Flächenwürfe als Auftakt zur schwersten Schlacht vei Aachen

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Durchbruchsversuche bei Saarburg vereitelt

! Trommelfcuer zum wildesten Graiiateufurioso steigerte und die Pauzerrudel der 800 bis 1000 eingesetzten Panzer immer wieder gegen die deut­schen Stellungen fluteten, da steigerte auch die starke deutsche Artillerie ihr Abwehrfeuer zu einem Trommelfeuer von einer Wucht, wie wir es zum erstenmal wieder hier an der Front bei Aachen erlebt haben.

Dieses deutsche Artilleriefeuer, in Verbindung mit dem Feuer aller anderen schweren Waffen, der Panzer und der Sturmgeschütze, der Pauzer- jäger und der Granatwerfer aller Kaliber, war ein stählerner Schild über den mit wil­dem Fanatismus kämpfenden Greikddieren und Infanteristen, die wieder um die Häuser .und Strassen eines jeden Dorfes erbittert kämpften. Dieser Tag brachte auf unserer Seite die opfer­vollsten Kämpfe. Aber die sich spannende Front riß nicht durch. ,

An diesem Sonntag hatte Eisenhower alles auf die Karte seiner Material- und MenscheNüber- macht gesetzt. Aber seine Karte gegen den Trumpf der deutschen Führung, gegen oen aus der deut­schen Heimaterde über sich an Heldentum hin- auswachsenden deutschen Soldaten, hatte nicht ge­stochen. Die blutige Schlacht stampfte innerhalb weniger Kilometer fast auf der Stelle.

Die Sturmregimenter der beiden amerikani­schen Armeen sind ausgebrannt. Sie müssen auf­gefüllt werden. Wir wissen aus Gefangenenaus­sagen, daß einzelne Divisionen bereits 60 v. H. Ersatz haben. Ihre Gefallenen zählen bereits nach vielen Tausenden. Eisenhower wird bereits erkennen, daß der Krieg in Deutschland für Ame­rika sehr teuer wird.

Der Riegel muß halten. DaZ hämmert jeder Pulsschlag der Front.

Von l^riezsberickiter kritr l.ucice

rck. PK. Als die schmale Mondsichel über den nebelverhangenen Talgründen der RNr und ihrer Nebenflüßchen Jude und Wurm empor­stieg und die Schleier der Nacht sich auf die blutende Erde zwischen dem dichten Bergwald von Hürtgen und der kleinen Industrie- und Ackerstadt Geilenkirchen.im Norden senkten, hat sich die Orkangewalt der großen Schlacht wieder einmal für Stunden ausgetobt. Nur das üb­liche Störungsfeuer und die Plötzlich aufbrüllcn- den Granatwtrbel der Feuerüberfälle hämmern weiter auf die Bauerndörfer und Grubensiedlun­gen des AachenerKohlenpotts".

Es ist Dienstag, der 21. November. Der sechste Tag der großen Abwehrschlacht hei Aachen ist zu Ende gegangen. Wer den lärmenden Pnlsschlag dieser Materialschlacht täglich erlebt hat, der meint zu verspüren, daß dem verheeren­den Unwetter, das mit Blitz und Donner alles Lebend« zu verschlingen drohte, die Hauptkraft erst einmal genommen ist, auch wenn die Schlacht mit aller Erbitterung weitergeht.

Der Beginn dieser dritten Schlacht hat sich als ein unvergeßliches Bild eiügeprägt. Nach kalten Nächten, die mit Schnee und Reif die Vvrberge der Eifel südwestlich von Düren winterlich ver­wandelt hatten, bis Regen und Schneeschlick die Waldwege des fast undurchdringlichen, seit vielen Wochen heiß umkämpften Forstes von Hürt­gen tief verschlammten, ging die Sonne am- Donnerstag, den 16. November, wieder in einem heiteren fast wolkenlosen Himmel auf. Auffäl­lig blieb an diesem Vormittag zunächst die Ruhe iu der Luft. Wir standen mit dem Führer einer hier eingesetzten Infanterie-Division auf der Scrpentinenstraße zwischen Großhau und GeV. die »ach Düren führt, und wechselten ein Rad, das ein Granatsplitter auf der ständig unter Feuer liegenden Kreuzung durchschlagen hatte.

