z. Seite Nr. 41

Ragolder LagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, de« 18. Februar 1841

Miltelmeer nach wie vor Kampfzone

Nach dem vorläufigen Abschluß der englischen Ossensive in Libyen und nach den vergeblichen Bemühungen Englands, durch eine ganze Reihe propagandistischer Unternehmungen auf die innere Lage in Italien einzuwirkcn, ergibt sich, wie ein römischer Vertreter derKöln, Zeitung" schreibt, für Italien in der gegen­wärtigen Phase des Krieges eine neue Lage. Trotz der lokale» militärischen Rückschläge fühlt sich die militärische Führung vor allem der nationalen Einheit und der Kampfentschlossenheit des Volkes sicher. Das klarste Zeichen für den Zusammenbruch der politisch-propagandistischen Bemühungen Englands um eine innere Zersetzung in Italien, die den Bruch der Achse herbei- sühren sollte, ist das Urteil über das Bombardement von Genua, wo die Zahl der Toten inzwischen auf 144 und die der Verwun­deten auf 272 gestiegen ist.

Der Ueberblick über die politische und militärische Lage Ita­liens, zu dem der gegenwärtige Zeitpunkt Veranlassung bietet, führt die Leiter der inneren Front in Italien zu einem sieges­bewußten Aufmuntern aller tätigen Kräfte. Hintergrund für diese Zuversicht ist nicht nur die bis jetzt so glückliche Verteidi­gung von Keren, die von der Besatzung mit einer vom Gegner anerkannten Tapferkeit durchgeführt wird Aus den weiteren Zusammenhängen des Kriegsbildes am Mittelmcer und in Afrika ergibt sich nach neueren Feststellungen einmal, daß die groß­ausgedehnte offensive Bemühung der Engländer die Kräfte und Mittel der Empiretruppen in beträchtlichem Matze abgenutzt hat. Die neue Ausdehnung der Front fesselt zum anderen nicht nur einen Teil der Orientarmee; sie fordert neue Zufuhrorganisatio­nen und setzt Teile der Truppen und des Materials neuen Luft­angriffen aus. Darunter zählen gerade diejenigen, über die der deutsche Wehrmachtbericht von der nordafrikanischen Kampflinie (Benghasi El Argeila) melden konnte.

Wenn auch die Engländer ihren Erfolg in Nordafrika beson­ders unterstreichen, so schreibt Virginia Eayda in derVoce d'Jtalia", sie verschweigen die Nachteile, die ihnen durch diese schwierige Unternehmung entstanden sind. Darunter gehört, daß viele Kampfmittel (Panzerwagen vor allem) zerstört oder zum Teil so beschädigt wurden, daß sie von der Front wieder zurück­gezogen werden mutzten. Vor allem aber fordere Wavell in London immer mehr Menschen und Material an. Die englische Regierung versuche, seine Wünsche durch ständige Entsendung von Eeleitzügen zu befriedigen, die mit frischen Truppen und mit amerikanischem Material beladen seien. Auf diese Weise er­gibt sich für Italien im neunten Kriegsmonat, was das Mittel­meer angeht, trotz aller Ereignisse ein im Gesamtbild des Krieges bleibender wesentlicher Erundzug: Das Mittelmeer bleibt für England trotz aller gegenteiliger Behauptungen Churchills schon im vorigen November noch immer eine entscheidende Kampfzone, die viele englische Kräfte und Mittel aufschluckt, die im Zermürbungskrieg im wesentlichen unverändert ihre Funktion ausübt.

Zu dieser Ausdeutung der vor neuen großen Kampfhandlungen stehenden gegenwärtigen Phase des europäischen Krieges kom­men noch die Erfolge hinzu, die die italienische Luftwaffe einer­seits während der letzten Tage in Griechenland erzielen konnte, und die der deutschen Kriegsmarine im Atlantik andererseits, mit denen, wie man in Rom meint, das neue Kriegsjahr ver­heißungsvoll genug beginne. Die Gegenblockade entwickle sich mit allen für England damit verbundenen Schrecken weiter. Und die

Erster Slukaangriff in Libyen

Schwerer Schlag gegen englische Panzetstreitkräste

Von Kriegsberichter V. Kayser

DNB_, 17. Febr. (PK) Nach erfolgreichem Angriff unserer

Kampfverbände sind es jetzt die gefürchteten Stukas, die erst­malig einen'englischen Panzerverband in vorgeschobener Stel­lung vernichtend getroffen haben.

