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Stuttgart, 17. Okc. Die beiden Handelskammern von ! Heilbronu und Ravensburg haben ihre Stimme ebenfalls für > Annahme des Zollvertrags abgegeben. Da früher die Handels­kammern von Stuttgart, lllm, Reutlingen, Heidcnheim für den Vertrag sich erklärt haben, so stehen jetzt nur noch die Erklärun­gen von Rottweil und Calw aus. fS. M.s

Herrenberg, 16. Okt. (Qbstpreis). Birnen 2 fl. 48 kr. bis 3 fl., Aepfel 3 fl. bis 3 fl. 12 kr, je per Sack. Noch ziemlicher Vorrath. Piene sinken. fS. M.f

Bischof L ipp von Rottenbnrg hat nach demD. Volksbl." die beabsichtigte Reise nach Fulda zur Bischofsversammlung nicht angetreten.

Der Abgeordnete Weippert von Rottenburg hat dem Ver­nehmen nach schließlich freiwillig ans seinen Sitz in der Kammer verzichtet und dadurch seinen ehemaligen Kollegen eine wenn auch kurze, doch peinliche Debatte erspart.

München, 15. Okt. Der zur Begutachtung des Zollver- emsvertrags ernannte Kammerausschnß hat sich einstimmig für die Genehmigung des Vertrags erklärt, seinem Gutachten aber folgende zwei Wünsche beigesügt: Einführung einer jedenfalls nur mäßigen Tabakssteuer und successive Herabsetzung der Salzsteuer.

München, 17. Okt. Fürst Hohenlohe hat Württemberg, Baden und Hessen auf Grund der Stuttgarter Abmachungen auf nächste Woche zu Militürkonsercnzen hieher «ungeladen.

Berlin, 14. Okt. Der WienerPresse" zufolge werden die Zollverhandlnngen zwischen Preußen und Oesterreich demnächst, und zwar, wie es heißt, zu Berlin wiederaufgenommen werden. An sonst gut unterrichteter Stelle erfährt dieSp. Ztg.", daß für das Post-, Telegraphen- und Eisenbahnwesen ein neues Ministerium errichtet werden soll.

Berlin, 15. Okt. Die Postkonferenz, welche heute eröff­net werden sollte, wird erst morgen ihre Thätigkeit beginnen. Die Bevollmächtigten sind sämmtlich eingetrofsen; für Württem­

berg Hr. Hofacker. Das Gerücht von einen: bevorstehenden Zusammentreffen der Souveräne von Preußen und Oestreich ist mit der größten Vorsicht aufzunehmeu. Einen verbürgtet: Cha­rakter hat es nicht, und in hiesigen diplomatischen Kreisen weiß man nichts davon. fS. M.f

Berlin, 15. Okt. Die Postverwaltung wird bald, wie es heißt, schon morgen, in das Ressort des Bundes übergehen. Der- Gesetzentwurf, welcher das Briefporto auf einen Silbergro­schen herabsetzt, wird bald im Parlament vorgelegt werden. Das­selbe Porto wird dann auf die drei süddeutschen Staaten, Würt­temberg, Baden, Bayern, durch den Abschluß von Konventionen angewendet werden, ferner gleichmäßig auch mit Oestreich und Luxemburg. Ein Brief nach Triest oder Ragnsa wird einen Silbergroschen kosten. Die darauf bezüglichen Konferenzen wer­den in nicht ferner Zeit beginnen. Die ausländischen Staaten werden im Verhältnis; Nachfolgen 'müssen. Auch die Konvention mit Amerika, welche das Porto auf 4 Sgr. herabsezt, steht bevor.

Berlin, 16. Ort. Es bestätigt sich vollkommen, daß Preu­ßen die Schutz- und Trutzbündnisse mit den süddeutschen Staaten und die Zollvereinsverträge als zusammenhängend ansicht. Mit Ablehnung der erstcren würden auch die letzteren fallen. Sollte andererseits der Zollvereinsvertrag von der bayrischen Ersten Kammer abgelehnt werden, so würde die Wiederanfrichtung der ZiMiuie gegen Bayern zu gewärtigen sein.

Berlin, 16. Okt. Der Reichstag überwies die Petition ehemariger schleswig-holsteinischer Offiziere au den Bundeskanz­ler zur Berücksichtigung. BiSmarck erkannte deren Berechtigung an und stellte die Uebernahme von Pensionen durch den Nord­bund als einer Nationalschnld in Aussicht. Der Reichstag über­wies ferner einstimmig die Petition wegen der Aufhebung öffent­licher Spielbanken an den Bundeskanzler zur Berücksichtigung.

Wiesbaden, 14. Okt. Der beliebte Volksschriftsteller und Redakteur derSpinnstnbe" W. O. v. Horn (Oertel), der hier lebte, ist gestern, von einem Schlaganfall auf einem Spa­ziergang betroffen, in seine Wohnung geschasst, sofort gestorben.