Oiekombeavslre bextiiat

Plötzlich zog über uns das bekannte Gedröhn der amerikanischen Großbomber hin­weg. Es war genau 11 Uhr 15 Minuten. Ein weißer Strich fiel wie von Geisterhand vom Him- mel und noch einer. Die Zielmarkierungen für die folgenden Bombergeschwader, die zu Hunder­ten über die Straße nach Norden schwenkten. Die Erde wurde weithin von den Bombenwürfen erschüttert, wie durch ein Erdbeben. Wir spran­gen in ein Forsthaus neben der Straße, das allein vom Luftdruck in seinen Grundfesten erzitterte, als wolle es jeden Augenblick zusammenstürzen. lieber die Hügelketten im Norden, da wo wir die Front um Stolberg wußten, sprang der dichte Rauch der pausenlosen Explosionen hstch. Als die ersten Zielsinger mit dsm Winde wegtrieben, wurden neue Richtstreifen geworfen und neue Flächenwürfe rollten Sie waren für die ganze Front das Zeichen, daß die dritte und schwerste Schlacht bei Aachen begonnen hatte.

Der Bomberwalze folgte ein Trommel­feuer von ungeheurer Wucht. Die 12- amerikanische Heeresgruppe, zweimal im deutschen Abwehrfeuer vor und hinter Aachen unter hohen Verlusten liegen geblieben sollte diesmal mit allen Material, und Menschenmassen den D«uch- bruch in das Rurtal und damit den Eintritt in die Rheinische Ebene erzwingen. Der Maum beiderseits Aachen zwischen Maas und Eifel bot sich ihm dafür an wie eine Pforte in das Reich. Seitdem der 1. amerikanischen Armee am 21. Oktober zwar die Eroberung der Ruinen der alten Kaiserstadt gelungen, aber seinen schwer angeschlagenen Divisionen das große operative Ziel, der Durchbruch bei Geilenkirchen und Stol- berg, wiederum versagt geblieben war, sollte dies­mal die frisch herangefnhrte 0. Armee die auf- gefüllte 1. Armee mit fortreißen.

Als die Panzerrudel an den alten Schwer-

Punkten der bisherigen Schlachten bei Geilenkir­chen und Stolberg mit Jnfanteriemassen zum Angriff rollten, mußten sie erkennen, daß die Bomberwalze und das Trommelfeuer die Kampf- kraft der deutschen Divisionen nicht gebrochen hatten. Nach dem Gesetz, daß Schweiß Blut spart, bewährte sich das in diesen Wochen gründ­lich ausgebaute deutsche Stell ungs- system mit den Rundumverteidigungen um ein­zelne Ortschaften. Das Gesicht der dritten Schlacht ähnelte äußerlich'schnell dem der zweiten, nur iu allen Maßstäben vergrößert. Wie damals um Aachen, so schob sich jetzt um die Industrie- und Kohlenstadt Esch Weiler im Tal der Jude, rund 16 Kilometer ostwärts Aachen, die Zange der Angriffsflügel. Wieder gelangen den Ameri­kanern mit der Uebermacht ihrer Panzerrndel und unter der Feuerglocke stundenlangen Trom­melfeuers txou einer unvorstellbaren Granat­dichte bis zu 30 000 und 10 000 Schuh auf manches umkämpfte Dorf! Einbrüche in die deutsche Hauptkampflinie. Aber immer wurden diese Einbrüche wiederum abgcriegclt.

