Lrhwarzwald-Warhl

Ocllv^sr ^clydlcltt - I^clOsOläsr iQyklQttDer QsssllsOliclÜSr'' - Lreiscrintsdlcitt tür cäsn Xrsis Ocrlvv^

6esclitiklsslelle cker 8clnvsrrvvsI<1-V7»cIit: Oslvv, Deäerstrsüe 23, kernruk 251. 8ol>IuL der ^nreixenruuialims kür ckie nscbste ^iisgobe 12 Ilkr mittsxs. kostseliecklivnt» ^v»l LtriNgsrt 13 447. LoslsclilieükscI» 36. LrküUnuxsorl Lslcv. - Leruxspreis: Lei 2nsteIIunx ckurck XeilunxstrZxer rin6 Leruß über unsere Dsnckaxealureo monstlicll LiA. 1.50 (einsclilieLIicli 20 Rpk. Drsgerlolm). Loslberueszireis Lül. ILO einsclilieLlicd 18 Rpk. 2eilunxsxeliülir rurüxlicli 36 Rpk. ^ustellxeliülir. Linrelverlrsukspreis 10 Rpk

6e^. /«2S

Me/. 25/

L,Iv im 8ckrv»rrwslä

vormerstsß, 24. Luxust 1S44

Kummer 188

üegemtöke rüiskkeii «m üer Zeine I.uft

Einengung ciss^-Ksücscesikcopfs ksi ^ontss/ l)is lisftigsn Kämpfe in 5üc!fi'c>nl<sSic:^

Ngener Dienst Berlin, 23. August

Das Bild der Lage in der großen Schlacht in Frankreich beginnt sich zu klären; nachdem von der Dides bis zur Seine offensichtlich ein Sperriegel errichtet worden ist. der dem nach Norden an» greifenden Gegner zähen Widerstand entgegen­setzt. Er wird von den Truppen gebildet, dir soeben in einer unvorstellbar harten Schlacht di« feindliche Umfassung gesprengt und sich in dir neue Hauptkampflinie eingereiht haben. AlleSie­gesmeldungen" des Feindes waren verfrüht. Unsere Verbände haben eine der glanzvollsten Wafsentatrn im Ringen an der Jnvasionsfront vollbracht.

In diesem Augenblick kommt es der deutschen Frchrung darauf «i. die weitere Entwicklung der Operationen durch energische Gegenmaßnahmen in entscheidenden Punkten in der Hand zu be­halten. Wenn sich unsere Truppen also ander Touques unter Aufgabe des von briiischen Bombern und Geschützen zerstörten Lisieux ein Stück nach Osten absetzten, so ist dies weniger entscheidend als daß durch erfolgreiche eigene Ge­genangriffe unser Sperriegel beiderseits Evreux hielt. Der Frontbogen in der Normandie ist klei­ner geworden, aber nnr um so viel, wie es in der Planung unserer Führung begründet ist.

Das Gleiche gilt von den Kämpfen zwischen Loire und mittlerer Seine. Die dort von Etam < pes aus in drei Stoßkeilen nach Norden, Nord­osten und Osten angesetzten nordamerikanischen Divisionen hatten im Kampf gegen unsere Pak­sperren und überall vorgetragene Gegenangriffe «s schwer, sich der Seine und Uvone zu nähern.

Demgegenüber gelang es, den bei Mantes gebil­deten feindlichen Seine-Brückenkops durch Gegenangriffe einzueugen. An diesem Erfolg.hatte auch unsere Luftwaffe wesentlichen Anteil. Meh­rere hundert Schlachtflieger griffen schwerpunkt- artig an .und warfen aus geringer Höhe" ihre Bomben auf Fähren und zwei gerade im Schutz dichten Flußnebels fertiggestellte Ponton-Bcücken, die von den Treffern zerrissen wurden. Als sich im Lauf des Tages das Wetter aufhellte, flogen unsere.Schlachtflieger weitere Angriffe und bom­bardierten trotz heftiger Flakabwehr die sich am Ufer der Seine stauenden Kraftwagenkolonnen. Bei Nacht wurden die Schlachtflieger durch sckw-re stampfslugzeuge abgelöst, deren Bomben! re >ftr mitten zwischen den feindlichen Truppenansamm lungen heftige Explosionen und ausgedehnte Brände hervorriefen.

