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lir. 43

Donnerstag, äen 20. Februar 1941

115. Jahrgang

England ist vevmrieitt

Auch einlanger Krieg" bringt keine Rettung

Vergebliche Versuche britischer PropagandaPopolo d'Ztalia" über die hoffnungslose Lage Englands

DN^. Mailand, 19. Febr. England ist verurteilt, so lautet die lleberkchrifk eines Aufsatzes imPopolo d'Jt.ilia". Sofern i« Amerika die Hoffnung vorhanden ist, so heißt es darin, daß England siegen lönne, gäbe es doch keinen, der fick einbilde, daß dieser Sieg nahe sei. Deshalb rede dort jeder von einem ..langen Krieg". Die Notwendigkeit eines langen Krieges sei offenkundig, wenn man daran denke, daß die amerikanische Hilfe für England erst um die Mitte des kommenden Jahres ei« wesentliches Ausmaß und ihren Höhepunkt erst 1943 er­reichen könne. England sei in her Lage eines Sterbenden, der stfo« eine Medizin nötig habe und höre, dag man ihm für später, wenn er noch am Heben sei, eine ganze Apotheke ver­spreche

Da England nicht mehr die Kriegslief.'rnnqen bezahle, bedeute ei« langer Krieg unbeschränkte Ausgaben von Hunderten von Milliarden, ohne daß man irgendwelche Vorteile habe.

Die britische Propaganda versuche die Amerikaner davon zu überzeugen, daß die Tausende von Tonnen Sprengstoffe der deutschen Fingwaffe die englische Erzeugung nicht störten, wäh­rend die deutsche Produktion durch die flüchtigen und zufälligen englischen Bombardierungen erheblich lahmgelegt sein soll. England wende niemals in der Lage sein, üch gegen große Luftofsensiven zu wehren, die im modernen Krieg die Phase des gegnerischen Zusammenbruchs und das Vorspiel des Sieges kennzeichneten. England sei verurteilt.

Auch wenn oer Krieg die Form einer riesenhaften Belagerung behalten würde, wäre eine unbeschränkte Verlängerung des englischen Widerstandes nicht möglich, da die Krise der See- »erbindnngen, die Großbritannien mit Ohnmacht und Hunger bedrohe, nichr überwunden werden könne.

Zur See iei England ebenso verurteilt wie in den Lüften. Es könne seinem Schicksal nicht entgehen. Ls müßte umkom­men. Allo Reichtümer und Hilfsquellen Amerikas seien macht­los. England liege mit den Schultern auf dem Boden.

Malen einen feindlichen Stützpunkt angegriffen und dabei vor Anker liegende Schisse und Hafenanlagen bombardiert.

Ein Stuka-Verband hat in überraschendem Angriss beträcht­liche Zusammenziehungen feindlicher Kraftfahrzeuge mit bestem Erfolg bombardiert.

In Ostafrika wurde» an der Kenia-Front Be juche des Feindes, sich unseren Stellungen zu nähern, von unseren Truppen unter sehr großen Verlusten für den Gegner glatt ab­gewiesen.

Im Gebiet des u n t e r e n I u b a hat unsere Luftwaffe Kraft­fahrzeuge bombardiert und feindliche Truppen mit Splitterbom­ben belegt.

In Keren hat der zähe Widerstand unserer tapferen Trup­pen den feindlichen Angriff für einige Zeit aufgehalten. In den Kämpfen der letzten Tage zeichneten sich besonders die nachstehen­den Truppenteile aus: 4. KolonialbataillonToselli", 41. Kolo­nialbataillon, 11. Grenadier-RegimentSavoia", Alpini-Ba- taillonIlork-Amba".

die weder auf der belagerten Insel landen noch sie vernichten tonn. Auch das ununterbrochene Feuer des Gegners erwidern die Italiener ohne Pause mit genau berechneten, wohlgezielten Schüssen. Bereits mehrfach hat das englische Oberkommando Ver­stärkungen eingesetzt, aber alles erwies sich gegenüber dem un­ermüdlichen Widerstand als unzureichend. Die Oase liefert den italienischen Truppen ausreichend Master; die Lebensmittel sind ans lange Sicht und iür alle Möglichkeiten in der geschicktesten Weise rationiert, um auf unabsehbare Zeit hinaus Stand zu halten. Von der vorhandenen Munition geht auch nicht ein Schuß fehl. Die Eingeborenen der Oase kämpfen Seite an Seite mit den italienischen Truppen.

Eiarabub und Keren sind nach den Worten des Berichterstat­ters zwei Warnungen an den Gegner, der durch seine, durch Uebermacht errungenen vorübergehenden Erfolge, glaubte, leich­tes Spiel zu baben.

Britisches Minenräumboot versenkt

Der Feind unternahm einige Einflüge auf Ortschaften in Eri­trea und im Iuba-Abschnitt.

