MGBWLLLMMWLLAL
unserer Kinder
Louis und Marie,
'MlM
MM
welche
am Dienstag den 14. und Mittwoch den 15. August im Gasthaus zur Traube stattfindet, erlauben wir uns, hiemit frenndlichst einzuladen.
Friederike Deck, Rothgerbers Wittwe, Christine Mast, Ankerwirths Wittwe.
MM
KK/' Heute Samstag Abends 9 R? » Vv » ijhr Probe. Versammlung Punkt 8 Uhr bei Herr» Bierbrauer I. S a n t t e r.
Pünktliches Erscheinen wird erwartet. Nagold.
T u r n - V e r e i n.
Nächsten Dienstag den 14. August Generalversammlung im Lokal.
2jr Nagold.
Selterser Wasser
in srischer Füllung empfiehlt
Louis Sankt er bei der Kirche. 2jr N a g v H
Forchteubergcr'sches kölnisches Augenwasser bei
Louis Sautter bei der Kirche.
Frankreich über Deutschland.
ES ist interessant, die verschiedenen ausländischen Stimmen über den Krieg zu Horen, welcher in den letzten Woche» in Deutschland geführt worden ist. Was der Zweck Preußens bei demselben gewesen sei, erkennt man natürlich überall. Aber gerade dieses ist es, was theilweise zu großem Aerger gereicht. So lesen wir im Courier du dimanche einen Brief von Prevost-Paradol, in welchem er Frankreich in ernste» Worten davor warnt, in Deutschland irgend eine Einheit zu Stande komme» zu lassen. So denkt man in Frankreich über Deutschland. Nun müsse» wir zwar offen gestehen, daß wir uns das Zustandekommen deutscher Einheit anders gedacht hatten, als sie nunmehr sich verwirklichen zu wolle» scheint. Aber immerbin — möge sie so oder anders zu Stande kommen — es muß jedenfalls der Wunsch jedes ächte» Patrioten sein, daß endlich einmal nnser Vaterland aus der ^ traurigen Zerrissenheit erlöst werde. Wir sollten meinen, daß dies auch ein Stock-Franzose begreifen könnte, und wir haben daber kein Verständlich dafür, wenn das genannte Blatt in so . erregter Weise über die deutsche» Einheitsbestrebungen sich ausläßt. Glaubt dasselbe etwa, in einem einige» Deutschland eine ^ Gefahr für Frankreich erblicken zu müssen? Das wäre Thorbeit, j Wohl aber wird Deutschland durch seine Einignnng im Stande ! sein, die traurige Rolle, welche es bisher im Rathe der Völker ! gesvielt hat, mit einer günstigere» zu vertauschen, d. h. es wird j äushören, der Spielball der Großmächte zu sein; es wird eine j seiner würdige Existenz haben, und eine achtunggebietende Skel- ! lnng einnebmen können. Dieses aber sollte man in Frankreich i nicht verabscheuen, sondern vielmehr wünschen. Der eigentliche Grund jener, französischen Auslassungen liegt aber im xornt ä'iion- nour. Das allerdings muß zugegeben werden, daß, wen» Deutschlands Einheit einmal hergestellt sein wird, Frankreich aufhören wnß, das große Wort in Europa zu führen. Und das mag peinlich sein. Es wird das aber nur ein gerechtes Gericht über ein Gebühren sein, das eine große Rolle spielen will, ohne solide Mittel dazu zu haben. Diese sind freilich in Deutschland mehr Vorhanden als in Frankreich. Nirgends ist eine so tiese, so gründliche Geistesarbeit durch lange Jahrhunderte geliefert worden, wie in Deutschland; es liegt in unserem Volke ein Kapital, welches nur flüsstig gemacht werde» muß. um wirkliche Zinsen zu tragen. Das weiß man in Frankreich recht gut, und darum ist inan eifersüchtig auf daS emporwachsende Deutschland. Man steht mit Schrecken die Zeit kommen, wo endlich die Maske abgerissen, wo die Rede einmal aller Phrasen entkleidet und dann die gesetzliche Hohlheit und Leere anö Tageslicht kommen wird.
