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deutscher Kampsverband greift in Asrika in den Erd­kamps ein

Von Kriegsberichter R. W. Villhar-t.

DNV ...» 14. Febr. (PK) Nun sind wir über Afrikas Wüste gegen marschierende englische Kolonnen geflogen, gegen Zelt­lager, Fahrzeuge und englische Vortrvppc». Wir starteten mitten in der Nacht, alle Maschinen kam n 'alt vom Platz. D?r An­marschweg war weit. So ging die < t dahin: als am Osthimmel die erste Ahnung der Dämmerung stand, waren wir bereit. Wir standen über Afrikas Wüste, auf Südkurs ausgerichtet. Tiefer geht die Maschine, langsamer und leiser werden die Motoren. Da schimmern Zelte, englische Truppenlager, Rauch! Jäh neigt sich die Maschine nach vorn. Ein Ruck, zwei Bomben fallen, ver­schwinden in der Dunkelheit. Sie schlagen da unten ein, ein dröh- feinen Splittern und dem Luftdruck in weitem Umkreis die nsnder, tödlicher Morgengruß, der mit ungeheurer Wirkung mit Wachtfeuer und manches andere auslöscht. Wir kreisen eine Weile, juchen und suchen. Hier mutz doch die Ost-West-Straße sein. Der aufdämmernde Tag wird uns suchen helfen.

Die Stratze, die Straße liegt vor uns", schreit plötzlich der Heckschütze. Wir haben unser Ziel gefunden. Doppelt heißt es auf der Hut zu sein. Hier unten müssen Engländer und Italiener einander gegenüberstehen.Achtung, ein Wagen an der Stratze und dort noch einer!".Schon gesehen, mal näher betrachten", antwortete Feldwebel P., der unsere Maschine führt. Wir gehen noch tiefer, sehen das Kampffeld der Wüste unter uns. Nichts als ein schmales, schwarzes Band die Stratze und zu bei­den Seiten in endloser Wüste Sand, Sand, Sand, kein Baum, kein Haus, kein Acker, kein Feld, nicht einmal Steine. Die Straße war mit Hindernissen gegen verstoßende Panzerwagen gesperrt. Alle diese Hindernisse sind rechts und links an den Straßenrand gezogen, in den Sand geschoben. Leise pfeift der Heckschütze durch die Zähne.Aha, da ist der Tommy an der Arbeit, hier will er sich freien Weg schaffen."

Auf Jäger und auf die Stratze achten", kommt der Befehl. Und schon hat sich das Bild da unten geändert. Hier stehen noch Hindernisse auf der Stratze, und dader Tommy an den Hin­dernissen, Feuer!" Da springen sie von der Stratze weg, von der sie die Hindernisse beseitigen wollten, werfen sich in den Sand, laufen sinnlos in die Wüste hinein, gesagt von jähem Schrecken, gepackt von den Feuerstößen, die aus Bug und Heck auf sie nieder­prasseln. Trommelwechsel und noch einmal drauf, was irgend hinaus will. Kehrt, dann einen kurzen Bogen und noch zwei Bomben hinuter, um die Strafft auszureitzen. Hart am Straßen­rand liegen die Treffer. Mächtige Sprengstücke tanzen, kreisen auf der Asphaltdecke, reißen sie auf, jagen tiefe Furchen in die Stratze.

Zu gleicher Zeit sind bei uns auf einer langen Strecke im Raum von Benghasi die Maschinen unseres Verbandes auf Süd­kurs gegangen, gegen die Straßen vorstotzend und gegen die Ziele, die auf und hart an der Stratze liegen. Ein Flugplatz wird überrascht. In etwa 38 englischen Bomben- und Jagdmaschinen gehen mitten hinein die Vombenvolltresser. Die Stratze wurde an verschiedenen Stellen getroffen. Nachhaltiger aber mutzten die Angriffe mit Bomben und Maschinengewehren sein, die wie ein Sandsturm über parkende Wagenkolonnen und u a. in e>n sehr großes Zeltlager der Engländer fegten. So plötzlich kam der An­griff. so überraschend kam dem Tommy das Eingreifen unserer Kompsverbände, um den Endkamps auf afrikanischem Boden, dah nur an einzelnen Stellen Flaks und MGs die Antwort wagten.

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Mn Wintermonat erst FriihliilZS-rdankcrr Klein« Umschau im Februar

LA. In der wissenschastülb-klimatischen Wertung der einzelnen Monate ist der Februar als dritter und letzter Wintermonat be­zeichnet Doch ähnlich wie der Dezember als erster Wintermonat nur ganz selten wirklich winterliche Tendenzen ausweist, beginnt auch der Februar seiner Rulle als letzter Wintermonat gern un­treu zu werden und sich mehr und mehr srühlingshasten Tenden en zuzuwenden. Das heißt nicht, daß der Februar srostfrei wäre oder einzelne stärkere Fröste ausjallcn, sondern in diesem Monat be­ginnt der sogenannte Tagesfrost, der also auch in den mittler-n Tagesstunden die Temperaturen wesentlich unter Null verbleiben, läßt, abzuschwächen und vielfach, namentlich in der zweiten Mo- natshälfte, schon ganz zu verschwinden In dem gleichen Matze . nimmt die Sonnenscheinkraft zu und auch die indirekte Wärme­strahlung der Sonne durch die Wolken steigert iich von Taa au

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Nein! Christof Holthausens Gesicht wurde hart. Cr war schon öfter Einfällen gefolgt, und hatte die Folgen ausge­fressen aus Trotz gegen das Leben. Auch diesmal stand er zu seinem Wort, mochte daraus werden, was wollte. Es war doch das Richtige. Weshalb sollte er nicht mit dem, was er sich selbst geschaffen hatte, irgendeinem anderen Men­schen das Leben leichter machen?

Das Schicksal selbst hatte ihm diese junge Sabine Dahlen in den Weg gestellt, nun sollte es feinen Willen haben.

Außerdem war dies der einzige Schlußpunkt, der zu ihm paßte, der sein Leben folgerichtig beendete.

Es würde eine Frau geben, die feinen Namen trug, wenn er tot war, die an ihn dachte. Eine Frau, die er nie besessen, nicht einmal geliebt hatte. Irgendeine Frau ...

Aber sie würde gut sein zu seinen Tieren, würde für pe sorgen

Eommerstraße siebenI Stimmt's?"

Der Fahrer war doch etwas erstaunt über die voll­kommene Ruhe, die hinter seinem Rücken im Wagen ge­herrscht hatte. Schließlich wenn man heiraten wollte und sofort zuPreußens" mußte, dann hätte man sich doch eigentlich noch allerhand zu sagen, fand er. Oder sich /üssen. Aber die beiden taten gar nichts, sie saßen nur neben­einander und sahen sich nicht einmal an. Das hatte der Fahrer im Rückspiegel ganz gut beobachten können.

Sabine Dahlen stieg langsam aus. Christof Holthausen hielt ihre kalte Hand:Also ruhe noch etwas, Sabine, ich hole dich um halb neun ab"

Ja und du?"

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Tag so erheblich, daß die in den Nachtstunden erzeugte Erkaltung der Lust wieder aufgehoben wird. Man kann sagen, daß sich die Kraft der direkten Wärmestrahlung der Sonne im Februar gegen­über dem Vormonat verdoppelt.

Diese Vorgänge in der Natur sind für selb- und gartenwirt- schastliche Arbeiten von höchster Bedeutung. Bei einem mittel­mäßig temperierten Februarmonat lassen sich beispielsweise Moh­ren, Erbsen, Spinat und Melde säen, die Widerstandskraft genug besitzen, um etwaige stärkere Kälterücksülle zu ertragen. Auch in Mistbeeten können mancherlei empfindliche Frühgemüse bereits zur Aussaat gebracht werden, so daß man schon Ende AprilMai Blumenkohl, Wirsing, Radieschen, Kohlrabi und dergleichen ernten könnte.

Besonders wichtige Arbeiten sind für den Blumengarten und die Anlagen, die allerdings in der Gegenwart nur noch begrenzte Eeltungsberechtigung besitzen, durchzuführen. Die Schutzdecken sind zu lockern und zu verdünnen, allerdings ist das Material be­reitzuhalten, falls nochmals strengere Külte eintreten sollte. Im­mergrüne, an trockenen Plätzen stehende Pflanzen, die nur wenig Winterfeuchtigkeit erhalten haben, sind reichlich zu bewässern. Sollten die Rosen im Herbst nicht genügend gedüngt worden sein, sc ist es jetzt nachzuholen, ebenso ihr Winterschnitt. D ie Hecken sind zu schneiden, hierbei sollen kahle Stellen durch Einflechten längerer Zweige ausgesüllt werden, in manchen Füllen dürste das Einpslanzen ganzer Sträucher nicht zu umgehen sein. Här­tere Sommerblumen, die das Umpflanzen nicht vertragen, wie Ritterspürn, Reseda, Mohn, Ringelblume, Jungfer in Grün und dergleichen sind möglichst bald an Ort und Stelle auszusäen. Ge­plante Aenderungen nehmen man vor, sobald es Wetter und Boden erlauben.

Im kühlen Zimmer steigt nun auch die Wärme. Deshalb achte man darauf, daß die Pflanzen stets möglichst kühl stehen, man lüfte sie reichlicher, unansehnlich gewordene Topfpflanzen schneide rnan kurz über der Topferde ab, damit sie sich neu entwickeln können. Die blühenden Treibgewächse sollen ebenfalls kühl stehen, sie können, mit Ausnahme der Maiblumen, an das.sonnige Fen­ster kommen. Alle abgeblühten Pflanzen und Stöcke dieser Art sind zurückzuschneiden, kühl zu stellen und mäßig zu gießen. Die Blumenzwiebeln müssen in der Erde oder aus dem Wasser blei­ben, bis die Blätter vergilben und vertrocknen. Beim Umpflanzen von Stecklingen und Sämlingen benutze man nur kleine Töpfe. Das allgemeine Umpflanzen hat erst im März zu beginnen.

Im Februar steigt die Tagcsdauer um 2 bis 4 Minuten alle 24 Stunden. Damit verbinden sich mit der Lagerung von Kar­toffeln ganz besondere Vorsichtsmaßnahmen, da sie in zu Hellen Kellern nicht nur durch das gesteigerte Licht, sondern auch durch die von außen sich bemerkbar machende Wärme zu starkem Kei­men veranlaßt werden, was ihren Nährweri stark herabsetzt. Der Februar ist meist wahrer Wegbereiter des Frühlings, der im März und April mit aller Macht sich durchsetzt. Es ist notwendig, ihm den Weg zum Frühling zu ebnen, auch wenn er hin und wieder noch schärfere Kälterücksälle bringen sollte.

Einstellung von Bewerbern für die aktive Veterinärosfi- ztcrslausbahn. Schüler höherer Lehranstalten, die bei Eintritt in das Heer das Reifezeugnis erhalten und den Beruf des aktiven Veterinäroffiziers erstreben, können noch dis 31. März Gesuchs um Einstellung alsBewerber für die Veterinäroffizierslauf­bahn" bei dem für ihren Wohnort zuständigen Wehrkreisveteri­när einreichen. Die näheren Bedingungen über Bewerbung, Ein­stellung und Ausbildung sind aus demMerkblatt für die aktive Veterinäroffizierslausbahn im Heere" (Ausgabe Dezember 1940, frühere sind ungültig), welches bei dem zu'tündigen Wehrkreis­veterinär (Wehrkreiskommando) erhältlich ist, ersichtlich. Die Ein­stellung der angenommenen Bewerber erfolgt am 1. Oktober.

Wrmr die Cturmsansaren klingen

NSK. Schweigend stehn wir und verschlossen, hart die Hand am raschen Degen, hell den Blick dem Feind entgegen, schweigend auf gezäumten Rossen.

Mag der kurze Tag verdämmern! ,

Unsre Lippe soll nicht fragen, wenn die trägen Stunden schlagen.

Nur die heißen Herzen hämmern.

Und wir schweigen und wir lauschen, dis die Sturmfansaren klingen und die Banner hoch sich bauschen.

Dann, mit weit gespannten Schwingen, werden unsre Adler rauschen und die blanken Schwerter singen!

Walter Schaefe»-

Montag, den 17. Februar 1941

Nur gut verpackte Feldpostpäckchen einliefern. Infolge

mangelhafter Umhüllung, schlechter Verschnürung usw. gehen immer noch viele Feldpostpäckchen beschädigt bet den Feldpost­dienststellen ein. Ost enthalten die Sendungen auch leicht ver­derbliche, zur Versendung mit der Feldpost nichi geeignete Gegen­stände. Trotz Verbots werden noch immer leicht entzündliche Ge­genstände, zum Beispiel Streichhölzer, gefüllte Benzinfeuerzeuge, in Feldpostpäckchen versandt. Das alles hat immer wieder ent­weder Brände in Kraftomnibussen und Bahnpostwagen zur Folge gehabt oder zum mindesten der Deutschen Neichspost unnötige Personal- und Sachkosten verursacht. Daher weist das Reichspost­ministerium von neuem aus die Unzweckmäßigkeit der Versendung leicht verderblicher oder sonst ungeeigneter Gegenstände, besonders aber auf das Verbot der Versendung feuergefährlicher Gegen­stände in Postsendungen hin. Die Aemter der Deutschen Reichs­post nehmen unzureichend verpackte Feldpostsendungen von vorn­herein nicht zur Vejörderung an, werden sie auch nicht weiter­leiten, sondern in jedem Falle den Einlieserern unter entspre­chender Belehrung zurückgeben.