Der Kampf zwischen Loire und Seine nimmt di« feindlichen Kräfte in wachsendem Maß in Anspruch. Er zieht daher aus der Bretagne Truppen ab und überläßt den Angriff gegen unsere Küstenplätze einigen Panzerverbänden und vor allem dem französischen Terroristen. An­griffe dieser Kräfte nordöstlich Brest brachen unter hohen Verlusten für den Feind zusammen, während bei Lorient und St. Nazaire eigene Gegenstöße Erfolg hatten.

Durch die Entwicklung der Operationen in stvrdfrankreich und die britisch-nordamerikanische Landung an der südfr an höfischen Küste haben die Terroristen rn ganz Frankreich starken Auftrieb bekommen. Die Gefechte an der sranzösisch-ttalienischen Grenze, die den Terro­risten schwere Verluste kosteten, stehen im Zu­sammenhang mit den britisch-nordamerikanischen Landungen im Raum von Toulon und Cannes. Der Gegner konnte seinen Landekopf weiter ver­breitern und vertiefen. Im Westabschnitt schwenkte' « mit Teilkräften von Aix nach Süden in Richtung Marseille ein. Die ersten Stöße gegen die weit vor der Stadt liegenden Sperren brachen verlustreich' zusammen. In Toulon geht das schwere Ringen weiter. Unsere Be- mtzung kämpft mit doppelter Front gegen auf­rührerische Elemente und gegen starke englisch­amerikanische Panzerverbände. Trotz des von Stunde zu Stunde wachsenden Drucks behauptet ste im Stadt- und Hafcngebiet weiterhin ihre Stützpunkte.

An der Ostfront hat der Feind seinen Groß­angriff im Südabschnitt in das südliche Bessara- dien und in die Moldau-Provinz verlegt, wo die «tadte Thigina und Jassy die Bezeichnungen für °>e nahegelegenen Kampsfelder abgebeu. Hier hat­ten rumänische Truppen eine Verteidigungslinie "Hagen, die von den angreifenden Sowjets offen- nchtlich an verschiedenen Stellen durchbrochen wor- den -jst bereitgestellteu deutschen Eingreif.

verbänden gelang es. die feindlichen Angriffs­spitzen nach tiefen Einbrüchen an mehreren Stel­len zum Stehen zu bringen. Jassy ging ver­loren. Die Schlacht im Südabschnitt der Ostfront, die seil nunmehr drei Tagen im Gang ist. nimmt zur Zeit noch an Erbitterung und Heftigkeit zu, so daß sich erst in einigen Tagen ein genauer Ueberblick gewinnen lasten wird. Die anderen

Kämpfe an der Ostfront zeigen keine Verschärfung. Man hat sogar den Eindruck, daß die gegen Ost­preußen bereitgestellten feindlichen Kräfte ge­schwächt werden mußten, um an anderen Stellen der Ostfront, wo vor gar nicht langer Zeit für uns kritische Situationen entstanden waren. Re­serven einsetzen zu können. Das hat vorläufig den auf Ostpreußen lastenden Druck genommen.

