a l d t o r f, O.-A. Nagold.

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Stuttgart. 14. Nov. Tie wüittcmbergische Infanterie wird, wie man hört, mit einem HinterladuugSgewehr nach dem System Milbank-AmSler ausgerüstet werben, wie es in der Schweiz im Prinzip angenommen ist. Am Montag Vormittag wohnte Sc. Majestät der König den Schießversuchen, die mit den neuen Ge« wehren angestellt werden bei; eS handelt sich' dabei, nachdem obiges System von Sr. Maj. dem König zur Einführung angeordnet worden, und auch ohne große Opfer sich mit unsere» gezogenen Gewehren verbinden läßt, nickt mehr nm daS Gewehrsyliem, son> der» um die zweckmäßigste Konstruktion der Einbeitspatrone mit Kupferhülse. Ein Selbstmord macht hier Aussehen: der der Frau deS Kammersängers Svinbeim, gcb. Jordan. Sie lebte seit einigen Jahren getrennt von ihrem Manne, von dem sie einen Jahresgehalt bezog. Letzten Sonntag war sie noch im Theater und in der Nacht muß sie fick erhängt haben, da man sie Mor­gens t.vdt fand. Der in unserem letzten Blatte erwähnte Buch­händler, der wegen seines großartigen Bankerotts sich aus dem Staub gemacht, heißt Kraiß, und ist der Schwiegersohn des Buchhändlers Carl Hoffman». dessen Vermögen man auf 1 Mill. anschlägt.

Ellwangcu, 15. Nov. Tie heutige Jagstzeitung ist im Festgewand mit einem Gedickt ,,z»c Eröffnung der Eisenbahn" erschienen. Auch in Crailsheim herrscht über die Eröffnung dieser Eisenbahnlinie die freudigste Erregung.

München, 13. Nov. DerN. Bad. LdSz." wird von hier telegraphier: ,,Es ist tür sicher zu betrachten, baß der Staats- minisier v. d. Pfordten und der Justizministcr v. Bohmhard noch vor Jahresschluß ans dem Ministerium anStreken werben."

München, 13. Nov. Die Neisc des jungen Königs durch Franken gestaltet sich zn einem Triumphzug, dessen Bedeutung aber selbstverständlich mehr den ZnknnslSt.'vffnnngen als der Ver­gangenheit gilt. Bayreuth prangt im festlichsten Schmucke. Auf dem Balle, den die Gesellschaft Ressource, bestehend aus den alt-bürgerlichen Elementen, dem König zu Ehren daselbst gab, wurde er mit Jubel und Enthusiasmus empfange». Jedermann, ohne Unterschied des Standes, ansprechend, wußte er sich durch seine lebhafte, leutselige Art der Unterhaltung die Sympathieen wie im Sturme zu erobern. Die weiteren Feierlichkeiten bildeten eine Revue über die garuisouirenden Truppen, großes Militärbauket, Konzert im Opernhaus und großartiger Fackelzug der Bürger­schaft. Beim Empfang des Königs wurde ihm von 25 Jung­frauen ein Gedickt überreicht.

Bayern. Der Oberkommandant der Bundestruppen, Prinz Karl, hat nicht nur alle militärischen Aemter unmulhig niedcr- gelegt, sondern auch München und dem Leben den Rücken gekehrt und lebt in seinem Schlöffe Tegernsee wie ein Einsiedler; sogar seine militärische Umgebung und viele Diener hat er entlassen. Als Prinz bezieht er eine Apanage von 220,000 fl. und 15,000 fl. als Johanniter-Großmeister, dazu die Renten von 6 Mill. aus dem Vermögen der bayerischen Sekundogenitur.

Frankfurt, 15. Nov. Nach einer Bekanntmachung im Amtsblatt wird das Militäraushebungsgeschäft der 1845 Geborenen für Frankfurt sammt Gebiet auf den 6. und 7. Dezbr. festgestellt.

Marburg, 9. Nov. Es bestätigt sich, daß von einem hier zusammengetretenen Komite Bismark als Kandidat der Stadt und der Provinz Oberhcssen für das Parlament aufgestellt worden ist. Nur zwei Stimmen hatten sich gegen den Vorschlag

erklärt. Hierauf beschloß das Komite, am 10. d. sich nochmals zu versammeln und lud zu dieser Versammlung noch mehrere an­kere Personen ein.