Im Mittelmeer muß mit anderen räumlichen Maßstäben ge­rechnet werden als bei den Kampfhandlungen in Mittel- und Westeuropa. Nur in Norwegen hatten wir solche Entfernungen zu überwinden, wenn wir z. V. nach Narvik flogen. Draußen ist es hell geworden. Nichts als Wasser unter uns, soweit der Blick reicht. Von den Angriffen aller Art sind wir es gewöhnt, mit unserer einmotorigen Kampfmaschine auf See hinauszufliegen. Trotzdem ist es immer ein eigenartiges Gefühl, keinen Platz un­ter sich zu haben. Aufmerksam lauscht man auf jedes Geräusch des Motors. Deutsche Motoren arbeiten aber brav wie immer bei diesem stundenlagen Flug über das Mittelmeer.

Auf halbem Wege schon wird die Luft fühlbarer wärmer. Als wir die Küste erreichen und die Sonne so richtig auf unsere Elaskanzel strahlt, wird uns klar, daß wir uns auf eine ganz ungewohnte Temperatur umzustellen haben. Keiner von uns hat nunmehr erwartet, wie sich die afrikanische Wüste jetzt dar­bietet. Hinter dem Meer beginnt sofort die Wüste und aus un­serer Höhe sehen wir nichts als Sand und Lehm und Dünen. Winzige Erasbiischel unterbrechen die gelbbraune Fläche. Sel­ten einmal ein flaches rechteckiges weißes Gebäude, umstanden von einigen Palmen. Niemand wohl bekommt solch einen Ein­druck von einer Landschaft wie der schnelle Flieger aus mehreren hundert Metern Höhe. Hier bietet sich uns ein Bild größter Einsamkeit und Oede. Unfruchtbare Strecken Flachland' abwech­selnd mit zahllosen Dünen, die in unregelmäßigen Buckeln an- einandergedrängt mit spärlichen Vegetationen bedeckt sind. Eine schmale, weiße staubige Straße weist uns den Weg zu unserem ersten Landeplatz auf afrikanischem Boden.

Die erste Maschine setzt auf dem viereckigen Platz auf. Eine haushohe, breite Sandfahne steigt auf. Als alle Maschinen am Boden und zu ihren Landeplätzen gerollt sind, sehen wir in einen Nebel von aufgewirbeltem Sand. Und so wird es jetzt immer sein. Bei jedem Anlassen der Motoren, bei jedem Start und jeder Landung. Weißer Sand überall, in den Ohren, in den Augen, sogar im Mund. Und unsere Motoren? Die scheinen für alle Zwecke gebaut zu sein, für Schnee und Eis und für Wüste und Hitze und Sand. Gleißend heiß schießt die Sonne auf den Platz. Alles Ueberflüssigs unserer schweren Fliegerkleidung wer­fen wir ab. Wie wir eiligst unsere Maschinen für den Feindflug instandsetzen, sehen wir, daß die ganze Flugplatzanlage nur aus dem Rollfeld und einigen Zelten besteht. Ziemlich ungemütlich für unsere Begriffe.

Am Sandsturm zum Feindflug

Der Kommandeur treibt zur Eile. Es muß heute noch der erste Angriff geflogen werden. Ein Sandsturm mit 60 Kilometer Mundengeschwidigkeit ist gemeldet. Der Start soll möglichst bald erfolgen, bevor der treibende Sand uns erreicht. Die erste Ma­schine erhebt sich gerade in die Luft, als die gelbe Nebelwand den Platz erreicht. Dazu kommt der aufgewirbelte Sand der mit Vollgas startenden Stukas. Die letzten Flugzeuge ziehen über den Platz in die Sandwolken hinein, bis die Maschine leichter ">'-rd und sich vom Boden abhebt. Daß sich der Verband in eini- hundert Metern Höhe in dem gelben Eewoge zusammen-

Von Engländern ausgenommen

Diese vier Fotos, die von briti­schen Fliegern stammen, bewei­sen, daß die deutschen Flug­zeuge an Englands Himmel sich weder von der Flak noch von angreifenden Jägern von der Erfüllung ihrer Ausgaben ab halten lassen.