Verstärktes Vertrauen Finnlands in die Lage

blau vrvvartel leeine neue niilitärisefte IIvkvrraseliunA invtrr

E i g e n e r Di e n s t. Icl. Stockholm, 23. August

Seit der Bekanntgabe des großen finni­schen Abwehrsieges nördlich des Ladogasees sind letzt drei Wochen verstrichen. Die Sowiets haben bezeichnenderweise alle weiteren Durchbruchsver­suche eingestellt. Die letzten drei Wochen haben militärisch nur geringe Gefechtstätigkeit gebracht. In Zusammenhang damit hat sich diezuversichttiche Stimmung in Helsinki verstärkt, und man rech­net für diesen Sommer mit keinen militärischen Ueberraschungen mehr. Das bedeutet nicht, daß man nun in Helsinki den weiteren Ereignissen sorglos entgegenblickt. Man betrachtet die Lage nach wie vor realistisch und vergißt vor allem keinen Augenblick das tatsächliche Größenverhält­nis zwischen Finnland und der Sowjetunion.

Aber immer mehr festigt sich die Ueberzengnng bei allen kühlen Beurteiler« der Lage, daß den Sowjets nach all den schweren und blutigen Verlusten der letzten drei Jahre nicht mehr Menschenreserven in beliebiger Anzahl zur Ver­fügung stehen. Aus Gefangenenaussagen geht

hervor, daß hinter der Front Frauen in immer größerer Anzahl zu militärischen Hilfsdiensten herangczogen werden. Das läßt darauf schließen, daß die Reserven an kampffähigen Männern in der Sowjetunion nur noch klein sind. Seit dem großen sowjetischen Durchbruch auf der Kareli­schen Landenge sind jedenfalls mehr als zwei Mo- nate verstrichen, ohne daß es den Sowjets ge­lungen ist, die damals für Finnland so bedroh- lich aussehende Situation zu ihren Gunsten aus­zunützen. Man hält sich in Finnland jetzt vor­wiegend an Tatsachen, und die Tatsache, daß die sowietische Dampfwalze bereits vor zwei Mo­naten gestoppt werden konnte und dann nicht mehr in Gang kam. ist die entscheidende Realität des Kricgssommers 1944.

Der Tagesbefehl Mannerheims vom 7. August an die Armee, in dem es hieß, daß die Armee im Vertrauen auf die Zukunft des Landes weiterkämpfen werde, hat nichts von seiner Aktualität verloren. Das Ziel der mili- k'ortseirunZ auk Seite 2

Luftschlachten über-oftdeutschlaud

Losirvere keioäliosie Verluste «1er kl8/. 6eselivvacler Kaftanxrrifte unserer /äxer

Prämien für Mungsarbeirer

Berlin. 23. August Reichsminister Speer hat für besondere Mutungen von Rüstungsarbeitern Prämien "usgesetzt. die allmonatlich zur Verteilung gelan­gen, und zwar sowohl an Gruppen wie an ein» ielne Arbeiter. Zum erstenmal wurden derartige Prämien sür den Juli ausgcgeben. Für August .-.September hat Reichsminister Speer «inen "hohen Umsang der Prämien festgesetzt. Es han- oe.lt sich dabei im wesentlichen um Sachleistungen, sn>e zum Beispiel Arbeitsanzüge, Wintermäntel, «ahrriidcr. Spirituosen und anderes.

Eigener Dienst 'Verkitt. 23. August

In den vergangenen 48 Stunden lähmte eine über dem Kanalgcbiet gelagerte Schlechtwctterzone die Tätigkeit der in England stationierten eng­lisch-amerikanischen Lustftreitkräste. Bei Tag und bei Nacht stießen nur vereinzelte Jagdbomber und Kampsslugzeuge über den Kanal nach Westsrank- r h vor. Auch ei'"laten keine Einflüge von ? len her in das Si ichsgebiet. Dafür setzten die Italien stehenden USA.-Bomoelweubände gestern die Lustossensive gegen das Reichsgebiet mit Angriffen gegen den Raum um Wen und einige Orte in Oberschlcsirn fort. Sie trafen da­bei aus die schlagkräftige, konzentrierte Abwehr durch deutsche und ungarische Luststreitkräste. In erbitterten Lustschlachten wurden 51 viermotorige USB.-Bomber »nb nordamerikanische Langstrecken- Jäger abgeschosten.