Harter Kamps um Giarabub

DNB Rom, 19. Febr. Um die Oase von Eiarabub im füoöst- iichen Libyen tobt der Kampf. Eine von einem kühnen Offizier befehligte Abteilung leistete nach einem Bericht der Stefani stärksten Widerstand. Vollkommen von allen Seiten eingeschlofsen, ist sie auf die Versorgung mit Ledensmitteln aus der Luft an­gewiesen, Der von Stefani verbreitete Bericht vergleicht die Lage dieser Truppen mit der der heldenmütigen Kämpfer von Narvik. Die die eingeschlossenen Italiener-umkreisenden motori­sierten Kräfte des Gegners machen den Eindruck einer Flotte,

DNB Stockholm, 19. Febr. Die britische Admiralität gibt die Versenkung des MinenräumbootesHuntley" bekannt. Die näch­sten Angehörigen der Opfer seien benachrichtigt worden. Der Minensucher war 710 Tonnen groß und hatte 75 Mann Be­satzung.

Der DampferAi acbra e" kam mit sechs Ueberlebenden des britischen DampfersPizarro" (1367 BRT.) an Bord in Lissabon an. DiePizarro" wurde ungefähr 650 Seemeilen vor Kap Fnustcrre versenkt.

Der Tonnagcmangel Englands wird schlagartig beleuch­tet durch einen Londoner Eigenbericht eines nichtschwedischen Plattes, in dem es heißt, daß keinerlei Frachtgeschäfte auf dem Londoner Frachtenmarkt möglich waren, weil für sofort oder später irgendwelche Tonnageangebote nicht Vorlagen.

Typisch englisch:

Ser delllsche Wehrmachtsbericht DenVerbündeten" die gefährlichsten Plätze

Erfolgreiche Tiefangriffe auf Flugplätze, Truppenlager» Bahnanlagen und Wagenkolonnen in Süd- und Südost­england. Eröheres Tankfchiss im Atlantik schwer getrof­fen. Deutscher Angriff aus Benghasi. Feindliches Flug­zeug zur Landung gezwungen.

DNB Berlin, 19. Febr. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

im Geleitzug! Erlebnis eines holländischen Matrosen auf Geleitfahrt. Die Mannschaften wollen nach Haus«. Versenkungsziffern steigen. Vernichtung der britischen Hafenanlagen durch deutsche Luftangriffe verzögert Ent­ladung der Schiffe um drei Wochen

Erfolgreiche Tiefangrisfevon Kampfflugzeu­gen richteten sich gestern gegen Flugplätze, Truppenlager, Bahnanlagen und Kraftrv »zenkolonnen in Süd- und Süd­ostengland. Volltreffer zerstörten Hallen und abgestellte Flugzeuge. Aus mehrere Bahnhöfe, auf Gleisanlagen und Wei fahrende Eifenbahnziige konnten Treffer erzielt wer­den. Nördlich Portsmouth wurde ein Truppenlager mit be­sonderem Erfolg angegriffen.

Ein Fernkampfflugzeug im Atlantik bombardierte westlich Irlands ein größeres Tankschiff und traf es so schwer, daß mit feinem Verlust gerechnet werden kann. Ein weiterer erfolgreicher Angriff richtete sich gegen ein Han­delsschiff ostwärts Harwich.

3n der Cyrenaika griffen Verbände der deutschen Luftwaffe am 18. Februar den Hafen Benghasi mit guter Wirkung an und zersprengten südwestlich Agedabia Truppenanfammlungen und Kraftwagenkolonnen.

Der Feind flog auch in der letzten Nacht weder in das Reichsgebiet noch in die besetzten Gebiete ein.

Ein feindliches Kampfflugzeug wurde in den gestrigen Riurgenstunden beim Einflug in das besetzte Gebiet zur Landung gezwungen, die Besatzung gefangen genommen.

Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Der italienische Wehrmachtsbericht

Neuer heftiger Angriff gegen Giarabub zurückgewiefen.

Nom, *0- Febr Der italienische Wehrmachtsbericht ' °woch hat folgenden Wortlaut:

vom

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

l>er griechischen Front dauerte im Abschnitt der solo ^ feindliche Angriff an, ohne daß der Gegner Er- > '/ fielen konnte. In wiederholten Gegenangriffen brachten ^ re Truppen dem Gegner beträchtliche Verluste bei.

N"dajrika wurde ein neuer heftiger Angriff des Feindes Giarabub zurückgewiesen.

DNB. Amsterdam .19. Febr. Ein holländiscber Matrose, der Ende Dezember auf den Azoren von Bord des im Dienste Englands fahrenden holländischen FrachtschiffesWinterswijk" flüchten konnte und inzwischen nach Holland zurückgekehrt ist, machte hiesigen Blättern interessante Mitteilungen.

Die Geleitzüge -auf der Strecke Kanada- England werden danach zunächst von einem Kreuzer oder zwei Zerstörern be­gleitet. Drei Tagesreisen vor der englischen Küste wird der Schutz durch acht Zerstörer und durch Flugzeuge erhöht. Um die Stellung innerhalb des Geleitzuges wird gelost, da natür­lich die an der Außenseite fahrenden Schiffe stärker gefährdet werden.

In der Gefahrenzone vor der englischen Westküste jedoch müssen die holländischen, griechischen und dänischen Schiffe die gefährlichen Autzenpositionen einnehmen.

