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Ssmstaß. 16. September 1944
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Zplengvoole. eine neue üeutrcke 5eelmegr«,sNe
ksrsits seit rv^si ^onoisn mit gköktsn krsolgsn eingesstrt — Io6ssmutigs kinreHrämpfsr
Berlin, 15. September. An den großen Erfolgen, die unsere Kriegsmarine im Kampf gegen die Juvasionsflotte in den letzten Monaten zu erzielen hatte, sind, wie jetzt bekannt wird, auch Sprcngboote beteiligt. Der Wehrmachtbericht bezeichnet« diese Boote bisher als „besondere Kampsmittel der Kriegsmarine". Damit wird eine zweite neue deutsche Seekriegswafse bekannt, dir ebenso wie der Einmann-Torpedo nach kurzfristiger Entwicklung wiederholt erfolgreich gegen feindliche Schisfsansammlungen zum Einsatz kam.
Zusammen mit dem Einmann-Torpedo haben diese Sprcngboote in wenigen Wochen in vom Feind absolut beherrschten Seegebieten 20 Transporter und Dampfer mit mindestens 104 600 ART. sowie drei Kreuzer, neun Zerstörer, zwei Korvetten, ein Schnellboot, zwei Sicherungssahrzeuge und eine kleine nicht erkannte Einheit versenkt und mindestens 15 Schiffe mit weit über 120 000 BRT., sowie ein Kreuzer, ein Zerstörer und eine Korvette torpediert. Die Größe der bei den Kampfmitteln verwandten Sprengladung läßt die berechtigte Bermutnng zu, daß der größte Teil dieser Schiffe entweder gesunken ist oder so schwer getroffen wurde, daß er für lange Zeit für den Nachschub über See ausfällt. Dieser Ge- sainterfolg ist das noch nicht zweimonatige Ergebnis eines bis zur Selbstaufopferung bereiten Vernichtnngswillcns der deutschen Einzclkämpfer zur See.
Das neue Sprengboot, das vor einiger Zeit als ein außerordentlich schnelles und wendiges Fahrzeug in die Hand der Kriegsmarine gegeben wurde, ist in seiner niedrigen und schnittigen Bauweise mit einem flachgehenden Rennboot vergleichbar und dem italienischen Sturmboot, das bei. der deutschen Kriegsmarine ebenfalls eingesetzt wird, ähnlich. Ks kann große Strecken zurücklegen und hat an seinem Ende eine Sitzlücke für den Fahrer, der das Boot in voller Geschwindigkeit bis auf 200 Meter und näher an das Angriffsobjckt heransteuert und sich dem« mit Hilfe eines Schleuderapparats entgegen der Fahrtrichtung im letzten/Augenblick von seinem Boot trennt. Dieses steuert nun auf das Ziel zu und detoniert bei der geringsten Berührung mit diesem.
Die Wirkung ist ungewöhnlich stark, weil nahezu das ganze Boot ein einziger Sprengkörper ist, dessen Detonation selbst größten Schiffen vernichtend sein kann. Schiffe gewöhnlicher Art, wie Kreuzer und Zerstörer oder Frachter und Transporter, überdauern einen Sprengboot- angriff nur in den seltensten Fällen. Wenn trotzdem immer wieder zahlreiche Schiffe als torpediert gemeldet werden, so ist der Grund hierfür lediglich darin zu sehen, daß das Sinken dieser Schiffe aus irgendwelchen Gründen nicht beobachtet werden konnte.
Einer dieser Gründe ist die gerade in der letzten Zeit besonders gesteigerte Abwehr gegen diese neuen Kampfmittel. Es sind nicht nur ständig zahl- reiche Suchgruppen von Zerstörern und Korvetten unterwegs, sondern mit Einbruch der Nacht ziehen aus Kriegs- und Transportschiffen besonders Ue- für abgeteilte Wachen auf, die neben ihren Ar- nllerie- und Maschinenwaffen vor allem die Scheinwerfer besetzen, um im Augenblick des Angriffs voll abwehrbereit zu sein. Flugzeuge, die früher schon zur Bekämpfung der Unterseeboote mit Scheinwerfern ausgerüstet wurden, leuchten nachts die dunkle See nach verräterischen Schaum- streifcn ab, um den Angreifer schon vor Erreichen seines Zieles zu stellen.