In den Morgenstunden überflogen die in Sud­italien gestarteten Feindbomber die kroatische Küste zwischen Split und Dubrownik in fünf Wellen, die jeweils von USA.-Fernjägern begleitet waren. Auf Nordkurs stießen sie dann über den Platten­see bis in den Raum von Preßburg vor. Wäh­rend weitere Verbände hier nach Westen zum An­griff auf den Wiener Raum abschwenkten, setzten die vierte und fünfte Bomberwelle den Flug mit Nordkurs über Mährisch-Ostrau nach Oberschlcsien fort. Deutsche und ungarische Jagd­verbände stellten den Feind zum Kampf. Etwa im Luftraum nördlich des Plattensees durchbrachen sie die starke feindliche Ingdsperre und nahmen die Bomberpulks ans nächster Entfernung unter das zusammengefaßte Feuer ihrer schweren Bord­waffen.

Obwohl die im OKW Bericht genannte Zahl bereits die Vernichtung eines beträchtlichen Pro­zentsatzes der eingesetzten Feindkräfte bedeutet, dürften die tatsächlichen Ausfälle des Gegners

noch wesentlich Höher liegen. Denn zahlreiche Fcindbomber. die in den schweren Luftkämpfen oder durch das Feuer der Flak erhebliche Beschä­digungen davontrugen, dürften den vielstüadigen Rückflug über Gebirge und See kaum Überstän­der: haben.

«-«««S LL>«Ä «KL

Franklin D. Roose Veit hat sich nicht ent- blödet nach seiner Rückkehr von der Tour durch den Pazifik auf seiner Washingtoner Pressekonfe­renz ein psychologisches Werturteil über das deutsch« Volk abzugeben. das in seiner ganzen dumnien Arroganz festgenagelt zu werden verdient. Roosevelt gab seiner Ansicht Ausdruck, daß er an innere Wirren in Deutschland nicht glaube, ivenn --er sie auch erhoffe. Auf der anderen Seite, so meinte er. neigen die Deutschen dazu, aufzugcben, wenn der Krieg in den Bereich ihrer Grenzen rücke.

Es bedarf nicht der Heranziehung des Beispiels Ostpreußen um den Widerstandswillen des deut­schen Volkes gerade bei wachsenden Belastungs­proben zu dokumentieren. Die Terror-Armada Rooievelts und seines Trabanten Churchill hat nun schon seit vielen Monaten -den Krieg über die Grenzen Deutschlands getragen und sich als Ob­jekt die Zivilbevölkerung erwählt, ohne daß die Zerstörungsorgie in uns den Willen zur Kapitula­tion hätte erzeugen können. Im Gegenteil! Das Ergebnis war die Totalisierung des Kriegseinsatzes.

Das ganze deutsche Volk steht in diesen kritischen Wochen wie ein Mann zusammen, um durch größte Anstrengungen der Führung die Möglich­keit zu geben, dem Krieg eine entscheidende Wende zu verleihen.

Die Entwicklung des Krieges ist eimncl mit der wogenden Oberfläche eines Meeres verglichen wor­den. bei dem Wellenkämme mit -tälern abwechseln. Wir befinden uns nun schon geraume Zeit in der Tiefe eines Tales. Aber es ist dem Gegner nicht gelungen, uns darin zu ersticken. Jetzt kommt alles darauf an wieder nach oben zu kommen. Wir sind aus dem Weg dazu. Und auch weun gerade im Westen noch weitere Geländeverluste in Kauf genommen werden müssen, so ist damit kein Wort über-die Zukunft gesprochen, aus die unsere Krieg­führung sich vorbereitet.

Selbstverständlich glauben wir nicht an Wunder. Die Entscheidung wird letztlich der deutsche Sol­dat fällen müssen. Aber dieser Soldat ist so tapfer und zäh wie nur je. Und er wird in absehbarer Zeit Waffen bekommen, die in ihrer Art so neu sind, daß es dem Feind nicht gelingen kann, als­bald Gegemvasse» herauszubringen, wie dies in der Entwicklung des technischen Krieges sonst im allgemeinen der Fall zu sein pflegt. Was den Lust, krieg angchi. so liegen vom Gegner erste Be- Hauptungen über den Einsatz neuer Waffen vor, Versuchsballons, auf die der OKW.-Bericht eines Tages Antwort erteilen wird.

l)i6klifSliwsi-fsn" wiscisi'

e.

