K. Seite Nr. 25

Ragolder Tagbl«tt .Der Gefellschnster'

Donnerstag, den SO. Januar 1841

Schluß der Rede von Großadmiral Raeder

oe» Heind selbst, gegen Eeleitziige und Bewachungsstreitkräfte bewähren, wobei sie glänzende Leistungen und Erfolge erzielt haben. An der Küste selbst ist es die Marine-Artillerie, die dem Feind jede Annäherung verwehrt und die besonders auch in der Abwehr feindlicher Luftangriffe Hervorragendes geleistet hat. Ihnen ist es zu danken, wenn die heute fest in deutscher Hand befindlichen Häfen von den großen Schiffen sicher und un­versehrt angelaufen und wieder verlassen werden können, wie und wann e, für die Seekriegsführung notwendig ist. Diese große Bewegungsfreiheit, die uns der heutige Krieg verschafft hat, ist ein entscheidendes Merkmal für- die weitsichtige Planung und hervorragende Durchführung aller Operationen unter un­serem Führer Adolf Hitler.

Vergleichen wir diese heutige Lage mit dem W e ltkrieg, so wird auf den ersten Blick der gewaltige Unter­schied deutlich. Damals stand der Kriegsmarine nur die enge Nordsee als Aufmarschraum und Operationsgebiet zur Verfü­gung. Wohl gelang es unseren U-Booten und auch einigen Hilfs­kreuzern, die britische Blockade zu durchbrechen und mit großem Erfolg gegen die britischen Zufuhren und den britischen Handel oorzugehen. Aber die Schlagkraft unserer Schlachtflotte kam an­gesichts der Zurückhaltung des Feindes nach der Skagerrakschlacht nicht mehr zum Tragen, die Bewegungen unserer Flotte wurden immer mehr eingeengt durch die unzähligen Minen, die in der Nordsee selbst und in ihren Nord- und Südausgüngen vom Feinde geworfen wurden. Trotz des heldenmütigen Ringens unserer U-Boote gelang es uns damals nicht, England von seinen Zu­fuhren, nicht einmal den europäischen, abzuschneiden, denn immer wieder lockte der Profit die neutralen Länder zur Fahrt nach England. Das ist heute alles grundlegend anders geworden. Was England im Weltkriege und auch noch zu Beginn dieses Krieges an Zufuhren aus dem europäischen Raum bekommen hatte, muß es heute über riesige Strecken, zum Teil sogar aus Australien und Neuseeland, heranschaffen. Der Zwang, die Schiff­fahrt in Eeleitzügen zusammenzufassen, bedeutet große Verzögerung und Erschwerung. Die Eeleitziige müssen große Umwege machen, um den auf sie wartenden deutschen U-Boo­ten nach Möglichkeit aus dem Wege zu gehen. Man kann sagen, daß allein durch das Eeleitzugsystem rund ein Viertel der in Friedenszeiten für dieselbe Einfuhrmenge benötigten Tonnage verloren geht. Die Belastung des britischen Schiffsraumes durch die zusätzlichen Zufuhren all jener Güter, die früher aus Europa leicht und kurzfristig in England eintrafen, ist außerordentlich groß und vermehrt die Schwierigkeiten der Versorgungslage Englands in hohem Maße.

t Wenn nun die deutsche U-Bootswafse, unterstützt durch die Luftwaffe und die Streitkräste in Uebersee, in systematischem Einsatz diese Zufuhren erfolgreich stört und in immer steigendem Maße täglich wertvolle Tonnage versenkt, so ist es ganz klar, daß England früher oder später zum Erliegen kommen muß, weil sei« Leven und seine Existenz mit seinen Zufuhren steht und fällt. Denn England ist heute nicht mehr in der Lage, die furcht­baren Schisssoerluste durch Neubauten auszugleiche«.

