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Stuttgart, 29. Mai. Dem Vernehmen nach bar die Fünfzeblierkoinmisston der zweiten Kammer am Schluffe ihrer Sitzung vvm verflossenen Samstag mit lO gegen 5 Stimmen beschlossen, den Antrag auf eine bedingte Verwillignng des iu dem neuesten Gesetzentwürfe angesvnnene» MilitärausmandeS zu stellen. Zum Referenten der Mehrheit, welcher die ans unbedingte Verwillignng autragenbe Minderbeit gegcnübersteht, ist der Abgeordnete Probst gewählt.
Karlsruhe, 22. Mai. Die Kommission der zweiten Kammer bewilligt den Kredit für Anschaffung von Mililärpferden unter Voraussetzung der entschiedensten Neutralitätspolitik von Seiten der Regierung und der benachbarten Staaten und Kammern. Ter Krieg sei gegen das Volksgcwjfsen.
Karls ruhe, 26. Mai. Ans welcher Seile wird Baden stehen, wenn der Krieg unvermeidlich ist? Diele Frage ist uns um so näher gelegt, je weniger man sich verberge» kann, daß der Krieg »ns jeden Tag näher rückt. In einer Hinsicht märe unsere Lage schon eine gute, insofern nämlich, als bei uns die Interessen der Dynastie und die des Landes unter ihrer Herrschaft Hand in Hand geben. Wie das Volk durch alle Bande der Pietät und Dankbarkeit an seinen Fürsten geknüpft ist, so sind beide zusammen in ihren allgemeine» politische» Interessen auf den Bund mit Preußen hingewiesen; nur in Preußen ruht die Bürgschaft unseres Landes und dessen freieste Selbitständigkeit. Hak Baden Annexionen zu fürchten, so drohen sie sicher nicht von Preußen, und das Programm Badens wird daher vorläufig die bewaffnete Neutralität sein. Weitere Schritte hängen von dem Verhalten unserer Nachbarn ab, die, wie es scheint, den Ausbruch des Krieges kaum erwarten könne». ie^.B.Z.)
In Baden-Baden hat sich neulich der Herzog von O ssuna mit seiner Cousine, der Prinzessin von e^alm-Salm verheirathet. Ter Herzog, 54 Jahre alt, ist »eben dem englischen Marquis von Westminster und dein Fürsten Esterhazy der größte Grundbesitzer Europas, cs gehört ihm fast der 5. Theil von Spanien. Zum Brautgeschenk gab der Herzog seiner 23jährigcu Braut Diamanten im Wertbc von 2 Mill. Gulden und das prächtige Gut und Schloß Beauvaing in Belgien, wo sie die Flitterwochen verleben.
Frankfurt, 27. Mai. 44 Mitglieder der bauuover'schen zweiten Kammer haben ihre Zustimmung zu den Beschlüßen des Frankfurter AbgeordncientagS erklärt; ohne Zweifel aber werden noch so viele hinzukommen, daß sie die Mehrheit der zweiten bilden.
Frankfurt, 29. Mai. Heute außerordentliche Buudestags- sitznng. Vorlage: Einladungsnoten zum Kongreß, Wahl eines besonderen Ansschnsses dafür; auch Ausschußwahl für den Antrag wegen Austritt Limburgs. (T. d. L.M.)
Die Bayern haben ihren jungen König glücklich wieder und heute lMoutagS) eröffnet er sogar persönlich den Landtag. Angst haben sie aber ansgestanden, namentlich seine Kabinets- räthe; denn auf einmal war er ans und davon und Niemand wußte wohin; erst am dritten Tage Abends kam er nach Schloß Berg zurück. Des Königs Ausflug galt seinem musikalischen Freunde Richard Wagner in Luzern in der Schweiz. Dahin ist er gereist, um ihm znm Geburtstag zu gratuliren. man sagt sogar, sie hätten einsam aus dem Rütli ihr Rütli gefeiert. Mi- Uistcr und Kabinetsräkhe zeigten sich über diesen königlichen Sprung in die Schweiz in dieser Zeit sehr bedenklich. Der Präsident der NeichsrathSkammer und der Bürgermeister fuhren extra nach Schloß Berg, um ihm die Lage des Vaterlandes vorzustellen und ihn um Rückkehr nach München zu bitten.
München, 27. Mai. Heute um 1 Uhr Nachmittags er- vffnele der König den Landtag mit einer Thronrede, welche in vielen Punkten so ausfallend der württembcrgischen gleicht, daß Man vermuthen möchte, sie haben beide in Bamberg das Licht der Welt erblickt. Ist letzteres der Fall, so werden wir die erhebende Thronrede noch öfters zu hören bekommen. (S. V.)
In Dettelbach stürzte der Pater Quardia» in einen seit lange verfallene Brunnen; er wurde glücklich wieder beranSgefischt, gestand aber, so viel Wasser habe er in seinem Leben nicht gejchliickt.
