Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Samstag, de« K. September 1841

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Britische Flugzeuge greifen italienisches Feldlazarett an. obwohl diese Zelte an der Tobruksront die Zeichen des Roten Kreuzes tragen. Die Verwundeten haben die Lazarettzelte verlassen und liegen nun in Deckung. Die Splitter der ersten abgeworfenen britischen Bomben gehen über sie hinweg. (Luce, Associated Preß, Zander-M.-K.) Rechts: Mit einem deutschen U-Boor aus Feindfahrt. Schiffbrüchige Engländer der torpedierten Damp­fer werden aufgefischt und mit allem Notwendigen ersehen. (PK. Dietrich, Presse-Hoffmann, Zander-M.-K.v)

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Der Rachbar im Norden

Wachsende Erkenntnis der enropäischen Schicksalgemeinschaft Bon Carl RobertSonntag NSK Mit dem Flug nach Kopenhagen ist im hellschimmernden Sommerhimmel die blitzende Grenze zwischen dem Reich und dem kleinen Dänemark nur durch ein breites Wasserband, die Ostsee, markiert. Grenz- und Zollkontrolle, hier wie dort loyal und zu­vorkommend geübt, geht schnell vonstatten. Die geschärften Augen des Beobachters aus dem Reich sehen bald viele Unterschiede. Natürlich wird hier jeden Abend, wie im Reich, verdunkelt. Das ist sozusagen der notwendige Tribut für die lodernden Kriegs­flammen ringsum. Die anderen Gegensätze für den aus dem Reich kommenden Besucher liegen in dem friedensmäßig groß­zügigen Zustand, der hier noch herrscht.

Freiheit, persönliches Leben, europäische Solidarität, Zerschla­gung des britischen Jochs, Befreiung der Welt von der Geißel des Bolschewismus, alles Begriffe, die bei uns Gemeingut jedes deutschen Menschen geworden find, weil sie von uns mit dem Herzblut erlebt und erkämpft wurden, werden im Spiegel der Dänen natürlich anders reflektiert. Europa liegt weit! sagte früher der Däne. Und jetzt? Was ist jetzt? Das ist ja die grotze Frage, die nicht nur den Dänen selbst gestellt ist, sondern zwangsläufig jedem Betrachter vorgelegt wird. Denn die Zeit der Geruhsamkeiten ist vorüber. Der große europäische Aufruf des Zufammenstehens pocht mit harten Knöcheln auch an die Tore Dänemarks.

Der 9. April 1940 schnitt mit der Besetzung des Landes nach der Meinung der Dänen tief in das freie Leben ihres Landes ein. Was aber war es in Wahrheit? Eine Wahrheit, die im übrigen von einer immer größeren Schicht dännischer Menschen erkannt iit. In Wahrheit war es nichts als die zwingende Notwendigkeit des Reiches, gegen den Versuch Großbritan­niens, das Land als Vorfeld blutiger Kämpfe auszunützen und uns in die Flanke zu fallen. Dänemark, seit jeher durch die gol­dene» FN>en des Handels sehr stark mit den Engländern ver­flochten, wußte zu Beginn des Krieges nichts um die Größe der europäischen Auseinandersetzung. Durch den starken Schild der deutschen Wehrmacht ist das Land vor den züngelnden Kriegs­slammen kurz vor seinen Grenzen wohltätig bewahrt worden.

Was hat sich in dem kleinen Land selbst geändert? Die beobach­tenden Augen können keinen großen Unterschied zwischen jetzt und früher feststellen. Unbedeutende Kleinigkeiten wiegen nicht. Zum Beispiel die Verdunkelung, die nur eine Maßnahme zu dem eige­nen Schutz des Landes ist. Der Lebensstandard des einzelnen dänischen Menschen ist fast der gleiche geblieben. Lebensmittel für den eigenen Bedarf find durch eine strenge Ausfuhrregelung in Fülle vorhanden. Arbeitsmöglichkeiten sind durch die Tatsache der Großabnahme aller produzierten Ueberschüsse durch das Reich in erhöhtem Maße gegeben. Da Arbeit in jedem Falle Produkte als Werte schafft, Werte aber Kapital steigern, das allein den dänischen Menschen in ihrem völlig souverän gebiebenen Staate zugute kommt, hat Dänemark allen Grund, mit der Entwicklung der Lage zufrieden zu sein. Wenn dies zunächst nur relativ der Fall zu sein pflegte, so lag das an der Eigenart der Danen selbst, die als kleines Volk, völlig unberührt von allen Stürmen in den letzten Jahrzehnten der europäischen Geschichte, sozusagen nur handelstreibende Nutznießer waren und bleiben wollten.

Es war klar, daß Dänemark, das sich gemeinsam mit den ande­ren nordischen Staaten Schweden und Finnland zusammengehö­rig fühlte, einen ganz natürlichen Wall gegen den Osten, vor allem gegen die Sowjetunion aufbaute. Das kam besonders 1939 zum Ausdruck, als die sowjetischen Machthaber gegen den aus­drücklichen Willen des Reiches das kleine tapfere Finnland über­fielen. Eine starke Welle der Sympathie stieg für die kämpfenden Brüder im Norden empor, die in der Stellung eines dänischen Freikorps zum Ausdruck kam.

Und heute? Es ist eine große Wandlung in Däne­mark zu spüren. Wenn man bisher den tieferen europäischen Ein» des Freiheitskampfes des deutschen Volkes nicht erkennen konnte oder wollte, so hat. der Kampf gegen den gefahrendrohen­den Bolschewismus eine grundsätzliche Sinnesänderung bewirkt. Heute begreift man langsam, daß der blutige Anschauungsunter­richt heroischer Stege nicht allein für das Reich, sondern fürdas ganze Europa, und damit vor allem auch für de» nordischen Raum, zur Erlösung bestimmt ist.

Skepsis und Mißtrauen des Dänen sind im Schwinden. Die stärkste These der Dänen, die Erhaltung ihrer. Eigenart, gewinnt >m Lichte des heroischen Weltkampfes gegen die Sowjets eine neue Nuance des Verstehens. Die Welle der europäischen Soli­darität hat die vielen, ja unzähligen Kleinlichkeiten völlig über­schwemmt. Dafür ist eine Lockerung der inneren Einstellung zu den deutschen Zielen und Notwendigkeiten, vor allem eine objek- nvere Anerkennung der Besatzungsmaßnahmen, zu spüren.

Es gibt oiele dieser Zeichen, die einen Wände* der Anschau­ungen sichtbar werden lassen. Und warum nicht? Wäre es nicht ?" "er Zeit, daß die nachbarliche und nordisch rassische Verwandt- >chaft unter den Hammerschläge» einer neuen Zeit auch hier eine erneftere Bindung schafft? Die dänische Eigenheit, wer greift un? Gewiß nicht wir, die wir die höchste Achtung vor dem oikhaft Gewordenen allezeit bewiesen haben. Den besten Ve- ^s dürste unsere deutsche Wehrmacht geben, die in ihrer betont zurückhaltenden Art des Auftretens jede erdenkliche Rücksicht­nahme walten läßt.

beste Zeichen, wie stark sich die Wandlungen in Dänemark - "4.when, ist der begeisterte Beitritt, Unzähliger zu dem Frei­

korpsDanmark". Das durch den dänischen Reichstag auf Anstoß der Dänischen Nationalsozialistischen Partei vollzogene Verbot der Kommunistischen Partei darf ebenfalls zu den Zeichen eines inneren Umbruchs gezählt werden. Alles in allem ist auch in Dänemark die Zeit der negativen Haltung im Sterben. Es wider­spräche auch der grundsätzlich bejahenden Haltung der Dänen, sich im Negieren zu verlieren.

Die gewaltige Zeit, deren rauschende Fahnen durch die große deutsche Idee einer neuen europäischen Ordnung vorangetragen werden, wird jetzt auch den Dänen selbst erkennbar. Für sie gibt es nur eines, wenn auch unter langsamer artgebundener Reife, sich positiv auf das neue Europa einzustellen. Diese Wandlung kann nur allein zum Vorteil Dänemarks sein, das als Glied im Norden zur europäischen Schicksalsgemeinschaft gehört.

Wolken über Afghanistan

In der Weltpresse ist ein großes Rätselraten über die Frage im Gange, wer nun nach Syrien, Irak und Iran als nächster Staat dieSegnungen der Demokratie" zu spüren bekommt. Aus den USA. kommt der Vorschlag, die Türkei unter Druck zu setzen, um sie zur Freigabe der Dardanellen zu bewegen, und in japanischen Zeitungen wird von politischen Manövern berichtet, die England in Afghanistan durchführt. Der einflußreiche USA.-

(PK. Rutkowski, Scherl. Zandec-M.K.s

Jubel im befreiten Reval

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. Ueber Wladiwostok, den sowjetischen Kriegs- und Handels­hafen, beabsichtigen die USA. ihrem bolschewistischen Freund jegliche Unterstützung zu gewähren. Da eine Weiterleitung des amerikanischen Kriegsmaterials über die transsibirische Bahn mit ihren kür eine solche Beanspruchung völlig unzureichenden technischen Voraussetzungen die gewünschte schnelle Hilfe nicht bringen kann, so bedeutet der Weg über Wladiwostok allein eine Stärkung dieses sowjetischen Kriegshafens, der nur durch das japanische Meer zu erreichen ist, dessen Zugängi aber von Ja­pan beherrscht werden. Es ist wohl klar, daß Japan eine solche Aenderung des bisherigen Kräfteverhältnisses nicht unbeachtet läßt. Kartendienst Erich Znader-M.)

Avmtral Sterling weist offensichtlich im Auftrag Roosevelts darauf hin, daß die freie Verbindung zwischen dem Schwarz en Meer und dem Mittelmeer für die bri­tische und sowjetische Versorgungsschiffahrt unerläßlich sei. Was die Türken zu dieser Bedrohung ihrer Neutralität sagen, ist den Aggressoren in Washington höchst gleichgültig; es macht ihnen garnichts aus, in der einen Woche allen kleinen Staaten der Welt ihren Schutz anzubieten und eine Woche darauf mit einem Ueberfall zu drohen. Soweit es sich dabei um die Dardanellen handelt, ist allerdings der in derneuen Welt" immer schon bemerkenswerte Mangel an Eeographiekenntnissen auch diesmal wieder festzustellen. Wer nämlich aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer hinüberwechseln will, muß seinen Weg in jedem Falle durch die wirre und gefährliche Inselwelt der Aegäis neh­men, die seit dem glorreichen englischen Rückzug bei Griechenland und Kreta in ausreichendem Maße mit deutschen und italienischen Kanonen gespickt ist.

I» Afghani st an geht England mit den gleichen Parolen vor, die es erst kürzlich gegen Iran angewendet hat. Die japa­nischen Zeitungen berichten, daß die englischen Agenten dort nach zwei Leitsätzen arbeiten. Der erste heißt:Verteidigung der Demokratie" und der zweite lautet:Schutz vor einer deutschen Invasion". Hier tritt der wahre Charakter der englischen Politik besonders klar zutage; unter dem lächerlichen Vorwand, eine deutsche Invasion zu verhindern, reift der Plan, Afghani st an zu überrennen, und dabei geht Englands Absicht offensicht­lich darauf hin, den mittleren Orient für die Zu­kunft als englische s Gebiet zu behalten. Die japa­nische ZeitungHotschi Schimbun" hält es für ausgemacht, daß die englischen Hlfghanistan-Pläne in llebereinstimmung mit den USA. durchgefuhrt werden; sie bezeichnen den Präsidenten Roose- velt in diesem Zusammenhang als denEeneralstabschef der antt. deutschen Front" und alsVorkämpfer der Aggressoren". Roose- velt, der sich als Retter der Demokratie ausgibt, hat sich in Schweigen gehüllt, als die Sowjets gegen Finnland losgingen, er schwieg auch, als Syrien, Irak und Iran vergewaltigt wur­den, und er wird auch hinter den Kulissen bleiben, wenn sich der englische Imperialismus gegen Afghanistan wendet.

