2), Ebhaus«n.
Der Unterzeichnete hat «inen eichenen, doppelten und einen tannenen
Kleiderkasten
um billigen Preis zu verkaufen.
Johannes Hauser, Schre iner.
2), Unterjettingen>
OA. Herrenberg.
M fl. PflcMlL
werden gegen gesetzliche Sicherheit sogleich ausgeliehen von
Jac. Friedr . Sai^r.
Nagold.
Re nen
die Maß 30 kr.,-
der Schoppen 8 kr., bringt in empfehlende Erinnerung 2s._ _ D. G. Keck.
2)' Ebhausen.
Einen geordneten
jungen Menschen
nimmt unter billigen Bedingungen in die Lehre auf
Friedr. Ottmar, jun. Schuhmacher.
Zeärvä'e/r/r'nAen, s^akienken rrnckLeeon- va/eseenten »Hrck ckre Darnzi/'-0/t<-eokacke»
von Franz Stollwerck u. Söhne in Köln
n. öesken» emp/'e/i/enr.
L« /rntte» eia von. LaAer rer ^axolck
j Karl Pflomm, rn Lord F. Reyhing.
vr. Kirchhoffer in Kappel (Schweiz) be sitzt vortreffliche Mittel gegen nächtliches Bettnässen, Impotenz, Pollutionen.
8 63
Frucht-Preise.
Nagold,
12. Febr.
1870.
ft- kr.
fl. kr.
fl. kr.
Dinkel neuer - . .
. -1 0
3 32
3 12
Hader neuer . . .
. S 21
3 19
3 18
Gerste.
. 4 24
4 19
4 18
Rogqen ....
4 2ü
4 2il
Weizen ....
5 15
-
Brod-Dreise.
Nagold.
Kernenbrod . . .
8 Pfd.
28 kr.
Mittelbrod . . .
24 kr-
Schwarzbrot? . . .
20 kr
1 Kreuzerweck schwer
6 Lth.
- Q
Motto.
1s. Februar: Furcht und Schwäche lehren lägen.
15 . „ Groß kann man sich im Glück, erhaben nur un Unglnck
zeigen.
T a g e s - N e « i g l e i 1 e n.
Stuttgart, 11. Febr. Die „Weser-Ztg." bringt in ihrem Abendblatt vom 9. d. M. folgende Mittheilung -s Vom Neckar, 8. Februar: „Zur Aufklärung der gegenwärtigen politischen Lage Württembergs dürfte die Mittheilung dienen, daß nach ganz zuverlässigen Quellen Anfangs Januar eine vertrauliche Besprechung des Ministers von Varnbüler mit den Führern der großdeutscheu Partei: Probst und Genossin, stattgefunden hat, deren Resultat in Kürze -die beabsichtigte Elimination des einzigen nationalen Mitglieds, des Kriegsministers v. Wagner, aus dein Ministerium bildet. Auf die Frage der Großdeutschen an Hrn. v. Varnbüler, was das Ministerium, Angesichts der wachsenden Agitation gegen das Kriegsdienstgesetz in der mächtigen demokratischen Opposition in der Kammer zu thun gedenke, erwiderte der Minister, daß er dieses Sturmlaufen gegen das Kriegsdienstgesetz für ganz überflüssig erachte, da ja bei der Be- rathung des Budgets die Kammer es stets in der Hand habe, durch Verweigerung der Mittel die Präsenz des Heeres nach Belieben zu vermindern; wenn der Kriegsminister nicht hierauf eingehe, so werde man an seiner Stelle einen gefügigeren zu finden wissen. Als Nachfolger wurde eventuell Herr v. Hardegg, der frühere Kriegsminister und Divisionär im Feldzug vom Jahre 1866, genannt, welcher schon früher einen Entwurf für die Neugestaltung der Armee nach dem Muster der schweizerischen Miliz ausgearbeitet hat, der zwar die Billigung des „Beobachters", aber nicht des Königs erhielt. Die Lage würde sich hiedurch rasch klären. Der Allianzvcrtrag mit Preußen wäre selbstverständlich hinfällig und das Ministerium würde durch Ueberbord- werfen des Kriegsminsters sich mit der Volkspartei versöhnen und weitere Lebensfrist gewinnen. Das ist der Feldzugsplan des Herrn v. Varnbüler nach Mittheilungen, welche sicher nicht dementirt werden werden." Wir sind ermächtigt, diese ganze Mittheilung für durchaus unwahr zu erklären. (St.-A.)