Aus dem Grrichtssaal

Zuchthaus für Vorschuß- und Heiratsschwindel

Stuttgart. Die Strafkammer verurteilte den 33jährigen Hein­rich Kurlbaum aus Mörs im Rheinland wegen sieben Verbrechen des Rückfallbetrugs zu 2 Jahren Zuchthaus, 350 RM. Geldstrafe und 3 Jahren Ehrverlust, außerdem wurde die Sicherungsver­wahrung des Angeklagten angeordnet. Kurlbaum, der wegen Darlehens- und anderer Betrügereien häufig vorbestraft ist und zuletzt eine 2 ZH jährige Zuchthausstrafe zu verbüßen hatte, betrog nach seiner Entlassung aus der Strafanstalt eine Köchin in Kre­feld unter Heiratsversprechen um 160 RM. Darlehen, das sie ihm aus ihrem Arbeitsverdienst gegeben hatte, sowie um Klei­der und andere Gegenstände, die er von ihr ausgehändigt er­hielt, um sie zu verpfänden und den Erlös zu seinem Lebens­unterhalt zu verwenden. Darauf zog der Angeklagte als Vor­schußschwindler durch die Lande, wobei er sich als gelernter Bäcker nacheinander in einer Reihe von Bäckereien anstellen ließ, zuvor jedoch einen Vorschuß erbat und sodann sofort oder kurz nach Antritt der Arbeit verschwand. Vier Fälle dieser Art, wo­von zwei in Düsseldorf und zwei in Stuttgart spielten, waren zur Anklage gestellt, dazu noch ein Darlehensschwindel gegenüber einem Geistlichen auf der Schwäbischen Alb. Endlich betrog der Angeklagte noch eine Hausgehilfin in Stuttgart, der er schon am ersten Abend des Zusammenseins die Ehe versprach, um zwei Tage später zum ScheinVerlobung" mit ihr zu feiern, um ein Darlehen von 20 RM. und einen goldenen Ehering, den sie auf sein Geheiß für ihn gekauft hatte.

Heiratslustiges Mädchen geprellt

Karlsruhe. Der 32 Jahre alte Anton Kaltenbrunner aus Ludwigshafcn am Rhein, der bereits zehn Vorstrafen auf dem Kerbholz hat, bändelte Anfang 1937 in Karlsruhe mit einem Mädchen an, dem er alsbald die Ehe versprach und sie dazu brachte, daß sie ihm die Zechen bezahlte. Als sie ins Krankenhaus mußte, eignete er sich aus ihrem Geldbeutel 8 RM. an und unter­schlug ihre Lohntüte mit 25 RM., die er bei ihrer Arbeitsstelle abgeholt hatte: außerdem versilberte er ihr einen goldenen Ring und behielt den Erlös für sich. Als das Mädchen dahinter kam, daß ihr Liebhaber bereits wegen Heiratsschwindels tm Gefängnis saß, ging das Verhältnis in die Brüche und sie zeigte den Kava­lier an,, der sie so schnöde angeschmiert hatte. Dieser verließ Deutschland und wurde bei Kriegsausbruch in Belgien interniert und beim Einmarsch der deurschen Truppen von den deutschen Be­hörden übernommen und in die Heimat transportiert. Jetzt stand er vor dem Amtsgericht, um sich wegen seiner schoflen Handlungs­weise zu verantworten. Als Sühne für die fortgesetzten Unter­schlagungen, die an Heiratsschwindel grenzen, sprach das Gericht eine Ee,än"nis'lraie von vier Monaten aus.

Andenken gekrönter Häupter entwendet

In Nizza wurden vor kurzem aus der Wohnung der 86jährigen Frau Agnes Brugsch, der Witwe des früheren Konservators im Mussum von Kairo, Juwelen im Werte von über 2 Millionen Franc und Wertpapiere im Betrag von 200 600 Franc gestohlen. Der Diebstahl, der zunächst unbemerkt geblieben war, wurde erst anläßlich des Besuches einer Nichte bei der alten Dame entdeckt. Unter anderem sind zwei kleine Behälter aus massivem Gold ver­schwunden, die vor etwa 30 Jahren dem verstorbenen Konservator geschenkt worden waren, und zwar der eine vom König von Siam, der andere vom Zaren Nikolaus II. von Rußland. Die kleine ! Truhe war besonders wertvoll, da die Zarenrrone in Brillanten darauf eingelegt war. Wann und wie der Diebstahl bewerkstelligt wurde, ist trotz polizeilicher Untersuchung noch völlig ungeklärt.

