einem erfolglosen An­griff gegen die deutsch-italienischen Stellungen mehrere hundert Gefangene. Jagdflieger und Flakartillerie schossen 13 britische Flugzeuge ab.

Im Mittelmeer schoß ein deutsches Unterseeboot ein britisches Flugboot ab.

Im Kanalgebiet südlich Torquai versenkten leichte Kampfflug­zeuge am gestrigen Tage einen britische« Bewacher und beschä­digten ein Handelsschiff schwer.

Wehrmachlsbericht vom Sonntag

Verfolgung des geschlagenen Feindes im Südabschnitt fortgesetzt

Schwacher feindlicher Landnngsversuch ostwärts Mariupol durch rumänische Truppen abgewiesen Ungarische Ver­bände warfen feindliche Kräftegruppe über den Don Erfolglose feindliche Angriffe nördlich Fkoronesch und süd­lich des Jlmensees Örtliche britische Angriffe in Aegyp­ten unter Verlusten für den Feind abgeschlagen

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 19. Juli.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Im Südabschnitt der Ostfront geht di» Verfol­gung des geschlagenen Feindes trotz zum Teil grund­loser Wege weiter. Die Luftwaffe griff die bei Woroschilowgrad geschlagenen und zuriickgehenden sowjetischen Kräfte wirksam an und richtete an den Bahnverbindungen und den Zugstauungcn des Feindes im Raume um Rostow schwere Zerstörungen an. Ostwärts Mariupol wiesen rumänische Truppen den Lan­dungsversuch schwacher feindlicher Kräfte ab. Ungarische Ver­bände warfen eine noch auf dem Westufer des Don stehende Kräftegruppe des Feindes über den Fluß. Hier wurden 25 feind­liche Panzer vernichtet oder erbeutet. Die Luftwaffe zerschlug feindliche Kolonnen und Truppenbereitstellunge» am oberen Don. Der Feind erlitt hohe blutige VeAuste.

Südlich des Jlmensees setzten die Sowjets ihre erfolg­losen Angriffe fort.

In der Kolabucht wurden die Hasenanlagen von Rosta erneut schwer bombardiert.

In Aegypten wurden mehrere örtliche britische Angriffe unter Verlusten für den Feind abgeschlagen.

Einzelne britische Bomber warfen am gestrigen Tage Bomben über westdeutschem Gebiet ab. Die Zivilbevölkerung, be­sonders in Duisburg, hatte Verluste. Zwei britische Flug­zeuge wurden zum Absturz gebracht. In der vergangenen Nacht unternahm die Sowjetluftwaffe mit schwachen Kräften wir­kungslose Störangriffe auf einige Orte in Ostvreuß.» n.

Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet

Für Generalfeldmarschall Kesselring.

DNB Aus dem Führerhauptquartier, 18. Juli.

Der Führer hat Eeneralfeldmarschall Kesselring, Ober­befehlshaber der im Mittelmeerraum und in Nordafrika ein­gesetzten Verbände der deutschen Luftwaffe, das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehe« und ihm folgendes Schreiben übermittelt:Im Ansehen Ihres immer bewährten Heldentums verleihe ich Ihnen als 15. Sol­daten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes."

Glückwunschschreiben des Reichsmarfchall»

Der Reichsmarschall sandte folgendes Schreiben:

Lieber Kesselring! Zu der Verleihung der hohen Tapferkeits­auszeichnung spreche ich Ihnen meine besten Glückwünsche aus. Ihr unermüdlicher persönlicher Einsatz, Ihr hervorragendes Kön-