Bad Röthenbach.
Einladung
an Gesangsfreunde.
Sonntag den 12. Juni ' wird der Hailfingrr Lie- ^derkranz mit Trompeter-'
Musik im Bad Röthenbach sich einfinden, weßhalb alle Freunde eines schönen Gesanges und Musik daselbst freuudlichst eingeladen werden._
2)» Nagold.
Wein-Empfehlung.
Wirthe und Privaten mache ich ans mein Lager reingehaltener
aufmerksam und sind die Preise billigst gestellt.
Gottlob Knödel.
Gegen
Zahnschmerzen
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ü Glas 18 kr. in Nagold bei D. G. Keck.
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Nervöses Zahnweh
wird augenblicklich gestillt durch
.Dl'. Oräkström's selnvelliselw Xalm-
_^troxlsn a Flacon 21 kr., acht zu
haben in Nagold bei Gottl. Knödel.
2j* Wildberg.
Aus unser Bauloos in Ungarn suchen wir ca. 6 tüchtige
Fuhrknechtr K Schmiede,
welch letztere auch im Hufbeschlag gewandt
sein sollten, bei sehr: gutem Löhn, und scheu Anträgen entgegen. .
Balz u. Jooß, Eisv.mbahnbauunternchmer.
Frucht -Preise.
Ragvld.. 4.
Juni 1370.
st. kr.
fl. kr.
fl. kr.
Dinkel neuer ....
4 12
4 —
3 54
Hader neuer ....
3 45
3 41
3 36
Kernen .
- -
- -
- -
Gerste.
- —
4 54
— -
Roggen.
— —
5 —
- —
Bohnen .....
- -
4 13
Mühlsrucht . . ..
—
- -
_
Calw, 4. Juni 1870
Dinkel.
fl. kr.
fi. kr.
fl. tr.
4 12
4 5
3 43
Haber.
4 -
3 57
3 54
Kernen.-
6 12
8 S
zk —
Tübingen, 2-
Juni 4870.
fl. kr.
fl. kr.
S. kr.
Dinkel.
4 39
4 24
4 9
Kernen .
Haber.
4 —
3 56
r 49
Gerste.
—
4 12
—
Brod-Preise.
Nagotd.
Kernenbrod.8 Pfd. 23 kr.
Mittelbrod.„ „ 24 kr.
Schwarzbrod.„ 20 kr.
I Kreuzerweck schwer .... 6 Ltb. — Q.
Motto.
11. Juni: Wer gar z„ viel bedenkt, wird wenig leisten.
12. „ Hast d» etwas, io theile »ür's mit, und ich zahle, was recht
ist i bist du etwas, o dann tauschen die Seelen wir aus.
13 . „ Das vollkommen Gute ist der größte Feind des Guten.
T a g e s - N c « i g l e i t e n.
Wildbad, 7. Juni. Seit einigen Tagen weilt wieder der greise Feldmarschall Wraugel als Kurgast hier; er scheint noch ganz rüstig zu sein.
Oberndorf, 3. Juni. Auf Anregung des hiesigen Ge- werbevcreins ist hier eine Lokalgewerbeausstellung feierlich eröffnet worden. Für dieselbe sind auf dem hiesigen Rathhause die Gelasse eingeräumt und geschmackvoll dekorirt worden. Diese Ausstellung ist auf die Dauer von 3 Wochen beschränkt, auch eine Lotterie niit mindestens 130 Gewinnsten damit verbunden und die Ziehung auf den 1. August festgesetzt.
Auf^dem Liederfestc des schwäbischen Sängerbundes zu Ravensburg erhielten die ersten Preise: von de» ländlichen Vereinen Söflingen, von den größeren städtischen Vereinen Cannstatt (Concordia); zweite Preise erhielten: von den ländlichen Vereinen Bergatreute und Baindt, von den kleinen städtischen Vereinen Niedliugen, von den größeren städtischen Vereinen Rottenburg und Biberach (Liederkranz).
M ü n ch e u, 7. Juni. Der Referent des Finanzausschusses, Greil, hat die Exigcnzen der Staatsregierung nicht wenig zusammengestrichen. Die Summe soll, nach den Anträgen des Referenten, um nicht weniger als 2,035,491 st. vermindert werden. — Das Referat Kolbs über den ordentlichen Militäretat schlägt Abkürzung der Präsenzdauer (bei der Infanterie auf 8 Monate), Abschaffung von vier Kavallerieregimentern, Verminderung der vorhandenen Menge von Generalen, und außerdem eine große Zahl weiterer, auf Ersparung gerichteter Aenderungen vor. Gleichzeitig beantragt Kolb: Löhnungserhöhung für die Mannschaft, besonders zur Verbesserung der Menage; Zulage für die Unteroffiziere, neben Sicherung eines regelmäßigen Avancements für die befähigten; endlich eine Gageerhöhung für die der Zahl nach zu vermindernden Subalternoffiziere. Ungeachtet des hierdurch entstehenden Mehraufwandes würde die Annahme seiner Anträge eine Ersparung von etwas über drei Millionen gegen die Re- gierungsexigenz zur Folge haben. (St.-A.)