Berlin, 12. Nov. Im Abgeordnetenhaus überreichte der Finanzmiuister bei der Wiedereröffnung den Slaatsbaußhailetat von 1860. Die Einnahme» von 186b betragen mit Einschluß Ser Kriegskontribulionc» 168,804,000 Thaler und übersteigen den Voranschlag nm 7,210,000 Thaler.

Berlin, 13. Nov. In der heurigen Sitzung des Abgeord­netenhauses wurde die Vorbcrathung des Budgets im Haufe, nicht in den Kommissionen, mit 105 gegen 90 Stimmen befchios« sen. Die Minister der Finanzen, des Handels und der Justiz bringe» mehrere Gesetzesentwürfe ein, darunter befinden sich: 1) die Uebernahme der Grundsteuerveranlagungskosten auf Rech­nung der Staatskaffe, 2) die Aufhebung der Rheinschifffahrtöab- gaben und 3) die Koncessionirung der Genossenschaften und Kon- snmtionsvercme betreffend.

Berlin, 13. Nov. Die Nordd. Allg. Ztg. erklärt auf das bestimmteste, die Reise des Kronprinzen nach St. Petersburg habe keine diplomatischen Zwecke. Ter Gedanke einer Allianz sür even­tuelle Ereignisse liege der preußischen Politik fern.

Berlin, 14. Nov. Tie Provinz.-Korrefp. meldet: cs ist Regierungsentschluß, die Entscheidung über den Eintritt der bau. noverschen Offiziere in die preußische Armee nunmehr mir oder ohne vorherige Erklärung des Ex-Konigs herbeiziiführen. Tie Regierung wird die neuen Landestheile in Gewissen nnd Bekennt­nis? jederzeit schützen.

Hannover, 12. Nov. Das bisherige hannoversche Justiz­ministerium ist vollständig aufgelöst. Die Räthe desselben treten bei den Obergcrichten unseres Landes als Obergerichtsräthe ein; zwei derselben sind den, preußischen Justizministerium eingcreiht und schon nach Berlin übergesiedelt. Im nächsten Frühjahr soll bei uns das preußische Strafgesetzbuch eingeführt werden. Mit den Vorarbeiten dazu sind zwei Räthe des bisherigen han­noverschen Justizministeriums betraut.

Wien. 11. Novbr. Ans dem Schreiben eines sächsische» Politikers will dieN. Fr. Pr." über Frhrn. v. Bcust's Politik Folgendes erfahre» haben: DaS Programm des Frhrn. v. Brust ist in einem umfangreichen Memorandum »iedcrgelcgt, das der­selbe dem Kaiser überreicht, nnd in der ersten Prager Minister- konferenz seinen Kollegen vorgelescn hat. In Sachen der aus­wärtigen Politik soll darin die Meinung vertreten sein: Oestrcich, das für lange eines ungestörten Friedens bedürfe, müsse sich be- mühen, allen europäischen Fragen gegenüber, die nickt sein un­mittelbarstes Interesse berühren, ein objektiver Zuschauer zu sein; eS solle die freundschaftlichen Beziehungen zn Italien Herstellen, Frankreich durch absolutes Fernhaltcn jeder Einmischung in die römische Frage gewinnen, und, die Logik der Thatfachen aner­kennend, sich so gut, als cs eben geht, zu Preußen stellen, da­bei aber die Bildung des süddeutschen Bundes fördern. Das Bcust'sche Memorandum umfaßt aber auch die innere» und na- mentlich die wirthschaftlichen Angelegenheiten. In letzterer Be­ziehung entwickelt der sächsische Exminister die freisinnigsten An­sichten; die Handelsverträge spielen da eine große Rolle, und nicht minder der Schulunterricht. In der inner» Frage soll be- tont sei, wie nothwendig cs sei, dem bürgerlichen Element Vor­schub zu leisten, eine neue Partcibiidung zu begünstigen, ^die Deutschen als den Mittelpunkt anzuerkennen und in ihre Hände die Verfassungsarbeit zn legen.