-— Um so mehr aber sollten die Deutschen eine Ehre darein setzen, dies herbeiznsühre». Die jüngsten Ereignisse haben Vieles in unserm Baterlandc umgewandelt. Ein abschließendes Urtheil darüber zu fällen, ist heute noch unmöglich, da wir noch mitten im Flusse der Ereignisse stehen, rw viel aber scheint unzweifelhaft: ein Neues ringt sich ans dem Alte» los, und wir glauben nicht zu viel zu sagen: ein Besseres als das Vergangene. Das höchste und schönste, eine wahre gediegene Einheit Denlschlands wirb vielleicht in diesem Augenblick noch nicht erreicht. Aber cs wird erreicht werden — aus welchem Wege auch immer —- das
ist unsere feste Zuversicht. Und wen» cs erreicht sein wird — was wirb bann Herr Prevost-Paradol sage»?
T »I g e s - U e u i g k e i t e n.
Stuttgart, 8. Ang. Heute Mittag reiste der bairische Ministerpräsident v. d. Psordten von München nach Berlin hier durch. Hr. v. Neurath speiste mit ihm zu Mittag auf dem Bahnhof »nd unterhielt sich mir demselben. Die Herren haben einen schweren Stand, bis sie mit dem mächtigen Sieger einen tstimps- lichen Friede» zu Tage fördern. — Wie wir aus einer guten Quelle hören, dürften die gefürchteten 20—25 Millionen Kriegs- kostcn, welche das Gerücht jetzt schon als preußische Forderung bezeichnet«-, sich ans 6 Mill. Thaler beschränken <!». Diese Summe cirkulirt wenigstens in den hiesigen höheren Kreisen als die annähernd richtige. — Höhere Militärpersonen, die ans Wien komme», könne» den verrottete» Zustand der dortigen militärischen Zustände nicht genug schildern. Die Oestreicher haben, obgleich sie seit 1815 »eben den Preußen in den Bnndesfestnngen lagen »nb also Gelegenheit hakten, militärisch ihnen in die offenen Karten zu schauen, doch „Alles beim Alten gelassen" und verließen sich rein ans ihr „Dreschslegelsystem", wie ein militärischer Schriftsteller de» ungestümen Angriff nennt, während der Geist, nicht der Arm, die Schlacht gewinnt. (T. Ehr.)
Stuttgart, 9. Aug. Die znn, Landwehrbataillon Stuttgart einbernsenen landwehrpflichtigen Exkapilulanten und exercir- tcn Landwehrmänner von de» Altersklassen 1863 und 1864 sind heute wieder, mit Ausweis versehen, in ihre Heimath entlassen worden.
Stuttgart, 9. Ang. Gestern umstand ans dem hiesigen Bahnhofe eine mitleidige Menge den Soldaten des 2. Infanterieregiments, der vom hiesigen Kriegsgericht zu 2 Jahren Fc- stungsstrase vernrtheilt »nd nach Ulm abgeliefert wurde, weil er beim Treffen sei» Gewehr weggeworfen hatte. (S. V.)
Ellwang en, 8. Ang. Nachdem unsere Felddivisio» am 1. August die Mainlinie verlassen, wurde seitdem über Rothenburg, Feuchlwang, Dinkclsbühl nach Nördlingen marschirt. Heute endlich kam der hochwillkommene Befehl, baß der Rückmarsch in die Garnisonen augetretsn werben solle. War die Freude der Mannschaft groß, als ihr dieser Befehl verkündigt wurde, so kannte der Jubel vollends keine Grenze, als die Leute den würt- tembergischen Grenzpfahl ansichtig wurden. „Hoch Württemberg, Hoch der König! Hie gut Württemberg allewege!" So rief es jubelnd durch alle Glieder, und wer diese rührende Scene erlebt hat, der wird sie noch lange in der Erinnerung behalten. Wir Soldaten kehren zurück mit dem Bewußtsein, daß jeder mit Freuden sein Herzblut für König und Vaterland hingegeben hätte. Wenn wir für Kämpfe und Gefahren, für Mühen und Entbehrungen ohne Zahl nur ein so überaus trauriges Resultat znrück- bringen, so tragen wir nicht die Schuld, das hat schon nnser Divisionär in seinem letzien Tagesbefehle zu unserem Tröste verkündet. (St.A.)
In Mergentheim wurde der Lieutenant v. Crailsheim, der mit einigen Reiter» kranke Pferde abholle und gleichzeitig