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Nr. 1

Donnerstag, äen 2. Januar 1941

115. Jahrgang

Lleujahrsbotschaft -es Rührers

Die Wehrmacht wird 1941 in gewaltiger Verstärkung und verbesserter Ausrüstung antretenWer von den Demokratien ißt,

muß daran sterben"

Berliu, 2. Jan. Die Weltpresse bringt in großer Ausmachung die Neujahrsbotschaft des Führers. Neuqorker und brasilianische Blätter unterstreichen, daß 1941 «ach dem Worte des Führers das Jahr des Sieges wird.

Reujahrsausruf des Führers

Der Führer hat zum Jahreswechsel folgenden Aufruf erlassen:

Nationalsozialisten! Nationalsozialistinnen!

Ein inhaltsschweres Jahr deutscher Geschichte ist zu Ende. Die gewaltige Einmaligkeit der Ereignisse, ihre umwälzende Bedeu­tung für die künftige Entwicklung der Menschheit, wird m vollem Ausmaße erst späteren Generationen bewußt werden. Wir, die wir die Geschichte dieser Zeit aber erleben, können uns des Eindrucks nicht erwehren, daß das Walten der Vor­sehung stärker ist als die Absicht und der Wille einzelner Menschen. Die Götter schlagen nicht nur die zu ihre« Verderben Bestimmten mit Blindheit, sondern zwingen auch die von der Vorsehung Berufenen Ziele anzustreben, die zunächst oft weit außerhalb ihres ursprünglichen eigenen Wun­sches liegen.

Als das deutsche Volk nach jahrelangem Zusammenbruch, mora­lisch auf das tiefste gedemütigt, wirtschaftlich verelendet und ver­kommen, durch den Nationalsozialismus geeint, den Weg seiner Wiedergenesung fand, waren Führung und Volk entschlossen, die Zukunft der Nation mit den Mitteln friedlicher Arbeit und durch den Appell an das Rech, rgewissen der anderen zu gestalten. Aber schon ehe im Jahre 1933 die Machtübernahme stattfand, verkündeten die Feinde des Reiches in zahlreichen schrift­lichen und rednerischen Kundgebungen ihren Entschluß, jede Wiederaufrichtung des deutschen Volkes mit allen Mitteln ver­hindern zu wollen. Sie setzten nach dem 30. Januar 1933 diese Warnung auch sofort in die Tat um. Ohne jeden Grund, nur aus ihrem infernalischen Hatz gegenüber dem deutschen Volk, be­gannen sie mit ihrer neuen, wüsten Hetze und riesen zum Boykott nicht nur der deutschen Waren, sondern vor allem auch.dr» deutschen Menschen auf. Die demokratischen Zei­tungenselbst kleinster L!tvd«r sahen es als ihr Vorrecht an, die größte mitteleuropäische Macht Tag* Tag zu beschimp­fen, die führenden Männer dieses Volkes mir beleidG-nden Ausdrücken zu belegen, das Regime entweder zu verspotten oder zu verleumden und zu militärischen Gewaltakten gegen das Reich anszuputschen.

Jeder Versuch einer Verständigung oder gar einer Rüstnngsbegrenzung wurde von den verbrecherischen Elementen der kapitalistischen Demokratien mit Zorn und Hohn zurück- gc wiesen, jede Forderung nach Gleichberechtigung des deut- fche« Volkes mit unverhülltcm Zynismus abgelehnt. l5 Jahre lang haben sie vorher das demokratische Deutschland, das ohne­hin nur um Gnade zu winseln statt sein Recht zu fordern verstand, niedergehalten und mit der ganzen Rücksichtslosigkeit plutokratischer, politischer und wirtschaftlicher Schieber aus­geplündert und ausgcpreßt. Das neue Deutschland, das ent­schlossen war, diese das Volk und Land zum totalen Ruin füh­rende Erpressung nicht mehr länger zu dulden, erweckte daher ihren besonderen Zorn und Haß. Charakterlose Emigranten ver­banden sich mit den das Reich verlassenden jüdischen Parasiten, verdächtigten das deutsche Volk und seine Führung und halsen so mit, jene Psychose zu erzeugen, die früher oder später zum Krieg führen mußte.

Jahrhundertelang haben nun einige Völker an deren Spitze die Engländer die Welt mit ihren Kriegen überzogen und mit Gewalt zusammengeraubt, wessen sie habhaft werden konnten, große Millionenvölker unterjocht und verelendet und solcherart ihre sogenannten Weltreiche aus Blut und Tränen gebaut. So richteten sie jene Weltordnung auf, die seitdem nach ihren eigenen ebenso eiskalten und spottvollen Erklärungen aus Besitzenden und Habenichtsen besteht. Trotzdem sie nun selbst tatsächlich im Besitz der größten Bodenschätze der Welt sind, gelingt es ihnen dabei noch nicht einmal, der Not in ihren eigenen Völkern Herr zu werde«. In Staaten, die kaum zehn Menschen auf dem Quadratkilometer zu ernähren haben, sind zehn und zwölf Millionen Erwerbslose, d. h. vom mensch­lichen Glück Ansgestoßene, und das alles, nur weil die Gewinn­sucht, Korruption, Trägheit, aber auch Dummheit der Herrschen­den in diesen plutokratischen Demokratien alle Methoden und Maßnahmen adlehnen, di« dem schrankenlosen Egoismus des Einzelnen Hemmungen aiiferlegen könnten zugunsten des Lebens der Gesamtheit.

Diese Elemente, die als führende politische Persönlichkeiten in den demokratischen Ländern zugleich auch Inhaber und Aktien­besitzer der Rüstungsindustrien sind, glaubten außerdem und glauben es auch heute noch, daß der Krieg die größten Ge- schästsmöglichkeiten mit sich bringt. Bor allem ein langer Krieg, Denn es liegt in ihrem kapitalistischen Jnteresle, die Jnpestierungen ihrer Gelder eine möglichst lange Zeit auswerten SU können. So ist es zu begreifen, wenn z. B. einer der Haupt- riistungsindustriellen in England, der nunmehr verdorbene Mi­

ller Chamberiain. vom ersten Tag an sofort erklärte, daß dieser Kriegs ürEngland min de stensdreiJahre Kauern müsse. So ist es zu verstehen, wenn andere demo­kratische Machthaber wiederum in der wirtschaftlichen Seite der Beteiligung am Kriege die größte Chance für ihrze Länder er­blicken und kein Hehl daraus machen, daß ihnen jeder Friede der Verständigung, d. h. ein vernünftiger Ausgleich der Völkerintcr- essen, verhaßt ist, weil dies den dividendenhungrigen Rüstungs- interessenten die substantiellen Voraussetzungen entziehen würde. Die Völker selbst aber sind diesen demokratischen Heuchlern wie früher so auch heute gänzlich gleichgültig, f So ist es auch zu verstehen, daß m ein Versuch im Jahre l 939, den Ausbruch des Kriegs mit Frankreich und England zu verhindern, in der ganzen demokratischen Weit nicht nur eine eisige Ablehnung erfuhr, sondern einen geradezu wütenden Ent- riiskungssrurm auslöste. Für sie stand nur das unterdes m- siungsbetrieben investierte Kapital auf dem Spiel sowie die Sorge, durch das Ausbleiben weiterer Aufträge die Gewinne wieder zusammenschmclzen zu sehen. Um ibrc Absichten dabei zu maskieren, mußten sic mit Hilfe ihrer Presse einen Liigen- und V e r d u m m u n g s f c i d z u g ohnegleichen organi- iieren. Denn wenn die Völker begreifen würden, daß dieser Krieg überbaupt nicht notwendig war, daß weder England noch Frank­reich dis geringste Forderung erhalten hätten, dann könnte die Gefahr eutnehe», daß die sehend gewordenen Völker ihre demo­kratischen Verderber selbst zur Verantwortung und Rechenschaft ziehen. So mußte man und muß auch heute noch den Völkern mit der ebenso dummen wie infamen Lüge kommen, das Deutsche Reich oder Italien wAiteu die Welt erobern, mährend in Wirklichkeit die lars.icyliüi schon b'esrchenoen Weit­eroberer Kriege brauchen, um ihre Kapitalien noch höher als bisher zu verzinsen. Diese Welleroberer sind aber gerade jene Staaten, die an Deutschland den Krieg erklärten. Deutsthland selbst hat weder an Frankreich noch an England die geringste Forderung neüellr. Noch am 6. Oktober 1939 habe ich Frankreich und England eingeladen, gemeinsam mit Deutschland die Waffen niederznlcgen und statt den europäischen Kontinent im Inter­esse außereuropäischer Faktoren zerstören und ausbluten zu lassen, in gemeinsamer Arbeit einen vernünftigen Wiederaufbau anzu- streben, Es blieb dies vergeblich.