(Associated Preß, Zander-M.-K.)

Auppiitlerung der militärischen Kräfte des Empires trüge zur Beschleunigung ihrer Wirksamkeit in nicht geringem Maße bei.

Angesichts dieser Lage habe Churchill noch einmal in Spa­nien, auf dem Balkan, in der Türkei und in den Vereinigten Staaten für sein verzweifelt schwieriges Spiel neue Figuren gesucht. Nach der Ansicht gutunterrichteter Kreise spreche man von Spanien in dieser Hinsicht heute schon nicht mehr, und die bal- kanische Hoffnung hätte sich nunmehr auch als Illusion erwiesen. Es blieben vor allem die Vereinigten Staate» zu beachten, deren Entfernung vom europäischen Kontinent einer entsprechenden Unkenntnis der wahren Verhältnisse gleichkomme, zumal die ge­iamte Publizistik dort in der Hand kriegstreibender Kreise sei. Man greift ein Wort des heftigsten Gegners Nooseoelts, des Senators Wheeler, aus, demzufolge sich allmählich die Lage er­gebe, daß die Vereinigten Staaten die gesamten Kriegskosten Englands zu tragen hätten Damit könnte es aber nicht sein Be­wenden haben, so meint man, denn es könne sich die Lage ergeben, daß die Vereinigten Staaten auch einen Teil der moralischen Schuld für die Verlängerung des Krieges auf sich zu nehmen hätten. Angesichts der fortschreitenden Zermürbung Englands müßte sich die amerikanische Hilfe als unzulänglich erweisen. Sie träfe nur das amerikanische Volk selbst, indem sie seine Vesttzver- hältnisse angreise.

Roosevelt hat nach in Rom vorliegenden Nachrichten eine Ab­ordnung von Wissenschaftlern unter der Führung des Präsidenten der Harvard-Universität, James Conant, über Lissabon nach England geschickt. Conant, der zu den radikalsten Interventio­nisten in den Vereinigten Staaten gehört, soll die Forschungen und Erfahrungen studieren, die während des Krieges im Zu­sammenhang mit militärischen Rüstungen in englischen Labora­torien und sonstigen Forschungsstätteu gemacht wurden. Roosevelt hat ferner mitgeteilt, daß noch weitere Techniker und Sachver-

findet, erscheint wie ein Wunder. An der oberen Grenze des Sändsturmes geht es dann nach Osten. Die Küste ist der erkenn­bare Wegweiser für unseren ersten Feindslug über Afrikas Erde.

Der erste Stuka-Angriff in Afrika

Durch unsere größere Geschwindigkeit sind wir dem ostwärts wehenden Sand davongeslogen. Die Sicht aus dem Fenster wird bester. In unserer großen Höhe läßt die drückende, schwüle Hitze nach. Die Köpfe werden klar für den Angriff. Der Kommandeur gibt den Befehl zum Angriff. Unter uns liegen einige lang­gestreckte Gebäude, die wie alle afrikanischen Siedlungen ein Rechteck bilden. Die Aufklärer hatten gemeldet, daß sich hier eine australische Panzereinheit zusammengezogen hat und Panzer nach Westen als Vorausabteilung vorstoßen wollen. Wir stürzen als eine der ersten Maschinen hinter dem Kommandeur. Noch im Sturz korrigiert der Führer der Maschine das Ziel. Dann geht es senkrecht nach unten. Unsere Bomben liegen dicht neben den Explostonswolken der vorher geworfenen. Träge wälzt sich der Qualm dem offenen Meer zu. Deutlich sehe ich, wie eine Maschine nach der anderen in steilem Kurs aus dem blauen Him­mel kommt. In vielen Angriffen erprobte Stukaflieger drehen noch im Sturz die Maschine, um genau ins Ziel zu kommen. Kurz nach ihrem Abfallen entsteht auf der Erde eine Explosion; die Bombe hat ihr Ziel erreicht. Ueberrascht muß der Gegner, über den jetzt das Verderben hereinbricht, gewesen sein. Erst nach dem Sturz der ersten Maschine fängt die Flak an zu schie­ßen. Hier wird der Engländer die Lust verlieren, seine Trup­pen zusammenzuziehen. Unsere Maschine fliegt eine weite Kurve, um noch einmal mit den Maschinengewehren einige Geschoß­garben in das Ziel zu setzen.

