PflegschastSgeld liege» gegen gesetzliche Si­cherheit zum Ausleihe» bei

Pfleger Zeh. Georg Conzelmann.

Nagold.

> 9 Stück halbenglische

Milckschweine hat zu verkaufen

Bäcker Seeger.

N agol d.

Sanüäts-Vereins-Iache.

<4. Anzeige.)

A» Gaben für verwundete und kranke Krieger sind ferner eingegangen:

Bei Dekan Frcihvfer:

Kollekte von Effringen 27 fl. 13 kr. liebst 13 Hemden, 3 Ellen Leinwand, 2 HaipfelSzieeben, Collekte Schön bronn 22 fl. 50 kr. nebst 5 Hemden, 5 Ellen Leinwand, Collekte U n te rsck w a n d o - f 4 fl. 54 kr. Bo» den Herren Geigle, Baker und Sohn, weitere 12 fl,, von N. N, in Enzkhal 6 Hemden, 1 Pag. Lein­

wand, 6 Paar neue und 6 P. gebrauchte Socke», 2 P, Kamaschen.

Bei Frau Oberamtsrichker Pfeilsticker:

Bon Frau Standeiimaier 1 wollene Un­terjacke, 3 P. Socken, Charpie.

Bei Fräulein Emilie Engel:

Von Bierbrauereibesitzer Köhler 4 Hem­den, 1 P. Socken.

Bei Kaufmann Gapier:

Lammwirth Baumann 1 fl,, I, H, 36 kr,, Schneider Hanßmann 12 kr., Frau Maria Sautler 1 Pag. Charpie, Frau Kaufm. Hettler 3 P, wollene Socken, Gemeinde- rath Kapvler 2 P. neue Socken, 1 Paq, Leinwand und Charpie, Frau Gerbcrmstr. Sattler 1 Hemd, 1 P. Socken.

Ferner wurden durch die Kirchcnältesten ersaminelt: Hauskollekte in Nagold: 104 fl, 48 kr., worüber die Verzeichnisse bei Kauf»,. Gayler zur Einsicht aufgelegt sind. Collekte von Ebhauscn fl, 61. 40. nebst 213/4 Ellen Flanell, 4 Hemden, 2 gestrickte Jacken, 10 P Socken, 4 Nacht­mützen, 5 Binden, 4 Paq. Charpie, 1 Leintuch, 1 Waschtuch, 1 Paq, ältere Lein­

wand und lO'/s Ellen Tuch. Collekte Gültlingen 3l fl. 30 kr. nebst 1 Lein­tuch. Bon Bösingen nachträglich noch 6 neue Hemden, 4 P, neue Socken und 1 Paq. von den Schulkindern gez. Charpie. Von Bei hi» gen 4 neue Hemden. Von Gaugenwald nachträglich Kollekte 17 fl. 31 kr. nebst 2 Hemden, 1 Pgq, Charpie. Von Haiterbach aus der Stadtkasse 25 fl.; ferner vom dortigen Franenvercin theils gesammelt, kheils neu gefertigt, 25 Hemden, 21 P. Socken, 2 P, Unterhosen, 4 Leintücher, 1 Haipfelszieche, 1 Quantum Charpie und Verbandzeug und baar 5 fl.

Anmerkung. Weitere 150 fl. wurden unter dem 1. August und 100 fl. unter heutigem Tage baar abgesandt. Bis Mon­tag wird eine größere Parthie mit Hemden, Unterhosen, Socken und Lazareth-Gegen- ständcn befördert, und sind Gaben stets noch sehr willkommen.

Gott vergelte de» theilnehmcnben Gebern!

Nagold, den 3. August 1866.

Bezirks-WohltbätigkeitS-Verein, Vorstand Freihofer.

T >« g e s - R e n i g Ir e i t e n.

Wald darf, 30 Juli. Gestern wurden wir mit einem Besuch der freiwilligen Schlanchführcrmannschaft der Nagvlder Feuerwehr erfreut. Haben schon die gewandten und taktvollen Ausführungen ihrer Leistungen im Allgemeinen Bewunderung er­regt, so bat nicht minder die gut disciplinirte Führung dieses Korps angesprochen.

Stuttgart, 1. Aug. Nach gestern Abend eingelanfencm Telegramm deS Generals Hardegg wird derselbe beute den 1. August Vormittags den Waffenstillstand mit General v. Man- teuffel abschließen, nachdem ihm der Letztere gestern mitgetheilt hat, daß er seine Instruktionen jetzt erhalten habe. Ob der zu demselben Zweck ans dem Wege dorthin befindliche Minister v. Barnbüler'bis dahin noch das Hauptquartier des Generals v. Mantenffel erreichen wird, läßt sich bei den gestörten Kommuni­kationen mit Sicherheit nicht in Aussicht nehmen, indessen hat General-Lieutenant v. Hardegg Vollmacht zum Abschlüße. Heute früh rückten bereits 4 preußische Kürassiere als Quartiermacher für preußische Infanterie in Mergentheim ein, um ihre Demarka­tionslinie, in welche Mergentheim falle, festzustellen. Es ist so­mit gegründete Aussicht vorhanden, daß ein welkeres Borrncken preußischer Truppe» über Mergentheim hinaus nicht stattfindet.