Damit traten wir in das nunmehr aLgelaufene Jahr ein.

Es gehörte deshalb auch zu den Praktiken der demokratischen Kriegsverbrecher, jeoen deutschen-Friedensschritt ihren Völkern von oornl>«r-i als Schwäche hinzustellen. Als wir jahrelang die unausgesetzten demLvitkicheil Hetzangriffe unbeantwortet ließen, erklärte man, Deutschland wage nicht, auch nur in eine Kontroverse mit den mächtigen Staaten des Westens einzutretcn. Als die fortgesetzten Kriegsdrohungen von Deutschland keine Er­widerung fanden, sagte man, dies sei das Zeichen, daß Deutsch­land unfähig sei. infolge seiner inneren Schwäche überhaupt Gnen Krieg zu führen. Als wir die Boykotthetze, die fortgesetzten Angriffe auf deutsche Konsulate, das Herabreißen deutscher Fah­nen usw. unbeantwortet ließen, versuchte man, dies als ein Zeichen der Ablehnung des heutigen Regimes durch das deutsche Volk zu erklären. Als endlich der Krieg beginnen sollte, da wur-

Arrfruf des Reichsführers

Berlin, 1. Jan. Der Reichsführer und Ehef der deutschen Polizei Himmler hat folgenden Aufruf zum neuen Jahr erlassen:

Männer der Wassens und der Polizei!

Im großen Jahre 1941 beherrschen uns:

Der Gedanke an das Reich, der Wille zum Sieg, der Glaube an den Führer!

H. Himmler, Reichsführer

und Chef der deutschen Polizei.

den meine letzten Bemühungen, den Frieden zu erhalten, abgetan mit dem triumphierenden Geschrei, es sei nunmehr erwiesen, daß Deutschland ungerüstet wäre und daß man es daher jetzt oder nie mit Leichtigkeit vernichten könnte. Ja, als endlich der erste der von den demokratischen Brandstiftern vorgeschickten Staaten, Polen, in 18 Tagen zusammengeschlagen und vernichtet war und Deutschland abermals seinen Wunsch nach Frieden aussprach, da wurde gerade in dieser Friedenssehnsucht der Beweis erblickt, daß Deutschland selbst im Zweifel sei und mit schlotternder Angst den britisch-französischen Angriffen im Westen entgegensetze. So war es und so ist es noch heute. Ob wir nun aus Angst oder aus Verantwortungsbewußtsein 1039 und 1940 unsere Friedens­schritte unternommen hatten, ist ynterdes weltgeschichtlich bereits zur Genüge geklärt worden Das 'Jahr !i>4tz hat Entscheidungen gebracht, wie sie in der Geschichte der Völker in ähnlichem Aus­maße und Tempo noch nie ftattgefuuden hatten.

Der Versuch Mr. Churchills, durch eine Ueberrumpelung sich in Norwegen festzusetzcn, der vor allem dank seiner eigenen Schwatzhaftigkeit noch gerade zur rechten Stunde zu unserer, Kenntnis kam, führte zum Zusammenstoß in diesem Lande. In wenigen Wochen hat die deutsche Wehrmacht, haben unsere Sol­daten diese Frage gelöst. Trotzdem die französischen und englischen Jnvasionstruppcn auch dort unter den ungünstigsten Bedin­gungen für Deutschland überall vernichtend geschlagen und endlich aus Norwegen Hinausgetrieben worden sind, brachte es^ vor allem die britische Propaganda fertig, den Kampf um Nor­wegen als einen deutschen Mißerfolg hinzustellen, ja geradezu in ihm einen Beweis zu sehen für die mangelnde Ausrüstung des deutschen Soldaten, für die fehlende Schlagkraft der deut­scheil Soldaten, für die schlechte Führung der deutschen Wehr­macht und für die nachlastende Moral des deutschen Volkes.