Rückflug und Erfolgsmeldung

Nach dem zweiten Angriff, bei dem aus den Maschinengeweh­ren geschossen wurde, was nur herausging, bei dem unsere Ma­schine eine der Artilleriestellungen anfliegen, dreht alles auf Rückflug Kurs. Wir haben alle das Gefühl, ganze Arbeit gelei­stet zu haben. Dicht über der endlosen Straße, die die Italiener längs dem lbyschen Küstenstreifen gebaut haben, geht der Flug. Eine kleine feindliche Kolonne ist noch ein Ziel für unsere Ma­schinengewehre. Einige Kamelreiter sind so überrascht, daß sie nicht einmal Anstalten machen, Deckung zu nehmen. Ein Muni­tionswagen explodiert durch eine wohlgezielte Geschoßgarbe. Die Straße zeigt Kampfspuren, umgestürzte Wagen, Bombenein­schläge und kleine zerstörte Brücken. Weithin verlosten scheint das Land. Es ist Niemandsland geworden durch diesen Krieg. Nur selten abseits einige weidende Kamel- und Viehherden. Aermliche Zelte wandernder Araber. In unmittelbarer Nähe über den vordersten italienischen Truppen fliegen wir eine Ehren­runde. Als wir auf einem der Flugplätze landen und wieder Sand und Staub schlucken, ist die Luft unerträglich stickig und heiß. Gierig trinken wir das gereichte Mineralwasser. Wir ver­sorgen unsere Maschinen, decken sie gut ab gegen den Sand. Schon wieder ist ein Sandsturm gemeldet. Wie ein Märchen mutet uns unsere Unterkunft an. Der große dachlose Raum, in der Mitte mit einem Springbrunnen, nimmt die Sterne auf. Herzlich nehmen uns die italienischen Frontoffiziere auf. Nun hören wir, welcher Erfolg von unseren Angriffen schon bestätigt ist: Bombenangriffe auf über 40 Panzerwagen, schwere Ver­luste und Zerstörungen. Ueberrascht von unserem Angriff haben die australischen Truppen, die hier für England kämpfen, erst­malig die Bekanntschaft mit deutschen Stukas gemacht. Deutsche Soldaten können auch in den Kolonien kämpfen, wenn gleich man dem deutschen Volk den Anspruch auf Kolonien absprechen zu müston meint«. Trotz ungewohntem Klima und Hitze!

ständige zu diesem Zweck nach England reisen würden. Es wird außerdem berichtet, daß Staatssekretär Hüll und der englische Botschafter mit dem australischen Gesandten in Washington län­gere Zeit über die Lage im Stillen Ozean beraten haben. Staats­sekretär Hüll und Unterstaatssekretär Sumner Westes haben fer­ner eine längere Unterredung mit dem Gesandten von Jugo­slawien in Washington gehabt.

3m Schlauchboot südlich Maltas

Rucksäcke statt Bomben aus dem Schacht unserer He

Von Kriegsberichter Anton Bräg

DNB. 15. Febr. (PK.) Der Gefechtsbericht

der Staffel meldet am 11. Februar 1941:Aufgabe, die Besatzung einer He 111, die im Schlauchboot im Mittelmeer südlich von Malta treibt, zu suchen. Die Besatzung etwa 150 Kilometer südlich Maltas gefun­den. Abwurs 16.40 Uhr von Perpflegung in Ruck­säcken. Nach vielstiindigem Fühlunghalten mit dem Schlauchboot Besatzung von einem Seenotschiff um 24 Uhr ausgenommen "

Wir haben diesmal keine Bomben geladen. Der Chef der Staffel hat kurz die Ausgabe bekanntgegeben. Er weist jeder Maschine den Einsatz zu. In unsererCäsar" liegt im Schacht­kreuz ein prallgefüllter dickwanstiger Rucksack. Zwei Schwimm­westen sind um ihn geschnürt. Wasser, Brot, Zigaretten, Schoko­lade, eine Flasche Kognak, Signalmunition, Zwieback; vorn nimmt der Kommandant, Staffelkapitän Ritterkreuzträger P., Platz.

