sitzt vortreffliche Mittel gegen nächtliches Bettnässen, Impotenz, Pollutionen.

Eine Magd

kann sogleich »der bis Martini eintreten: wo? sagt die Redaktion oder Frau Müller Schill in Altenstaig.

Beachtenswerh.

vr. Kirchhosfer in Kappel (Schweiz) be-

Fahnen

aller Länder und Völker

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9)4 Bonner Fahnenfabrik in Bonn a./R.

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Frncht-Prtise.

Nagold, 2-t. September l87V.

Dinkel alter . .

fl. kr. ..56

fl. kr.

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fl. kr. 4 ZV

Dinkel neuer. .

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4 LS

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Kernen . . .

Gerste . . . .

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4 48

Haber . . . .

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4 49

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Roggen . . .

5 28

5 22

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Mort».

LA September: Wohltbun bringt Zinsen.

29. Meine Sittlichkeit ist die Frucht der Selbstüberwindung.

T a g r s - N e u i g k e i t e n.

Kriegsschauplatz.

Nant euil-les-Meaux, 18. Sept. (9 Stunden östlich von Paris). Wie ihr seht, stehen wir nahe bei Paris, und es hat auch gestern schon ein für die Deutschen siegreiches Gefecht stattgefunden. Die Verwüstung im Land ist schrecklich, und das Herz blutet mir, wenn ich die Noth und das Elend sehe. Nan- teuil ist z. B. völlig verlassen, von 1000 Einwohnern sind noch 10 hier; alles ist zusammengeschlageu, kein Brod, kein Riehl, kein Wein mehr aufzutreiben, so daß voraussichtlich die 10 zu­rückgebliebenen armen Teufel verhungern müssen. Schrecklich se­hen die Dörfer ans, niemand zu sehen, höchstens ein halbverhun­gerter Hund oder eine Katze, die über den Weg springt. (Be­kanntlich haben die Franzosen diese Verwüstung selbst angerichtet, nach dem Rath des weisen Thiers.) Das Obst und die Trau­ben verfaulen an den Stöcken. So rninirt der Krieg ein Land, das schöner und fruchtbarer ist, als unser mit Recht vielgepriese­nes Württemberg, welches Obst hat, wie cs nur unsere Preis- ansstellungen liefern, das die beste Weinernte hätte! In den Scheunen voll nicht gedroschenen Getreides liegen die Soldaten ans den Garben. Die Pferde werden mit Garben gefüttert. Wenn die Unversöhnlichsten bei euch draußen diese schreckliche Verwüstung sähen, so würden sie Mitleid fühlen mit den armen Franwsen, welche so die Gräuel des Krieges erleiden müssen.

Lagny (Hauptquartier Sr. Mas. des Königs), 20. Sept. Dem Vernehmen nach ist Herr Jules Favre heute früh bereits wieder nach Paris znrückgereist. Die militärischen Maßregeln sind mit der vollendeten Einschließung nun bis auf weiteren Be­fehl beendet, Paris isolirt; selbst ein Flüchten ans der Stadt nicht mehr möglich; ebenso jeder Zuzug abgcschnitten. Am heu­tigen Tage werden wahrscheinlich die nach dem Terrain vielleicht noch vorhandenen Lücken des Einschließungsgnrtels ansgefüllt, und der ganze Beobachtungsdienst auch nach außen hin organi- sirt werden. Die ganze Umgegend bis ans 3 Meilen vor Paris zeig: sich durchaus öde und ' menschenleer. 'Rur in den kleinen Städten sind einzelne 'Gewerbetreibende zurückgeblieben, welche gegen bare Bezahlung sehr gute Geschäfte machen. Theils un­glaubliche Furcht, theils die Drohungen und Gewaltakte der ge­genwärtigen Machthaber in Paris haben diesen traurigen Zustand hcrbeigeführt. Von einer Nationalgarde zur Aufrechterhaltung der Ordnung ist nirgends etwas zu sehen. In einigen Mairien Ivar den Bürgern zu diesem Zwecke Waffen gegeben worden. Bei Annäherung der deutschen Truppen sind sie aber geflüchtet, oder haben sich der Waffen entledigt.