So belogen und beschwindelt, schickten sich die Alliierten an­fangs Mai an, zunächst Belgien und Holland zu besetzen, um so den Krieg an die deutsche Grenze zu tragen^Am 10. Mai trar die deutsche Wehrmacht diesen Machenschaften entgegen, er­füllt von dem Belor>k-,ts->in. nunmehr im Westen die endgültige Entscheidung zu erzwingen. Fünf Tage schon brachten -Holland

Handelszerstörer versenkt zehn Schiffe

Geständnis aus Neuseeland Besatzungen im Bismarck-Archipel abgefetzt

DNB. Berlin» 1. Jan. Wie Reuter berichtet, teilte der Premierminister von Neuseeland, Fraser, mit» daß man aus einer Insel im Bismarck-Archipel 599 Engländer, Franzosen und Norweger ausgenommen habe, die ein deutscher Han­delszerstörer bereits vor einiger Zeit dort abgesetzt habe. Es handle sich dabei um Ueberlebende von zehn Schiffen, die das deutsche Kriegsschiff versenkt habe, und zwar der eng - lischeu SchiffeRangitane" (16 712 BRT.j,Tura- kina" (9691 BRT.1.Triadie" (6378 BRT.). ..Triaster" (6932 BNT.1,Triona" (4413 BRT.),Momata" (3996 BRT.) undHelmwood" (2156 BRT.), sowie der in eng­lischen Diensten fahrenden NorwegerRingwood" (7293 BRT.) undVinni" (5181 BRT.) und des Fran­zosenNotou" (2489 BRT.).

Deutscher Hilfskreuzer vor Singapore

In der ersten Dezemberwoche drei englische Frachter und ein Tanker versenkt

Berlin, 1. Jan. Leber die erfolgreiche Tätigkeit deutscher Kriegsschiffe im Pazifischen Ozean liegt eine neue Meldung aus Manila vor. Danach haben 40 norwegische Seeleute, die in Hong­kong ankamen, über die Tätigkeit eines deutschen Hilfskreuzers berichtet, der ungefähr in der ersten Dezemberwoche drei eng­lische Frachter und einen Tankdampfer versenkt hat. Das Jagd­gebiet des deutschen Hilfskreuzers befand sich damals im See­gebiet von Singapore. Das deutsche Schiff habe in See seine Brennstoif« und Lebensmittelvorräte aufaefiillt. Nach Angabe

der norwegischen Seeleute hatte der deutsche Hilfskreuzer un­gefähr 10 000 Tonnen Wasserverdrängung und eine Bestückung von 15- und 20-Zentimeter-Geschützen

Zur Beschießung der Insel Nauru

Berlin, 1. Jan. Zur Beschießung der Insel Nauru im Pazifi­schen Ozean durch einen deutschen Hilfskreuzer erklärte jetzt der australische Marineminister, daß der Zweck der Beschießung die Zerstörung von Materialien zur Munitionsherstellung gewesen sei. Bekanntlich befinden sich auf der Insel außerordentlich reiche Phosphatlager. Die Ausfuhr hiervon erreichte im Jahre 1937 rund 700 000 Tonnen.

SOS-Ruf eines Frachters

Neuyork, ,1. Jan. Wie Associated Preß meldet, hat die ameri­kanische Funkstation Mackey Radio einen Hilferuf von dem eng­lischen FrachtdampferNalgora" (6579 BRT.) aufgefangen, in dem dieser mitteilte, er werde von einemmysteriösen Schiss" verfolgt.

Neuyorker Schiffahrtskreisen zufolge wird der 6732' BRT. große, im englischen Dienst fahrende norwegische Motorfrachter Talleyrand" als verloren betrachtet. Das Schiff ist seit Juli verschollen. Man vermutet, daß er das Schicksal von über 20 anderen in englischem Dienst fahrenden norwegischen Schiffen geteilt hat, die wir verlautet 7 -- im Pazifik durch deutsche Hilfskreuzer versenkt wurden.