Nach mehr als zwanzigjähriger Vakanz sind im Parlamentarierkosfee am Corso in Rom die Onorevoli", dieEhrenwerten", die Dun­kelmänner Italiens aus politischer Profession, wieder eingezogen. Im vorbeiflutenden Strom der auf dem Korso bummelnden britischen und amerikanischen Offiziere hocken sie an den Mar- mortischen auf dem Gehsteig und überschreien sich in der politischen Diskussion. Es ist wie vor einem Vieteljahrhundert. als sie hier unter Nitti oder Orlando saßen, Regierungen machten und stürzten, intrigierten und unter dem Wortschwall von Vaterland, Demokratie und Fortschritt für sich Reichtum und Wohlleben aus dem parlamen­tarischen Kampf aller gegen alle saugten, der wenige Schritte neben dran in der Kammer ge­führt wurde. Für zwei Jahrzehnte Vertrieb sie der Faschismus oderassimilierte" sie nach schnel­lem Lippenbekenntnis im Zug einer vor Frei­maurerei, Kapitalismus und dynastischen Tra­ditionen leider steckengebliebenen Revolution. Nachdem ihnen Badoglio das demokratische Sprungbrett und die Entfernung der Front von Rom ihre Stammkneipe wieder verschafft, sind ste nun, um 25 Jahre älter »nd »m ein Vierteljahr­hundert Emigrantendasein routinierter, wieder zur Stelle. Die Handbewegung, mit der sie. ohne sich im Redeschwall zu unterbrechen, die um die Marmortische drängenden Kinder aus Trastevere,

Ein Unternehmen gegen französische Terroristen

I^ossslsii-^reirvislipie üftercqueren aut Fvtüsirtjoftsm 8le^ eine lUIssolrlueiit

^ Berlin, 23 August.

Ei» größeres Unternehmen gegen franzö­sische Terroristen im Departement Ain wurde dieser Tage.erfolgreich abgeschlossen. Die Banden hatten in den letzten Wochen mehrere Orte überfallen, dabei Teile der Bevölkerung ver­schleppt und auch kleinere deutsche Ortsbesatzun­gen gefangen genommen. Unsere Gebirgsjäger, die gemeinsam niit Freiwilligenvcrbänden aus dem Osten, von einem Kampfgeschwader der Luftwaffe wirkungsvoll unterstützt, die Terroristen angriffcn, konnten dabei in zehn Tagen 78 Ban- denlaacr und 137 Unterschlupfs aushcben und vernichten. Die Verluste an Waffen und Muni­tion waren für die Banden besonders empfind­lich, da sie hierbei ans die Versorgung durch Flugzeuge angewiesen sind. Unter den erbeu­teten Waffen befanden sich neben Maschi­nengewehren und Panzerbüchsen 219 Maschinen­pistolen und über 399 Gewehre «nd an 1599 Handgranaten, 69 999 Schuß Maschinengewehr­munition, sowie 139 999 Schuß Gewehr- und 48 999 Schutz Pistolen-Munition. Die erbeuteten Sprengstoffmengen sind erheblich An Fahrzeugen

I wurden 198 Lastkraftwagen »nd 2 368 Personen­kraftwagen sichergcstellt.