Berlin, 9. Juni. Der schweizerische Gesandte dahier, Oberst Hammer, wird sich vor Antritt seiner Urlaubsreise wegen Verhandlungen über die Gotthardbahn von hier nach Stuttgart begeben. (S. M )
Trier, 1. Juni. Verwichene Nacht hat eine Frau in der Dietrichsstraße 2 ihrer Kinder, eines etwa 8 Jahre alt, das andere ein Säugling von 3 Monaten, aus ihrer Wohnung im 3. Stock durch das Fenster auf die Straße geworfen. Der Säugling ist auf der Stelle todt geblieben, während das zweite der unglücklichen Geschöpfe unter ärztlicher Behandlung noch mit dem Tode ringt. Ein drittes, älteres und stärkeres ihrer Kinder würde demselben Schicksal erlegen sein, wenn es ihm nicht gelungen wäre, dem Versuch der Mutter so lange Widerstand zu leisten, bis ihm die Miteimvohiter zu Hilfe kamen. Als die Polizei in die Wohnstube der Frau eintrat, fand man sie mit gefalteten Händen in betender Stellung. Aus ihrem stieren Blicke erkannte man sogleich, daß sie von einer Geisteskrankheit befallen war. Sie wurde sofort ins Spital gebracht. Die unglückliche
Frau lebte mit ihren 3 Kindern in kümmerlichen Verhältnissen während ihr Ehemann, ein Kammmacher, bereits längere Zeit Krankheitshalber im Spital untergebracht ist.
Unter Blitz und Donner treten viele Dinge ins Leben und in die Zeitungen und verlaufen dann still wie der Rhein in den Sand. So der Lärm über die Frankfurter Ausweisungen. - Der Bundesrath der Schweiz hat gegen die meisten Ausweisungen keine Einwendung erhoben, weil er anerkannte, daß das Schweizer Bürgerrecht nur zum Schein und zur Umgehung der Militärpflicht erworbm wurde; in einem Falle dagegen hat Preußen die Ausweisung zurückgenommen, weil die betr. ganze Familie das Schweizer Bürgerrecht erworben hatte.
Bremen, 7. Juni. Gestern, am zweiten Pfingsttage, ist unsere Stadt wieder durch ein Braudunglück heimgesucht worden. Die Zahl der Gebäude, Schoppen rc., welche zerstört oder beschädigt wurden, wird auf 46 angegeben. Der Brand soll durch Kinder entstanden sein.
Wien, 6. Juni. In der Presse ist noch immer von allerlei politischen Abmachungen die Rede, welche die Reise des Königs von Preußen (und jener in Begleitung des Grafen Bismarck) nach Ems veranlaßt hätten. Erlauben Sie mir die Thatsrche zu verzeichnen, daß Graf Bismarck vor seiner Abreise Anlaß genommen hat, der fremden Diplomatie gegenüber die bestimmte Versicherung auszusprecheu, daß die Zusammenkunft in Ems jedes politischen Charakters entbehre.
lieber einen „Thiermenschen" berichtet „Kol. Közl." Wie das Blatt erfährt, brachte man unlängst aus Zsuk nach Klansenburg eine beiläufig 40 Jahre alte Bäuritt, welche auf dem freien Felde ausgegriffen wurde, wo sie sich längere Zeit ohne Trank und Speise Herumgetrieben hatte; man weiß weder ihren Namen, noch kennt man ihren Geburtsort oder die Gegend, woher sie auf Zsuker Hartert kam. Die Unglückliche liegt seit Tagen zusammengekauert und nackt (sie duldet nämlich kein Kleidungsstück auf ihrem Körper) ans einem Strohsack wie ein Hund; sie spricht zu niemanden; wenn man sie anspricht, schweigt sie wie eine Stumme ; sie erhebt sich nie von ihrem Lager, als wäre sie ein Krüppel; allein die ihr Vorgesetzten Speisen verzehrt sie mit gutem Appetit; sie ißt aber nicht nach Art anderer Menschen, sondern wie ein wildes Thier, greift mit dem Munde nach den Speisen und bedient sich ihrer Nägel anstatt eines Messers. Nach der Aussage der Aerzte erfreut sich das seltsame Geschöpf einer guten Gesundheit.
Die „Tagwacht" (kevsil), Organ der sozial-demokratischen Partei in der Schweiz, enthält eine Adresse an den Stuttgarter Arbeiter-Kongreß, worin folgende bezeichnende Stelle vorkommt: „Kampfgenossen! Euere Tagesordnung und die dazu gestellten Anträge sind uns der beste Beweis, daß Ihr mit nüchterner Klarheit die Mittel und Wege erfaßt, mit denen Ihr der brutalen Gewalt von oben herab, dem Cäsarismus von Gottes- und von Geldsacksgnaden zu Leibe gehen könnt, bis die letzte Eutscheidungs- stunde naht. Möge es Euch gelingen, auf diesem Boden die ganze gewaltige Proletariermasse Deutschlands zu vereinigen, bis die Welt die frohe Botschaft vernimmt: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los!"
Aus Vevey in der französischen Schweiz kommt die Unglückskunde, daß bei der Ueberfahrt der Mitglieder eines Singvereins, der in der Nachbarschaft ein Conzert zum Besten des Waisenstifts gegeben hatte, über einen See der Floß auseinanderging und 20 Personen in die Tiefe sanken.