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Tübingen, 29 Jan. 1868.

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Haber.4 15 4 13 4 9

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Seine Königliche Majestät kaben vermöge höchster Entschließung vom 1. d. M, die bei der Fvrswirektivn erledigte Fvrstrathsstelle dein Forst­meister Holland in Altenstaig gnädigst übertragen.

Von der Donau. Nach einer Notiz in den historisch- politischen Blättern ist der frühere Regens des Seminars zu Notlenburg, Dr. Mast, der i» der bekannten, noch immer nicht abgemachten Denunziationsaugelegenheit die Hauptrolle spielt und sich nach Rom begeben hat, dort mit Auszeichnung empfangen worden. Der Kardinal Reisach machte ihn zu feinem Sekretär, auch wurde er Kousultator in Angelegenheiten des Coucils. Es müssen also Berichte über ihn an die päbstliche Kurie gekommen fein, die günstiger lauten als jene in deraktenmäßigen Dar­stellung." (S. B.)

DieSüdd. Warte" bringt eine Rechnungsablegung der Co- lonialkasfe des deutschen Tempels auf 31. Dez. 1808. Für den Misfionsposten in Palästina sind 31,210 fl. 6 kr. und für die Kolonisation 59,167 fl. 44 kr., zusammen rund 90,000 fl. ein­gezahlt und nur 8955 fl. verausgabt worden. Unter den Ein­zahlungen befinden sich 66,000 fl. verzinsliche Anlehen. Die Paraten Mittel betragen hienach etwas über 81,000 fl. Die Briefe, die Ch. Hoffmann, der Bischof des Tempels, aus Palä­stina schreibt, lauten keineswegs vertrauensvoll. Die türkische Regierung ist keineswegs geneigt, die Ansiedelung von Christen in Palästina zu begünstigen. Die Kolonie von Samunief bei Nazareth mußte wegen allzu ungünstigen Gesundheitsverhältnissen aufgegeben werden; von der ganzen Kolonie leben nur noch zwei Familien in Nazareth. Chr. Hoffmann hat sich im Städtchen Haifa am Meere niedergelassen und lebt dort seit zwei Monaten.

Karlsruhe, 29. Jan. Das Ministerium des Innern hat sich bereits mit der Exkommunikationssache des Bürgermei­sters Stromeyer in Konstanz befaßt und seine Entscheidung ge­troffen, weil darüber Beschluß gefaßt werden mußte, ob der Bür­germeister ferner noch Mitglied der Stiftnngskommission bleiben könne oder nicht. Diese Entscheidung ist gegen die Kurie aus­gefallen und der von derselben verfügte Ausschluß Stromeyer's für unzuständig erlassen und daher ohne alle rechtliche Wir­kung" erklärt worden. Dieser Beschluß soll mit allem Ernste aufrecht erhalten werden. Aber auch sonst hat die Exkommuni­kation eine Bewegung in die Geister geworfen, überall werden Kundgebungen zu Gunsten StromeyerS gemacht oder vorbereitet und Stromeyer ist jetzt plötzlich von der Kurie zum berühmten und populären Manne gemacht worden. Auch Bürgermeister Fauler in Freibnrg erhält seinen Antheil.

Karlsruhe, 30. Jan. Der St.Anz. meldet die Errich­tung eines badischen Konsulates zu Genf und die Uebertragung desselben an den württembergischen Konsul, Bankier Hugo Brüd- hag (einen geborenen Stuttgarter).

Freiburg, 31. Jan. Die hiesige Staatsanwaltschaft ist angewiesen, eine Anklage gegen den Bischof in partidus Hrn. Lothar Kübel dahier wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt zu er­heben, die er durch Androhung und durch Ausspruch der Exkom­munikation des Bürgermeisters Stromeyer in Konstanz verschul­det hat. (S.M.)

Mannheim, 23. Jan. Bei der gestrigen Abstimmung über die Frage: ob confessionslose Schulen? stimmten 747 Katholiken mit Ja, 220 mit Nein, 1009 Protestanten mit Ja, 6 mit Nein. Die Israeliten erklärten sich einstimmig für confessionslose Schulen.