40 ooo §cbuk aus ein eittrizes Dock

Die Straßen von Aachen und Geilenkirchen nach Linnich, Jülich und Düren sind die Gebiete erbitterter Panzerschlachten. Geilenkir­chen, seit zwei Monaten umkämpfter Eckpfeiler in der Brandung, ging verloren. Aber die schwache Besatzung kämpft als Insel iu der sie umtobenden Matcrialflnt unter dauerndem Trom- melfeuer bis zum letzten Mann einen heroischen Kampf.

Als die Amerikaner am vierten Tage der Schlacht, am Sonntag, den 19. November, alles in die Waagschale der Schlacht warfen, was an Material eingesetzt werden konnte, ihre Bomber und Jagdbomber hämmerten, die Artillerie ihr

Führerhauptquartier, 28. November. Das Ober­kommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Wie schon seit Tagen, wiesen unsere Truppen auch gestern heftige feindliche Angriffe im Maas- Brückenkopf bei V e u l o ab und bekämpften Pan- zerbereitstelluugen der Engländer mit zusammeu- gesaßtem Artilleriefeuer.

Nordöstlich Aachen nahmen die Nordamerika- nischen Divisionen nach stärkster Feueroorbecei- tung ihren Großangriff zum Durchbruch aus die Rur von neuem auf. Sie scheiterten wiederum in unserem Hauptkampfseld an dem entschlossenen Widerstand unserer Truppen.

Die Besatzungen der Werke um Meh behaupten sich weiterhin gegen feindliche Angriffe oder schlu­gen sich aus zerschossenen Anlagen zu ben.chbarten Werken durch. Vom Gebiet nordöstlich Dolchen bis in den Raum von Finstingen führten die Nordamerikaner erfolglose örtliche Angriffe gegen unsere Nachtruppen und vergebliche Äusklärungs- Vorstöße gegen unsere teilweise begradigte und aus vorbereitete Stellungen gestützte Front. Eigene Panzertruppcn vereitelten nördlich Saarburg starke feindliche Durchbruchsversuche. Sie vernich­teten in erbitterter Abwehr 43 nordamerikanische Panzerfahrzeuge und damit wesentliche Teile des dort angreifenden Feindes.

Die Lage im Elsaß ist durch konzentrische An- grjsfsbewegungen des Feindes aus dem Einbruchs­raum von Straßburg nach Süden und durch schwere Kämpfe um die Vogesenpässe und im Raum von Mülhausen gekennzeichnet. Harter Wider- stand und wendige Abwehr brachten die feindlichen Angriffe zum Stehen. 33 Panzer des Gegners wurden abgeschossen.

London, Antwerpen und Lüttich lagen erueut unter schwerem Feuer.

In Mittelitalien kam es nur zu örtlichen Kämv- fcn. Bes Ballicano warfen italienische Trup­pen den Feind aus einer Einbruchsstelle. Am La- mone-Abschnitt südwestlich Faenza scheiterten feindliche Vorstöße.

In Südungarn hält der starke Druck der Bol­schewisten aus dem Raum von Mohac in west­licher und nördlicher Richtung an. Eine größere Anzahl von feindlichen Panzern wurde in den schweren Abwehrkämpfen vernichtet.

An der Ostfront verlies der Tag ohne größere Kampfhandlungen. Im ^Südwestleil des Mitra- Gebirges drückten unsere Truppen feindliche Ver­bände. die dort in die Wälder eingedrungen wa- ren, zurück. Ein örtlich beschränkter Angriff ün- ü-rer Grenadiere im ostpreußischen Grenzgebiet fügte den Sowjets hohe blutige Verluste zu. In Kurland führten die Bolschewisten nach dem Zusammenbruch ihrer Großangriffe nur schwächere Vorstöße, die erfolglos blieben.

Der Seekrieg vor der norwegischen Küste ist in der letzten Zeit sehr stark aufgelebt. Im Verläufe des 27. November wehrten deutsche Geleite vor Westnorwegen mehrere Angriffe feindlicher Bom­ben. und Torpedoflugzeuge ab und brachten sechs von ihnen zum Absturz.