»Ich ach, ich gehe in den Wartesaal, es ist ja ganz egal. Ein Zimmer nehme ich nicht mehr, es lohnt sich nicht"

Dann bleibe ich bei dir. Ich komme sofort wieder herunter. Willst du mit heraufkommen und sehen, wie ich wohne?"

Nein, Sabine. Daß du bei mir bleiben willst, danke ich dir. Aber ich warte hier unten auf dich. Ich möchte nichts sehen wie du wohnst und wie es um dich aussieht. Ich will dich nur in meinen Gedanken tragen, wie du in meinem Haus herumgehen wirst. Du brauchst alle deine Papiere, Sabine hast du einen Ahnenpaß?"

Ja ich habe schon alles, ich bin gleich wieder da."

Sabine lief förmlich die Treppen hinauf und drehte mit zitternder Hand den Schlüssel im Schloß der Wohnungstür. Nur schnell nur nicht Nachdenken jetzt die Papiere brauchte sie, hatte Christof Holthausen gesagt. An etwas anderes durfte sie nicht denken; denn wenn sie jetzt nach­dachte, dann konnte sie doch unmöglich wieder hinunter gehen und ihr Schicksal in die Hand dieses fremden Mannes legen! Nicht denken, nicht denken. Sabine!

Im Schreibtisch lagen die Papiere, Sabine hatte alles ordentlich beisammen, sie hatte für ihre Anstellung im Werk ja alles gebraucht.

Nun schnell wieder hinunter. Wie laut die Haustür ins Schloß klappte.

Da!"

Fast atemlos streckte sie Christof Holthausen die Papiere hin, als habe sie nur einen Auftrag ausgeführt, der sie gar nichts weiter anging. Und dann stand sie, und konnte sich nicht entschließen, in die Taxe zu steigen. Wenn sie es tat, wurde sie die Frau eines fremden Mannes...

Sabine?" ' "

Da warf Sabine Dahlen den Kopf zurück und war mit einemmal vollkommen klar. Alle verschleiernde Müdigkeit, alles Zögern wich von ihr, wie Wasser abläuft von einer schrägen Platte. Sie würde diesen Mann heiraten! Warum

denn nicht? Sie würde einen Sprung tun in ein ganz neues Leben. Weshalb sollte sie denn immer im gleichen Trott gehen? Beruf gut und schön sehr schön und sehr nütz­lich sogar, aber so bürgerlich, so alltäglich! Arbeiten und seine Pflicht tun und am Letzten das Gehalt bekommen. Und auf einem gemieteten Zimmer wohnen und allein sein> immer so schrecklich allein sein.

Hier war etwas Anderes. Hier war das Unbekannte. Und es schien Sabine Dahlen, als habe sie ihr ganzes Leben nur auf dieses Unbekannte gewartet. Hatte sie nicht schon als Kind von einem Prinzen geträumt, der Plötzlich aus dem Dunkel kam und sie als Prinzessin auf ein wunder­schönes Schloß führte? Nur der Prinz war damals Mar­tin Görn gewesen in ihrem Traum, und das Schloß war jetzt auch nur ein kleines Häusel im Voralpenland"

Aber gerade Martins wegen tat sie diesen Schritt. Das war ihr mit einem Male erschreckend klar. Wenn sie Frau Sabine Holthausen hieß, dann hatte sie einfach kein Recht mehr, an ihn zu denken. So zu denken, wie sie es bis jetzt täglich getan hatte. Dann durfte sie nicht mehr auf ihn warten. Sie schnitt sich selber nun endgültig den Weg zu ihm ab.

Sekunden nur hatten diese Gedanken gebraucht, um durch den Kopf des Mädchens zu jagen, aber eine ganz andere Sabine stieg danach in den Wagen als die, die eben noch zögernd am Schlag gestanden hatte.

Christof Holthausen war ein scharfer Beobachter, er hatte ihr den Kampf, der sich dahinter abgespielt hatte, von den Zügen gelesen.

Er zog Sabines Hände weich an seine Lippen.

Fällt es dir sehr schwer, Sabine?"

Nein, Ich freue mich," antwortete das Mädchen und war sehr jung und mutig und zuversichtlich. ^

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(Fortsetzung folgt.)