T » g e s - N c u i g k e i t e ii.
Der Schluß der Lilie über Todte, Verwundete und Vermißte führt« noch folgende Namen aus unserer Nähe auf: Per- mundet: Offiziersdiener Ehr. Dan. Ra» von Liebelsberg, Ka- uvnier Karl Heinrich Rift von Calw. Vermißt: die Soldaten Job. Gg. Bibler von Effringeu, I. G. Renz von Emmingen, Zohs. Wurster von Berneck, Audr. Lehrer von Haiterbach, Johs. Junger von Emmingen, Karl Aug. Frohmüller von Rohrdorf, I. G. Harrniauu von Pfrondorf, Joh. Roller von Neuweiler, Toh. Fr. Hetze!. Der Gesammtverlnst betragt 719 Mann, und ;w,ir beide,» Gefechte bei Hardheim: Vermißte: 13 Soldaten; — bei TanberbischofSheii»: Todte: 7 Offiziere, 9 Unteroffiziere, 49 Soldaten; Verwundete: 18 Offiziere, 68 Unteroffiziere, 403 Soldaten; Vermißte: 4 Offiziere, 6 Unteroffiziere, 124 Soldaten; — bei Gerchsbeim: Tobte: 1 Offizier; Verwundete: 5 Unteroffiziere, 6 Soldaten; Vermißte: 1 Offizier, 2 Unteroffiziere, 3 Soldaten.
Stuttgart, 6. Aug. Henke find die Herren Minister v. Varubnler und v. Hardegg nach Berlin abgernst, um mit der preußischen Regierung die FriedeuSverhandlungeu zu führen, die wahrscheinlich am Mittwoch beginnen. — Heute Nacht 11 Uhr traf der Rest» der früheren östreichiscben Besatzung von Rastalt, etwa 180 Mann Artillerie, Pioniere und Ingenieure, hier an; bivoualirten in den Warisälen des Bahnhofs und gingen mit dem Frühzugc über Ulm nach ihrer Heimat weiter.
Stuttgart. Durch Verfügung des Justizministeriums find die Vorstände der Oberamtsgenchke Mergentheim, Langeuburg, KüuzelSau, KrailSheim, Hall, Ochringen und Neckarfnlm auS den GerichlSferien in ihre Bezirke zurückberufen.
Stuttgart. Sc. Majestät der König haben die Verwundeten in Plochingen und auf der Solitude mit einem Besuche erfreut.
Stuttgart, 7. August. Unser Landsmann, Pfarrer C. Fischer in Wien, hat daselbst eine freimükhige Predigt gehalten, welche er in 3 Theile getbeilt hat: „Oestreichs Trauer, Ocst- rcichs Trost, Oestreichs Zuversicht." Nachdem er das schreckliche Unheil geschildert, das Oestreich betroffen, fährt er fort: „Die Trauer ui» unser Vaterland kann ich eine heilsame Trauer nur daun nenne», wenn zum Schmerz über das Uebel, das uns getroffen, der Schmerz sich gesellt über die Sunde, ans der es geflossen. Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Der enge und strenge Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung, zwischen Grund und Folge, zwischen Aussaat und Ernte ist ein unverbrüchliches Gesetz des lebendigen Gottes in der Weltgeschichte und im Reiche der Ereignisse und Begebenheiten, so gut, wie im Reiche der Natur und im Reiche des denkenden Geistes. Daß unser Unglück ein verschuldetes Unglück ist, wollen wir uns darüber die Augen zuhalten? Wir haben geerntet, was wir ge« säet batten." — Auf die Frage, wer Schuld daran sei, antwortet er: „Wir Alle haben. Jeder in seinem Stand und Beruf, das Unheil m i t verschuldet, das uns getroffen. Sie ist bitter diese Wahrheit, sie ist herb diese Erkennlniß. Aber sie ist nothwendig und unerläßlich. Zwischen dem sündlichen Verderben eines ganzen Volkes und dem sündlichen Verderben seiner einzelnen Glieder findet immer die traurigste, aber lebendigste Wechselwirkung statt. Das Ganze verderbt die Einzelnen, und die Einzelnen verderben das Ganze. Alle die Sündenquellen, ans denen die bittere Salzflnth unseres Unglückes geflossen, aufzuzählen, bin ich nicht im Stande. Ich will nur einige Haupt- schäben und Krebsschäden nahmaft macke», die sich meinem Auge im Lichte des göttlichen Wortes besonders bemerkbar gemacht haben. Ich thue dies um so eher, da auch gewichtige Stimme» in den Organen der öffentlichen Meinung fast gleichlautend sich ausgesprochen haben. Der erste Krebsschaden liegt in der furchtbaren Macht, die bei uns die Phrase hat. . . Ein zweiter Krebsschaden ist die Käuflichkeit, Feilheit, Unznverlässigkeit und Wohldienerei der Gesinnung. Es ist zwar deutsche Treue noch nicht ganz ausgestorben, aber wer möchte eS verneinen, daß es bei uns in allen Stellungen und Ständen, in allen Schichten und Kreisen der Gesellschaft Tausende gibt, die für Geld und Geldeswerth Alles sind, Alles thun, Alles dulden? Blicket hinaus- nach Deutschland! Ihr werdet auch dort dieser Nichtswürdigkeit begegnen, aber ob
in solchem Maß, in solchem Umfang, in solcher Ausdehnung, das sehet selber zu. Ein dritter Krebsschaden, über den das Herz weint, ist der Mangel an gründlicher, tiich. tiger, geistiger Bildung." — Nachdem er sodann seine Zuhörer ermahnt, das öffentliche Unglück als Züchtigung von oben anznnehmen und weniger die menschliche» Werkzeuge und Urheber in'S Auge zu fassen, schließt er: „Ein neuer Volksgeist muß geweckt, ein neuer Sinn in die Herzen gepflanzt, ein neuer Boden in den Gemülhern gelegt werden. Eine Wiedergeburt unseres Volkes thut noch. Darum lasset uns widerstehen dem Treibe» einer niedrigen, zuchtlosen und geistlosen Genußsucht, und dagegen die Herzen empfänglich zu machen suchen für höhere Güter, edleres Streben, währenden Genuß. Es schweige die Zwietracht der Stände, es schweige die Eifersucht der Stämme, es schweige der Hader der Konfessio. neu, es schweige das K ci egsge sch rei der getheilten Jute ressen!" ' (St.A.)
