N a g, o l d.

Dis Georgii hat der Unterzeichnete ein

Logis

mir i> Zimmern, Küche, Spcißkammer, Keller n. s. w. zu vermiethen.

Den 7. Februar 1867.

Werkmeister Blum.

3s? Haiterbach.

Warnung.

Der Unterzeichnete sieht sich gezwungen, " hiemit öffentlich zu erklären, das; er für i

seinen leichtsinnigen Sohn Michael Kanpp keinerlei Verbindlichkeiten bezahlen kann und bittet Jedermann, demselben nichts anznborgen und sich vor Schaden zu hüten.

Andreas Kaupp, Schneider.

Nagold.

Aufforderung.

Eine Parthie älterer Schulbücher ec., welche seiner Zeit dem verst. Buchbinder Schuon dahier zum Einbinden übergeben wurde, ist bis jetzt noch nicht abgeholt worden. Die rechtmäßigen Eigenthümer derselben werden aufgcfordert, solche bin­

nen 8 Lagen in Empfang zu nehmen bei _ I. Graf, Buchbinder.

Walddorsj

Oberamrs Nagold.

Lehrlings-Gesuch.

Ein kräftiger Mensch findet eine Lehr­stelle bei

Wagner Beutler.

2 ?

Mötzingen,

OA. Herrenberg.

Ein schweres fettes

LUntlerschwein

hat zu verkaufen

Simon Morlok.

T a g c s - A e u i g k e i 1 c n.

Der erledigte zweite Schuldienst in Haiterbach wurde dem Lehrer Haug in Ehlingen übertragen.

Döttingen, 8. Febr. Der Techniker der ersten Gesell­schaft, welche im Besitz der Hauptölschätze ist, lies; mit aller Energie die Sache betreiben und haben wir dadurch heute schon das sichere Resultat, daß das Ocl aus der Tiefe kömmt, indem sich dasselbe heute Mittag zum erstenmal in dem kaum einige Lachter tief eingetriebenen Bohrloch zeigt. (N.Z.)

Die Stürme der letzten Tage haben an verschiedenen Orten arg gewüthet. So wurde bei Kirchberg an der Jaxt vom Orkan eine Chaise umgeworfen, und der Kutscher, welcher eben sich mit dem Ausrichten derselben abmühtc, von einen: stürzenden Pappelbaum erschlagen.

Karlsruhe, 11. Febr. Ueber die Ergebnisse der Stutt­garter Konferenz herrscht eine merkwürdige Schweigsamkeit. Im­merhin ein Zeichen, daß nichts erzielt wurde, was einer positi­ven großen nationalen Errungenschaft gleichkommt, wenn man dazu nicht die Einheit des süddeutschen Militärsystems rechnen will. So viel aber scheint festzustehen, daß der Geist des Volkes je­des Rheinbundgelüste zur Unmöglichkeit macht, daß der Parti­kularismus keine Gelegenheit gefunden hat, sich zu organffiren.

Aus Pforzheim lauten die Nachrichten über die Folgen der lange anhaltenden Geschäftsstockung sehr betrübend, es sollen nicht mehr als 82 Vergantungen bei Gericht anhängig sein, so daß die betreffenden Behörden zur Auseinandersetzung dieser vie­len Gantfälle dem Andrange kaum mehr genügen können.

München, 10. Febr. Dem Kammerdirektorium wurde der zustimmende Beschluß des Londoner deutschen National» ercins zum Programm Hohenlohe's mitgetheilt. (St.-A.)

München, 12. Febr. Der Kriegsminister legte der Ab­geordnetenkammer soeben den Heercsorganisationsgesetzescntwurf vor, die Grundlage bildet das preußische Wehrsystem mit allge­meiner Wehrpflicht. Guten: Vernehmen nach weicht das in Stuttgart vereinbarte Wehrsystem vom preußischen nur durch kürzere Präsenzzeit ab.

Frankfurt, 9. Febr. Man versichert, es sei eine Ueber- einknnft mit dem Fürsten von Thvrn und Taxis zu Staude ge­kommen, nach welcher das hiesige Taxis'sche Palais, der ehe­malige Satz der deutschen Bundesversammlung, an Preußen über­lassen werden würde.