Unbeirrt durch diese Abwehr steuern die Fahrer ihre Boote mit Todesverachtung in die unmittelbare Nähe des gewählten Zieles und lassen sich daun im feindlichen Geschoßhagcl in die lwchtdunkle See über Bord schleudern. Mit Hilfe eines floßartigcn Brettes und einer
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Schwimmweste hält sich der Fahrer über Wasser und wartet darauf, von eigens dafür eingesetzten, Booten ausgenommen zu werden.
Diese Begleitboote haben einen sehr viel größeren Aktionsradius als die Sprcngboote, so daß ihnen die Möglichkeit gegeben ist, ein weiteres Seegebiet aufzuklären, um besonders lohnende Ziele ausfindig zu machen, auf die nun die Sprcngboote angesetzt werden. Die Erfüllung der Aufgabe dieser Begleitboote bringt es mit sich, daß sie viel häufiger entdeckt werden und damit dem konzentrierten feindlichen Abwehrfeuer aus- gesetzt sind als die Sprcngboote. Gemeinsam mi: diesen wird nach genau sestgclegter Ziellage die Fahrt angetrcten. Der Sprengbootfahrer wird von dem Begleitboot eingewiesen und tritt nun mit Höchstgeschwindigkeit die Vcrnich- tungsfahrt gegen das gewählte Schiffsziel allein an. Der Sinn dieses von höchstem Mut und größter Todesbereitschaft getragenen Einsatzes liegt nicht in der Selbstaufopferung, zu der jeder einzelne dieser Männer bereit ist, sondern ist vielmehr darin zu sehen, daß jeder von ihnen selbst unter den abenteuerlichsten Umständen zurückzn- kommen trachtet, um mit den einmal gewonnenen Erfahrungen erneut in Einsatz zu gehen.
Hohe Auszeichnung
für Einzelkämpfer der Kriegsmarine
Der Führer hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine, Großadmiral Dö- nitz, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen an Oberfernschreibmeister Herbert Be rer für die in heldenhaftem Einskitz mit einem Einmanntorpedo erzielte Versenkung von 10 000 BNT. als dem dritten Einzelkämpfer der Kriegsmarine und an Leutnant der Marineverwaltung Alfred Vetter, Führer einer Sprengbootgruppe, die sechs Schiffe versenkte, als viertem Einzelkämpfer. Weitere zehn erfolgreiche Einzelkämpfer wurdet» mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Der 23jährige Stuttgarter Berer, der bereits früher vor dem Landekopf von Nettuno eine feindliche Korvette mit einem Einmanntorpedo versenkt hatte, torpedierte in der Nacht zum 3. August trotz starker feindlicher Sicherungen in der Seine Bucht einen vollbeladenen 10 000-Tonnen Frachter. Das Schiff explodierte und versank innerhalb kurzer Zeit. Leutnant Vetter, der aus Kiel stammt, führte eine erfolgreiche Gruppe von Sprcngboote und versenkte selbst einen Einheitsfrachter und ein Sicherungsfahrzeug.
Reue Ritterkreuzträger der Waffen-^
Berlin, 15. September. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: ^-Obergruppenführer und General der Polizei Friedrich Iecke ln. Höherer ff- und Polizeiführer Ostland und Rußland Nord, geboren am 2. Februar 1895 zu Hornberg/Baden als Sohn eines Fabrikbesitzers.
Flüchtlingsstrom auS Florenz sck. Venedig, 1b. September. Während Schic, ßercien und Unruhen sowie Mangel an Lebens- Mitteln, Wasser, Gas und Elektrizität in dem vom Feinde besetzten Florenz andauern, verläßt ein Strom von Flüchtlingen in nördlicher Richiung die Stadt. Vielen Einwohnern aus Florenz gelang es, bis nach Bologna zu kommen. Wje sie berichten, haben englisch-amerikanische Granaten außer dem weltberühmten Palazzo Pilti auch die Basilika Santa Croce fast völlig zerstört. Am Domplatz, aus dem Platz der Signora, und auf der Piazza Calzaioli, fanden noch in den letzten Tagen Straßenkämpfe statt. Die Schwarzen Brigaden der Faschistischen Partei harten auf dem Turm Giotto und auf dem Domplay Maschinengewehre in Stellung gebracht, die dem Feinde lange Zeit hindurch schwer zu schaffen aemacht haben.