Auch die Beschlagnahme großer Teile von Handelsflotten der von Deutschland besetzten Länder hat die Verluste nicht wett­machen können. Und was an beschädigtem Schiffsraum in Eng­land selbst liegt, bleibt entweder verwendungsunfähig oder muß auf Kosten der Neubauten in monate- und wochenlanger Arbeit wieder fahrbereit gemacht werden. Was dies an Material und «uch an Arbeitskräften verschlingt, kann gerade der deu'che Werft­arbeiter am allerbesten bemessen. Wenn wir uns vollends ver­gegenwärtigen, daß untere Luftwaffe bei ihren kühnen und erfolgreichen Angriffen auf die britischen Häfen und Indu­strieanlagen mit voller Wucht auch die Werften trifft, wo di» Neubauten liegen und die ohnehin schon beschädigten Schiffs wie­der repariert werden sollen, so leuchtet es ein, daß der Versuch, die Verluste durch eigene Anstrengungen auszugleichen, ein hosf- «ungslosrs Beginnen ist. Und so stehen wir heute vor der Tat­sache, daß England immer rascher dem unausweichlichen Unter­gang rntgegengeht. Keine Macht der Erd» kann dieses Verhäng, «i» mehr aushalten. England kann sich nicht mehr Helsen und jede Hilfe von außen kommt angesichts der Wucht der deutsche» Schläge in jedem Falle zu spät.

Die Erkenntnis von der hoffnungslosen Lage Eng­lands sickert allmählich doch durch, und die fortgesetzten Lügen beginnen in ihrer Wirkung mehr und mehr zu erlahmen. Darum geht heute das Hilfsgeschrei der britischen Machthaber über den

Mnn öle HelWtOSen Men

-!

Hochland-Roman von Han« Ernst

^lNeoef-kscMLLctiorrr 0«vtrdisr Komon-V«flag vorm. L. Onvsrriürt, Lock Lodiro i§ü6korr)

ril

Und so legten sie denn das kurze Stückchen Weg zu­sammen zurück, behielten ihre Hände ineinander und schritten jo durch die reichlich geschmückte Haustüre.

So war Florian Feichtner, der Todgeglaubte, wieder heimgekehrt.

. »

t

Acht Tage, nachdem der Feichtner-Florian heimgekehrt war. wurde die Drahtseilbahn auf den Koffel dem öffent­lichen Verkehr übergeben. An der ersten Fahrt nahmen neben den Ingenieuren, die am Bau haupsächlich beteiligt waren, die Gemeinderatsmitglieder noch teil, und als Ehren­gäste die Baronin und der Feichtner-Florian. Der Bürger­meister hielt vor der Auffahrt noch eine kleine Ansprache, in der er besonders erwähnte, daß eigentlichen Anstoß zu vielem Bau der Florian Feichtner gegeben habe, der den Koffel als rrjter Mensch bezwang. Die Gemeinde betrachte es deshalb «l» ihre Pflicht, ihn als Ehrengast zum heutigen Festtag, der »in Markstein in der Geschichte der Gemeinde Roggenhaujen- sein wird, einzuladen.

s Dann begann die Fahrt. Knapp schwebte die Bahn über die dunklen Fichtenwipfel hinweg, immer höher und höher hob sie sich, sie schwebte jetzt frei im unendlichen Raum, kam dann der Koffelwand näher und strebte dem Plateau zu. Einmal fuhren zwei Steinadler erschreckt aus ihrem Felsen­nest, umkreisten da» unaufhaltsam vorwärtsstrebende Unge­tüm. und es sah mitunter aus, als wollten sie zum Angriff herabstoßen. Aber dieses Riesending, das da Menschengeist ersonnen, schien ihnen nicht recht geheuer und sie kehrten ZKld Nieder in ihr Nest zurück.

Atlantischen Ozean'hinweg hinüber nach Amerika, von dort erhofft man sich als letzte Rettung die Unterstützung mit Kriegsmaterial. Der Kauf alter Zerstörer unter Preisgabe wich­tiger Stützpunkte an die Vereinigten Staaten, die Liquidierung der britischen Euihaben, vor allem in den amerikanischen Län­dern, die Opferung wichtiger Oelinteressen am Persischen Golf, der Rückzug aus Ostasten, sie zeigen mit aller Deutlichkeit, wie tief die einst weltumspannende Macht des britischen Reiches ge­sunken ist. Dieses Weltreich lebt nur noch von feinem Nimbus, mit dem es sich durch 30Ü Jahre umgeben hat und der die Welt glauben machen sollte, England sei unbesiegbar. Dieses Land und seine Regierung haben die Zeichen der neuen Zeit nicht verstan­den. Der Brechung dieser Zwingherrfchaft gilt unser Kamps und unser Sieg! .Nie wieder soll es England gelüsten, seine Hand zum Raube wehrlosen Landes auszustrecken, nie wieder sollen freie Völker dem unersättlichen Machthunger jener Ausbeuter geopfert werden, und nie wieder soll ein fremder Politiker das Wort aussprechen, daß 20 Millionen Deutsche zu viel leben, nur weil cs den Eeldinteressen internationaler Kapitalisten nicht gefällt, daß das deutsche Volk seinen Platz in der Welt verlangt, der ihm nach seiner Tüchtigkeit und Kraft, nach seinem geistigen und kulturellen Reichtum gebührt!

Der deutsche Arbeiter steht neben dem deutschen Sol­daten in vorderster Front im Kampf um die deutsche Freiheit. Sein Werk und seiner Hände Arbeit schaffen das Instrument, das die Erlösung seiner Familie und seiner Nachkommen von den Auswirkungen fremder Herrschaft bringen muß:Die deut­schen Waffen. So fällt dem deutschen Rüstungsarbeiter eine gewaltige und verantwortungsvolle Aufgabe zu, von deren Er­füllung das Schicksal der Nation genau so abhängt wie von der Führung der Waffe.

Für die Kriegsmarine spielt gerade der Werftarbeiter eine besonders wichtige Rolle. Von feinem Können und seiner Leistung hängt die Wirksamkeit und Schlagkraft des Kriegsschif­fes ab. An ihn müssen daher außerordentlich hohe Anforderungen gestellt werden. Das gilt vom Neparaturbetrieb ebenso wie vom Neubaubetrieb. Wie immer im Schiffsbau oder Maschinenbau, ist jede Arbeit für das reibungslose Jneinandergreifen des kom­plizierten Schiffsbetriebes von Wichtigkeit, ja, sie kann von ent­scheidender Bedeutung werden in der Stunde des Kampfes. Die Leistungen, die bei den Werften seit Kriegsbeginn bis heut» vollbracht worden sind, waren besonders groß. Ich er­kenne sie dankbar an und erwarte, daß der hohe Stand der Arbeitsmoral, der Fleiß und die Leistung in-dem so wich­tigen Jahr 1911 auf der gleichen Stufe bleiben. Ich weiß, daß die Leistungen im vergangenen Jahre zum Teil unter recht schwierigen Verhältnissen erzielt worden sind. Es ist so mancher Verlust eingetreten, und ich möchte an dieser Stelle der tapferen und treuen Arbeitskameraden gedenken, die im letzten Jahr für di« Erfüllung ihrer Aufgabe ihr Leben gegeben haben.

Der Werftarbeiter hat erkannt, worauf es ankommt, und fühlt sich als Soldat der Arbeit, der seine Pflicht auch ange­sichts feindlicher Waffenwirkung im vollen Gefühl seiner Ver­antwortung tut. Sie wissen, daß der Engländer damit begonnen hat, den Krieg auch gegen die Zivilbevölkerung zu führen. In seiner Verblendung glaubt er, er könne die Widerstandskraft des deutschen Volkes durch Terroraktionen erschüttern. Die deutsche Arbeiterschaft hat die richtige Antwort darauf erteilt, indem sie ihre Anstrengungen nur noch erhöht hat, und ich be­trachte es besonders als ein Verdienst des Arbeiters, daß wir im Bereich der Kriegsmarine nicht nur unsere Schiffsrepara­turen, sondern auch unser Neubauprogramm termingerecht haben durchführen können. Die sich immer mehr steigernde« Erfolge unserer Seestreitkräfte sind daher nicht zuletzt aus die gute Ar­beit der Werften zurückzusühren, die sich mit Stolz sagen dürfen, daß sie einen erheblichen Anteil an ihnen haben. Und diese» stolze Gefühl wird ein Lohn für die rastlose Arbeit sein.

Wir müssen uns die Erfolge der Kriegsmarine immer wieder vor Augen halten und dabei berücksichtigen, wie klein unsere Flotte zu Beginn des Krieges noch war, da sie mit dem Ausbau eben erst begonnen hatte. 6,3 Millionen Bruttoregistertonnen feindlichen Handelsschiffsraumes sind seit Kriegsbeginn durch Operationen unserer Seeftreitkräste versenkt worden. Gut zwei Drittel davon entfallen allein auf die U-Vootwaffe. Die Vernich­tung feindlicher Kriegsschiffstonnage ist gleichfalls bedeutend. Ueber 15Ü ÜVÜ Tonnen hat der Feind selbst zugegeben. Und wir wissen ja, wieviel er verschweigt. Demgegenüber sind unsere eigenen Verluste gering. Hier hat sich das vorzügliche deutsche Schiffsmaterial ausgezeichnet bewährt. Wir haben in Deutsch­