Pont a Mousson,.20. Sept. Der Marschall Bazaine hat vorgestern einen Parlamentär gesandt und um verschiedene Zeiiungen gebeten, da er seit 14 Tagen von jeglichem Verkehr libgeickmitte» sei und gar nicht mehr wisse, wie es in der Welt Zngehe. Es sind ihm daraus alle englischen, belgischen und deutschen Zeitungen, die nur im Hauptquartier aufzutreiben waren, znge- fandt worden. Gestern hat nun Bazaine ein Schreiben gesandt, in welchem er erklärte, daß er unter gewissen Bedingungen zu einer Kapitulation bereit sein werde, und ist ein Offizier mit diesem Schreiben in das königliche Hauptquartier gesandt worden. Es sollen unter der eingeschlosseneu Besatzung von Rietz die Ruhr und der Typhus sehr arg Hausen und auch die Jndisciplin so nmznreißeu beginnen, daß besonders Letzteres den Marschall Ba- zainc zu dem Entschlüsse bringen mag, auf eine Kapitulation ein- zngehcn, worin ihm freier Abzug mit allen Ehren und Waffen gegen das Versprechen, innerhalb 3 Monaten die Waffen nicht zu gebrauchen, gestattet wird.

Hagenau, 2l. Sept. DieAmtl. Nachr." veröffentlichen nachstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre: Auf Ihren Bericht vom 12. dieses Monats genehmige Ich, daß das Postwesen in dem Ver- waltnngsbereich des General-Gouvernements Elsaß und Deutsch- Lothringen sogleich definitiv von der Norddeutschen Bundes-Post- verwaltung organisirt wird, und daß zu diesem Behufe zwei Ober- Postdirektionen eingerichtet werden, sowie daß das Postweseu in den übrigen okknpirteu französischen Gebietstheilen provisorisch, unter Anlehnung an die bestehenden Einrichtungen admiuistrirt wird. Reims, den 12. September 18,0. gez. Wilhelm, gez. v. Bismarck.

Brüssel, 23., Se)>t. Rochesort, der mit der Organisation

des Straßxnkampfes in Paris betraut wurde, ordnete an, daß alle Parterrewohnungen und Ladenräume dnrchzubrechen sind, damit alle Häuser mit einander in Verbindung stehen. Auch sind Schießscharten nach der Straße anzubringen.

Vor Metz, 23. Sept. Es ist in der Festung wieder lebendi­ger geworden; südwestlich von hier von den Forts Plappeville werden wieder schwere Geschütze gelöst; die Vorposten haben auch den ganzen Mittag viel geschossen. Zwischen St. Quentin und Plappeville haben die Franzosen jetzt eine neue Redoute vollendet und mit Geschützen armirt; auch haben sie innerhalb des Festungs­gürtels verschiedene Schanzen neu errichtet. Außer den sich in der Stadt, den Wällen, Forts und Schanzen befindenden französ. Truppen lagert die Bazaine'sche Armee auf 4 Punkten.

Tours, 23. Sept. (Aus offizieller französ. Quelle.) Aus Souppe, 22. Sept. wird gemeldet: Beträchtliche preußische Streitkräfte sind in Fontainebleau. Der Stadt ist eine Kon­tribution von 150,000 Fr. auserlcgt worden. Die Preußen mar- schiren auf Nein 0 urs; Heeresabtheilungen schlagen die Richtung gegen Orleans ein durch Malesherbes und Pithiviers (Dep. Loiret.)

Ranzig, 24. Sept. Der Großherzog von Mecklenburg, dem To ul übergeben wurde, berichtete hieher: die Gefangenen werden über Ranzig dirrgirt. Es sind meist Mobilgarden ans Ranzig, deßwegen hier ungeheure Sensation. Preußischer Feld­telegraph heute in großem Ing nach Paris hier durch.