Höchste Anerkennung für Karl Richard Ganzer DIKL. Berlin. Der Führer hat auf Vorschlag des Rcichsdozentenführers Gauleiter Dr. Scheel dem Historiker Dr. Karl Richard Ganzer für seine Werke über deutsche und europäische Geschichte das Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz verliehen
Wis siskl SS beim keines aus?
Von Hans IVenckt, Stockholm
... . . und welchen Eindruck hat auf Sie Nordamerika gemacht, das Sie recht nachdrücklich ken- Nengelernt haben?"
Die Frage gilt einem der aus Kriegsgefangenschaft zurückgckehrten Soldaten, die »ach langem Aufenthalt in USA.-Lagern nun endlich über Schweden wieder ihrer deutschen Heimat zustreben konnten.
Gleich mehrere in den Betten nebenan — die Unterhaltung fand an Bord des schwedischen Lazarettschiffes „Gripsholm" statt — mischten sich ins Gespräch. „Nun. wir haben genug." — „Nie mehr Amerika!" — „Ein schönes Land der Freiheit." — „Ja — Liberty... Freiheit für Juden,
Verbrecher und Schieber. — Wir haben ja die schöne Statue vor Neuhork selber gesehen. Ein toller Schwindel, diese Freiheit!" ^
Westfront im Zeichen verstärkter Abwehr
VorkelckleLmpke bei Zacken vor unserem tiekgestaLelten VertvickiAuuxss^stem
rck. Berlin, 15. Sept. Trotz des amerikanischen Großangriffs zwischen Maastricht und Aachen und des Verlustes von Maastricht hat sich die Lage im Westen kaum verändert. Der Wehrmachtbericht spricht in diesem Zusammenhang von Einbrüchen in Vorfeldstellungen des Westwalls, wobei es sich um das Vordringen von Panzer- Pitzen handelt. Das tiefgestaffelte Berteidigunas- ystem an der deutschen Westgrenze verläuft oste sich des jetzt als Kampffeld in Erscheiung tretenden Raumes. Der Feind hat östlich Aachen einige Feldbefestigungen ausgehoben und somit vorgeschobene Beobachtungsposten geschaffen, aber hier handelt es sich um reine Vorfeldstellungen, gegen die die Amerikaner jetzt anrennen. Aachen, das durch die vorangegangenen Luftangriffe außerordentlich schwer gelitten hat, befindet sich im Kriegsgebiet, und die schweren Kämpfe, die in diesem Raum jetzt toben, rücken daS Kampfgeschehen in die Nähe der eigentlichen Verleid«- gungszonen im Westen. An allen anderen Stellungen der Westfront, so besonders im Raum von Nancy und vor der Burgundischen Pforte, wird weiter heftig gekämpft, wobei die deutsche Trup- penführung weiter ihre Strategie des möglichst großen Zeitgewinns verfolgt und die deutschen Truppen immer wieder Abwehrerfolge erringen.
Fanatische Soldaten
Genf, 14. September. In allen Kommentaren und auch den englischen und amerikanischen Zeitungen wird die Feststellung unterstrichen, daß sich der deutsche Widerstand im Westen e r h e b - folgten
lich versteift und daß die Schwierigkeiten des Feldzuges jetzt erst beginnen. In allen Artikeln kommt die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß der Kampf der englisch-amerikanischen Truppen immer schwieriger werden wird und daß sich ihre Verluste erheblich erhöhen werden.
In einem Bericht aus dem Hauptquartier Eisenhowers heißt es über die Kämpfe in Holland und Nordbelgien: „Die zweite britische Armee kämpft gegen junge fanatische deutsche Sol- baten, die fast alle aus der Hitler-Jugend hervorgegangen find. Durch den Einsatz dieser begeisterten Kämpfer ist es gelungen, einen Durchbruch nach dem Mederrhein zu verhindern."