Das „Calwer Wochenblatt" bringt über die Agitation gegen das Kriegsdien st gesetz ein Eingesendet, dessen Inhalt uns so sehr aus der Seele gesprochen ist, daß, obgleich cs mit einer derartigen Agitation gegen dies Gesetz in unserem Bezirke noch stille ist, wir doch es für Pflicht halten, die wahren, gut gemeinten Worte auch unfern Lesern mitzutheilen, damit, wenn auch sic zu Stürmern dieses Gesetzes aufgefordert und aufgemuntert werden sollen, sie wenigstens nicht ohne KeNntniß der gegnerischen Ansicht Folge leisten. Der Artikel lautet: „Seit einigen Wochen verbreitet sich eine Agitation gegen das Kriegsdienstgesetz von 1868 über das Land, welche von der sogenannten Volkspartei künstlich hervorgernfen und unterhalten vermittelst ihrer Agenten den Weg durch alle Bezirke macht. Könnte durch den Sturz dieses Gesetzes ohne Beschädigung anderer wichtiger Interessen das herbeigeführt werden, was die Volkspartei verspricht: Verminderung der Militärlasten, Verminderung der Steuern, so wären wir gewiß alle mit Freuden dabei, denn es besteht ja unter uns kein Unterschied, wir alle haben unsere Söhne dem Vaterland zur Verfügung zu stellen, und an den Steuern mitzutragen. Da aber durch das, was die Volkspartei so gewaltsam und hastig anstrebt, nicht nur dieser Zweck nicht erreicht wird, sondern nnr die wichtigsten Interessen des Vaterlandes in kurzsichtiger Weise einer Gefährdung ausgesetzt werden, so halten wir für unsere Pflicht, vor der Betheiligung an dieser Agitation zu warnen. Die Aufhebung des Kriegsdienstgesetzes von 1868j, welches vor dem alten sehr namhafte Vorthcile hat, bezweckt nichts anderes und kann nichts anderes zur Folge haben, als den Bruch des von der Regierung und den Ständen mit dem norddeutschen Bunde abgeschlossenen Allianzvertrags. Mit dem Bruch dieses Vertrags sind wir schutzlos den Feinden des
Vaterlandes preisgegeben und es ist hiemit nicht zu scherzen, denn so wie die Weltlage ist, kommt das Unglück schneller über uns, als wir vielleicht denken. Wer soll uns dann schützen?— Der norddeutsche Bund, an dem wir vertragsbrüchig geworden sind, oder Oesterreich, der im Verfall begriffene Staat, der seine vollständige Ohnmacht erst kürzlich wieder bewiesen hat, oder gar Frankreich, der Erbfeind Deutschlands? Die Prüfung dieser Frage ist wohl der Mühe werth, ehe es zu spät ist. Die Volkspartei spricht von einem Südbund und Einführung des schweizerischen Milizsystems. Aber mit wem sollen wir diesen Südbund schließen? Baden will nicht, Hessen kann nicht und Vaiern will ebenfalls nicht, trotz der großartigen Hetzereien der dortigen Jesuiten und Reaktionäre, auf deren Bündnisse manche hoffen. Was ein Milizheer in einem Kriegsfall einer wohlgeschulten Armee gegenüber (wie wir solche überall ili Europa haben) leisten kann, ist noch sehr fraglich; daß es überhaupt etwas leisten kann, der Beweis fehlt noch ganz und gar. — Daß ein Milizheer nach schweizerijchem System geringere Lasten anferlegt, als unser Wehrsystem, wird sogar von Schweizern sehr bestritten. — Die Turnübungen, welche vom 8. Jahre an in Stadt und Land betrieben werden sollen, erfordern Zeit und Geld; ebenso die jährlichen Exercitien, die bis in das 32. Jahr fortgesetzt werden müssen. Wenn man alles zusammenrechnet, so muß der Einzelne mehr. Zeit mit Turnen und Exerciren zubringen, als wenn er einige Jahre unausgesetzt seine Militärpflicht abdient und dann ganz fertig ist. Nebenbei hat der Milizsoldat noch weit größere Opfer aus feinem eigenen Beutel zu bringen als bei uns, ebenso die Gemeinden; auf diese Weise kostet es allerdings den Staat weniger. Was ist also damit erreicht? — Daß die Staatssteuer zwar niederer, die Gemeindesteuer aber mid die Opfer des Einzelnen um so viel größer werden. Dafür haben wir dann ein unreguläres Milizheer, das uns gegen die irr theilweise fünfjähriger Präsenz geschulten regulären Truppen unserer Feinde nicht schützen kann, die im Falle eines Krieges unsere auf der Schnellbleiche einexercirten Sohne schonungslos zermalmen werden. -- Wollen wir auf diese Weise unsere Kinder zum hellsten Kanonenfutter stempeln lassen? Nein und abermals Nein! Von der Schweiz her find wir nicht bedroht, dazu brauchten wir keinen einzigen Soldaten, aber wenn nns Frankreich bekämpft? Wer glaubt dann noch, daß ein Milizheer ausreichen werde?-Dann aber wird jeder es schwer
bereuen, der durch seine Unterschrift diesen wehrlosen Zustand unseres Vaterlandes mitverantworten muß!! Eine weitere und augenblicklich fühlbare Folge der Beseitigung des Kriegsdienstgesetzes und damit Bruch des Allianzvertrags wäre die sofortige Kündigung des Zollvertrags; daß dies die unheilvollsten Folgen für unser Land hätte, wird wohl jedermann klar sein, der größte Thcil unserer Gcichäfte würde ins Stocken gerathen und Ver- dienstlosigkcit bei den arbeitenden Klaffen wäre die unausbleibliche Folge; auch die Landwirthschaft würde großen Schaden leiden, wenn ihre Produkte nur innerhalb des Landes Absatz finden könnten. — Freilich werden die Agitatoren sagen: das alles kommt nicht so, der Zollverein wird nicht aufgelöst und wenn eirr Krieg einbricht, wird man auch wieder sehen, wie man es macht. — Man hört auch hin und wieder sagen, die Dolkspartei glaube selbst nicht an einen Erfolg ihrer Agitation, es sei nur darauf abgesehen, sich hiedurch bei dem Volke populär zu machen, um sich dessen Gunst für andere nicht geoffenbarte Zwecke, Sturz des Ministeriums u. s. w. zu sichern; aber wenn das Feiler einmal brennt, wer weiß, ob sie es wieder löschen können? Unsere Stimme, die wir schließlich noch einmal warnend gegen die Betheiligung an dieser Agitation erheben, wird zwar nicht bei der Mehrheit Anklang finden, denn die Losungsworte: Verminderung der Militärlast und Verminderung der Steuern sind so gar verlockend und die Leidenschaften hiefür wach zu rufen, ist ein geringes Kunststück, um so mehr aber hielten wir es für unsere Pflicht, diese hochwichtige Angelegenheit öffentlich zu besprechen, vielleicht wird hiedurch doch mancher abgehalten, bei der