3jz Alten staig.
Geschäfts-Erö)snnng und
Empfehlung.
Den verehriicken Bewohnern von bier und auswärts erlaube ick nur ergebenü anzuzeigen, daß ick mich Her als Ubr- mack/r etablirk habe und emvteble mich biemit sowohl im Berk auf als auch in, j Nepariren aller Arte» von Uhren bestens j unter Zusicherung billiger und sch nel- l bei
ler Bedienung und einjähriger Geiranne.
Meine Wohnung befindet sich vls-n-vis dem Gasthaus zum Schiff bei Herrn Schreiner Schaible.
Louis Oecbsler, Uhrmacher.
2Ir Nagold.
Ln vermiethen:
Zwei Zimmer, worunter eines heizbar, Friedrich To dl.
Cours der K. Staatskassen-Verwaltnng für Goldmünzen.
s) mit unveränderlichem Kurs.
Wiirit. Dukaten.5 ff. 45 kr.
l>) mit veränderlichem Kurs:
Andere Dukaten.5 fl. 33 kr.
Preuß. Pistolen.9 fl. 55 kr.
andere dito.9 ff. 43 kr.
20-Frankenstücke.9 ff. 24 kr.
Stuttgart, 1 . Mai 48i>6.
Staatskaffen-Verwaltung.
Nur ei» Waffenstillstand. !
Wer den Krieg will, mit den Junkern in Preußen, für die Ziele und Zwecke der preußischen Junkerei — der ^ mag sich freuen, denn der Scheinfriede ist wieder vorüber, der ^ dreitägige Waffenstillstand zu Ende und Alles steuert wieder auf ! den Krieg zu. ^ „ i
Wer den Krieg nickt offen bekämpft, weil er etwa hofft, ^ daß auch nur für den ..deutschen Beruf" Preußens ein Borthcil ; ans dem Kriege hervorgehen könne, der irrt gewaltig. Die ! Folge eines glücklichen Krieges würbe Preußen bis an den Main, j Frankreich bis an den Rhein führen, und Deutschland würde j wie Polen getheilt sein. Hätten die preußischen Junker den ! ,,deutschen Beruf" Preußens im Auge, so würde nickt der j Krieg, sondern der friedliche Fortschritt, Freiheit, Gesetz, Recht, Bolksebre in Preußen das Mittel zum Ziele sein. Krieg für Preußen bedürfen die Junker nur für ibre Zwecke, nicht für den „deutschen Beruf" Preußens. Für Bismarck ist Friede nickt mehr möglich; deswegen, und sonst ans keinem Grun d e muß Preußen und Deutschland in Krieg verwickelt werden.
Wer heute nickt klar, offen, thatbereit gegen den Krieg ist, der ist für ihn; der ist für den I u n ker k ri e g zur Vergrößerung des Jnnkerpreußens, der ist für die Politik der Bismarcke, die Krieg wollen und müssen, womit die friedlichen Mittel zur Feststellung des p reußi s ck e n B e ru s e s in De u ts ch - land der Jnnkerei schaden; der Hilst der Junkerei den „deutschen Beruf" Preußens zerstören, der Hilst Preußen i» eine Bahn ein« lenken, an deren Ende Preuße» wohl größer sein mag, aber Deutschland aufbört, Ei» Volk, Eine Nation zu sein.
Wer aber will in Deutschland diesen Krieg? Im Volke Niemand! Tie aber fördern ihn, die ihm nicht einfach, offen, klar, thatbereit enlgegcnarbeitcn.
Wo eine Frage wie die: Krieg oder Friede auf dem Spiele steht, da gibt es nur: Ja oder Nein! nur: Für oder wider! Ter Zweifler, der dazwischentritt, und nicht wagt, offen den Krieg zu bekämpfen, der Hilst ihn fördern.
Das Volk kann diesen Krieg nicht wollen; es muß des Zieles und auch der Mittel, die zur Herbeiführung desselben benützt werden, sich entwehren. Ist es nicht eine Schmach für die Nation, wie die preußische Junkerpolitik mit List und Kunstgriffen Oestreich durch Italien matt zu setzen versucht, um in Deutschland nicht den „deutschen Berns" Preußens zu fördern, sondern die Ziele der preußischen Junkcrei zu erreichen? Muß sich die Nation nicht schämen des schmachvolle» Schauspiels, das sie der ganzen Welt bietet?
Und fie bietet es der Welk nur, weil sie nicht einfach, offen, klar, rücksichtslos und thatbereit für das eintrilt, was sie will. Sie will den Frieden! Sie verabscheut mit dem höchsten Rechte den Krieg zur Durchsetzung einer inner» deutschen Re form frage. Sie sagt: Ich will Frieden haben! Aber sie sagt es mit halber Stimme. Und warum? Weil Klügelei die Deutsche» entwöhnt hat von der einfachen Auffassung einfacher Dinge, von Ja! Ja! und Nein! Nein!