Am gestrigen Tage richteten sich die Angriffe der anglo-amerikanischen Bomber und Jäger aus da? Gebiet beiderseits des Rheins. Schwere Echä- den entstanden vor allem in Wohnvierteln der Städte Offen bürg und Köln. In der Nacht unternahmen britische Flugzeuge einen Terror» angrisf aus Freibuxg im Breisgau, der hohe Personenverluste und umfangreiche Gebäudeschäden zur Folge hatte. Ein weiterer Nachtangriff rich­tete sich gegen Düsseldorf-Neuß. Ueber dem Reichsgebiet herrschte außerdem Störflugtätig­keit. l9 feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen.

Die schwarze Flui in den U^A

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Die letzten Jahrzehnte haben einErwachen", eine Radikalisierung der Neger in USA. mit sich gebracht. Enttäuscht kehrten sie aus dem ersten Weltkriege nach Hause, den sie angeblich geführt hatten, um nach dem Wilsonschen Wortedie Welt für die Demokratie reif zu machen". Die Negerfrage war um keinen Deut der Lösung nähergekommen. Seit den zwanziger Jahren setzte jedoch eine große Wandarungsbewegung der Neger aus den vorwiegend landwirtschaftlichen, Plantagenwirtschaft treibenden Südstaaten in den industriellen Norden ein. Hier waren in den großen Industrien die Arbeitsbedingungen gün­stiger.

Während es im Süden unmöglich ist, daß etwa Neger und Weiße zusammen in einem Zugabteil fahren, ist jede- Rassendiskriminierung in den öffentlichen Verkehrsmitteln einer Weltstadt wie Nenyork untersagt. In vielen Städten, wie z. B. der Bundeshauptstadt Washington, die nach der letzten Statistik über 34 v. H. Neger beherbergt, wurden ganze Straßenzüge und Stadtviertel, die bis dahin von Weißen bewohnt waren, von dunkelhäutigen Amerikanern beseht.

Neben dieser durch Wanderung bedingten sozia­len Umschichtung haben drei weitere Faktoren auf die Bewußtwerdung und Radikalisierung der Negerrasse eingewirkt wenn man von religiö­sen Bewegungen wie der Kirche des' schwarzen Negerheilands". Father Divine, absieht. Es ist dies l die aus Wahlrücksichten beruhende Rassen- politik Roosevclts, die Propaganda seiner geschäf- tigen Ehefrau Eleanor. die selbst nicht davor zu- riillschrcckt, schwarze Frauen im Weißen Haus zu enchfangen, 2. das Eindringen marxistisch- bolschewistischer Lehren und 3. der Ausbruch des Roofevcltschen Krieges selbst. Roosevelt reichte dem Tenscl den kleinen Finger als er den Ne­gern die Gleichberechtigung versprach, und nun will dieser die ganze Hand.

Die Führer 'der Neger in vielen Fällen Mischlinge mit weißem Bluteinschlag organi­sierten 19 lL.einen Marsch von 60 000 Schwarzen auf Washington, um die Gleichberechtigung der Neg-r bei der Einstellung iu die Rüstungsbetriebe zu erzwingen. Nur mit Mühe konnte die Re­gierung im letzten Augenblick den Marsch »er-

hindern, indem sie ein Gesetz erließ, demzufolge die Diskriminierung von Rasse. Hautfarbe oder Religion in Rüstungsbetrieben streng geahndet wird Die Folge der Radikalisierung der Neger sind schwere Nassenkämpse, bei denen der unmit­telbare Anlaß oft kaum festgestellt werden kann Auch in der Armee und selbst in derkonser­vativen" Marine sind die Neger im Vormarsch. Der Neger B. O Davies ist Brigadegeneral der amerikanischen Armee; er hielt kürzlich zum Ent­setzen der Engländer eine Rede über Rassengleich- heit bei den Alliierten in Anknüpfung an die Atlantik Charta". Roosevelt stellte zuixi ersten- male in der amerikanischen Geschichtegemischte