Mergentheim, 6. Aug. Am Samstag gab sichs durch eigenthümliche Fügung, daß ein an seinen in Tauberbischofsheim erhaltene» Wunden gestorbener Würtlemberger von Preußen, die ebenfalls dort im Feuer gestanden, das Ehrengeleite und die Ehrensalven ins Grab erhielt. ' (S. M.)
Künzelsan, 6. Aug. Gestern haben die Nackbarstädte Langeuburg, Dörzbach und Hall preußische Einquartierung erhalten, heute zogen 157 Mann Husaren in Jngelfingen ein (Kün- zcisan liegt ans dem linken User des Kochers) Mannschaft und Pferde leichten Schlags.
viuch Crailsheim ist nunmehr von preußischen Kürassieren besetzt; es wird das höfliche und bescheidene Benehmen derselben hervorgchoben.
Aus Hohenzollern, 4 Aug. Ein Extrablatt des H. W.
! schreibt: Lii eben erfahren wir aus guter Quelle, daß die Bun- ! deskommission ihre amtliche Thätigkeil in Hohenzollern eingestellt ^ hat und der Abmarsch der würtkembergische» OkknpationSlrnppen i bevorsteht. Herr Oberamtmann v. Frank hat die Verwaltung ! des OberamleS Hechingeu bereits wieder übernommen.
Hechingen, 4. Aug. Da der deutsche Bund in den letz- ! teil Zügen liegt und eine fernere Besetzung von Hohenzollern nn- ! tbunlich erscheint, so hat die Bundesbehörbe ihre Thäligkeit ein- ^ gestellt und die württemb. Truppen sind abgezogen, i Karlsruhe, 2. Aug. Unsere Truppen werden wohl in ^ den nächsten Tagen alle hier vereinigt sein. Der Großherzog ! wird alsdann Heerschau über dieselben halten. — Heute hat der ! Herzog von Augustenburg dem Großherzog einen Besuch von Ba- ! den ans abgesiattet.
In Rastatt werden zunächst nur noch badische Truppen > liegen. Die Auseinandersetzung des früheren Bundeseigenihums ! kann zu manchen höchst interessanten juristischen Fragen führen.
- Keinenfalls kann Rastatt in dem jetzigen Banzustand verbleiben,
; der den neuen Anforderungen nicht entspricht. Die Vollendung, s bezw. Erweiterung ist auf mehrere Millionen veranschlagt.
In den Lazarethen von Tau b e rb i s ch o fs h eini ist der Typhus epidemisch ausgebrochen.
Frankfurt, 4. Ang. General v. Manteuffel ist mit seinem Generalstabe hier eiugetroffen. Die Württemberger werden bis zum 8. August, die Badenser haben schon gestern Mainz verlassen.
München, 6. Ang. Oestreich hat seine Truppen vom 8. Bundesarmeekorps zurückgezogen. Dieselben kommen morgen und übermorgen hier durch. (S.M.)
Hof, 30. Juli. Der hiesige Bürgermeister Münch erklärt die Nachricht der Bairischen Ztg., es sei unserer Stadt von den Preußen eine Kontribution von 60,000 fl. auferlegt worden, für eine Unwahrheit. — Daß eine gute Führung noch mehr als gutes Material die Hauptsache im Kriege ist, beweist wieder der Umstand, daß nicht eigentliche Preußen, sondern hauptsächlich oldenburgische, bremensische, hamburgische Kontingente die Treffen .bei Werbach, Tauberbischofsheim re. gegen die Bundestruppen geschlagen und gewonnen haben.
Darm st adl, 2. Ang. Wi^ in Baden, Württemberg und Baien,, will man auch in Heffendarmstadt nichts von dem süd- mainischen Sonderbund wissen. In einer Erklärung, welche am 24. Juli von einer Anzahl Darmstädter (darunter nicht bloß Kaufleutc, Gemeinderäthe, Abgeordnete u. s. w., sondern auch