Wollt ihr Friede, so gebietet ihn! Wollt ihr Friede, so sagt einfach: „Wehe dem Friedensstörer. Nieder mit ihm!" Eine Herrscherfrage gibt es hier gar nickt; wer klügelt, wer tüftelt, der ist dem Feinde verfallen.
Noch einmal wird das deutsche Volk herauslrcten und einfach daS Tagcswort geben müssen: „Friede! und nieder, mit dem, der dasSchwcrt in einer in n c rn d e u ts ch e n Frage zieht!" (Fr.Z.)
T u g e s - N e u r g k e i t e n.
Stuttgart, 30. April. Man erzählt als ganz bestimmt, daßder Kutscher des Grafen Salm nicht der Gewinner des ersten Preises sei. Derselbe habe sich beim Nachschlagen um eine Null getäuscht, und um die Täuschung fortzusetzen, Laö Verlieren der Nummer simnlirk. Der wahre Gewinner des großen Looses sei vielmehr ein Bauer Rommel ans Denkeudorf, welcher seinen Gewinn gestern in Empfang nahm.
Ein treuer Knecht war Fridolin. Ein aus Rottweil nach Stuttgart überstedelker Geldmann eröffnete gestern sein bier etablirtcs Bankgeschäft. Die erste Geldabgabc, die er zu machen halte, bestand in 5000 Dollars, die er mit einer projek- tirten Quittung seinem Knechte übergab, der das Geld abliefern und die Quittung unterzeichnet zurückbringen sollte. Wer aber den ganzen Tag nicht wieder kam, war der treue Knecht. Die Sache wurde sofort gerichtlich angezeigk und nach dem Verschwundenen und mnthmaßlich Entflohenen nach allen Seiten hin tclegrapbirt. Doch gelangte derselbe nickt weit, denn er wurde schon in Lndwigs- burg bei versuchter Ausgabe eines Fünfthaler-Scheins verhaftet.
Rotten bürg, 30. April. Heute tagte hier die Wander- Versammlung der württemb. Geivcrbevereine im dekorirten Rathhaussaale unter dem Präsidium von Dr. Ammermüller aus Stuttgart. Dieselbe war sehr zahlreich besucht und 34 Vereine durch ihre Abgeordneten vertreten. Es kamen folgende Gegenstände zur Berathung: 4) Die Organisation und die Stellung der Handels- und Gewerbekammern und der Centralstelle für Gewerbe und Handel, sowie das Wahlverfahren bei der Wahl der Mitglieder und Beiräthe dieser Stellen. 2) Die nothwen- digen Milderungen im Münzwesen Deutschlands. 3) Die Lotterien bei den Gewerbe-Ausstellungen. 4) Die Einführung des Einpfennigtarifs für Steinkohlen. 5) Die Haftpflicht der Eisenbahnen. 6) Die neueren Urtheilssprüche der Gerichte in Betreff des Rauchs größerer Feuerungen. Die gefaßten Beschlüsse werden wir unfern Lesern mittheilen. Als Ort der nächsten Versammlung wurde Hall bestimmt. Nachmittags fand ein gemeinschaftliches Mahl im Gasthof zum Waldhorn statt, bei welchem verschiedene Trinksprüche ausgebracht wurden und die ungezwungenste Heiterkeit herrschte. (T. Ehr.)
Vom Enzthal, 26. April. Die Ausführung des Bahn- bancs der ganzen Strecke Wildbad-Pforzhcim ist den Unternehmern Binzcr und Elert aus Rheinprenßen übertragen worden. Diese Linie wird durch Herbeiziehnng einer größeren Anzahl Ei- senbahnarbciter rasch in Angriff genommen; auch an dem Tunnelbau in Neuenbürg wird tüchtig gearbeitet; derselbe wird in ca. 8 Wochen durchbrochen sein.
Heilbronn, 28. April. Gestern brach in der „Köhlerei" der Zuckerfabrik Feuer ans. Das fragliche Gebäude brannte vollständig nieder. Der Schaden beträgt etwa 35,000 fl. und vertheilt sich auf fünf Versicherungsgesellschaften.
München, 29. April. Das Wiener Kabinet erklärt den auswärtigen Mächten, seine Rüstungen seien gegen Italien gerichtet, welches sich zum Angriffe Venctiens vorbcrcite. - Die ostreichisckc Antwort vom 26. April, die gestern Vormittag in Berlin übergeben worden, will die Truppen von der preußischen Grenze zurückziehen, aber die Rüstungen gegen Italien fortsetzcn.
München. Zum Trost für Heirathslustige weiblichen Geschlechts möge das Kuriosum erwähnt werden, daß vor wenigen Tagen in Vilsbiburg eine 76jährige Jungfrau in den Ehestand getreten ist.
Dresden, 28. April. Dem Dres. Jour, zufolge sind die Zeitungsnachrichten über Rüstungen Sachsens theils unwahr, theils