Einheiten" auf sowie, eine ganze selbständige Ne­gerdivision untergemischtem Offizierkorps", die gegenwärtig in Italien eingesetzt ist. 300 Neger- zeitunaen der USA. fordern Verwirklichung einer Gleichheit als Errungenschaft des zweiten Welt­kriegesErst Demokratie zu Hause, dann für den Rest der Welt."Die Entwicklung nach Welt­krieg Nr. 1 soll sich diesmal nicht wiederholen!"

Demokraten und Republikaner buhlen um seine Unterstützung Die schwarze Lawine ist ins Rol­len gekommen. Weder Gebete noch Konzessionen, weder Geldspenden noch Wahlreden können sie auf die Dauer zum Halten bringen. Man kann die Rassenfrage nicht lösen ohne die Gesetze der Rasse zu kennen. In dieser Beziehung treiben aber noch die maßgebenden Kreise in den USA. bewußt eine Vogsl-Strauß-Politik, bis die Ent­wicklung auch dort zwangsläufig dazu führt.

Vis ksclsutung rlsr Lobsrnse Lsnlcs

Der Schiffahrtskanal, der .die Marne mit dem Rhein verbindet, durchfließt auf seinem Weg von West nach Ost die Zaberner Senke, eine Einbuch­tung der nördlichen Vogesen Auch die Bahn Straßburg Nancy geht durch diesen niedrigen Abschnitt, des Gebirges. Die Zaberuer Senke ist seit jeher verkehrsgeographisch und m i - litii risch von großer Bedeutung ge­wesen. und sie ist auch in unseren Tagen wieder in den Vordergrund des allgemeinen Interesses gerückt, weil von dort aus gegnerische Streit- kräfte strahlenförinig nach Osten Südosten und Nordosten Vordringen konnten. Die von dem Rhein-Marne-Kanal und von der Bahnlinie um­gangene Paßhöhe der Zaberner Senke ist als die Zaberner Stiege weit über das Elsaß hinaus bekannt. Sie führt von Pfalzburg mit Kurven über die Bogeien in da? Tal von Zabcrn herab.

Zobern, ein Städtchen, dessen 10 000 Ei», wohner zumeist in der Eisen- und Werkzeug- indnstrie und in den Steinbrüchen der Umgebung ihre Beschäftigung fanden, ist im Lauf der Ge­schichte schon oft der Schauplatz kriegerischer Er­eignisse gewesen. Die ersten Urkunden stammen aus der Zeit, in der die Römer dort, in dem Vogesenloch", am Zorn-Flüßchen ihre Siedlung Tabernae gründeten, die aber bei den Kriegs- zügen der Alemannen im Jahre 355 dem Erd­boden gleichgemacht wurde. Unter Kaiser Julian

würde Tabernae an der gleichen Stelle wieder aufgebaut.

Später gehörte Zabern zur Metzer Abtei Maursmüuster und kam im zwölften Jahrhun­dert in den Besitz der Bischöfe von Straßburg In den Bauernkriegen war Zabern eine Stütze der Aufständischen: als die Bewegung zusammen­brach, ließ der Herzog Anton von Lothringen am 17. Mai 1525 dort mehr als 20 000 Bauern niedermetzeln. Auch im Dreißigjährigen Kriege hatte Zabern schwere Zeiten der Kämpfe und Zerstörungen durchznmachen. Im Jahre 1680 kam die Stadt unter französische Oberhoheit: in der Zeit von 1871 bis 1918 gehörte sie wieder zum Deutschen Reich