Bei diesen.oft in schwierigstem Gebirgsge- lände geführten Kämpfen haben sich die Frei­willigenverbände aus dem Osten, unter ihnen Ukrainer, Kosaken und Kaukasier, tapfer geschlagen. Hierbei zeigten sich die Kosaken mit ihren Pferden als unermüdliche Kämpfer die dem Feind schwerste Verluste znfügten. Bei Thoirette hatten die Banden die einzige Brücke über die Vienne gesprengt, so daß die Ko- sakcn auf einem nur einen Meter breiten, in zehn Meter Höhe über den Fluß führenden Steg die steile Felsschlucht überqueren mußten. Während die Terroristen den hundert Meter langen Steg aus ihren Felsennestcim dauernd unter Feuer hielten, gingen 599 Kosaken auf ihren Pferden hinüber und erreichten ohne Aus­fälle das jenseitige Ufer. Dort stürmten sie die feindlichen Widerstandsnester und räucherten die Banden aus. Die Terroristen verloren bei die­sem Unternehmen insgesamt 599 gezählte Tote und 629 Gefangene. 79 deutsche Soldaten und 184 verschleppte französische Geiseln konnten da­bei aus den Händen der Banden befreit werden.

San Lorenzo und anderen Elendsvororten ab- wehren, ist dieselbe wie einst. Sie sagt ohne Worte in der Ausdrucksstärke italienischer Geste: Weg du Lump, wenn die Volksvertreter be- raten."

DieseOnorcvol i", die Häupter und Funk­tionäre der unzähligen Parteien und politischen Gruppen, die sich im Lauf weniger Monate aus den sechsKomits-Parteien" Kommunisten, Aktionsparteiler, Croce-Liberalc, christl. Demo­kraten, Lobour-Dcmokraten und Sozialdemokra­ten entwickelten, sind die einzigen, die im Ver­ein mit den Schiebern der Schwarzen Börse im feindbesetzten Italien sich etwas von der Zukunft erhoffen. Trotz des Elends im be­setzten Italien ist ihr Tisch gedeckt. Das groß« Spiel, das der Bolschewismus innerpou- tisch im besetzten Italien unter der Kennmarke religiöser Duldung und Versöhnlichkeit gegenüber der Bourgeoisie begann, bedarf zur sicheren Zer­setzung der Volkskräfte ihrer, um über Zersplit­terung, Meinungschaos und immer weitere Kreise erfassender bitterer Not die Bolschewisierung Ita- liens von innen heraus und damit ohne weiteres Befragen der an Italien strategisch und wirt­schaftlich interessierten Alliierten durchzuführen.

Das Mißtrauen, das dieser Methode gegenüber bei den britischen Verbündeten wach ist Togliattis Reden sind zu konziliant, um aufrich­tig zu sein" (Times" yom 7. August) schert dieOnorevoli" nicht. Der Wesenszug des ita­lienischen Politikasters ist, über die Politik ins große Geschäft zu kommen, für sich und seine Sippe schnell und nach oben unbegrenzt Vermö­gen zu erwerben, wobei Elend oder Glück, Zukunft oder Verfall seines Volkes für ihn nur Konjnnk- turumstände sind. In diesem Sinn wirken die tausend großen und kleinenOnorevoli" von dem sich in Radikalismus überschlagenden Greis der Aktionspartei, Graf Sforza, bis zum letzten Sektionsleiter der Labonr--Demokraten in irgend, einem süditalienischen Dorf als Sprengstoff gegen etwa noch vorhandene Reste einer Solidarität, die ihre Kraft in dem ehedem starken italienischen Nationalismus finden könnte.

Moskau hat vorerst kein Interesse diese Ehrenwerten" zum Verschwinden zu bringen. In der von Moskau für den Durchbruch des Bol- schewismus in Süditalien festgesetzten Stunde wird sie nebst ihren Parteien und Interessen­gruppenGenosse" Togliatti mit einem Feder- strich liquidieren, während die wenigen von ihnen, die über eine ins Gewcht fallende An­hängerschaft verfügen also die wenigen nicht- kommunistischen Leiter des Bari Gewerkschafts- bundes und der Sozialdemokraten, durch politische Kartellbildung dem roten Befehlsstab Togliattis zu parieren haben, auch wenn der Widerspenstig-