Frucht-Preise.

Frnchtgattungen.

Dinkel, alter.

neuer Kernen . .

Haber . . Gerste . .

Walzen Roggen . Bohnen Erbsen - - sinken . .

Nagolb, 13. Dezbr. >866.

fl.kr.

fl. kr.

fl. kr.

7 24

612

4 54

ZO

3 18

5 30

5 23

5 9

7 50

7

7 12

5 !2

5 38

5 21

5 50

--

6 5

Altenstaig,

IS. Dezbr. ISO«.

fl. kr.Hr. "fl. kr7

7 24 7 6 7

5si6 322 3 12

8 Pi 5 47 845

-5 36-

7 42 7 36 7 30

->48 5 38 5 36

- 7lS-

Freudenstadt, 8. Dezbr. 1866.

N.kr. fl. kr. fl. kr.

8 36 8 21 7 58

3 45 3 40 3 30

- 544 -

7 45 7 21 7 15

-612-

- 6 54 -

- 6 56 -

Calw.

1. Dezbr. 1866.

fl. kr. fl. kr. fl. kr.

6 42 5 45 5-

915 8 30 7 45

3 48 3 3 5 3 24

- 5 30 -

Tübingen, 7. Dezbr. 1866.

fl. kr.

fl.kr. fl.kr.

6 2t

5 36 5 11

3 59

3 51 3 43

4 30 -

5 40 -

- -

5 40 -

L- l ! ! 1

t, >5 22 02 S2 S 02

T u g c s - N e u i g !i e i t e ».

Die neu errichtete ev. Mittelschulsrelle in Crailsheim wurde dem Schulmeister Kern in Haiterbach übertragen.

Stuttgart; 14. Die Hinrichtung der Stierten und des Hurtig wurde erst diesen Vormittag beschlossen, nachtein der Hr. Justizminister, Frbr. v. Neurath S. M. dem König Vortrag darüber erstattete. Morgen werde, so beißt es, der Staatsan­zeiger eine Darstellung der Sache bringen, welche natürlich von kompetenter Stelle ansgcht. Es wird glaubhaft versichert, daß S- M. der König, welcher prinzipiell gegen die Todesstrafe ist, sich lange besonne» habe, ehe er die Vollstreckung des Urtheils des Sebwurgerichlsbofs auch in diesen! Fall zniicß. Nur die ein­stimmige Ansicht des Ministeriums, daß hier der Fall gegeben sei, wo Gnade nicht geübt werde» könne, soll ib» bewogen ha- den, das Gnadengesuch znrnckznwcisen.

"Stuttgart. DerBeobachter" schreibt: Wider Vermn- tben brachte» die Blatter gestern die Nachricht, daß die Mörde­rin Stierten und ihr Morbgenofse Hörtig »u» doch bingerjchlet werben sollen. Tie Stierten bat wiederholten und durch Bluts­verwandtschaft des letzten Opfers qualifizirten Mord begangen. Der ist also nach der 'Ansicht altvaterischer Juristen jedenfalls der Kopf beniuterzuschlage», weil sonst die Welt aus den Fugen ginge. Warum der ge,»eine Mensch. der ihr geholfen, auch ab­solut mitgeköpft werten muß. ist uns nach den eigenen Ausstel­lungen jener alten Herren nicht ebenso klar; allein daß daS be­stehende Strafgesetz auch diesem Verbrecher den Kopf abspriebt, ist uns wobt bewußt. aber dürfen diese Gelegenheit nicht Vorbeigehen lassen, um im Namen der Aufklärung und humanen Bildung gegen das Bestehen und gegen d,e Ausübung solcher Gesetze zu protestirc». I» unser» Augen bat der Staat kein Recht, mit dem Tode zu strafen und ist diese Skrasarl eine Roh­heit und ei» trauriger Ueberbieibsel aus finsterer Zeit. Diese Ansicht wird von den edelsten und berufensten Menschen getheilt und sie ist in unserem Lande eine weit verbreitete. Die Kammer der Abgeordneten hat sich am 14. Fcbr. 186ö mit großer Mehr- beit für Abschaffung der Todesstrafe ausgesprochen. Warum er­kennt mau diese Mehrheiten als Volksstimme nur da an, wo sie dem alten rohen Staate als Knechte dienen, und nicht da, wo in ihnen das sittliche Bewußtsein unserer Zeit zum Ausdruck - kommt? Will man durch Verletzung der achtbarsten Gefühle die gebildcsten Staatsbürger zwinge», sich keS Staates zu schäme», der offizielles Blutvergießen noch, mit Gerechtigkeit verwechselt?

Stuttgart. 14. Dez. Der Vollzug des Todesurtheils an Margarethe Stierle» und Christian Lukas Hörtig findet definitiv ani Dienstag den 18. d. M, Morgens 7 Uhr, in dem Hofe des oberamtsgerichtlichcn Gefängnisses in Eßlingen statt. (S.V.)

