Nagold.

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T » g e s - A e u i fl I» e i t e n. !

Stuttgart, 27. Jnli. Die Kaiserin von Rußland hat j

durch die Königin Olga dem Sanitälsverein 12 wollene Decken, j Eharpic nnd Verbandzeug, worunter sehr schöne Drahtarmsvange» j und wasserdichte Unterlagen geschenkt Da in Verona unter den ; Tausenden von Verwundeten der Spilalbrand anSgebrochcn ist, ! so werden die Transportablen nach Innsbruck geflüchtet, wo alle j Schulen in Spitäler verwandelt sind. Der Verein bat nun so- ! fort auf die Bitte einer Landsmännin 102 Hemden und 102 Paar Socken dorthin geschickt.

Mergentheim, 26. Juli. In dem znm Kriegführen so ! wenig geeigneten Tanberthale ist es dieser Tage zu einem erbst- !

terken Kampfe gekommen. Nachdem es zwischen den von Aschaf- i

senbnrg her gekommene» Preußen nnd Truppen des 8. Armee- ^ korps am 23. Jnli bei Hnndheim zn einem Gefecht gekommen, ! das wieder mit dem Vorrücken der P-enßen gegen die Tauber endigte, entspann sich am 24. schon mit der Morgendämmerung e>» erneuter stampf bet Hnndheim, in welchem die dort postirte hessische Infanterie in die Gegend unter Tauberbischoffsheim ge­drängt wurde. Die Preußen zogen sich theils über die Berge, tbeils ans der Straße von Königheim nach Bischoibeim, wo sie von dem 3 nnd 8. wnrtt. Jnf.-Regiment und dem 2. und 3. Jagerbalaiüon empfangen wurden, trotz einem starken Gewehr- fener aber in die Stadt einzogen. Heber die Tanberbrücke wnr- i den sie von der würtr. Infanterie zweimal znrnckgcworfen nnd ^ der hartnäckige Kampf währte dort gegen 2 Sknndrn nnd mußte ^ sich letztere allmälig auf dem rechten Tanberuser gegen Rinder- i seid znrückzichen. Die Todten ans unserer Seite mögen gegen 500 s?) betragen; die Verwundeten wurden nach Bischvssheim gebracht nnd dort verpflegt; Abends kamen noch etwa 70 nach ^ Mergentheim. Bis 11 Uhr sah man keinen todten Preußen mehr j ans dem Schlachtfelde liegen, dagegen war vis Mittags 4 Uhr noch kein Wnrltemberger begraben! Allen Anssagen nach hat sich die württembergische Artillerie mit ihren gezogenen Geschützen vor­trefflich gehalten.

Mergentheim. 27. Juli. Man vcrmuthet, daß Würz­burg von den Preußen besetzt sei, da jede telegraphische Verbin­dung dorthin abgeschnitten ist. (Frb. Z.)

Nach einer oberflächlichen Schätzung sollen gegen 600 Würt- temberger verwundet und gegen 200 gefallen sein.

Neresheim, 23, Juli. Heute Vormittag zwischen 10 und

11 Uhr kam in Eglingen Feuer aus, welches mit solch rasender Schnelligkeit um sich griff, daß in kaum 3 Stunden 24 Wohn­gebäude und 4 Scheuern in einen Schutthaufen verwandelt und dadurch 28 Familien ihres Obdaches nnd des größten Theiles ihrer Mobilien beraubt waren. Sehr bedauerlich ist, daß von sämmtlichen Verunglückten nur Einer versichert war.

Nagold, 30. Juli. (Telegramm des StaatSA-nzeigers.) Im Hauptquartier wurde heute zwischen den Oberbefehlshabern der Bnndestrnppen nnd der preußischen Main-Armee die Waffen­ruhe abgeschlossen. Kündigung 24 Stunden. Die Armeen beziehen Kantouirnngen. Die Badener sind abmarschirt. In Heilbronn befinden sich 48 Verwundete.

Karlsruhe, 26. Juli. Zur Ergänzung der gestern ver­öffentlichten Nachrichten vom Kriegsschauplatz haben wir nach weiter eingekommenen Berichten Folgendes mitznthcilen: DaS Ge­fecht bei Tauberbischoffsheim endigte mit der Einnahme dieser Stadt durch die Preußen, nachdem die BunbeStrnppen die Tau- berbrncke gesprengt hatten. Die Preuße» besetzten sodann auch Ditiigheim »ud folgten den Bnndestrnppen in der Richtung Groß­rinderfeld. Während des Gefechtes bei Tanberbischoffsheim am 24. d. fand ein heftiger Kamps bei Werback) an der Tauber zwischen der badischen Division einerseits und den preußischen und oldenbnrgischen Truppen andererseits statt. Bei diesem Ge­fecht war besonders unsere 1. und 5. Batterie stark engagirt. Die badische» Truppen haben mit großer Bravour gekämpft. Soeben eingetroffene weitere Meldungen beitätigen die Gefechte vom 23. und 24. Gestern fand ein starker Artilleriekamps bei Wenkheim und Oberalternheim statt, bei welchem das 7. und 8. Armeekorps engagirt waren. Der Verlust der badischen Truppen soll gering, der der bayerischen außerordentlich gewesen sei». Die Bnndestruppen zogen sich gegen Würzburg zurück, das Verlangen nach Waffenstillstand ist allgemein. (S. V.Z.)

Der Großherzog vonBaden hat die Vertreter der Kriegs­politik entlassen und ist, wie man weiß, im Sinn einer raschen Verständigung thätig, von Berlin aus wird versichert, daß seine Bemühungen alle Aussicht aus Erfolg habe».

Karlsruhe, 28. Juli. Die Karlsruher Zeitung meldet: Neues Ministerium: Mathi, Präsident des StaatsministcriumS, sowie des Handels und der Finanzen, Jolly, Inneres und inte- rimistisch Justiz, v. Freydorff, AenßereS, Ludwig und Nüßlin bleiben. Letzte Nacht ist ein Bevollmächtigter zu General Man-