land von jeher einen besonders hohen Stand im Schiffs- und Maschinenbau gehabt, und die Genialität der Ingenieure wett­eiferte mit der Tüchtigkeit des Arbeiters. Dieser Vorsprung hat in vielen Punkten einen Ausgleich erbringen müssen gegenüber der großen Masse an Material auf Seiten des Feindes. Der un­erschütterliche Wille, wie er im nationalsozialistischen Staat im­mer wieder Triumphe gefeiert hat, hat auch hier den Sieg er­rungen, und es ist eine Freude, festzustellen, wie der Werftarbeiter mit der stürmischen Entwicklung der Technik in seinem Können Schritt gehalten hat. Wenn wir heute Schiffe haben, deren Fahr­bereiche viele tausend Seemeilen betragen und die für unsere Kriegführung gegen die englischen Zufuhren von ausschlaggeben­der Bedeutung sind, so ist dies vor der Welt ein neuer Beweis für die deutsche Leistungskraft. Sie wird uns auch den End- ersolg sichern.

Der Endkamps gegen England wird nicht leicht sein. Wir müs­sen die Seemacht England zur See niederringen. Wir werden unsere Schläge mit aller uns zu Gebote stehenden Kraft aus- teiien und dem Feind ständig an der Klinge bleiben. Wir unter­schätzen ihn keineswegs und wissen, daß er zäh ist. Er kämpft um sein Leben und wird selbstverständlich versuchen, mit allen seinen Mitteln das Unheil von sich abzuwenden. Aber er wird diesen Kampf nicht bestehen, weil'wir gewiß sind, daß wir die Tüchtigeren sind. Ihm geht es in diesem Kampf um d,e weiter» Ausbreitung seines riesigen Besitzes und um die bequeme Aus­beutung anderer Völker. Und darum sollen auch wir Deutschen wieder einmal zusammengeschlagen werden. Uns aber geht «» um unsere Freiheit und um unser Lebensrecht, um unsere ganz» Zukunft als Volk und Staat. 2» diesem Kamps müssen wir siege« und wir werden siegen! Wir werden den Sieg erringen, indem auch die Kriegsmarine mit demselben Angriffsgeist wie bisher kühn und zum Letzten entschlossen den Lebensnerv der britischen Insel anpackt. Für unsere Seestreitkräfte sind die britischen Zu­fuhren das Ziel. Wir werden sie abfchneiden in einem zähen und unerbittlichen Ringen und dem Feind damit die Lebenskraft nehmen. Gleichzeitig aber wird die Luftwaffe auf der Insel selbst die Zerstörung kriegswichtiger Ziele vollenden. Die Kriegs- und Rüstungsbetriebe, Hafenanlagen und Wersten, Versorgungszen­tren und Verbindungswege werden ihr anheimfallen. Und dieser gemeinsame Kampf wird solange fortgesetzt, bis die Siunde der Entscheidung kommt. Großbritannien hat den Krieg gewollt. Erotzdeutschland wird ihn siegreich beenden.

Heute dankt die Kriegsmarine durch mich allen ihren Werften und ihren Werftarbeitern für das im Jahre 1910 Geleistete. Das neue Jahr soll uns in echter Kameradschaft zu gemeinsamer Ar­beit in bedingungslosem Einsatz vereint sehen, um das unsrige zu tun für den endgültigen Sieg. Das wollen wir geloben und mit diesem Gelöbnis vor unseren Führer treten, dem wir seine Treue mit unserer Treue vergelten, seine Zuversicht zu unserer Zuversicht machen und sein Beispiel uns zum Vorbild sein lassen wollen. Unser Führer Adolf Hitler Sieg Heil! ^ '

) Ar/)-? E

ncZ) -r/cZ)k ^e^eZ-e-r

oL

l-

<

L

O

alrer- regelmakig kamen seine Sriele. Immer ivuLre sie, vie es ikm §in§, und daÜ er vorvsrrs kam; die alte Alückiicke .Verbindung blieb erkalten.

Genau so ist es bei derWirtschaftswerbung: Jedes Unternehmen muh sich seine glück­lichen Verbindungen erhalten und muh WeiterwerbeNz - auch im Kriege!