Karlsruhe, 13. Dez. Vom Niederrhci» ist die Anzeige vom Ausbruch der Rinderpest in mehrere» Orten an der hollän­dische» Grenze cingctroffen. Es dürfte hiernach die Anordnung weiterer Maßregeln zur Absperrung des Handelsverkehrs mit Vieh zunächst Seitens der preußischen Regierung zu erwarten stehe».

Karlsruhe, 14. Dez. Die K. preußische Regierung hat die übrige» Regierungen des Zollvereins «ungeladen, ihr diejeni­gen Vorschläge mitzuthcilen, welche dieselben bei de» ans Grund des Prager Friedens bevorstehenden Verhandlungen über eine Revision des Handelsvertrags mit Oestreich vom 11. April v. I. geltend gemacht wünschen. (K.Z.)

München, 13. Dez. Der StaatSminister Freiherr v. t.

Pfordten bat gestern dem Könige sein Entlassungsgesuch einge- reichl. Eine Entschließung deS Königs hierüber ist noch nicht erfolgt.

Dresden, 11. Dez. Das Dresd. Jour», enthält an of­fiziöser Stelle die Mahnung an die Tagespreise überhaupt, und die sächsische insbesondere. Alles zu vermeiden, was das gute Einvernehmen zwischen der sächsischen Bevölkerung und den preu­ßischen Besatzungen, oder den norddeutschen Bnndesgenofsen über­haupt stören könnte, indem cs konstatirt, daß es der ernstliche Wille der sächsische» Regierung sei, jenes freundliche Verhältnis zu erhalten und zu fördern.

Leipzig, 11. Dez. Der König von Sachse» wird am 16. Dez. in Begleitung des Kronprinzen. deS Oberstallmcistcrs Ge­neralmajors v. Thielan und zweier Adjutanten nach Berlin ab- reiscn; Minister v. Friesen wird bereits am 15. Dez. dorthin sich begeben, und der Kriegsminister v. Fabrice verweilt bereits seit einigen Tagen in Berlin.

Berlin, 12. Dez. Die Konzessionsentzichungen find auf­gehoben, und damit ist die Amnestie nunmehr vervollstä-digt wor­den. Die Provinzialkorcespondenz meldet:Der Mnig hat auf den Antrag der Minister des Innern und der Justiz bestimmt, daß denjenigen Personen, welche» wegen ei»es bis zum 20. Sep­tember d. I. mittelst der Presse begangenen Vergebens oder Ver­brechens die Befug,liß zum Betriebe eines der in Rede stehen­den Gewerbe aberkannt ist, die Genehmigung zu diesem Betriebe von de» Bezirksregiernngen nach Maßgabe des tz. 1 deS Prcß- gesetzes wieder ertheilt werde» könne. Die von Georg von Hannover »ach England auSgcfnhrten hannover'schen Staatspa- piere sind durch königl. Verordnung vom 10. d. M. für vernichtet erklärt, und ist die Ausfertigung neuer Dokumente an Stelle der vernichteten genehmigt worden.

Berlin, 13. Dez. Im Abgeordnetenhaus überreichte der Finanzminifter den Gesetzentwurf betreffs der Ermächtigung. daS Salzmvnvpol anfzuheben, eventuell auch ohne die Zustimmung der süddeutschen Regierungen. Die Kreuzztg. berichtet: Der heutige Cabinetsconseil Hai vermuthlich über den Entwurf der Verfassung des norddeutsche» Bundes berathe». Morgen sollen die Bevollmächtigten der Regierungen des norddeutschen Bundes emtreffen und die eigentlichen Sitzungen bis Montag im StaatS- ministerium beginnen.

Berlin, 13. Dez. Der offiziöse Berliner Korrespondent der Köln. Ztg. zählt die Zugeständnisse auf, die Preußen dem guten Einvernehmen mit Frankreich gemacht habe:Daß Preußen nicht in Wien eingerückt ist, daß es Sachsen nicht annektirte, das fränkische Bayern größtenkheils unberührt ließ, geschah noto­risch nicht obne Rücksichtnahme auf französische Wünsche, deren weitere Erfüllung indessen in dem, was Preußen, ohne sieb und Deutschland zu schädigen, nicht gewähren konnte, ibre Grenze gefunden hat und auch ferner finden wird. Im Uebrigen ist nicht zu verkennen, daß Frankreich seit dem Prager Frieden keine dip­lomatische» Einverständnisse zu Preußens Nachtheil begünstigt hat. Das geeinigte Deutschland andererseits, besonders wenn der Zwie­spalt im Innern durch ein weises Regiment vermiede» wird, hat keinen Feind zu fürchte». Frankreich wird sich hüten, für Deutsei.'- land der gemeinsame auswärtige Gegner zu werden, den Oestreich in Italien darstellt und dessen Abwesenheit in Deutschland man­cher ungeduldige Freund der deutschen Einheit oft seufzend ver­mißt hatte.

Berlin, 13. Dez. DieKreuzztg." sagt:Die von osi-