Berlin, 9. Febr. Heute Mittag 1 Uhr fand im weißen Saale des K. Schlosses der Schluß der Landtagssession durch den König in Peryon statt. In seiner Thronrede warf der Kö­nig zuerst einen Rückblick auf die Thätigkeit des Landtags, er­wähnte die Jndemnitätsertheilung, die Gewährung der außeror­dentlichen Bedürfnisse für Heer und Flotte, die Feststellung des Staatshaushaltsetats, die Derwilligungen für die in: letzten Kampfe erwerbsunfähig Gewordenen, die Einverleibungsgesetze der neu erworbenen Landestheile und was damit zusammenhängt, die sonst erledigten Gesetze und die Verwilligung der Mittel zu Ausführung und Vervollständigung wichtiger Eisenbahnen und schloß dann auf die allgemein deutschen Angelegenheiten über­gehend wie folgt: Während die speciclle Entwicklung des preußi­schen Skaarswesens durch das einheitliche Zusammenwirken der Landesvertretung mit Meiner Regierung eine erfreuliche Förde­

rung erfahren hat, berechtigt Mich die Thatsache, daß der Ent­wurf der Verfassung des Norddeutschen Bundes von allen mit Preußen verbündeten Regierungen angenommen worden ist, zu der Zuversicht, daß auf der Grundlage einer einheitlichen Orga- - nisation, wie Deutschland sic in Jahrhunderten des Kampfes-bis­her vergeblich erstrebt hatte, dem deutschen Volke die Segnun­gen werden zu Theil werden, zu welchen es durch die Fülle der Macht und Gesittung, die ihm beiwohnt, von der Vorsehung be­rufen ist, sobald es seinen Frieden in: Innern und nach Außen zu wahren versteht. Ich werde es als den höchsten Ruhm Mei­ner Krone ansehen, wenn Gott Mich berufen hat, die Kraft Meines durch Treue, Tapferkeit und Bildung starken Volkes zur Herstellung dauernder Einigkeit der deutschen Stäm.:: e und ihrerF ü r st e n zu verwerthen. Aus Gott, der uns so gnädig geführt hat, vertraue Ich, daß Er uns dieses Ziel wird erreichen lassen." Die letzten Sätze der Rede waren von lebhaften Bravo's begleitet, worauf der Ministerpräsident den Landtag für geschlossen erklärte. Nach dreimaligem Hoch aus den König ging die Versammlung auseinander. (St.-A.)

Berlin, 9. Fedr. Die Unterzeichnung des Bun­des» ertrags ist so eben Mittags im Staatsministerium er­folgt. Auf den Wunsch Preußens kommen die Bevollmächtigten zur Parlamentseröfsnung hieher. Der König erthciltc denselben heute Abschiedsaudienzen. Die Vermählung des Grafen von Flandern wird hier gefeiert werden. (St.-A.)

Berlin, 9. Febr. Die N. Z. berichtet: Ter Minister­präsident Graf Bismarck ging gestern, nach Aufhebung der Tafel im k. Palast, in das Hotel Royal, begrüßte im Aufträge des Königs die hier zu einen: Nbschiedsdiner versammelten Bevoll­mächtigten des norddeutschen Bundes und brachte ein Hoch aus auf die deutschen Fürsten, die freien Städte und das deutsche Volk. Während des Diners wurden folgende Toaste ausgebracht: von dem sächsischen Minister v. Friesen aus den Gehcimerath v. Savigny, den gewandten und umsichtigen Leiter der Verhand­lungen; vom Geheimerath v. Savigny auf den Segen des Wer­kes ihrer Hände; vom sächsischen Minister v. Friesen auf das gegenseitige Vertrauen, das dem Werke nur Gedeihen und Se­gen verleihen könne; von de»: hessischen Gesandten Hoffmann auf das einige Deutschland; vom mecklenburgischen Staatsmini­ster v. Oertzen auf den König, den Schutz-, Schirmherr:: und den Stolz Deutschlands; vom Geheimerath v. Savigny auf die norddeutsche Armee. Derselbe erklärte in Gegenwart des Grafen Bismarck, daß nicht ihm Ehre und Dank, sondern dein Mini­sterpräsidenten, der die Seele des ganzen Werkes gewesen sei.

Wien, 9. Febr. Wie wir aus zuverlässiger Quelle er­fahren, hat die Regierung, um etwaigen Eventualitäten vorzu­beugen, bedeutende Truppenmassen nach Trient Nrigirt.

Florenz, .11. Febr. Bei der Interpellation über das Verbor der politischen Versammlungen bei Gelegenheit des Dis­kussion des Geseheniwurss über die Freiheit der Kirche, nahm die Abgeordnetenkammer, trotz des Widerspruchs Ricasolis, mit 136 gegen 104 Stimmen die motivirte Tagesordnung an, durch welche die Regierung ersucht wird, dem freien Vereinigungsrecht nicht hindernd entgegenzutreten. Das Ministerium will seine Entlassung nehmen. (T. d. S. D.-Z.)

Redaknon, Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchhandlung.