Schwäbisches Land

f Die Besten der Banne

nsx. Stuttgart. Die aus dem Erziehungspro- gramm der Hitler-Jugend nicht mehr wegzuden- kenden Zeltlager sind durch den Krieg und den verstärkten Kriegseinsatz der Jugend stark einge­schränkt worden. Nur die besten und fähigsten Jungen kommen als Führer und Führeranwärter in dre Sommerzeltlager 1944, die aus­schließlich der politischen und körper- lichen Schulung dienen. Die Einheitsfüh­rer aus den Dörfern und Städten Württembergs erhalten dort in den kurzen Tagen des Urlaubs ihr« politische Ausrichtung und Arbeitsanweisun- oen zur Gestaltung de« Hitler-Jugend-Dienstes. Die Auswirkungen des verstärkten Kriegseinsatzes auf dem gesamten Dienstbetrteb werde« hier be- wrochen und neue Anweisungen erteilt. Die Jungen üben praktische Wehrertüchtigung, und in Arbeitsgemeinschaften finden sich die Einheitsfüh­rer zur politisch-weltanschaulichen Schulung zu­sammen. Auch die Vorbereitungen für die Ab- pahmr des HJ.-LeistungsabzeichenS stehen auf dem Dienstplan und zum Beispiel das Thema:Wie soll eine Sport- und Spielstunde brausten in den Einheiten aussehen?" Die Ans- fjihruiig erfolgt sofort mit frischem Schwung. Das arpsttk Lager hat der Bann 119 Stuttgart für 1009 Einheitenführer. Fast jeder Baun des Gebbftes Württemberg besitzt außerdem noch ein Führerlager in einem Haus für je 130150 Teil­nehmer. Die Mädel-Schulungslager sind in Ju­gendherbergen und ähnlichen Häusern unterge­bracht. Die Mädelnchrerinnen erhalten hier wie die Hitler-Jugendführer Arbeitsanweisungen zut Dienstgestaltung. Auch bei der Mädelarbeit ste­hen die Kriegseinsatzaufgaben im Vordergrund, daneben die Grundausbildung im Gesundheits­dienst. Aber auch die kulturelle Arbeit und der tzt-ort kommen ist den Sommerlagern zu ihrem Recht.

Zum zweitenmal in Sicherungsverwahrung

Stuttgart. In der Maske des harmlosen Bie­dermanns gelang es dem 47jährigen verwitweten Gustav Winter aus Darmstadt im Lauf der Aahre eine große Anzahl von Personen auf eben­gemeine wie raffinierte Weise um Geld und ertrauen zu betrügen. So verehelichte er sich üspielsweise als gewissenloser Heiratsschwindler it einer Kriegerwitwe mit Kind, um sie nach bnahme ihrer gesamten Habe aus der gemein­samen Reise nach seinem angeblichen Besitztum im "esstscheu mittellos sitzen zu lasten. Daneben be- itigte er sich mit Vorliebe als Dieb an Betrun­kenen, die er zur Nachtzeit auf Bahnhöfen aus­findig machte. Sein arbeitsscheues uns hochstap- serisches Leben wird durch Zuchthaus- und Ge­fängnisstrafen im Gesamtausmaß von elf Jahren gekennzeichnet, die er im Lauf der Zeit erlitt und verbüßte. Dazu kamen noch fünf Jahre Siche- ruirgsverwahrung, nach deren Ablauf er auf Wohlverhalten vorläufig entlassen wurde. In der Folge war Winter an verschiedenen Arbeitsplätzen tätig, zuletzt auch in Stuttgart, wo er vom Ar­beitsamt eine Stelle als Bürohilfskrast vermit­telt erhielt. Aus Furcht, Wegei» Erschleichung sei­nes Postens durch unwahre Angaben zur Strafe gezogen zu werden, gab er jedoch eines Tags seine Arbeitsstelle unbefugterweise auf und trieb sich hinfort untätig bei seiner angeblichen Braut in Stuttgart und deren Verwandten im Land her­um. von denen er sich bis zn seiner acht Wochen

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geschädigt. Di« Strafkammer verurteilte Wnter nun wegen Rückfallbetrug; und Arbeitsvertrags. KruchS zu insgesamt drei Jahren Zuchchau«. 300 Mark Geldstrafe und fünf ^hren Ehrverlust. Außerdem wurd« erneut di« Sicherungsverwah­rung des Angeklagten angeordnet.

Mehrere Verletzt« bei Straßenbahn-Zusammenstoß HeWbron«. Auf der Karlstraße stieß nachmittags ein Motorwagen der Straßenbahn auf den An- Hänger eines aus Richtung Trappensee stadtein­wärts fahrenden Straßenbahnzugs so heftig auf, daß der vollbesetzte Anhänger aus den Schienen gehoben und umgeworfen wurde. Mehrere ,Per­sonen wurden zum Teil schwer, zum Teil leichter verletzt. Auch der Anhänger wurde erheblich be­schädigt. Die Schuldfrage wird noch geklärt.

Hochstapler in Sicherungsverwahrung Tübingen. Die Strafkammer verurteilte den 1886 in Leipzig geborenen Kurt Vierow wegen Diebstahls im Rückfall und wegen schweren Be­trugs zu 3 Jahren nnd 6 Monaten Zuchthaus, abzüglich 3 Monate Untersuchungshaft, zum Ver- lust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren und zu Sicherungsver­wahrung nach Verbüßung der Zuchthausstrafe. Der Angeklagte betätigte sich als ein abgefeimter Hochstapler. Er verübt« Diebstähle, Betrügereien und Unterschlagungen. 1938 wurde er in Bielefeld zu 1 Jahr und 4 Monaten Gefängnis verurteilt und 1940 in Lübeck zu 2)4 Jahren Zuchthaus; einmal wurde er auch steckbrieflich verfolgt. Alle

Dies« Nsal«, richteten aber nicht- aus; er Med sich wettrrbtn arbeitsscheu herum und verstand ^ immer wieder, von anderer Arbeit zu läben. ES gelang, den unverbesserlichen Verbrecher i« Chem­nitz zu verhaften.

Km Bafstn-AbfluG ertrunken Simbäch a. I. In der hiesigen Badeanstalt hatte der Bademeister den in drei Meter Tiefe lie­genden Abflustschieber des Bassins geöffnet und ausdrücklich die wenigen noch anwesenden Jungen vor dem Anschwimmen oder gar Tauchen an dieser Stelle des Bades gewarnt. Während er anderswo zu tun hatte, tauchte ei« I4jähriger Junge hin­unter. Durch den Sog wurde er an die Oeffnung des Abflußrohrs gezogen; er konnte sich nicht mehr besreien und ertrank trotz sofortiger Hilfeleistung.

Gmünd. Ein bei Erdarbeiten beschäftigter, 24 Jahre alter ausländischer Arbeiter machte sich in Gmünd unbefugterweise am Preßlufthammer zu schaffen. Dabei kam er mit der Stromleitung in Berührung und wurde getötet.

Rothenburg ». T. In Gattenhofen scheu­ten beim Transport einer Dreschmaschine Plötzlich die Pferde. Dabei kam der Lenker des Wagens zu Fall, und die 90 Zentner schwere Dreschmaschine rollt« über ihn hinweg. Schweren inneren Ver« lehmigen ist der Verunglückte bald darauf er» legen.

Neberlinge». Ein vier Jahre altes Mädcheii wurde am Adolf-Hjtler-Ufer von anderen Kinj dein gestoßen und siel in den See. Da der Unfall von Erwachsenen nicht bemerkt wurde, sondern erst durch die Benachrichtigung der Eltern Hilft gebracht werden konnte, war eS zu spät.

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Verstärkter Einsatz der Getvcrbeausficht

Die allgemeine Kräft««irtspaAr:ung im Auge des vom Führer verkündeten totalen Kriegsrinsatzes steigert nicht nur die Röstung, sondern sie bewirkt zugleich eine vermehrte sozial» Wachsamkeit. Gerade di« vielen heute neu in die Produktion «inrückenden Kräfte bedürfen sorgfältiger sozia- ler Betreuung. Das glt vor allem für den Arbeit»« und Betriebsschutz. also besonders für d-n Un- fall- und Gesundheitsschutz, di« Gestaltung der Arbeit»« zeit, den Schutz der Frauen untz Jugend­lichen und die Bewilligung von Lebensmitlelzulagen. Die Gewerbeauffichkamlrr. die als staatliche Dienststellen aus dies« Aufgabe» angefetzt sind, müssen aber die sozialen Schutzmaßnahmen i» einsichtsvoller Weis« mit den Erfor­dernissen der Rüstung und Kriegsproduktion abstimmen. Reichsminister Franz Seldte hat deshalb bereits mit Erlaß vom 2S. Februar 1S44 den verstärkten Ariegsemsattz der Gewerbeaufsicht angeordnet, der die seit jeher üblichen Betriebsbesichtigungen durch die Tewerbeaufsiohtsbeaniten so ausgestaltet, daß der besichtigende Beamte sich ein ge­naues Bild von allen sozialpolitisch bedeutsamen Betriebs« Vorgängen verschafft. Diese rechtzeitig eingeleitete Maßnahme kommt besonders auch den Volksgenossen zugute, die jetzt ihre Kräfte der Kriegswirtschaft zur Verfügung stellen. Auf der Grundlage de« erwähnten Erlasses find inzwischen fast SVÜÜ Betriebe ..durchleuchtet* worden, eine Arbeit, die die Gewerbeausichtsbeamten besonders eng mit den Betriebsfnhrern zusammengefnhrt hat. Eine Fülle von Beobachtungen und Anregungen haben sich hierbei ergeben, die teils zu Anordnungen der Gewerbenufsicht in eigener Zuständigkeit geführt haben, teils aber auch andere Dienst­stellen. insbesondere der Rüstimg. des Arbeitseinsatzes und der Sozialversicherung, herangetragen worden find. Ein« enge Zusammenarbeit mit den Arbeiiseinsotzingenierrren. die vom Reichsarbeitseinsatzlngenieur Friedrich geführt werden, hat sich hierbei als btz^nders sr* er ' '

Ordnungsstrafe« keine Betriebsausgaben

Noch immer begegnet man bei Sewrrbeireibende» dir Aufsagung, daß Ordnungsstrafen irgendwelcher Art. weil fie ja n, Ausübung der Betrieb, entstanden leien, auch al» Betriebsausgaben anzulehen und demzufolge »bzugrszhig leien. Dies» Auffassung ist s-llch. Der natian-tfozialiftifch« Staat will Strafe als Slrafe gelten lassen. Wer Ordnungs­strafen zu entrichten hat. wird sich immer ein«, Verstoßes gegen Besetze oder Verordnungen schuldig gemacht haben, und diese Ordnungsstrafen müssen fühlbar sein, wenn st» Ihren Zweck erfüllen sollen. Wäre nun der Bestrafte be­rechtigt. wie es im alten Sgstemstaat üblich war. dies« Betrüge als Betriebsausgaben abzuletzen, so bliebe er genau genommen vollkommen straffrei, weil er ja keine Strafe fühlt, und in Wirtlichkeit zahlt der Staat durch di« dadurch «r- soigt« Steuenninderung die Stras« für den Besetzrsvert-oer.

Infolgedessen sind Ordnungsstrafen, ganz gleich welcher Umstanden Betriebsausgaben und nicht abzugssah,L Mag es sich um Strafen wegen vrei-über- »ritt»*'« ^ betrieblicher B-rdunklung-oar-

Ichrrfte». vcrsaunimss« aus dem Gebiet der Ilnfalloerhütuna «der Unsallmeldung. Nichtabführun, bzw. unrichtige «b? luhrung der Sozialoersicherun,«beitrage. Verstöße gegen »I, « u"m ^rb.ra'es usw, hudeln, immer dand.l

es tzch um Strafen. d,e der Bestraft« aus seinem xrioaten E,»kommen zu tragen hat. die er aber nicht dem Betrieb MS wichen auferleoen dark.

Lest«» Jahrbuch der hölderlia-Ses-llschaft. ..Iduna' ist de« Titel de- ersten Jahrduches der HölderUn-Sesellschaft. da, setzt im Verlag I. C. B. Mohr in Tübingen herauskommt. Herausgeber sind Friedrich Beißer und Paul Kkuckhehn. Dos Jahrbuch bringt u. a. den Bericht über die Gründung der Hoidcrün-Gescllschast. Kunde über neue Hölderlin Funde und Unter!.,ch.. -..-uq,-:-.r gegenwärtiger Wirkung de« Dichter, und ForjchkuiHsberichte. _

Zunge Menschen untereinander

Lia: Es hat mich heute jemand angespro» chen ein ganz fremder Mann. Er sah gut aus. Er sagte er möchte mich kenne» lernen, er habe fein Herz an mich verloren.

Hans: Das kann schon sein, daß jemand einmal so schnell sein Herz verliert. Ich muß ja auch immer aufpaffen, daß es mir nicht Plötzlich irgendwo abhanden kommt. Aber ich biete - es deshalb °"doch nicht nur so auf der Straße an! Neulich begeg- nete Mir auf meinem Weg ein ganz seltenes stilles und feines Gesicht. Da kam es mir aan» doch tief zu Bewußtsein, daß es viel schöner sei, vor einer solchen Frau einmal ehrfurchtsvoll zur Seite zu treten, als ihr einfach unbedenklich nachzulaufeu. Das tat ich dann auch.

Lia: Ach, du großer Hans so versäumst du doch manches gute Jahr! Warum soll ma» es sich denn nicht sagen, wenn man nun einm-^ schnell entflammt ist! Eine kluge Frau bi« fühlt das doch, die weiß auch, ob sie reizvoll ist oder nicht, ich

Hans: Ja, du bist eine kluge Frau, liebe Lia! Doch wenn die Frauen zu viel mit ihren Reizen beschäftigt find, dann werden sie für mich einfach reizlos. Die Klugheit darf doch nicht so weit gehen, daß jede Wirkung damit berechnet wird! DaS kühlt ja viel §u sehr ab. Alles Weibliche mutz feine natürliche Würde haben und die Liebe besonders

Ein Dritter: Deshalb sollte man auch gar nicht allzuviel über sie reden. Wer richtig an sie alanbt, der tut das gar nicht. D.8.A.

Kultureller kunädliclt

Die Goethe-Medaille verliehen Der Führer hat dem ordentlichen Professor em. Dr. med. Karl Menge in München aus Anlaß der Vollendung seines 80. Lebensjahres in Würdigung seiner Ver­dienste auf dem Gebiet der Geburtenhilfe und Frauenheilkunde die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen.

Als neneste Nebersetzung van Sans Schlegel erscheint jetzt Lope de Begas KomödieDer verwirrte Hof". Schlegel hat zugleich eine Be­arbeitung der Komödie vorgenommen.

Eine Studie über Gustaf GrSnbgens. Der be- kannte Schriftsteller und Direktor am Preußischen Staatstheater in Berlin, Alfred Mühr, hat ein» StudieGustaf Gründgens, aus dem Tagewerk des Schauspielers" erscheinen lassen. (I. P, Toth-Verlaa, Hamburg). Das einfühlsame Werk . gründet sich auf die genaue Kenntnis der künst­lerischen Persönlichkeit des Dargestellten und iaat Grundsätzliches aus über schauspielerische Gestüt- tungsweite. Viele Zeichnungen und Kupfertief­druckbilder ergänzen den TeA.

-Schäfrrspiel in Belvedere", rin Ballett vo» Kurt Rasch, wurde vom Deutschen Nationalthea­ter Weimar zur Uraufführung erworben.

von 21.26 bis V.57 Uhr

t?8.-krsL»v VlilrttsivdeiL OwdL. S. Lo»»-

8tuttx»rt, k'rrsäriedrtr. IS. V«rl»e»Isit»r Lobrl» Ivltsr k'. 8. 8vd«»l«, 0»1v. Verl»?: 8okv»r»v»Ick^»M OwdLl. Oruotr 0»1»odltx«r'»vk« 2ueß6raoK»r«t 2ur 2v!t i«t Drslslist« 7 xülUz

Minderobach. 20. August 1944 Danksaaung

Für die vielen Beweise Herz!. Anteilnahme beim Hinscheiden unseres lieben Vaters Gottlob Vorkhart sagen wir herzl. Dank. Bef. für die Ehrungen von Kricgerkam., Eängerkranz u. Freiw. Feuerwehr, für die Blumen u. allen, die ihn zur letzten Ruhe begleiteten.

Kath. Borkhart mit Angeh.

kr;t <ii« t->n6e snkeuckten. 6snn rur 8eike greifen, diiekt 61« kinkeitneif« in 6os >V«z«s taucken o6s» gar unter stiebender Karrer kalten, kin guter ilat, 6er 8eis« rpart.

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Stadt Talw

Luftschutzübung!

Am Mittwoch, den 23. Augnft 1S44, nachmittags SV.IS »hr

findet im Bereich der Untergruppe I eine LS.-Uebung statj, an der trilzunehmen haben:

1. Die Führer der LS.-Kräste der Untergruppen I und ll und ihre Stellvertreter;

2. sämtliche LS.-Kräste von Block 2, 3, 8 und 9.

Die übrige» Bewohner dieser gefordert, sich während der Dauer verhalten.

Calw, den 21. August 1944.

Selbsischutzbereichc werden aus- der Uebung luftschutzmäßig zu

Der Bürgermeister al« örtl. Lnftschnstleito»!

Göhner

8»rku8lsuk«o ist Zesuaä, btSrkt llie b'uömuzkulstur unä regt äie klutrirkulation sn. Oertisld sollte msn jecle Oelexenbeit denütreo, äen ?llöen ckiese tierrlictie breilieit ru gevSbren. Oerscie beute, vo liis devSbrten Lfssit-?u6pkleze- mittel vor sllem lür unsere 8oläa- ten ASbiiiuctit veräen, müssen vir uns aus »o einkacke unä nstuike- mllö« V/eise Kelten, unseie küüe leiatungskSkib ru erkalten. iVenn es also leiäer auck manckmal okne llkasit »ein muü, sder äie plleee unä OssunäerkaltunZ lkrer fülle äürken 8ie xeraäe im Kriege nickt vergessen I

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