Die verkehrstechnisch günstige Lage von Zabern hat es mit sich gebracht, daß eine ganze Reihe von umliegenden kleinen Städten von dort ans verwaltungsmäßig hetreiu wurden. Die Ge­richtsbarkeit reichte über Buchswciler, Finstingen Lörchingen Lützelstein, Molsheim. Obcrehnheim. Pfalzburg, Rosheim. Schirmeck und Wasselnheim bis nach Saarburg in Lothringen herüber Aus der Zaberner Senke führen mehrere gute Stra­ßen in die ostwärtige Ebene: eine davon endet nach etwa 35 Kilometern in der alten deutschen Stadt Straßbnrg. in der sich unsere Truppen gegen die anglo-amerikanischen Eindringlinge rur Webr setzen.

bciwarcl k. Ztsttimus

tlnIus ist von Roosevelt zum Nachfolger des 73jäh- rigen und seit Woche» er. krankten USA.-Außennijni.' sters Cordell Hüll ernannt worden. Edward R. Stetti- uius, der heute im 43. Lebensjahr steht, entstammt einer deutschen, 1791 in die NSA. eingewanderten Fa milie. Sein Pater arbeitete sich früh in der Industrie hoch, ging 1915 ins Bank- Haus Morgan als Ein- kaufsagent der Alliierten, und 1916 als Unterstaats- sekretär ins USA.-Krieas« Ministerium. Als Erbe eines Morgcn-TeilkwberS wuchs Stettinius jun. auf, verbrachte aber ent­gegen aller Dollartradition seine Jugend in den Südstaaten und studierte in Virginia. Dort machte er sich als Organisator eines StudentenhilfswerkS und Lehrer einer Sonntagsschule einen Namen Um ihn im Sinne Stettinius sen. aufgewinn­bringendere" Gedanken zu lenken, schickte ihn sein Vater auf eine Europareise. Nach seiner Rückkehr übertrug ihm der Vizepräsident vonGeneral Motors" im Sinne seiner Virginiatätigkeit di« Leitung einer aufzubauendeu Fürsorgeabteilunz im Autobetrieb des Konzerns, mit der Verpflich­tung, zuerst selbst als Arbeiter in General-Motor» die nötigen Fürsorgekenntnisse zu erwerben. Und hier bei General-Motors «nacht Stettinius seine" Aufstieg.

Nach seiner Derbindungstätigkeit in Washington erfolgte bald sein Eintritt in die zur Morgan, gruppe gehörendeUnited Steel Corporation". Damit, ist der Kreislauf geschlossen, der Sohn end­gültig in den Industriespure» des Vaters. Als Roosevelts Günstling erreichte er in wenigen Iah- ren auch politischen Einfluß. Heute hat er wie­der in der Eigenschaft alsFüri'orgcndcr" -- die Ausplünderung des' Empires ganz groß auf 'sein Panier geschrieben. Im März könnt« er das Pacht, und Leihabkommen mit Englänt erneut verlängern. Stettinius ist der fürsorglich« Praktiker des Amerikanismus geworden, der we­nig redet, dafür aber um so intensiver handelt, wenn es gilt, den amerikanischen Verbündeten in der Maske des Helfers die imperialen Werte aus der Vorratskammer zu locken.

Da er Interesse für den New Deal bekundete berief ihn Roosevelt in verschiedene Kriegsämter Seine Uebernahme in das Außenministerium er­folgte vermutlich aus dem Bestreben, einen Fach­mann für Außenhondelsfragen heranzuziehen, der dieses Gebiet auf das der reinen Außenpolitik ab> stimme. Daß sich Stettinius wie alle Mitarbeiter Roosevelts der Gunst der Juden erfreut, ist selbstverständlich, weshalb Hann Stettinius auch sofort den Juden seine Hilfe bei der Durchsetzung ihrer Palästinaziele versprach.

