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die kaiserliche Ernennung von 20 lebenslänglichen Herrcnhaus- mitgliedern verschiedener Stünde, ferner den ösireichisch-schweizer- ischcn Handelsvertrag vom '14. Juli 1868. — Der Prinz und die Prinzessin von Wales sind gestern Abend hier eingetroffcn und wurden am Bahnhöfe vom Kaiser empfangen. (S. M.)
Brüssel, 22. Jan. Heute Nacht starb der Kronprinz von Belgien.
lieber den Zustand der Kaiserin Charlotte schreibt man ans stacken, daß die Kaiserin feit 2 Monaten sehr ruhig sei und sich wenig Bewegung mache. Häufig siehe sic gar nicht ans, »nd bleibe oft zwei Tage lang im Beit; auch werde sie sehr beleibt. Wenn man sie znm Ausstichen cinlaoe, antworte sie ganz gleichmäßig: die Gemälde wollen entfliehe» und sie müsse dieselben hüten.
Florenz, 19. Jan. Die Zeitungen melden, daß die Ankunft eines nord a merikanischen Ge s eh w adcrs im Mittelmcer in Kurzem erwartet wird.
Mailand, 17. Jan. In diesen Tagen wurde nicht nur hier, sondern auch auf dem Lande solgenses republikanische Manifest verbreitet und an mehreren Ecken angeschlagen: „Mahl- stcner! Nieder mit der italienischen Negierung! Tod dem infamen Müller, der uns das Brod ans dem Munde stiehlt, der uns die Religion raubt und der unsere Kinder in unnützen Kriegen töd- tet. Es lebe die östreichische Regierung! Es lebe der Pabst! Es lebe das Brod ohne die Mahlsteuer! Es lebe die Revolution! Es lebe das italienische Volk! Revolution, o Italien! wenn nicht, sind wir alle verloren. 5. Jan. 1869. Das geheime republikanische Konnte." Es wurden mehrere Verhaftungen (bei siO Individuen) von Verdächtigen vorgenommen.
Eine Garantie des Friedens findet ein Korresp. der „N. Fr. Pr." in dem augenblicklichen Stand des russischen Eisenbahnnetzes. Nur aus Mangel an Bahnen sei Sebasto- pol gefallen, da von je 100 Mann, die damals aus den Sammelplätzen der russischen Truppen um Petersburg, Moskau oder Warschau als Verstärkung nach der Krim entboten wurden, nur 10 Mann wirklich dahin gelangt, alle anderen ans dem Marsche im Schnee, im Wasser, im Koth, durch Hunger, durch Krankheit verkommen seien. Diese Lehre habe Rußland gewiß nicht vergessen und im Blick ans den Stand seiner Eisenbahnen müsse Rußland suchen, den Ansbruch eines Kriegs wenigstens hinans- znschieben.
Die beiden Waisen.
(Fortseyung.)
Unter denen, welche mit steib und Seele an ihrem Kaiser hingen und in Wahrheit Gut und Blnr für ihn znm Opfer gebracht hätten, war auch Jean Hndel. Ihm ging daher die Kunde von der Uebergabe von Paris unsäglich nahe. Eines Abends hatte sich die Schaar der Nachbarn eben entfernt, welche sich nun unter diesen betrübenden Umstünden alltäglich um den allen Hndel zu sammeln pflegten, und er war eben im Begriff, sich mit seiner Familie zur Ruhe zu legen, als plötzlich draußen lauter Hnsschlag erscholl, in welchem sich bald Waffengeklirr mischte. Die Familie eilte an's Fenster und sah im Mondschein eine Schaar Reiter die Landstraße heranfkommen. Hndel blickte einen Augenblick hin, dann rief er: .Meiner Treu! er ist es selber!" und stürzte ans dem Hanse. Im selben Augenblick erkannten auch die klebrigen in dem vordersten Reiter der Truppe Rapoleon's wohlbekannte Gestalt. Der Landmann trat begrüßend seinemalten Feldherrn entgegen; dieser machte Halt; man stieg ab, band die Pferde an den Zaun, und während der Kaiser seinem alten Soldaten und Lebensretter in das Hans folgte, lagerten sich die Reiter müde an den Rain neben der Straße.