Die Stimmung an Bord sei trotz guter Verpflegung schlecht gewesen, nur der Kapitän, der sogar englische Uniform getragen habe, sei gern für England gefahren, ihre Mannschaft wollte nach Hause, uni der ewigen Gefahr des Fahrens im Eeleitzug zu entgehen.

Durchschnittlich seien fünf Schiffe je Fahrt versenkt worden. Die Versenkungszisfern hätten sich jedoch erhöht, seitdem deutsche U-Boote ihren Aktionsradius weiter ausdehnten. Das Ver­hältnis zu den Engländern sei kein gutes gewesen. In den Häfen sei es immer wieder zu Schlägereien zwischen Engländern und Holländern gekommen.

Durch die Vernichtung der englischen Hafenanlagen bei den deutschen Luftangriffen sei das Löschen tzurchschnittlich um drei Wochen verlängert worden. Die Schiffe seien wiederholt von einem Hafen in den anderen geschickt worden, weil in den ursprünglichen Bestimmungshäfen keine Löschmöglichkeiten vor­handen gewesen seien. Den Schisfsfunk habe ein Kanadier be­dient. da Holländer zum Funk nicht zugelassen worden seien. An Bord habe sich auch eine englische Geschützbedienung befun­den. Von der Besatzung seien vier Mann in Kanada und zwei auf den Azoren geflüchtet.

Schiffe oder Flugzeuge ohne Genehmigung des USA.-Marine- ministers nicht berühren.dürfen. Spergebiete sind vor den Ma- "rinevorposten im Stillen Ozean und im Karibischen Meer geschaf­fen worden. Die Marinekontrolle über Schiffs- und Flugzeug- bewegungen erstreckt sich vor allem um das Gebiet der Häfen, die früher bereits für geschlossen erklärt wurden. Die Sperrgebiete liegen im einzelnen drei Seemeilen um die Insel Culebra östlich Portorico, die Bucht von Kaneohe auf Hawai, die Inseln Kiska und Unalaska vor Alaska und im Pazifik um die Inseln Pal­myra, Iohnston, Wake, Kingman-Reef, Rose, Tntuila und Guam.

Die Maßnahme tritt 90 Tage nach dem 14. Februar in Kraft.

Opposition gegen das Englandhilse-Gesetz

Neuyork, 19. Febr. Im Namen der Minderheit km außen­politischen Senatsausschuß brachte der republikanische Senator Johnson einen langen schriftlichen Bericht im Senat gegen das Englandhilfe-Eesetz ein. Johnson erklärt darin, niemand könne das Englandhilfe-Gesetz lesen, ohne das, Gefühl zu haben, daß dessen Endwirkung, wenn nicht gar der Zweck, sei, Amerika in den Krieg zu bringen. Der Präsident werde durch das Gesetz zum Diktator, und zwar ein Diktator mit der Vollmacht, Amerika in den Krieg zu führen.

Der demokratische Senator Clark sagte, die Annahme des Ge­setzes wäre gleichbedeutend mit einer Erklärung des Kriegs­zustandes. Der Republikaner Vandenberg betonte, daß mit der Annahme des Gesetzes Noosevelt Machtpolitiker Nr. 1 werden würde. Das Weiße Haus sei bereits zum Hauptquartier für den zweiten Weltkrieg geworden.

Sperrgebiete im Stillen Ozean

wurden feindliche Kraftfahrzeuge, die sich unseren "Sen zu nähern versuchte», mit Splitterbomben belegt.

Verbände des deutschen Fliegerkorps haben zu wiederholten

DRV Neuyork, 19. Febr. Wie Associated Preß aus Washington meldet, hat Roosevelt eine Verordnung unterzeichnet, wo­durch auf See sogenannte Verteidigungs gebiete und im Luftraum Sperrgebiete geschaffen werden, die

Britisches Ultimatum an Waziristan

Auslieferung der Frauen und Kinder als Geiseln verlangt

Kabul, 19. Febr. Nach Nachrichten aus Bombay haben die englischen Behörden ein Ultimatum an zwei Stämme aus dem Grenzgebiet von Waziristan gerichtet. Danach sollen diese Stämme innerhalb weniger Tage zahlreiche Geiseln und alle Waffen abliefern. Das Ultimatum erklärt, daß im Falle der Nichterfüllung die britischen Behörden alle Maßnahmen tref­fen werden,um den Frieden im Norden von Waziristan wieder- herzustellcn". Den beiden Stämmen wird außerdem die Abgabe einer beträchtlichen Summezur Wiedergutmachung der bisher angerichteten Schäden" auferlegt.

Die Nachricht hat in den nationalistischen indischen Kreisen, die sich hierher geflüchtet haben, leidenschaftliche Ablehnung aus- gelöst, steht man doch in dieser infamen Maßnahme einen neuer­lichen Beweis für die Brutalität der englischen Kolonisations- Methoden. Diese sogenannten Stämme der Waziristan sind in Wirklichkeit organisierte Freischaren indischer N a -

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