>

5)

L

0

ni

L

0

-st

Schon machte die Bahn jetzt den Bogen und hielt bann auf dem Gipfel. Von der Fahrt selbst war Florian begeistert. Aber jetzt, als er inmitten der heftig schwatzenden Menschen auf dem Gipfel stand, konnte er ein Gefühl der Wehmut nicht ganz unterdrücken. Er sah das große, weiße Hotel, mit der breiten Veranda, auf der eine Menge Tische standen, auf die die Gesellschaft jetzt zustrebte, während die Bahn jchon wieder in die Tiefe fuhr, um neue Menschen zu holen.

Florian stand etwas abseits und schaute hinaus in die Ferne. Wo war die Stille, die er einst hier erlebt? Zer­brochen war das Schweigen der Jahrtausende, das hier oben geherrscht hatte.

Leicht berührte eine Hand seinen Arm. Die Baronin stand neben ihm.

»Was denkst du. Florian?"

»Nichts, Frau Baronin."

»Doch, ich weiß, was du denkst. Der Berg, nicht wahr? > Dein Berg. Ich kann dich verstehen. Aber du mußt denken, daß wir im Zeitalter der Technik nicht kleinlich denken dürfen. Was du einmal hier als einziger Mensch erleben durftest, dieses große Gefühl der Erhabenheit, in solcher Höhe zu stehen, das dürfen nun auch andere kennenlernen. Und sie werden sich eben so freuen daran, wie du dich ein­mal daran gefreut hast."

Florian nickte und umschloß ihre Hand.

»Sie hab'n recht. Frau Baronin. Es war mir nur im ersten Augenblick so arg. Jetzt bin ich schon drüberweg."

Gehen wir zu den andern? übrigens. Florian, habe ich mit dir noch manches zu besprechen. Auch sollst du mir alles erzählen aus den drei Jahren. Komm doch diese Woche .vielleicht mal 'rüber auf das Schloß. Ich lade den Praxner dazu ein, der kann dir dann das Revier zuweijen, in dem du jagen darfst nach Herzenslust." ,

. Florian wechselte die Farbe.

»Frau Baronin" .

»Schon gut", unterbrach sie ihn. »Slehst du. da kommt die Dahn schon das zweite Mal." '

Immer mehr wurden es, und um die dritte Nachmittags- stunde war schon fast das halbe Dorf versammelt. Dann kam niemand mehr, denn viele hatten nicht den Mut, sich diesem schwebenden Ding anzuoertrauen.

Es wurde ein schönes und fröhliches Fest hier oben am Gipfel. Bis in den sinkenden Abend dauerte es. Es wurde getanzt und gesungen, und als die Sonne blutrot hinter fernen Felsen versank, da spielte die Musik noch einen Choral, daß es brauste und jubelte in den schaltendunklen Wänden und Schluchten.

Im Dorf drunten wurde di« Feier noch fortgesetzt, und da die Gemüter schon ein wenig erhitzt waren, beschloß man, auch gleich die Heimkehr des Feichtner-Florian noch ergiebig zu feiern. Der Oberhofer lachte und zahlte gerne einen Batzen Bier. Als man aber den Florian hochieben lassen wollte, war er nirgends mehr zu finden.

Droben im Garten des Oberhofes saß er mit dem Gittli unter dem alten Nußbaum und erzählte ihr von den fernen Ländern und wie es ihm ergangen war. Nichts verlchwieg er, auch das Mädchen Angela nicht, und als das Gittli darüber ein wenig schweigsam wurde, schloß er sie fest in die Arme und jagte lächelnd:

Wir hab'n uns alle zwei nix vorzuwerfen, Gittli. Unsere Weg sind nur einmal auseinandergegangen, um sich wiederzufinden. Jetzt bleiben wir aber beinander für Zeit und Ewigkeit."

Ja. für Zeit und Ewigkeit", sprach sie langsam und feierlich nach, und ruhte beglückt an seinem Herzen.

Später kam dann die Mutter und setzte sich zu ihnen. T» war io schön und gut. dieses Beisammensein mit der Mutter, die schon immer zur Hochzeit drängte und am lieb­sten davon sprach, wie es sein wird, wenn wieder Helles ,Kinderlachen durch das Haus klang und sie die Enkel wiegen konnte. - - , - , > - - -' '

(Schluß folgt.,