Mit uns haben noch vier Maschinen die gleiche Fracht. Seit zwei Tagen schwimmt eine Besatzung im Schlauchboot in der Unendlichkeit des Meeres, zuletzt sind sie 20 Kilometer von La Valetta entfernt gesichtet worden. Nachts trieben sie weiter. Heute sollen wir sie endgültig finden und ihre Rettung durchsetzen.

Zuerst geht es im Verbandsjlug, dann »eilen wir uns in Reihe aus, jede Maschine nimmt den ihr zugewirjenen Kurs und sucht die verschiedenen Quadrate ab. Angestrengt suchen alle Augen. Nichts wie Wasser ist unter uns. Zuweilen fliegen ein paar Wolken an uns vorbei. Zwei Stunden suchen fünf Maschinen. Jeder Mann der Besatzung hat einen Streifen, den er keinen Augenblick außer acht läßt.

VonDora" ein Anruf:Hallo, ich rufe dieCäsar"! Wir gaben das Boot gefunden!"

Wir nehmen den Kurs nach dem Boot auf, lotsen uns heran. Ls geht uns fast zu langsam. Rundum auf dem Meer spielen die Wellen, Nebelfetzen reißen wie dünne Schleier an unseren Tragflächen Die Sonne brennt durch die Kanzel, und an den kleinen Seitensenstern pfeift der Wind durch die schmalen Oeff- nungen. Wir spähen gespannt die Weite des Wassers ab.

Der Bordschütze macht sich fertig. Es ist eine friedliche und kameradschaftliche Handlung, die er vollbringt. Er löst keine Bombe, er greift nicht zum ME Die Trommeln hängen zwar griffbereit wie immer an der Seite. In der Kanone ist ein Ma­gazin eingeführt, denn Malta liegt nahe und englische Jäger können immer kommen. Mit dem Mund pustet er vollends die zwei Schwimmwesten aus, daß sie wie breite Vallonstreifen sich um den Tropenrucksack schmiegen.

Er prüft die Verschnürung. Die Wanne wird geöffnet, Staub fliegt mir in die Augen, der sich von den Stiefelsohlen gelöst hat. Ich halte den Bordschützen am Koppel fest, denn unter uns muß das Schlauchboot sein. Ich habe die Kameraden dort noch nicht gesehen. Wir gehen in eine Kurve, sinken langsam, tiefer, immer weiter runter. Vis auf 20 Meter gehen wir ans Schlauchboot; der Unteroffizier, den ich halte, wirft ab. Er lacht übers ganze Gesicht und freut sich; dann schließt er die Wanne wieder.

Und nun sehe ich auch die Kameraden unten. Ein kleiner gel­ber Punkt: Das Schlauchboot... und wie tröstend senkt sich nun die dritte Maschine nieder, ein winziger gelber Gegenstand. Der dritte Rucksack klatscht kurz auf das Master. Von unten winken, kaum sichtbar, dankbare Hände. Dann paddeln unsere Kameraden mit ihrem Boot an die schwimmende Verpflegung heran...

Alle fünf Maschinen warfen ab. Zwei blieben bis in die spaten Abendstunden über den treibenden Kameraden, bis sich das See- notschisf näherte und die Rettung gewiß war.

Unser Hauptmann nickte vorne nur. Auf dem Horst sagte er kurz:Zigarette!" Nahm die Mütze und schob sie leicht auf die Seite.Das haut wieder mal hin", meint einer. Dann schob dor Käp'n sie noch ein klein Stückchen weiter rechts.

Ausmerzung der Juden aus dem öffentlichen Leben Ru­mäniens. Nach einer amtlichen Aufstellung in den Bukarester Zeitungen sind allenthalben die jüdischen Beamten und Mit­arbeiter aus den öffentlichen Diensten und der Armee ent­fernt worden. Die Juden der freien Berufe wie Rechts­anwälte, Aerzte usw. wurden aus den Berufsorganisationen ausgeschlossen. Alle Schanklizenzen und Genehmigungen für den Betrieb von Lichtspielhäusern wurden den Juden ent­zogen. Auch aus dem rumänischen Sport wurden die Juden ausgeschlossen.

^ I tsvsliei '