Berlin, 25. Sept. (Offiziell.) Ecrouves, 24. Sept. Durch die Kapitulation von Toul sind 109 Offiziere, 2240 Mann, 120 Pferde, ein Mobilgardeadler, 197 Bronzegeschütze, darunter 48 gezogene, 3000 Gewehre, 3000 Säbel, 500 Kürasse, bedeu­tende Munition und Ausrüstnngsgegenstände, 143,025 Tages­portionen, 51,949 Tagesrationen in unsere Hände gefallen.

Berlin, 25. Sept. Zwischen Bismarck und Favre fanden am 19. und 20. Sept. Besprechungen statt über die Bedingungen für den Abschluß eines Waffenstillstandes, um die Einberufung der französischen Konstituante zu ermöglichen. Die Forderungen Bismarck's beschränkten sich auf die Uebergabe von Straßburg, Toul und Verdun, um während des WaffensMstandes die Heeres­verpflegung zu sichern. Diese billigen Bedingungen sind am 23. von der Pariser Regierung verworfen worden. Die Forderung der Uebergabe des Forts Mont Valerien bei Paris ist von deutscher Seite nicht gestellt worden.

(Offiziell.) Ferrieres, 25. Sept. Außer unbedeutenden Patrouillengefechten vor Paris nichts Neues. Ein Telegramm aus Versailles vom 25. Septbr. gibt die Aufstellung der dritten Armee vor Paris und fügt hinzu: Der Feind unternimmt nichts Ernstliches, zeigt drei Kanonenbote auf der Seine. Ucberall Verschanzungen und Barrikaden bemerkbar.

Tours, 25. Sept. Die Regierung empfing mittelst Luft­ballon Nachrichten aus Paris vom 22. Sept.: lieber die Schlacht vom 19. L>ept. berichtet General Ducrot, welcher mit 4 Divisionen die Höhen, von Pillejuif bis Meudon besetzt hielt: Wir rekognos- zirten am 19. im Borterrain, und stießen auf bedeutende Feindes­macht, darunter viel Artillerie in gedeckter Stellung. Nach leb­haftem Gefechte mußte der Rückzug angetreten werden, was vom rechten Flügel in bedauerlicher Ueberstnrzung geschah, während die anderen Truppen in Ordnung sich auf dem Plateau von Chatillon konzentrirten. Gegen 4 Uhr entwickelte sich die preußische Artillerie so, daß Ducrot die Truppen unter den Schutz des Forts zurück- uahm, und nach Vernagelung von 8 Geschützen sich sn die Redoute von Chatillon und nach dem Fort Vanvres zurückzog. Die Truppen müssen sich nun definitiv in Paris konzentrire», die Ver­luste sind.leicht. Der Feind unternahm keine Demonstration gegen die Forts.

Man ist gegenwärtig auf das Bestimmteste davon unterrichtet, daß in Lyon und überhaupt im Süden Frankreichs große An­strengungen gemacht werden, eine neue Feldarmee auf die Beine zu bringen. Bekannte Rücksichten hindern uns, über die von unserer Seite getroffenen Maßnahmen nähere Details mitzutheilen, wir tönnen indeß nach unseren Informationen verbürgen, daß alle Vorsorge getroffen ist, die Konzentrirnng neuer feindlicher Streitkräfte unmöglich zu machen.

Aus Frankreich eiugetroffene Nachrichten versichern, den würt- tembergischen Truppen sei eine besonders wichtige Mission über­tragen worden. Sie sollen nach Lyon dirigirt werden, wo man mit der Bildung eine? neuen Feldarmee beschäftigt sei, und sollen diese Bildung verhindern. Man scheint nun überall in Frankreich dem Widerstand ein Ende machen zu wollen, daher die fortwäh­renden Trnppennachschübe. (B.-Z.)

Ein Tagesbefehl Trochu's belobt die Artillerie, tadelt da-