Die „Times" warnt davor, etwa anzunehmen, daß der Kampf im Westen ein leichtes Unternehmen sei. Das Blatt fürchtet das Herbstwetter mit Nebel und Regen, das die volle Ausnutzung der alliierten Luftstreitkräfte einschränken werde. Es macht weiter darauf aufmerksam, daß der Winter die Manövrierfähigkeit der englifch-amerikanischen Truppen erheblich einschränken wird. Zu alledem seien die körperlich zu bezwingenden Hindernisse alles andere als unbedeutend.
Der „Daily Expreß" macht darauf aufmerksam, daß den Alliierten in diesem Jahr nur noch 60 bis 70 Tage zur Erreichung ihres Zieles zur Ver- fügung stünden. Aber auf deutscher Seite kämpfe eine Wehrmacht, die den festen Willen habe, den Engländern und Amerikanern das Eindringen nach Großdeutschland zu verwehren. Es seien fanatische Soldaten, die unbeugsam kämpften und eine außerordentlich geschickte Abwehrtaktik ver-
Nener sowjetischer Großangriff im Nor-abschuitt
Unsere Ostkrontkrämpker vveliren beickersei ts 8iZo ckey lllsssensnsturm «
rck. Berlin. 15. September. Das wichtigste militärische Er.eignis ist der neue sowjetische Großangriff im Rordabschnitt. Hier sind die Bolschewisten zwischen Walk und Bauske — also im großen gesehen beiderseits Riga — mit über 40 Schützendivisionen, entsprechenden Panzern. Nacht- jägcrvcrbändcn z»m Großangriff angetrrten. der nicht nur die Durchbrechung der deutschen Rord- sront. sondern vor allen Dingen die Einnahme von Riga und die Erreichung des Rigaer Meerbusens zum Ziel hat.
Die sowjetische Trnppcnfifhrung hat in den ver- gangenen Wochen von zahlreichen Stellen der Ostfront Kräfte abgezogen, um sie gegen den Nordabschnitt zu werfen, in der eindeutigen Absicht, in einem Gewaltstoß eine Verkürzung der Front und eine Durchsetzung ihrer militärisch-politischen Ziele gegen die Baltischen Staten zu erreichen.
Die Sowjets haben deshalb ihre Offensive im Nordabschuitt nicht, wie bisher üblich, aus einer großen militärischen Tiefe heraus aufgebaut, sondern die mehrere hunderttausend Mann zählenden Sturmtruppcn zu einem gewaltigen Offensivtod zusammengefaßt. der ihnen init einem Schlage alle baltischen Wünsche erfüllen soll. Der Wehrmacht- bericht spricht davon, daß alle Durchbruchsvcrsuche
aufgefangcn und cbgeriegelt worden sind, was für die Leistungen der dort eingesetzten deutschen Truppen eine außergewöhnliche Anerkennung bedeutet. Man kann sich nicht vorstellen, daß es sonstwo auf der Welt eine Abwehrfront gibt, die einem so massiven Massenangriff auch nur einen Tag standhaften könnte. In den nächsten Tagen stehen den deutschen Verteidigern deshalb noch sehr schwer und hart« Kämpfe bevor.
Russische Spurweite für rumänische Bahnen
Basel. 15. September. Die Auslieferung des rumänischen Verkehrswefens wird von den Bolschewisten mit großer Eile betrieben. Die „Basler Nachrichten" zitieren bereits britische Korrcspon- dentenberichte aus Bukarest, wonach schon die meisten rumänischen Bahngleise auf die breitere russische Spurweite umgelegt worden sind.
Neue Verhaftungen melden nordamcrikanische Journalisten aus Paris. Um diese willkürlichen Verhaftungen zu verhindern, hat der Justiz- minister verfügt, daß künstig nur noch die Polizei Verhaftungen vornehmen kann. Die Lebensmittellage in Paris wird als äußerst gespannt bezeichnet.