(St.-A.)

Stuttgart, 1. Aug. Der Eisenbahnbetrieb auf den baie- rischen Bahnen nördlich von Günzenhausen (Station zwischen Nördliugen und Nürnberg) ist eingemllr; die G»»zenhansen>Ans- bacb-.l nrzburger Bahn ain r für den Verkehr noch frei,

Stuttgart, 1, Ang, Gestern wurden 72 leicht und 8 schwer Verwundete aus dte Solstnde gebracht, I» Feuerbach, wo sie die Eisenbahn verließen, wurden sie von Mitgliedern des hiesigen SaniiälSvereins mit Erfrischungen versehe», So eben vernehmen nur, daß der einzige Sohn des Herrn LtaatSministerS Frbr, v. Hügel, der Lieutenant E, v. Hügel, vom 3. Jägerba- taillon, seinen bei Taubcrbischossheim erhaltenen Wunden erle­gen ist.

Ein preußischer Soldat schreibt aus Böhmen: ,,Vor der sächsischen Armee, namentlich der Artillerie, muß mau de» Hut abziehen. Sie schossen ganz prachtvoll und schadeten den Preu­ßen mehr als die Oestreicker; die Infanterie hat an einer Stelle so wüihend gefochtcn, daß das 35, Regiment dem 48. zu Hilfe kommen mußte." So die Sachsen! Und wie haben unsere Wnrttemberger, die Baiern, die Laimstädter re, gesochken, aber Denische gegen Deutsche! Und wenn die Welt voll Teufel war', wir brauchten uns nicht zu fürchten, wenn wir einig wären und gut geführt.

Die Verlustliste der K, württemb. Fclddivision von dem Ge­fechte bei Taubcrbischofsheim am 24, Juni führt im Ganzen auf an Tobten 61 (5 Offiziere), Verwundeten 419 t18 Offiziere), Vermißten 159 (2 Offiziere). Hievon heben wir folgende Na­men auS: Tobte: Jäger Gustav Otto Roller von Oberhang- stett, Soldat 1 Kl, Joh. Schuhmacher von Pfrondorf; Ver­wundete: Jäger I, Klein von Altcnstaig, Jäger I, Chr. Hum­mel von Altenstaig, Rottenmcister I, Goltl. Hertkorn und Sol­dat Chr. Jac, Harr von Nagold, Soldat I. Jac. Seeger von Unterjettingen, Soldat Karl Fr. Bausch von Herrenberg, Soldat Joh. Bäuerle von Berneck, Soldat K, Fr, Seitz von Herreuberg, Soldat I, G. Todt von Mindersbach, Soldat I M. Ziegler von Haiterbach, Soldat Joh. Lndw, Stradinger von Effringen, Soldat Jos. Roth von Ebhansen, Feldwebel I, G. Gntekunst von Haiterbach, Soldat Fr. Heim. Schäfte, Geburtsort Altcn­staig, Bürger in Heimsheim.

Die Stuttgarter Tuch messe beginnt Heuer den 21, August.

Das Volksfest wird in Anbetracht der ernsten Zeitnm- > stände Heuer nicht abgehalten.

Stuttgart, 2, Aug. Nack einem heute früh hier einge- lroffenen Telegramm ist der Waffenstillstand definitiv abgeschlos­sen, eine bestimmte Demarkationslinie festgesetzt, Heidelberg, Jaxtfeld, Fenchtwangeu, Staats- und Privqteigenthum garantirk, die Ansprüche der Truppen vertragsmäßig regnlirt. (St.A.)

Mergentheim, 1, Aug. Hier ist preußische Infanterie, Reiterei und Artillerie eingcrückt. Friedliche Okkupation des Tau­bergrundes. Waffenstillstand. Der Kommandirende, General Fiies, äußerte, daß es sich nicht um eine» feindliche» Einfall, i sondern um friedliche Besetzung nach vertragsmäßigem Abkommen s handle. Dieß hat sich den» auch bestätigt. Der mit Württem- z berg abgeschlossene Waffenstillstand bestimmt eine Demarkalions- ^ (Abgränznngs-) Linie, welche durch unser Land westlich von Jagst- feld, von der badischen Gränze beim Einfluß der Jagst in den Neckar, bis zur bairischen Gränze bei Feuchtwangen östlich lauft. Daraus folgt wohl, daß südlich dieser Linie die Preußen nicht weiter verrücken werden, daß dagegen das nördlich derselben ge­legene Land den Preußen zu friedlicher Besetzung unter vertrags­mäßige» Bedingungen überlassen ist. Kürassiere sind nach Reu- gershausen bei Dörzbach weiter geritten.

Allmählig erfährt man sowohl aus Privatberichten, wie aus öffentlichen Blättern Einzelnheitc» über die Gefechte bei Tau­be r b i sch o fs h eim rc., wo die Würitemberger mehrere Stun­den in einem förmlichen Kugelregen standen. In einem Ackerfeld unweit der Brücke, wo sie den Heldentod starben, wurden 68 in Ein großes Grab gebettet; Landleute und Eisenbahnarbeiter