Preuße» wende sieb deßhalb unmittelbar an die einz-luen Bnn- tergciioffen. (L. B.Z.)

Karlsrnbe, 14. Juni. lAbgevrdnetenkammcr.) Sämml- licke Redner sind für Bewilligung des 'Militärkredits. Vertraltens- kundgebung der Fortschrittspartei. Mehrere Redner siitd für süd- westdenische VolkSvcrlretnng. zT. d, S. M.)

M ü n ch e n, 13. Juni. Nächsten Samstag wird eine weitere Ministerkonsercnz der Mittelstaate» statlfinden.

Franksurt, 12. Jn»i. Während die Preußen heule in ' aller Stille mir der Eisenbahn abzogen, geben den Ocstreichern > Teniellde des Geleite unter den Rufen: ,,Sieg den östreicktsche» > LLaffeit! Heck Oestreick". Ein schriller Kren, een Resen >lnd i Lorbeeren für die Febne wer deni Bataillone ven hiesigen Ein- . leehnerli gestlflel werden.

Frankfurt, 13 Juni. Die Konferenz der Mittclstaakeu, weiche ein 16. d. M. stettsillden wird, feil den Zweck heben, die nächsten Schritte i» Bezug enf des Herzogthnm Helstein zu berelbcn. Men will die gänzliche Räumung dieses Bundeslan- des ven preußischen Truppen, die sofortige Bernsnug der Stände und die provisorische Ordnung der Erbfelgefrege verlengen.

Dernistedt, 13. Juni. In der heutigen Sitzung der > Abgeordnetenkammer wurde der Antrag der Slaalsrcgierung ens j Bewilllgnng ven 4,105,000 Gulden zur Mobilmachung und snr achtmonatliche Unterheluliig der Armeedivisie», sewie der ven der str'egierilng evenlnell edeplirte Minerilätsenlreg, der Regiernilg 2,500,000 Gulden zur Tispesikie» zri stellen, ».ich s.hr erregter Tebntie bei n.imenklicker Abstimntiing mit 27 gegen 2l Stinimen vorerst abgelehnt.

Kassel. 14. Juni. Der Mobilmachungsbefehl sell gestern erlassen werden sei». Der ossizielle Empsang der östreicktsche» Truppen ans dem Bahnhese veraniaßte den preußische» Gcsand- len zu energischer Jnterpellativn. Nur eine sesortige besriedigcnde Rnckänßernng ermöglichte sein Verbleiben. sT. d. S. M.s

Dresden, 1H, Jnin. Das Dresd. Jenrnal berichiet aus den gestrigen Schlußsitzungen der Kammern: Hr. v. Bellst, we­gen der BnndeSabstimmnug Sachsens am Donnerstag interpellirk, erwiderte: Er könne der Konscguenzen wegen keine Auskunft ge­ben . die sächsische Abstimmung werde übrigens mir der baierlschen jm Einklänge stehen. (T. d. L. M.)

Weimar, 14. Juni. Frankfurter Nachrichten zufolge er­hält der Mobilisirnngsdeschlnß wabrschcinlick Stiinmenglcichhelt, lo daß die (östrcickiscke) Präsidialstinnne den Ausschlag gibt. Tie Entscheidung ist bei der 16. Kurie (W-chienstem. Neuß, Schaum. burg-Lippe, Lippe, Waldech und Hcssen-Hom^irg), tür welche wegen Krankheit des Gesandten Tarmstadt stimmt. fT. d. S. M.)

Berlin. 12. Juni. DerSt.-Aiiz." meldet: Ein preußi- scher Erlaß vom 10. Juni theilt de» deutschen Regierungen die ! Grnndzngc einer nsaien Bundesverfassung mit. Der Enlwnrs ! rntbäli aber neben dk» bereilS vom ,,St.-A." am 20. Mai ge- , brachten Milkheilnngen im Wesentlichen in 10 Artikeln Folgendes: i Die östreickischen und niederländischen LandeStheile sind voni BnndeSgcbiei ausgeschlossen. Die Legislative übt rin Bundes- ^ tag mit einer periodischen, direkt nach dem Reichswahlgesetz von ! 1849 gewählte» Nalionalvcrlrelnng ans. Tie Umgestaltung deS ! Dnildestags ist init dem Parlamente z» vereinbaren. Z» einer ! Kriegserklärung, welche im Falle einer Invasion unter Umstände» ^ ersolgcn muß, ist sonst die Zustimmung von niindcstcns zwei Tril- ^ telli der Bevölkerung erforderlich. Tie Kriegsmarine der Nord- j und Ostsee stebk unter preußischer Leitung. Kiel und Jahde wer- , den denlsche Biittdeskriegshäfen. Für die Erhaltung der Marine ! trägt die gesammte Bevölkerung unter Feststellung eines Präci- i punms der Uferstaalen bei. Die Lalldinacht zerfällt in eine Nord- ^ und in eine Sud-Armee unter dem Oberbefehl der Könige voll j Preußen und Bayern als Bttndesobcifeldheru, in Krieg und j Frieden. Für jedes BnndeSheer wird mit der Nationalverlretnng j ein Budget vcicinbarl. Tie Bczichnngen des Bundes zu Tenlsch- Oestreich werden mit dem einzubernsenden Parlamente vereinbart.

Berlin, 13. Juni. Die Wahrnehmung des Schutzes öft- reichischer Unterthancn »ach Abberufung deS östreickischen Gesandten ist den, niederländischen Gesandten übeitragen.