Diese Männer, denen wirklich es keiner verübeln könnte, wenn sie nach jahreianger Trennung von der Heimat, nach Kenntnis der furcht- barsten Seiten des Krieges, ihrer Gesundheit beraubt, ständiger feindlicher Agitation ausgeseyt, alle ehemaligen Ansichten kritisch überprüft hätten. Sie waren von gründlicher Ablehnung und Verachtung des Plutokratenstaates jenseits des Atlantiks erfüllt. Sie waren alle vom gleiche« Holz, wie jener deutsche Offizier, den ein schm«, bischer Reporter ausfragte und über besten Aus- künfte er schrieb: „Ein dreiundzwanzigjähriger Hauptmann mit schwarzer Binde über dem eine« Äuge erklärte, noch mehr Nazi zu sein als bei seinem Auszug in den Krieg, und genau so überzeugt von dem deutschen Sieg." Oder di« alte England-Deutsche, die, zur Verzweiflung einer » « » st« ,,, -.--f
ren Landeskenntnis ihre Ueberzeugung dahin zue sammenfaßte, daß die Juden England regiere««, daß die Masten mehr mißbraucht würden denn f« und daß eine kommunistische Revolte für England am Ende dieses Krieges stehen werde.
4888 Kriegs- und Zivilgefangene der beide» kriegführenden Parteien haben in den letzten T« gen ihren Weg über den Göteborger Hafen g« nommen, der mit seinen vielen, auffallend bemalten Geleitschiffen, den Austauschdampfern und zahlreichen Neubauten einen belebten Eindruck macht, und alle haben über ihre Eindrücke i» feindlichen Bereich berichtet. Bon besonderem Im tereste sind hierbei die Angaben deutscher Frauen, die sämtlich zu Beginn ihrer Jnternierungszeik einige Wochen im Londoner Frauengefängnis Holbway eingesperrt wurden. Sie schildern ei folgendermaßen: alt, unmodern, entsetzlich en<^ mit Verhältnissen, wie sie den schlimmsten Darstellungen bei Dickens entsprechen. Wenn eine der Göteborger Zeitungen feststellt, daß man bei de« englischen Kriegsgefangenen nicht jenen Untertan von Feindseligkeit und Bitterkeit gefunden Hab«, der die Aeußerungen der Deutschen kennzeichnet^ so erklärt sich das vielleicht auS der Verschieden» artigkeit der Erlebniste. Kriegsgefangenschaft und Internierung sind unter keinen Umständen leicht erträgliche Zustände. Aber wenn man nur einen äußerlichen Umstand nimmt: in einigen Jahren durch beinahe zwei Dutzend Gefangenenlager in der ganzen Welt geschleppt zu werden, von Port Said bis Australien oder Kanada — das ist schon eine besondere Art von Sadismus. Es gab Dutzende deutscher Kriegsgefangener, besonders vom Afrikakorps, die Derartiges zu berichten hatten und schwere Schäden davongetrancn baben.
Hier haben wir bereits ein unwiderlegliches Zeugnis darüber, wie es auf der Gegenseite aussieht; was für einem Zweck dieses Umherschleppen gedient haben soll, vermag keiner von iinseren deutschen Landsleuten zu erraten. Sollten sie vielleicht die Größe des Empires bewundern? Sie haben nur seine Schwächen und den inneren Widersinn in einer scheinbar noch mächtigen, in Wirklichkeit vor unlösbare Probleme gestellten alten Ordnung kennengelernt. Sehr anschaulich berichten deutsche Rückkehrer, wie sie von englischen Bewachungsmannschaften und Offizieren stolz gefragt worden seien, was sie denn nun zu den neuesten „alliierten Erfolgen" sagten? Ans die Erwiderung, daß man zur Schonung des englischen Selbstgefühls aus diese neuesten amerikanischen Erfolge über England nicht näher cin- gehen wolle, erfolgte betretenes Schweige n. Auch die Schweden erhielten ja übrigens in diesen Tagen Beweise amerikanischer An- maßung plus englischer Taktlosigkeit. Nicht einmal schwedische Besucher durften in Göteborg an Bord der „Gripsholm", weil dieses schwedische Schiff von der nordamerikanischen Regierung gechartert und von ihr besten Betreten allen Fremden, einschließlich der Schweden, st ren «verboten worden war. Selbst schwedische Blätter mußten ferner protestieren gegen die von englischer Seite herausgcgebene Kriegsgesangenen-Zcitung „Pow Mow", weil diese aus einem Anlaß, der wahrhaftig im Zeichen höchster Humanität stand, unter anderem ein scheußliches Hehbild auf der ersten Seite trug, das den Mastenmord mit wahrer Be- ' stialität verherrlichte. Solche Manifestatione«