Am 28. Mai wurde auch der sächsische Landtag eröffnet. Die vom König gehaltene Thronrede sagt, daß es nicht die Auf
gabe der nnbetheiligte» Staaten Deutschlands konnte sein, für einen der Streitenden Partei zu nehmen, sonder» nur auf Erhaltung des Bundesfriedens hinzuwirken. Ans die preußischen Drohungen wegen der militärischen Maßregeln heißt es, daß auch der minder Mächtige sich entehren würde, wenn er unberechtigten Forderungen nicht niäunlicheu Mntbes entgegenträte. Der übrige Inhalt gleicht ebenfalls der würltcmbergischen Thronrede.
Berlin, 27. Mai. Die „Nat.'-Ztg." veröffentlicht eine Note de« Grasen Bismarck vvm 22. d. an den preußischen Gesandten in Stuttgart. Bezugnehmend auf die am 20. d. über- reichte württemdergische Depesche, wodurch Württemberg sich den FuedeiiSbemühnngen Bayerns anschließt, bemerkt Graf Bismark: Preußen könne Württemberg nicht als vorzugsweise legiiimirt zu Friedensmabnungeu anseheu, da Württemberg neben Oestreich und Sachsen zuerst durch seine Rüstungen Anlaß zu der gegenwärtigen Svanuung gegeben habe. Die Note hebt da« Verhältniß der württembergischeu Rüstungen zu der öitreichische» Cirkulardevesche vom 16. Mär; hervor, welche die Bundesstaaten zur Mobilmachung auffocderte. Hierdurch seien auch Preußens Rüstungen veranlaßt und die Kriegsgefahr heraufveschworen worden. Hätten Oestreich, Sachse» und Württemberg im März nicht gerüstet, so würde die Lage sich schwerlich i» kriegerischer Richtung entwickelt haben.
Berlin. In Württemberg fragt sich Jedermann verwundert, worin denn die Rüstungen bestehen, welche bas Mißfallen Preußens in so hohem Grade erregen, und die neben Oestreich und Sachse» den Anstoß zu der gegenwärtigen Svanuung gegeben haben solle»??? Die ganze sächsische und bayrische Armee steht unter den Waffen und in Württemberg find noch nicht einmal die zuletzt Beurlaubten einberufcn! Hat die Thronrede des Königs von Württemberg etwa das Mißfallen des Hrn. v. Bismark erregt, und soll Württemberg nun zum Sündeubock für die Beschlüsse der Bamberger Conferenz gemacht werden?
Berlin, 27. Mai. Preuße» hat auf die Einladung zu einer Conferenz geantwortet, daß es dieselbe annimmt, aber unter dem Vorbehalte, daß die Conferenz sich ohne schiedsrichterliche Compekenz vereinige und die Entschließungen der Regierungen nicht verzögern könne.
Berlin, 28. Mai. Der Staats.Anzeiger bringt die schriftlichen Aufzeichnungen der vom vreußischen BundeStagögcsandten in der Sitzung des Neuiierausschnsscs vom 1l. Mai gemachten vertraulichen Mittheilung über die preußischen Bundesresormvor- schläge. Demnach gingen diese letztere» dahin: ein Parla
ment all Kon, gewählt nach dem Reichswahlgesetz von 1849; L. mit diesem Parlament soll vereinbart werden: 1) ein neues Bundesorgan mit periodisch zusammentretcnder Nationalvertretung; 2) die Erweiterung der Kompetenz dieses Bundesorgans auf alle gemeinnützige» Materien, welche bisher aus freien Koufereuzen oder durch Kommissionen verhandelt wurden, 3> allgemeine Zoll- und Handelsgesetzgebung in prinzipieller Beziehung; 4) Verkehrswesen zwischen den verschiedenen Staatsgebieten; 5- Schutz des deutschen Handels im Auslande; 6) Gründung einer deutschen Kriegsmarine; Konsolidirung der Militärmacht Deutschlands mittelst durchgreifender Revision der BnndeskriegSverfaffnng.
Schaarenweise verlassen Auswanderer die deutsche Heimatb, die ihnen nicht mehr heimisch ist, um in Nordamerika eine neue zu suche». In den ersten 4 Monaten d. I. sind allein über Hamburg 13,877 ausgewandert, darunter viele wohlhabende, gut stehendb Leute, namentlich Schleswig-Holsteiner. Im vorigen Jahre waren'S nur 5500.
Wien, 22. Mai. Den hiesigen Zeiluiigsredakteurcn ist heute die gedruckte Aufforderung au das Publikum zugegangeu: Morgens und Abends drei Stunden lang für die Erhaltung des Friedens zu — beten.
Wien, 26. Mai. Die Königin Olga von Württemberg ist heute Mittag hier eingetroffeu und vom Kaiser am Bahnhof empfangen, in der Hofburg abgestiegen.
Wien, 26. Mai. Es ist positiv, daß die betreffenden Minister der auswärtigen Angelegenheiten zur Pariser Konferenz kommen werden. Der deulsche Bund soll seinen Repräsentanten aus den Ministern der Mittelstaaten wähle».
Wien, 27. Mai. Die Pforte zeigte am Freitag den Großmächten au, sie werde sofort die Douaufürstenthümec militärisch okkiipircn, was wahrscheinlich bereits geschehen.
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