Hannover, 12. Juni. Der Erbprinz von Angustenburg ist beule Nachmittag hier eingetroffe» und reiste nach cinstündigein Aufenthalt nach Kassel weiter. Einige Stunden später traf auch der Statthalter v. Gablenz mit mehreren Offizieren hier ein und

! reiste sofort nach Kass.l und von da nach Eisenach weiter.

Wien, 10. Juni. Der Artikel 19 der Wiener Schlußakte, ans welchen sich der Antrag am Lunde ans militärisches Eim schreiten gegen Preußen bezieht, lautet:Wenn zwischen Bnndes- gliedern Thällickkeilen zu besorgen oder wirklich ansgeübt worden sind, so ist die BnndeSversammlillig berufen, vorläufige Maß. regeln zu ergreifen, wodurch jeder Selbsthilfe vorg, beugt und der bereits unternommenen Einhalt gethan werde. Zudem dal sie vor allem für Aufrecht!,altnng deS Besitzstandes Sorge zu tragen."

Wien. 12. Juni. Dem preußischen Gesandten, Frhrn. v. Wertster sind seine Pässe zngestellt worden. Gras Karoly ist von Berlin abberusen. Ein kaiserliches Manifest ist bereits ge­setzt. Gablenz und seine Bligade bleiben ui Harburg.

Wien, 13. Juni. Ter bayrische General v. d. Tann ist nach dem öftreichischen H.inplguartier abgercist.

Der Verfasser der politischen Briefe schreibt der K. Z.: Eine der erste» Erscheinungen, die mein Auge in Wien jetzt wieder sah, war der Feldzeugmeistcr v. Benedek, der nenernanuke Ge­neralissimus der Nordarmee. Schon daß man diese» Mann, den einrigen wiiklich bedentenden General, dessen Name einen nngc- theilt guten Klang im Heere hat, aus Italien fort und zum Nord- Heere versetzte, beweist mehr als aste Worte, daß man in Wien de» Kamps an der Nordgrcnzc für weit wichtiger, als de» an der Sndgrcnze hält, und im Norden die großen EntfcheidnngS- schlachle» schlagen, in Italien aber möglichst die Defensive beob­achten will. Ein sehr geistvoller, wohl unterrichteter östreickischer General a. D., der noch 1859 ei» Regiment unter dem Ober­kommando voll Benedek mit Ruhm befehligte und jetzt als Pri­vatmann im Anslande lebt, sagte mir noch diesen Winter: Benc- dek ist entschieden mit einem schweren Hammer zu vergleichen, der, wohin er fällt, gewichtige Schläge führt. Wird er von einer gewandlen und geschickten Hand richtig geleitet, so wird man eS dort, wohin sein Schlag trifft, gewiß empfindlich verspüren; führt ihn aber etile ungeschickte Hand, so trifft er auch häufig vorbei und zerbricht sich selbst dann gar leicht. Vorwärts gehen lhnt er stets, ans Menschenopfer kommt eS ihm weiter nicht viel an, sondern er will immer rücksichtslos draus los stürmen und nicht rechts oder links sehen. Er bringt uns entweder bald große, gewichtige Entscheidungsschlachten, oder das Heer hält seine Füh­rung nicht lange ans.

Die Franzosen Habens heraus, wie Oeftreich am besten für Benetien entschädigt wird. Sie ratbett, den Kurfürsten v. Hes­sen zu mediaiisiren und dessen Land an Oestrcich zu annectiren. Tie Hessen aber sage», wie man in der Krcnzzlg. lie-st: Lieber hessisch sterben, als östreickisch verderben.

Brüssel, 11. Juni. In Italien soll der Entschluß, zum Angriffe überzngehen, falls der Ausbruch deS Krieges in Deutsch­land noch einige Zeit verzögert werte, festslehen. Man spricht von eineni engeren Anschlüsse Englands an Frankreich ln Bezug ans Evenlnalitäkcn, welche durch die Eininischnng Ruß­lands in türkische Angelegenheiten hervorgernsen werden könnte».

Nene st e s.

Frankfurt, 14. Juni. (BnnbestagSntzNng.) Die Mo­bilmachung wurde mit 9 gegen 6 Stimme» beschlossen. Preußen erklärte den Austritt aus dem Sunde. Savtgny (der preußische Getankte) übergibt neue Vorschläge und verläßt die Sitzung.

(Tel. d. Schw. M.)

Frankfurt, 14. Juni. Mobilistrung deS 7., 8., 9., 10. Armeekorps beschlossen mit 9 gegen 6 Stimmen. Ziffer 4 fand keine Majorität. Preußischer Gesandter erklärt, daß durch diesen Beschluß der Bund gebrochen und der BnndeSvertrag erloschen sei, und er biemit seine Tbätigkeit einznstellen habe; Preußen halte ludest a» der Einheit der 'Nation fest und werde eitlen neuen Bund schaffen. Präsidium verwahrt ans'S Entschiedenste die Rechte deS Biiiides, welcher Verwahrung sich die meiste» Gesandten an­schlosse». Preußischer Gesandter verließ inzwischen die Sitzung.

<T. d. Sl.-A.)

Frankfurt, 14. Juni. Unter den 9 Stimmen für Mobi- lisirung ist auch die von Hannover. Baden hat sich der Abstim­mung enthalten. (T. d. St.-A.)

Redaktion, Truck und Vertag der G. L>. Zaijer'schen Buchhandlung.