-öteltinius neuer U-SA-Außenminifter Stockholm. 29. November. Wie Reuter au) Washington meldet, hat Roosevelt an Stelle des zurückgekretenen Außenministers Hüll den Unter­staatssekretär Edward Stettinius zum Außen, minister ernannt. Die Ernennung von Stettinius wird keine Kursänderung in der AußenpoiitN Washingtons zur Folge haben. Stettinius. der schon immer der Mitarbeiter Hulls war. hat stets die gleiche Politik wie sein Vorgesetzter vertreten. Gerade deshalb hatte ihn wohl der sonst sehr eigensinnige Hüll zu seinem Gehilfen gemacht, weil er bei Stettinius die Gewißheit hatte, daß er ihm keine Schwierigkeiten bereiten würde. Im übrigen lieg« die außenpolitische Kursführung wie auch zu Hulls Zeiten in den Händen Roosevelts und Morgenthaus.

Bonomi in zweiter Auslage Gens, 29. November. Wie Reuter aus Ron meldet, haben die Parteiführer Bonomi eine gemeinsame Entschließung überreicht, in der er aufgesordert wird, das Amt des Ministerpräsi­denten wieder zu übernehmen. Bonomi Habe die? lesnachträgliche Vertrauensvotum" angenom­men. An dem Parteihader war Bonomi geschei­tert, die gleichen Parteien, deren Forderungen Bonomi zu Fall brachten, konnten aber offenbar niemanden finden, der die Verantwortung für die süditalienische Tragödie übernehmen wollte. Dabei kann als selbstverständlich gelten, daß der -bolschewistische Einfluß verstärkt werden wird.

Nach dem Rücktritt Mikolajczyks st^ Stockholm. 29. November. Die Londoner Presse nimmt den Rücktritt der polnischen Schat­tenregierung zum Anlaß, mit Iupasmiene zu ver« schein, wie ehrlich die britische Regierung die Ver­suche Mikolajczyks angeblich unterstützt habe, eine Einigung «nit der Soivjetunion zustandezu­bringen. Die Krise wird in diesem Sinne nicht mit den sowjetischen Forderungen in Zusammen­hang gebracht, denen zufolge die Mitglieder der polnischen Schattenregierung praktisch ihr eigenes Todesurteil hätte unterzeichnen sollen, sondern bloß dadurch erklärt, daß die amerikanische Re- gierung sich geweigert habe, die von der Schatten- regieruug gewünschte Grenzgarantie, die sogen. Curzon-Linje, zu übernehmen. Da Mikolcjczyk selbst in. Washington gewesen ist und außerdem durch seine» dortigen Vertreter über die außen- politischen Möglichkeiten in'den Vereinigten Staa- ten unterrichtet sein mußte, kann man diesen an­geblichen Grund für seinen Rücktritt nicht ernst nehmen. Es ist vielmehr zu vermuten, daß Miko- lasczyk und seine Genossen über die geringe Hilfe» enttäuscht waren, die ihnen von britischer Seite gewährt wurde, obgleich hier die gesuchte Garantie bereits leit April 1939 besteht.

Donnerstag. Reichsprogramm: 7.30-7.45 Zum Horen und Behalten: G E. Lessing. 14.15-stzOO Alterte von zwei bis drei. 15 00 -16.00 Opernklänge. Suite u. a 16.0017.00 Hamburger Unterhaltungskapelle. 17.1517.S< Nachmittagsmbsik. 18.00-13 30 Rnndfunkspielschor Hamburg 19.00 -19 30 50 Horerpast des Zerrspiegels. -0 15-210«

Sinfonie zu Dantes ..Dioina Commedia" von Franz Liszt 21.00 - 22.00 Erster Akt aus Rossinis Oper . Der Barbier von Sevllla'. Ausführung der Slaotc-oper Dresden. Deutichlondlender: 17 35-18.30 Sinfonische Musik von Mozart. Richard Straub und Reger. 20.1522 00 Bunte Melodlenkette aus Tonfilm. Lustsoiel. Operette.