Im mittleren Orient bezeichnet man Afghanistan sprichwörtlich als den Nabel der Welt. Es ist mit seinen rund 680 000 Quadrat­kilometern etwa so groß wie Eroßdeutschland ohne die ehemals polnischen Gebiete, hat aber nur sieben Millionen Einwohner. Trotz der erheblichen Grundfläche ist Afghanistan im Verhältnis zu seinem Nachbar klein zu nennen. Zwischen den beiden riesigen Gebieten der Sowjetunion und Indien liegt eswie ein Korn zwischen zwei Mühlsteinen". Bisher war es dagegen gefeit, zwi­schen diesen Mühlsteinen zerrieben zu werden, denn es ist der Schlüssel zum Tor nach Indien. Beide Anliegerstaaten hielten sich eifersüchtig gegenseitig in Schach. Wenn die Herren von Moskau über Afghanistan einen Weg zum Indischen Ozean suchten, stießen sie auf englischen Widerstand, und wenn England von Indien her gegen Afghanistan Vorgehen wollte, um es zur Kolonie zu machen, stand Moskau auf und protestierte mit aller Heftigkeit. Ob England jetzt die günstige Gelegenheit der sow­jetischen Niederlagen an der Ostfront benutzen will, um Afgha­nistan ungestört unter seine Herrschaft zu bringen, oder ob Afgha­nistan nunmehr dasSchlachtopfereinerenglisch-sow- jetischen Uebereinkunft werden soll, ist zunächst nur eine nebensächliche Frage. Die Hauptsache ist, daß dem neuer­lichen politischen Druck ganz nackte imperialistische Zielsetzungen zugrunde liegen. Der von der englischen Propaganda in den Vordergrund geschobene Plan einer deutschen Bedrohung Afgha­nistans fällt angesichts der politischen Tatsachen kläglich in sich zusammen; er wird aber trotzdem so lange die englische Propa­ganda beherrschen, bis die demokratischen Weltbeglücker mit ihren Vorbereitungen zur Liquidierung Afghanistans fertig sind.

Dies Land zwischen der Sowjetunion und Indien wird häufig die Schweiz Asiens genannt. Beide Länder liegen in der Mitte eines Kontinents und haben keinen Zugang zum Meer; sie sind Leide gebirgig und waren daher für den modernen Verkehr nur schwer zu erschließen. Die beiden Länder werden außerdem nicht von einem nationalen Staatsvolk bewohnt, sondern von verschle­udern Rassen, die sich aber über das Rassische hinaus in erster Linie als Schweizer oder Afghanen fühlen. Afghanistan ist durch­weg gebirgig; der bedeutendste Vergzug ist der Hindukusch, der bis zu einer Höhe von fast 8000 Metern aufragt. Die Ostgrenze Afghanistans wird durchweg aus Gebirgszügen gebildet, die nur von einigen Pässen durchbrochen sind. Im Norden des Landes aber gibt es große Ebenen und Wüsten, und auch die südwestliche Dreiländerecke von Belutschistan, Afghanistan und Iran hat einen ausgesprochenen Flachlandcharakter. Die durchschnittliche Höhe des Landes ist 900 Meter; die Hauptstadt Kabul liegt ungefähr 2000 Meter hoch.

Nach den neueren geologischen Forschungen verfügt Afghani­stan über einen außerordentlich großen Mineralreich­tum. 2m Seradsch-Gebirge besteht ein ganzer Berg aus Rot­eisenstein; im Paghman-Eebirge sind große Manganerzvorkom­men festgestellt worden. Der Hindukusch führt starke Eisen-, Blei- und Kupferadern. Die Flüsse im Nordosten Afghanistans führen reichlich Gold; etwa 120 Kilometer nordöstlich von Kabul liegen bedeutende Kohlenläger. Die Industrie ist in der Hauptsache aus das Gebiet der Hauptstadt beschränkt. Die dort betriebenen Waf­fen-, Leder-, Schuh- und Textilbetriebe sind meist von deutschen Ingenieuren erbaut. Die Regierung ist seit Jahren eifrig be­müht, das meist sehr primitive Handwerk auf eine höhere Stufe zu bringen. Die Verkehrswege Afghanistans sind meist nur mit außerordentlichen Schwieriakeiten benutzbar. Der aebiraiae Cka-