Napoleon begrüßte die Familie so herzlich, daß bald jede Befangenheit wich; er trat in die „gute Stube", und bat, die Wohnstube und das Gesindezimmer seinem Gefolge einznrüumen. Ein kleiner Imbiß, den ihm Hndel anbot, ward dankend angenommen, und als Marie ans den Wink ihres Mannes mit diesem in die Küche hinaus ging, erklärte sie, der Kaiser sei nicht halb so hochmüthig, wie ihr früherer Grundherr. Pauline deckte schnell für den Kaiser ein Tischchen, und nachdem dieser sich im
Stübchen nmgeschen, trat er zu ihr, kneipte sie in die Wange, fragte sie, ob sie ihn noch kenne und sich seiner noch entsinne,
General Ulysses Grant, der am 4. März d. I. den Prä-
sidentenstuhl in Nordamerika besteigt, wurde am 27. April 1822 in Point Pleasant 'geboren. Er ist der Sohn eines Gerbers, eines energischen Mannes', der sich von unten herauf- arbeitete und ein wohlhabender Mann wurde, und einer vorzüglichen Mutter. Sein Eebnrtshäuschen, eine einstöckige Brelterhülte, steht noch. Ulysses zeigte bald einen energischen Charakter und eine ungemeine Begabung in der Mathematik; seine liebste Beschäftigung war das Bändigen von Pferden; manche Züge des Knaben erinnern an Alexander den Großen. Ein Kunstreiter ließ einmal im Circus ein Pony sehen, das Niemanden anssitzen ließ und rief: Ist Jemand da, der dieses Pony reiten will? — Der Knabe Ulysses sprang sofort hervor und sagte: Ich werde das Pony reiten! — Gut, steige auf! — Mit einem Sprunge war Ulysses auf dem sattellosen Rücken des Thiercs und ritt es trotz aller Capriolen, welches das Thier machte, um ihn abzuwerfen. Der Kunstreiter ließ ein Nudel Hunde los, um das Thier wüthend zu machen; vergebens, der Knabe hing ans dem Rücken des Pferdes wie ein Eichkätzchen am Baume. Selbst ein Asse, der hinter ihm ans dem Rücken des Pferdes und ihm endlich auf die Schulter sprang und mit den Pfoten sein Haar zerzauste, machte ihn «icht irr und brachte ihn nicht vom Pferde. Denselben Mnth und dieselbe Kaltblütigkeit mit Ausdauer zeigte er überall und wurde durch sie der Sieger der Südstaaten. — Vor zwei Jahren versammelte sein Va- cr seine Kinder um sich, um mit Ausnahme eines kleinen Theils ein Vermögen zu vertheilen. Lieber Vater, sagte der berühmte Sühn und General, thcile dein Vermögen gleichmäßig, wie dir beliebt, mir kommt nichts zu; denn ich habe es um keinen Dollar vermehren helfen; mein Vaterland hat für mich gesorgt, meine Stellung verleiht mir mein gutes Auskommen; gib alles den Geschwistern, ich danke für deine Güte. — Der Bruder des NlysscS erhielt 100,000 Doll., jede seiner v- beiratheten Schwestern 20,000 Dollars in barem Gelde.
und sagte dann, ohne ihre Antwort abznwarten: ,,Hudel ist Dir hoffentlich doch immer gut begegnet, ineine Kleine? Deiner Cousine geht es gut; sie ist ein schmuckes Mädchen geworden, hat aber noch keinen Marschall von Frankreich geheirathet. Bist Du einstweilen etwa die Gattin eines Bauers geworden?"
Pattline erröthetc und warf einen verlegenen Blick ans Pierre, welcher an der Thüre stand. Napoleon bemerkte es, kniff sie noch einmal in die Wange und sagte: „Aha, ich merke. Wenn's auch noch nicht znm Heirathen gekommen ist, so haben wir doch ein.Schätzchen, nicht wahr? lind Tu bist wohl ein Sohn von meinem wackeren Hndel, mein Freund? — Nun, meine Kleine,
Du brauchst nicht verlegen zu werden! Dein Zukünftiger ist ein
stattlicher Bursche. Und ich sehe, die Rosen Deiner Wangen wurzeln in Deinem Herzen! Auch gut! Du hast jedenfalls damals das beste Theil erwählt. Hätten die Lenre noch vor etlichen'Wochen über Deine Wahl urthcilen sollen, so würden sie gesagt haben: ,,Wie thöricht, wie aberwitzig hat die Kleine gehandelt!" Aber Du warst klug, mein Kind; Hndel, der unabhängige Landmann, ist heule Abend jedenfalls besser daran, als Napoleon, der verrathenc Kaiser!"
Hieraus kreuzte er die Arme über der Brust und schritt ungeduldig und gedankenvoll im Zimmer aus und ab.
Nach einer Weile kehrte der alte Hndel in's Zimmer zurück und flüsterte dem Kaiser einige Worte zu, der ihn mit einem bedeutsamen „Schon gut!" abfertigte. Hndel ging dann in das Wohnzimmer und die Gcsindestube und sah, daß den Offizieren nichts abging bei der schnell bereiteten, ländlichen Mahlzeit; dann stieg er in den Keller und schleppte in hölzernen Geschirren Eider und Wein heraus, die er den am Rain ruhenden Reitern brachte, damit sich der Soldat auch gütlich thne. Als er nach einer Viertelstunde wieder in das Zimmer zurückkehrte wo der Kaiser verweilte, hatte dieser soeben abgespeist, und wandte sich zu seinem Wirthe. (Forts, f.)
Seit uralten Zeiten wird der 2. Sonntag im Jan. in Meisterschwanden und Fahrwaagcu im Aargan der Maidlesonn- tag genannt. An diesem Tage führen die Maidli die jungen Bursche zu Tisch und Tanz, traktiren sic mit Wein und Braten und halten sie zechfrei. Auch beim Gesang fangen die Mädchen an und dirigiren die Musik. So war's auch diesmal.
Redaktion, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'jchen Buchhandlung.
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